Naturphänomene am 24.01.23: Eiskalt in China

Neuer Kälterekord in China

Gestern berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, dass in China ein neuer Kälterekord aufgestellt wurde: im Mohe-Distrikt fiel das Thermometer auf -53 Grad Celsius. Damit wurde der alte Kälterekord aus dem Jahre 1969 gebrochen. Damals war es -52,3 Grad kalt. Der Rekord wurde im Großen Hinggan-Gebirge aufgestellt, das in der Provinz Heilongjiang nahe der russischen Grenze liegt. An drei Tagen in Folge lagen die Temperaturen unter -50 Grad. Der Mohe-Distrikt gilt als der Kältepol Chinas: an 8 Monaten in Jahr liegt Schnee und die Durchschnittstemperaturen liegen bei 3 Grad.

Doch die eisigen Temperaturen ereigneten sich im Zuge einer Kältewelle, die nun auch andere Teile Chinas erfasst: So wurde gestern für den Großraum Peking die höchste Wetterwarnstufe „blau“ ausgerufen. Es wurde ein Temperatursturz von bis zu 16 Grad prognostiziert und es soll zu starken Stürmen kommen. Zumindest der Temperatursturz ist eingetreten, denn aktuell ist es dort -14 Grad kalt.

In den letzten Monaten reihen sich auffällig viele Klimaextreme aneinander, die oft ihre Ursache in einem schwächelnden Jetstream finden. Außerdem dominieren die pazifischen Klimaphänomene El Nino und La Nina das Wettergeschehen entlang des Äquators, was sich aber auch auf andere Regionen der Erde auswirkt. Der Vulkanausbruch auf Tonga könnte ebenfalls seine Finger mit im Spiel haben. Neben den natürlichen Klimaphänomenen ist auch der Einfluss des anthropogenen Klimawandels nicht von der Hand zu weisen: ein Grund für den schwächelnden Jetstream sind Temperaturerhöhungen der Stratosphäre, was in tiefen Luftschichten den Fluss von Hoch- und Tiefdruckgebieten beeinflusst und die kalten oder warmen Luftmassen in gemäßigte Zonen lenkt. Wobei der Begriff „gemäßigte Zonen“ an sich irreführend ist: Während des Winters ist es bei uns normalerweise so kalt, dass der felllose Mensch ohne Feuer und die Verbrennung fossiler Energieträger praktisch nicht überleben kann. Mit der Besiedelung der „gemäßigten Zonen“ war ein anthropogener Einfluss auf das Klima bereits vorprogrammiert, obwohl das Heizen allein wohl nicht zur Klimakatastrophe führen würde.

In diesem Sinne überrascht auch ein neuer Klimabericht nicht, dass sich ausgerechnet Europa am schnellsten erwärmt. Seit 1991 ist es pro Jahrzehnt um 0,5 Grad wärmer geworden. Darunter leiden primär die Gletscher, deren Mächtigkeit bis 2021 um 30 m abgenommen hat. Langfristig gesehen könnte die Wasserversorgung gefährdet sein.

Apropos Gletscher: Am Sonntag ist in der Antarktis eine gigantische Eisscholle vom Brunt-Eisschelf abgebrochen. Sie hört auf den Namen Chasm-1 und hat eine Fläche von 1550 Quadratkilometern und ist damit größer als London. Als Ursache wird einmal nicht der Klimawandel verantwortlich gemacht, sondern eine Springflut. Generell lösen sich vom Eisschelf immer wieder große Schollen. Teilweise sollen solche Ereignisse aber dann doch mit dem Klimawandel zusammenhängen.

Naturkatastrophen-News 18.01.23: Kenia

Elefant im Amboseli Nationalpark, als die Welt noch in Ordnung war. © Marc Szeglat

Tausende Wildtiere verenden in Kenia wegen Dürre

Der ostafrikanische Staat Kenia wird von einer Dürre heimgesucht, die die stärkste seit mindestens 40 Jahren sein soll. Besonders stark betroffen ist der Amboseli-Nationalpark im Süden des Landes. Dort, im Schatten des Vulkans Kilimandscharo, sind ca. 6000 große Wildtiere verendet. Unter den Opfern befinden sich 130 Elefanten, 3900 Gnus und 1400 Zebras. Zudem sind 90 der seltenen Massai-Giraffen verendet. Sie zählen zu den bedrohten Tierarten. Büffel, Gazellen und Impalas wurden ebenso tot aufgefunden. Natürlich leiden unter der Dürre nicht nur Wildtiere, sondern auch Nutztiere und Menschen. Besonders für das Hirtenvolk der Masai wird die Situation lebensbedrohlich, da sie im großen Maße von ihren Tierherden abhängen, deren Bestände stark dezimiert wurden.

Zum fünften Mal in Folge sind die starken Regenfälle während der Regenzeit ausgefallen und kleine Schauer reichten nicht aus, um frisches Grün für die Tiere sprießen zu lassen.

Natürlich ist nicht nur der Süden Kenias von der Dürre betroffen, dort sind bis jetzt nur die Folgen für die Tierwelt am gravierendsten. Auch in anderen Landesteilen Kenias sind die Regenzeiten ausgeblieben. Außerdem sind benachbarte Länder ebenfalls betroffen.

In einigen Nationalparks hat man begonnen die Wildtiere zu füttern, was aber auch nicht allen Tieren das Leben retten konnte. Im Samburu-Nationalpark nahe des Mount Kenia sind 50 Grevy-Zebras verendet. Auch diese Tierart ist vom Aussterben bedroht. Zwischen Februar und Oktober 2022 sind im ganzen Land 205 Elefanten verdurstet oder verhungert. Diese Daten wurden vom kenianischen Wildlife Research and Training Institute veröffentlicht.

Ein Ende der Dürre ist nicht in Sicht. Experten kommentierten, dass es mindestens 3 Jahre mit ausgiebigen Regenzeiten benötigen würde, um den Mangel an Nass auszugleichen. Es sieht so aus, als würde die Region von einem Klimaextrem in das nächste verfallen, denn vor der Dürreperiode war es einige Jahre lang zu nass im Osten Afrikas, sodass viele der Sodaseen im Riftvalley über die Ufer getreten waren.

Naturkatastrophen-News 17.01.23: Indien

Indische Stadt Joshimath versinkt

Im indischen Bundesstaat Uttarakhand droht eine ganze Stadt zu versinken: In Joshimath sinkt der Boden ab, mit dramatischen Folgen für die Infrastruktur. In mehr als 600 Häusern bildeten sich so große Risse, dass die Gebäude einsturzgefährdet sind. Auch Straßen und Plätze sackten ab und es bildeten sich tiefe Mulden und Erdfälle. Diese Phänomene brachen nicht unvermittelt über die Stadt her, sondern allmählich, wobei sich der Prozess in den letzten Tagen deutlich beschleunigt haben soll. Eine Naturkatastrophe mit Ansage! Erst spät wurden die indische Regierung und die Weltöffentlichkeit aufmerksam auf die Vorgänge in Joshimath und man reagierte mit der Evakuierung der Menschen, die die einsturzgefährdeten Gebäude bewohnen.

Während deutsche Medien noch schreiben, dass die Ursache hinter dem Phänomen unbekannt ist und die indische Regierung den Pudel der ungenehmigten Bauaktivität in die Schuhe schob, weiß der Geologe mehr: Große Teile der Stadt wurden auf einem Schuttfächer von Erdrutschen erbaut, die das Tal am Rand des Himalaya-Gebirges füllen. Außerdem liegt die Stadt in einer Biegung des Flusses Alaknanda, in den vor der Biegung auch noch ein Bach einmündet. Bei Hochwasser dürften sich massig Lockersedimente abgelagert haben. Kurzum, der Untergrund der Stadt ist instabil, wovor schon vor 50 Jahren gewarnt wurde. Doch der Bevölkerungsdruck ließ die Menschen taub werden gegenüber den Warnungen und so wuchs die Gemeinde rapide und entwickelte sich von einem Dorf zu einer Stadt, die sehr wahrscheinlich eines Tages aufgegeben werden muss.

Eine Entwicklung, die man in vielen Gebieten Asiens und Südamerikas sieht und die durch den Klimawandel noch verstärkt wird. Besonders die Armenstädte wurden oft an Stadträndern errichtet, die für eine Bebauung denkbar ungeeignet sind. Starke Regenfälle lösen immer wieder Erdrutsche aus, die dann entsprechende Naturkatastrophen verursachen, bei denen oft Hunderte Menschen sterben. Einen Lösungsansatz der generellen Problematik -der Ausbeutung und Zerstörung unseres Lebensraums- sehe ich nur in einer rigorosen globalen Geburtenkontrolle und einer Abkehr vom steten Wirtschaftswachstum. Da sich so etwas (noch) nicht durchsetzen lässt, wird man wohl weiterhin auf unsicheren Boden bauen müssen.

Warum sich der Prozess der Bodensenkung in den letzten Tagen beschleunigte, darüber kann nur spekuliert werden. In den letzten Jahren wechselten sich in Indien Dürren und Überflutungen ab. Im September gab es in der Region heftige Niederschläge und Hochwasser. Die Gletscher des Himalayas schmelzen schneller. Auch Erdbeben gab es in einem 500 km Umkreis mehrere. Vielleicht änderte sich die Hydrologie des Untergrunds, was ein Absacken des Bodens beschleunigt haben könnte.

Naturkatastrophen-News 14.01.23: Tornado USA

Tote durch Tornados im Südwesten der USA

In den US-Bundesstaaten Alabama und Georgia wüteten Unwetter, die mehrere Tornados hervorbrachten, die große Zerstörungen anrichteten. Dabei fanden mindestens 7 Personen den Tot. Mehrere Personen werden noch vermisst. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. In den Medien wird von 33 Einzelmeldungen zu Tornados und Sturmerscheinungen berichtet.

Besonders schlimm traf es die Region Autauga und den Ort Selma in Alabama. Dort bildeten sich im Rahmen der Unwetter Dutzende Tornados. Genauso viele Häuser wurden zerstört. Rettungskräfte sind pausenlos im Einsatz gewesen und suchten nach hilfebedürftigen Personen. Dabei mussten sie umgestürzte Bäume zersägen und beiseite schaffen. Die entwurzelten Bäume vielen auf Häuser, begruben Autos unter sich und zerstörten Stromleitungen. Daher waren 60.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Es wurde der Notstand ausgerufen und Notunterkünfte eingerichtet.

Im benachbarten Bundesstaat Georgia wurde eine Person in ihrem Auto durch einen umstürzenden Baum erschlagen. Tornados wurden auch in der Nähe des internationalen Flughafens von Atlanta gemeldet. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen.

Auch in anderen Teilen der USA wüteten und wüten starke Unwetter, die teilweise sintflutartigen Regen mit sich bringen und für Überschwemmungen sorgen. Besonders schlimm traf es den Bundesstaat Kalifornien, der ansonsten eher wegen langanhaltender Dürreperioden und Waldbränden in den News steht. Seit Ende Dezember wird der Westen der USA von einem Regentief nach dem anderen heimgesucht und es fällt bis zu 6 Mal mehr Regen, als es sonst im Winter der Fall ist. Die Wetterdienste sprechen von atmosphärischen Feuchtigkeitsströmen, die auch weiterhin das Wetter bestimmen werden. Der Nationale Wetterdienst (NWS) erklärte: „Der endlose Ansturm starker Systeme überflutet Kalifornien weiterhin. Sintflutartige Regenfälle, weit verbreitete Überschwemmungen, rascher Wasseranstieg, Schlammlawinen und Erdrutsche mit möglichen Murgängen, starker Schneefall in den Bergen und böige starke Winde bleiben eine Bedrohung für den Goldenen Staat.“

Die Regenfälle könnten zum einen mit dem sich langsam abschwächenden Klimaphänomen El Nina zusammenhängen, zum anderen ihre Ursache in dem enormen Wassereintrag in die Atmosphäre finden, der im letzten Januar von Vulkanausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai verursacht wurde. Dadurch kam es zu weiteren Störungen des Jetstreams. Außerdem muss das ganze Wasser in der Atmosphäre ja irgendwo hin.

Im Zusammenhang mit El Nina haben britische Wetterdienste auch für dieses Jahr wieder starke Regenfälle für die Britischen Inseln prognostiziert. Sie könnten zum Ende des Winters auftreten und starke Überflutungen verursachen, ähnlich wie man es bereits im letzten Jahr erlebte.

Naturkatastrophen-News 06.01.23: El Niño

Das Klimaphänomen El Niño droht das Wettergeschehen zu bestimmen

Das Jahr 2022 galt als eines der wärmsten seit Beginn der Klimaaufzeichnungen vor mehr als 170 Jahren. Auch der Januar 2023 startet mit viel zu hohen Temperaturen und das, obwohl das Klimaphänomen La Niña das Wetter im dritten Jahr in Folge beeinflusst und einen Teil des durch den Klimawandel verursachten Temperaturanstiegs abfing. Doch bereits in diesem Sommer könnte der Gegenspieler zu La Niña- El Niño das Geschehen im äquatorialen Pazifik dominieren, was auch für die gemäßigten Breiten einen Temperaturanstieg mit sich bringen könnte. So richtig entfalten soll sich El Niño dann erst im nächsten Jahr. Für uns könnte das bedeuten, dass wir ähnliche Zustände wie während der Rekord-Dürreperiode 2018-2019 bekommen könnten.

Grund zu dieser Befürchtung lieferten jüngst die Wetterexperten der US-amerikanischen Behörde NOAA (Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde), die beobachteten, dass La Niña schwächelt und in eine neutrale Phase übergeht. Da der kühlende Effekt des Wetterphänomens nachlässt, könnte dieser Winter unter den Top 5 der wärmsten Winter seit Beginn der Klimaaufzeichnungen gehören. Einen Trend dazu erleben wir in Deutschland gerade live, wo zweistellige Plustemperaturen vorherrschen und die anfänglich gut gestartete Skisaison zu floppen droht. Auch die Unwetter in Kalifornien könnten mit dem Nachlassen von La Niña zusammenhängen. Zugleich deuten ungewöhnlich warme Tiefenwässer im tropischen Westpazifik an, dass sich ein El-Niño-Ereignis anbahnt.

La Niña und El Niño sind zwei Seiten einer Münze, während der Normalzustand von der Kante der Münze symbolisiert wird. Steht die Münze senkrecht auf der Kante, dann herrschen im östlichen Pazifik hohe Luftdrücke vor und in der westlichen Pazifikregion dominieren tiefe Luftdrücke. Durch den unterschiedlichen Luftdruck entstehen Passatwinde. Sie wehen das warme Oberflächenwasser des Pazifiks westwärts. Im Osten steigt aus den tieferen Ozeanschichten kaltes Wasser auf. Doch dieser Normalzustand wird immer seltener erreicht. In einer La Niña-Phase ist das System gestört und die Passatwinde werden verstärkt. Dadurch gelangt mehr kaltes Tiefenwasser im Ostpazifik an die Oberfläche, was sich sogar bei uns in Europa kühlend auswirkt. In der El Niño-Phase drehen sich die Wettersysteme um und es herrscht ein niedriger Luftdruck vor der amerikanischen Küste im Osten des Pazifiks, während sich hoher Luftdruck im Westen bildet. Die Passatwinde schwächeln und können sogar ihre Richtung umkehren und der Ostpazifik wird wärmer.

Am stärksten wirken sich die Klimaphänomene natürlich in der Region des Äquatorialen Pazifiks aus. Klimaforscher sind sich sicher, dass das wärmere Ozeanwasser einer El Niño-Phase überschüssige Energie an die Atmosphäre abgibt und somit die globalen Temperaturen steigen lässt. Im Zusammenhang mit dem anthropogenen Klimawandel ist das keine gute Prognose für das neue Jahr, zumal es auch in 2022 vielerorts zu trocken war.

Naturkatastrophen-News 05.01.23: Australien

Fluten setzten Norden und Westen Australiens Unterwasser

Im Norden und Westen Australiens heißt es vielerorts mal wieder Land unter. Ende Dezember sind die Reste des tropischen Wirbelsturms Ellie über Teile des Kontinents gefegt und verursachten starke Niederschläge. In der Folge sind viele Flüsse über die Ufer getreten und überfluteten ganze Landstriche. Besonders schlimm traf es Gebiete im nördlichen Queensland, im Northern Territory und in der Kimberley-Region in Westaustralien. Die Wassermassen zerstörten nicht nur zahlreiche Häuser, sondern machten viele Hauptverkehrswege unpassierbar. Einige Gemeinden und Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten und können bestenfalls per Boot und Hubschrauber versorgt werden.

Die Flüsse Fitzroy River bei Fitzroy Crossing haben Rekordstände erreicht. Die Bewohner der Gemeinende entlang der Flüsse wurden zur Evakuierung aufgefordert. Die Einsatzkräfte werden vom australischen Militär unterstützt.

Das australische Ministerium für Feuerwehr und Notfalldienste erklärte am 04. Januar: „Das Hochwasser hat in Fitzroy Crossing einen rekordverdächtigen Pegelstand von 15,8 Metern erreicht und strömt in die flussabwärts gelegenen Gemeinden. Unsere Teams am Boden und in der Luft arbeiten hart, um Menschen in Not zu helfen. Wir führen Evakuierungs- und Versorgungseinsätze durch, wenn die Wetterbedingungen es zulassen, und wir werden weiterhin Rettungseinsätze durchführen, wenn dies in einer sehr dynamischen und sich verändernden Umgebung möglich ist. Es fließen enorme Wassermengen durch die Region, die sich jetzt und in den kommenden Tagen auf zahlreiche Gemeinden auswirken werden“. Das Zitat lässt erahnen, wie dramatisch es in den beschriebenen Regionen hergeht.

Mit einem Ende der Regenfälle wird noch nicht gerechnet. Im Gegenteil, das Bureau of Meteorology in Queensland warnt vor dem Beginn des jährlichen Monsuns, der über der Cape York Halbinsel beginnt und sich von dort weiter ausbreitet. Es werden erhebliche Niederschlagsmengen erwartet.

In den Gemeinden Noonkanbah, Willare und Looma ist in den kommenden Tagen ebenfalls mit schweren Überschwemmungen zu rechnen, ebenso im westlichen Queensland, wo es bereits zu Überschwemmungen kam. (Quelle Floodlist)

Unwetter in anderen Erdteilen

Überschwemmungen gibt es derzeit aber auch in anderen Regionen der Erde, die eher für ihre Trockenheit bekannt sind. Ganz oben auf der Liste steht Jordanien. Von dort kursieren Videos in den sozialen Medien, die zeigen, wie sich Wadis in reißende Ströme verwandelten und auch über die Ufer traten.

Starke Niederschläge gibt es ebenfalls an der Westküste der USA. Besonders im ansonsten Dürre-geplagten Kalifornien kam es zu Unwettern mit sintflutartigen Regenfällen. Die erste Welle schwappte am Wochenende über den US-Bundesstaat hinweg, gefolgt von neuen Unwettern bei schlechten Prognosen. Hunderttausende sind ohne Strom. Ein Kind kam in den Fluten um. Es wurde der Notstand ausgerufen.

Naturkatastrophen-News zum neuen Jahr

Wärmstes Sylvester aller Zeiten

In Deutschland erlebten wir gestern den wärmsten Jahreswechsel seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Gleich an 4 Messstellen wurde die 20 Grad Marke geknackt: am wärmsten war es im bayerischen Wielenbach, wo gegen 14 Uhr 20,8 Grad gemessen wurden. Auch in München, in Müllheim bei Freiburg und in Ohlsbach wurden Temperaturen über 20 Grad gemessen.  Laut DWD gab es die zuvor höchste Temperatur an Silvester im Jahr 1961: damals kletterte das Quecksilber auf 17,0 Grad. Das war im baden-württembergischen Müllheim. Zum Jahreswechsel 2021 war es in Freiburg 16,9 Grad warm. Die Rekordtemperaturen alleine stellen natürlich noch keine Naturkatastrophe dar, aber die Häufung von neuen Rekorden und Extremwetterereignissen sind Manifestationen der Klimakatastrophe und haben vielfältige Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, die in ihrer Gänze noch gar nicht überschaubar sind. Leider scheint es unmöglich zu sein, die einfachsten Maßnahmen gegen den Klimawandel umzusetzen, schließlich wollen wir ja auch, dass alles so bleibt wie wir es seit Jahrzehnten gewohnt sind. Nicht zuletzt fehlt es am politischen Willen, wirkungsvolle Maßnahmen durchzusetzen. Wir werden ja nicht von Politikern regiert, sondern von Lobbiesten bestimmt und die vertreten Interessengruppen, deren einziges Ziel es ist, Reichtum anzuhäufen!

Auch heute bleibt es in Deutschland ungewöhnlich warm. Der DWD hat für den Norden Höchsttemperaturen um 13 Grad vorhergesagt. Im Südwesten kann es örtlich nochmal bis 20 Grad warm werden. Sollte das milde Wetter weiter anhalten, stellt sich die Natur auf den Frühling ein und erste Knospen könnten sprießen. Kommt dann der Winter zurück, könnten die Pflanzen geschädigt werden. Sollte kein strenger Frost mehr kommen, dann müssen wir uns im Sommer auf besonders viele Schädlinge vorbereiten. Vor allem der Borkenkäfer könnte zu weiterem Waldsterben sorgen. Die Dürre der letzten Jahre hat viele Bäume geschädigt und geschwächt, sodass sie besonders anfällig sind.


Hagel und Überflutungen auf der Arabischen Halbinsel

Kurz vor dem Jahreswechsel hat es auf der Arabischen Halbinsel weitere Unwetter gegeben, die neben Starkregen Hagel brachten. In mehreren Ländern war es zu den stärksten Hagelstürmen seit 15 Jahren gekommen. In Jordanien musste die Felsenstadt Petra evakuiert werden. Auch im Emirat Kuwait regnete und hagelte es stark. Dort wurden im Sommer 2016 Rekordtemperaturen von 54 Grad gemessen. Man geht vor Ort davon aus, dass die Extremwetterereignisse mit dem Klimawandel zusammenhängen. In der heiligen Stadt Mekka (Saudi Arabien) kam es zu sintflutartigen Regenfällen, die Straßen in Flüsse verwandelten und Autos fortspülten.

Naturkatastrophen am 30.12.22: Silvesterwetter

Ungewöhnlich warmes Sylvesterwetter vorhergesagt

Es mag außergewöhnlich erscheinen, dass ich hier das vorhergesagte Silvesterwetter unter der Rubrik Naturkatastrophen poste, sind für Deutschland doch sehr milde Temperaturen vorhergesagt. So könnten im Südwesten Deutschlands Temperaturen von mehr als 20 Grad erreicht werden. Am Oberrhein könnte somit ein neuer Temperaturrekord für den Jahreswechsel aufgestellt werden. Der bisherige Rekord wurde im badischen Müllheim aufgestellt, als das Thermometer im Jahr 1961 auf 17 Grad stieg. Am Niederrhein soll das Thermometer dieses Jahr mindestens die 15 Grad Marke knacken.

Nordamerika ist schockgefrostet

Die milden Temperaturen bei uns sind Ausdruck der Klimakatastrophe und stehen zudem im Zusammenhang mit dem Kälteeinbruch, den man in der letzten Woche in weiten Teilen Nordamerikas erlebte. Dort wurden in einigen Orten neue Kälterekorde aufgestellt, als das Quecksilber auf bis zu – 45 Grad Celsius fiel. Millionen Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten, weil die Masten von Überlandleitungen unter Eismassen und Sturmeinwirkung einstürzten. In der Folge des als Bombenzyklon bezeichnenden Blizzards starben in den USA mindesten 59 Menschen. Alleine in Buffalo erfroren 25 Menschen in ihren feststeckenden Autos. Das zeigt, wie wichtig eine Notfallausrüstung nebst warmen Decken im Auto ist! Noch immer sind weite Teile des Kontinents schockgefrostet und es bildeten sich bizarre Eislandschaften.

Polares Tiefdruckgebiet von Nordamerika drückt das Azorenhoch Richtung Europa

Doch was hat ausgerechnet die Kälte in Nordamerika mit der ungewöhnlichen Winterwärme in Europa zu tun? Beide sind Ausdruck eines gestörten Jetstreams. Normalerweise wehen die Höhenwinde von West nach Ost in einem Band entlang des Polarkreises und hindern die polare Kaltluft an einem Ausbruch Richtung Süden. Doch aufgrund des Klimawandels ist es in der Stratosphäre wärmer geworden und der Jetstream hat an Kraft verloren. Anstatt ein starkes Windband zu bilden, mäandert er, sodass polare Kaltluftmassen weit in den Süden vordringen können. Andersherum wird es Warmluft aus der Sahara und dem Atlantik ermöglichen, bis weit in den Norden vorzustoßen, so wie wir es im Sommer und Herbst erlebten. Auch jetzt haben wir wieder so eine Omega-Wetterlage, bei der die polaren Kaltluftmassen aus Nordamerika in Richtung des mittleren Atlantiks strömen und das bekannte Azorenhoch weiter Richtung Europa und den Mittelmeerraum drückt. Das polare Tiefdruckgebiet und das Azorenhoch über dem Mittelmeer rotieren in entgegengesetzten Richtungen und fungieren wie ein großer Laubbläser, der warme Luftmassen aus Nordafrika zu uns bläst.

Tatsächlich könnte es bei uns aber nicht nur neue positive Rekordtemperaturen geben: ein ähnlich starker Wintereinbruch wie in Nordamerika scheint bei uns ebenso möglich zu sein, auch wenn uns der warme Golfstrom generell mildere Winter beschert als es in Teilen des kontinentalen Nordamerikas der Fall ist.

Naturkatastrophen-News 28.12.22: Philippinen

Überflutungen und Erdrutsche kosten Menschenleben auf den Philippinen

Das philippinische Archipel wird seit Tagen von schweren Regenfällen heimgesucht, die nicht im Rahmen der Monsunzeit auftreten, sondern von Unwettern verursacht werden. Wie der nationale Katastrophenschutz am Mittwoch mitteilte, wurden mindestens 26 Menschen Opfer der Fluten. Außerdem werden zahlreiche Fischer vermisst, die in ihren Booten auf offener See von Unwettern überrascht wurden. In 29 Provinzen des Inselstaates sind fast 400.000 Menschen von den Unwettern betroffen. 81.000 Personen flüchteten vor den Wassermassen und sind in Evakuierungszentren untergekommen oder fanden Zuflucht bei Freunden und Verwandten.

Besonders schlimm traf es die Insel Mindanao, die hier auch oft in den Erdbebennews vertreten ist. Dort starben 13 Menschen. Nach Angaben des Katastrophenschutzes stand das Wasser in einigen Gebieten „höher als Brusthöhe“.

Die Regenfälle begannen Heiligabend und ließen Flüsse über die Ufer treten und lösten Erdrutsche und Schlammlawinen aus. Heute verbesserte sich die Wetterlage etwas und Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes machten sich auf den Weg, Hilfsgüter zu verteilen. In den Überflutungsgebieten sind nicht nur Lebensmittel Mangelware, sondern auch frisches Trinkwasser. Zudem droht durch Wasserverschmutzung Cholera auszubrechen.
Meteorologen warnen vor einem neuen Sturmtief, das in den nächsten Tagen weitere Regenfälle mit sich bringen wird. Sie könnten die Hochwassersituation weiter verschärfen und auch neue Erdrutsche auslösen.
Die Philippinen werden oft von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifunen und Überflutungen getroffen. In dem Inselstaat leben gut 110 Millionen Menschen. Viele sind nach den Katastrophen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Klimawandel und seine Extremwetterlagen treffen die Philippinen besonders hart. Der steigende Meeresspiegel zwingt zahlreiche Küstenbewohner zur Aufgabe ihrer Heimat. Viele Menschen hoffen in der Hauptstadt Manila eine neue Zukunft zu finden, was die Lage in der Millionenstadt verschlimmert.

Auch in anderen Erdteilen hat es über Weihnachten Unwetterkatastrophen gegeben. Besonders hart traf es die Länder der arabischen Halbinsel. Dort kam es ebenfalls zu Überschwemmungen.

Der Wintersturm in den USA hat weite Teile des Landes in ein Frostchaos gestürzt. Mehr als 50 Menschen starben. Hierzu später mehr.