Feuer auf Stromboli: Terra di Dio

  • Auf Stromboli kam es zu einem Steppenbrand
  • Große Teile der Macchia auf der Südostflanke brannten ab
  • Es wird Brandstiftung durch ein Filmteam vermutet
  • Außerdem kam es zu 2 größeren Eruptionen

Steppenbrand auf Stromboli geriet außer Kontrolle

Wenn ich heute mit dem Titel des bekannten Films von Roberto Rossellini und Ingrid Bergman beginne, dann hat es eine ganz besondere Bewandtnis: „Das Land Gottes“ durchlebte in den letzten 24 Stunden eine weitere Katastrophe, bei der eine der schönsten Inseln Europas ihr Gesicht verlor: im Südosten Strombolis wütete ein schlimmer Vegetationsbrand, bei dem große Teile der Macchia abgebrannt sind. Es wurden 2 Löschflugzeuge eingesetzt und zunächst sah es so aus, als würde man die Flammen schnell unter Kontrolle bekommen, doch da hatte man die Rechnung ohne den Scirocco gemacht: die starken Wüstenwinde fachten den Brand an und verteilten die Flammen großflächig, so dass mittlerweile der gesamte Hang hinter dem Hauptort San Vinzenzo verkohlt ist. Die Flammen wüteten bis in die Nacht hinein und ließen sich auf den LiveCams beobachten. Mittlerweile scheint die Situation aber unter Kontrolle zu sein.

Natürlich wird nun spekuliert, was das Feuer ausgelöst hat. Meistens entstehen solche Brände durch Brandstiftung. Wie es der Zufall will, befindet sich ein Filmteam auf Stromboli, dass einen Spielfilm mit Bezug zum Zivilschutz dreht. Anwesend ist die Schauspielerin Ambra Angiolini, wegen der in lokalen Medien seit einiger Zeit Wirbel veranstaltet wird. Natürlich steht jetzt das Filmteam im Fokus der Brandermittlungen, da es wohl in der Nähe des Ortes gedreht hat, an dem vermutlich das Feuer seinen Ursprung fand. In der lokalen Presse spekuliert man, dass im Zuge der Dreharbeiten ein kleines Feuer gelegt wurde, dass dann außer Kontrolle geraten ist. Andere Quellen sprechen davon, dass eine Schießerei gefilmt wurde, bei der evtl. Mündungsfeuer, oder Pyrotechnik den Brand auslöste. Bestätigt ist bislang keine der beiden Versionen. Marco Giorgianni, der Bürgermeister des Ortes, erklärte, dass er keine Genehmigungen für den Einsatz von Pyrotechnik, oder der Legung eines Feuers erteilt hätte.

Bei einem meiner ersten Aufenthalte auf Stromboli, dass war in den 1990iger Jahren, verbrachte ich eine Nacht am Krater des Vulkans, als es ebenfalls zu einem großen Macchiabrand kam. Eine unangenehme Situation, nicht nur wegen der Rauchentwicklung, sondern vor allem, weil man ja wieder durch den Vegetationsgürtel absteigen musste. Am nächsten Morgen war das Feuer aus, aber der schmale Abstiegspfad führte mitten durch das abgefackelte Gebiet. Als ich mich endlich durch die verkohlte Landschaft gekämpft hatte, sah ich aus wie ein Schornsteinfeger. Ein Trost bleibt: wenige Jahre später war die Insel wieder grün.

Zwei Eruptionen auf Stromboli

Gestern Mittag reagierte der Vulkan selbst auf die Schändung seiner Flanken und erzeugte 2 Explosionen, die stärker als sonst waren. Wie das INGV berichtet, setzte die Phase erhöhter Aktivität um 14.11 UCT ein. Sie dauerte 2 Minuten. Neben den beiden größeren Eruptionen gab es eine Reihe kleinerer Ereignisse aus verschiedenen Schloten. Die Explosionen deckten die Kraterterrasse mit glühender Tephra ein und man geht davon aus, dass Pyroklastika auch den Pizzo erreichte. Wie so häufig kamen die Explosionen unerwartet. Der Tremor zog in den letzten Tagen wieder etwas an, nachdem er in den Vorwochen extrem niedrig war.

Dass die Explosionen das Feuer auslösten ist ausgeschlossen, denn dieses war bereits am Vormittag ausgebrochen. Tatsächlich gab es aber bereits größere Vulkanausbrüche, bei denen Lava Brände stiftete.

Für den bereits sehr angeschlagenen Tourismus auf der Insel, dürfte die Katastrophe katastrophal sein. Erst die Sperrung des Aufstiegs zum Krater, dann die 2 Coronajahre und nun die verkohlte Landschaft. Drücken wir den Betroffenen die Daumen, dass die „Hungerjahre“ bald vorbei sein mögen. Doch irgendwann werden die Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe den Tourismus weiter ausbremsen.

Naturkatastrophen-News 22.05.22: Tornados und Unwetter

  • Am Freitag Nachmittag entstanden mehrere Tornados
  • Sie richteten große Zerstörungen an
  • Es kam zu Hagel und Starkregen
  • Die Unwetter sind noch nicht vorbei

Tornados in Paderborn und Lippstadt

Am Donnerstag und Freitag ereigneten sich im Nordwesten Deutschlands zahlreiche Unwetter: neben Starkregen, Hagel und Sturmböen bildeten sich gleich mehrere Tornados in Ostwestfalen. Besonders betroffen waren die Städte Lippstadt und Paderborn. Dort wirbelte der mächtigste Tornado einiges durcheinander und hinterließ eine gut 5 km lange und 300 Meter breit Schneise der Verwüstung. Von 43 Verwundeten, wurden 13 Personen schwer verletzt. Über 100 Gebäude wurden beschädigt, darunter auch Gewerbebetriebe, in denen die Arbeit nun ruht. Mehrere Schulgebäude wurden ebenfalls vom Tornado heimgesucht und müssen bis aufs weitere geschlossen bleiben. Die Schüler werden digital unterrichtet, was man ja aus Lockdown-Zeiten noch gewohnt ist.

Der Tornado brachte es auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. In Berichten heißt es, dass Leitplanken wie Papierschnipsel umhergewirbelt wurden. Ganze Dächer wurden fortgerissen und Bäume entwurzelt. In Lippstadt zerstörte ein Tornado den Kirchturm der St.-Clemens-Kirche. Im ostwestfälischen Höxter wurden ebenfalls Tornados beobachtet, die aber wohl keine, oder nur geringe Schäden anrichteten.

In einigen Region kam es zudem zu Starkregen und Hagel. Dabei schossen bis zu 5 cm durchmessende Eiskugeln vom Himmel. In kürzester Zeit fielen bis zu 40 L Regen auf den Quadratmeter.

Diese massive Tornadoserie ist für Deutschland äußerst ungewöhnlich, doch in den letzten Jahren häufen sich die Tornado-Ereignisse deutlich. Tornados gehen aus gewittrigen Superzellen hervor, die auch für andere Unwetterereignisse verantwortlich sind. So erlebte ich bereits am Donnerstag in Oberhausen einige beunruhigende Minuten, als die Bildung einer Unwetterfront zu extremen Böen führte und es mir durch den Kopf schoss, dass diese Situation schnell in einem Tornado eskalieren könnte. Tatsächlich wurden in meiner Nähe auch 2 Bäume entwurzelt, die 2 Fahrzeuge stark beschädigten und fast in eine Hausfassade krachten.

Ein Ende der Extremwetterlage ist nicht in Sicht: für Montag soll es in Teilen von NRW weitere Unwetter geben und entsprechende Warnungen wurden herausgebracht. Betroffen soll vor allem die Region um das Rheinische Schiefergebirge im Südosten sein.

Naturkatastrophen-News 18.05.22: Waldbrand New Mexico

  • Im US-Bundesstaat New Mexico vereinten sich 2 Waldbrände
  • Das Feuer ist das Größte in der Geschichte des Bundesstaates
  • Zehntausende Menschen sind auf der Flucht
  • Der Notstand wurde ausgerufen

Größter Waldbrand in der Geschichte von New Mexiko

In New Mexico entstand der größte Waldbrand in der Geschichte des US-Bundesstaates. Er erhielt den Namen Calf Canyon-Hermits Peaks Fire und bildete sich aus den beiden Waldbränden Calf Canyon und Hermits Peak. Die Flammen wüteten bereits auf einer Fläche von 1.212 Quadratkilometern. Fast 2100 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Trotz des großen personellen Aufwands wurden nicht einmal ein Drittel der Brandherde unter Kontrolle gebracht. Extreme Trockenheit mit starken Winden begünstigen den Waldbrand und sorgen für seine schnelle Ausbreitung.

Bislang wurden mehr als 10.000 Gebäude zerstört, oder beschädigt. 26.000 Personen wurden evakuiert und über 100.000 Menschen sollen sich auf Evakuierungen vorbereiten. Betroffen sind die Bezirke San Miguel, Mora, Taos und Colfax. Waldbrandspezialisten warnten davor, dass Feuer die Eigenschaft besitzen, sich vor allem bergauf zu verbreiten. Von daher sollen Menschen in höher gelegenen Siedlungen besonders achtsam sein.

Beide Brände waren bereits Mitte April ausgebrochen. Michelle Lujan Grisham, die Gouverneurin von New Mexico, hatte frühzeitig in mehreren Bezirken den Notstand ausgerufen.

Vorhersage von Waldbränden ist schwierig

Dr. Jason Knieve, stellvertretender Direktor des Nationalen Zentrums für Atmosphärenforschung sagte in einem Interview mit dem Sender ABC: „Die Herausforderung bei der Vorhersage der Ausbreitung von Waldbränden besteht darin, dass die besten Experten der Welt es immer noch nicht richtig machen können“. Das Problem der Vorhersagbarkeit von Naturkatastrophen scheint ein Allgemeines zu sein. Am besten lassen sich Wetterphänomene prognostizieren, vielleicht, weil den Meteorologen große Budgets und Netzwerke zur Verfügung stehen. Trotzdem kann es auch in dieser Disziplin zu schweren Fehleinschätzungen kommen, wie das Beispiel der Ahr-Tal-Katastrophe vom letzten Sommer zeigt.

[twenty20 img1=“828246″ img2=“828245″ offset=“0.5″ before=“Der Waldbrand im Infrarotspektrum…“ after=“…und im normalen Licht. © Sentinel-hub“]

Die brennende Vegetation besteht aus einer Mischung aus Nadelbäumen, Ponderosa-Kiefern, Gestrüpp und Gras. Dort, wo der Waldbrand auf Gebäude und Infrastruktur übergreift, brennen auch weitere „kritische Brandstoffe“. Sie können die Feueraktivität erhöhen. Das Feuer brennt in der Nähe eines Gebiets mit steilem Gelände, was laut Knievel ebenfalls zur Ausbreitung des Feuers beitragen kann.

Der Wald und Steppenbrand ist so gewaltig, dass er nur aus dem Weltraum überblickt werden kann. Es gibt zahlreiche Brandherde und Feuerfronten. Teilweise kommt es zu starker Rauchentwicklung und damit zu überregionalen SMOG und Gesundheitsgefährdungen.

Naturkatastrophen News: Waldbrände am 12. Mai

  • Waldbrände sprangen in Kalifornien auf Ortschaften über
  • Mindestens 20 Gebäude wurden zerstört
  • Bei 5 Gebäuden handelte es sich um teure Villen
  • Neuer Klimabericht bestätigt Zunahme von Dürren um fast 30%

Waldbrände in Kalifornien zerstören Villen

Bei Wald- und Steppenbränden im US-Bundesstaat Kalifornien wurden zahlreich Häuser zerstört, als die Flammen auf Ortschaften übersprangen. Unter den Gebäuden befanden sich einige millionenteure Villen. Der Schwerpunkt der Brände liegt im Bezirk von Orange Country, genauer, in der Region um die Ortschaften Laguna Beach und Laguna Niguel. Amerikanische Medien berichten, dass das Hauptfeuer klein angefangen habe, sich aufgrund starker Winde aber rasend schnell ausbreitete. Die Ursache für das Feuer sind ungeklärt, oft handelt es sich um Fahrlässigkeit, oder Brandstiftung. Der Brand wird von der Dürre begünstigt, die den Südwesten der USA seit Jahren im Griff hält und hier schon oft thematisiert wurde.

Bis gestern Abend wurden 20 Häuser vernichtet. Unter ihnen befanden sich 5 Villen im Wert von mehreren Millionen. Das teuerste Haus war ein Prachtbau, der aktuell für 10 Millionen Dollar zum Verkauf stand. Für die Gemeinden ist das ein großer Verlust. Glück im Unglück haben die Bewohner der Häuser gehabt, denn sie wurden rechtzeitig gewarnt und konnten vor dem Flammeninferno fliehen.

Ein Mitarbeiter der Feuerschutzbehörde zieht den anthropogenen Klimawandel zur Mitverantwortung. In einem Interview erklärte Fennessy, dass die Vegetation sehr trocken sei, so dass sich Feuer schnell ausbreiten können. Er ist davon überzeugt, dass man so einen Brand vor 10 Jahren schnell unter Kontrolle bekommen hätte. Heute sind die Flammen oftmals nicht zu bändigen, obwohl sie mit großem personellen und materiellem Einsatz bekämpft werden.

Waldbrände von Dürren begünstig

Eine aktuelle Studie des Weltklimarates bestätigt die Vermutung des Brandbekämpfungsspezialisten. Demnach nahm die Anzahl von Dürren in diesem Jahrtausend weltweit um 29% zu. Besonders stark betroffen ist der afrikanische Kontinent, aber auch in Amerika und Europa nehmen die Trockenperioden deutlich zu. Damit einher geht oft eine dauerhafte Zerstörung fruchtbarer Böden, so dass sie für die Landwirtschaft unbrauchbar sind. In Afrika gibt es 44% aller Dürreereignisse, aber auch in Europa sind 15% der Fläche davon betroffen. Der Westen der USA leidet ebenfalls seit Jahren unter langen Dürreperioden, die sich räumlich und zeitlich immer weiter ausweiten. Neben Kalifornien sind vor allem die Staaten im Südwesten betroffen: Arizona, Nevada und New Mexiko.

Naturkatastrophen-News 10.05.22: Waldbrände

  • In der südsibirischen Region Krasnojarsk lodern Waldbrände
  • Mindestens 7 Menschen starben
  • Starke Windböen ließen angekohlte Bäume auf Stromleitungen stürzen

Waldbrände im Süden Sibiriens

Die Walbrandsaison hat dieses Jahr nicht nur in den USA extrem früh angefangen, sondern auch in Russland. Dort brennen im großen Umfang Taiga und Wälder Sibiriens. Bis zum Sonntag wurden 7 Todesopfer infolge der Feuer gemeldet. Außerdem wurden mindestens 20 Personen verletzt. Oftmals handelt es sich bei den Verletzten um Feuerwehrleute, die die Brände bekämpfen. Einen Hotspot gibt es in der südsibirischen Region Krasnojarsk, wo der Notstand ausgerufen wurde. Es wurden 273 Bandherde gemeldet. Über 500 Gebäude wurden Opfer der Flammen.

Die meisten Toten gab es in der Ortschaft Talaschanka. Dort starben 2 Kinder und 1 Erwachsener. Zwei Personen fanden in der Stadt Atschinsk den Flammentod. 2 weitere Opfer wurden aus Nikolsk gemeldet. Die Daten stammen von der russischen Nachrichtenagentur Tass. In anderen Newsmeldungen ist sogar von 10 Todesopfern die Rede.

Waldbrände verursachen SMOG in Krasnojarsk

In der Millionenstadt Krasnojarsk selbst brannte es nicht. Doch dichter SMOG zog durch die Straßen und stelle eine Gesundheitsgefährdung dar. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen litten unter den Rauchschwaden.

Die Flammen wurden durch starke Winde weitergetragen und immer wieder angefacht. Dabei kam es zu Böen von bis zu 40 km/h. Die Böen ließen die brennenden Bäume umstürzen, wobei auch Stromleitungen demoliert wurden. Aus Sicherheitsgründen schaltete man in vielen Orten den Strom ab, was auch die Wasserversorgung einschränkte. Inzwischen sollen die Feuer vielerorts unter Kontrolle gebracht worden ein.

Seit einigen Jahren tauchen Waldbrände in Sibirien immer häufiger in den Schlagzeilen auf. Aufgrund des Klimawandels wird es in der Region immer trockener und wärmer, wovon besonders der Hohe Norden betroffen ist. In den sibirischen Permafrostregionen gibt es die stärksten Wärmeanomalien, was auch mit dem Ausstoß an Methangas zusammenhängen könnte.

Methan gilt als ein noch potenteres Treibhausgas als Kohlendioxid, das vor allem durch die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entsteht. Aber es gibt auch andere Quellen für CO2. Eine davon ist der Vulkanismus. Hier gibt es eine neue Studie, die Erstaunliches enthüllte, doch darüber möchte ich morgen mehr schreiben.

Naturkatastrophen-News 06.05.22: Wasserknappheit USA

 

  • In großen Teilen der USA herrscht Dürre
  • Die Pegel der Gewässer sind extrem niedrig
  • Die Wasser-Abflussmenge des Lake Powell wurde reduziert
  • Extremwetter in Florida

Stauseen des Colorados trocknen aus

Die Dürre in Teilen der USA wird immer dramatischer und wirkt sich überregional aus. Besonders betroffen ist der Südwesten des Landes, in dem es ausgedehnte Trockengebiete gibt. Um dem entgegenzuwirken und um die Wasser- und Energie Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wurden große Stauseen angelegt. Zu den bekanntesten zählen Lake Powell und Lake Mead, die den Colorado aufstauen, wobei Schluchten überflutet wurden, die mit dem Grand Canyon assoziiert sind. Der Pegel des Lake Powell sind nun soweit gefallen, dass der Abfluss reduziert werden musste, damit die Turbinen im Sommer noch genug Wasser erhalten, um Strom zu erzeugen. Das gefährdet die Wasserversorgung der stromabwärts gelegenen Regionen. Vielerorts wurde die Bevölkerung aufgerufen, noch mehr Wasser zu sparen, als sie es sowieso schon tut.

Tanya Trujillo, stellvertretende Ministerin für Wasser und Wissenschaft im Innenministerium, erklärte am Dienstag gegenüber Reportern, dass man noch nie diesen Schritt im Colorado River Basin unternehmen musste. Die Abflussmenge wurde um 6,4 % reduziert. Wasser, dass dann flussabwärts fehlt. Um die Wasserversorgung des Lake Powell zu verbessern, wurde sogar die Abflussmenge anderer Stauseen erhöht, die sich oberhalb des Lake Powell befinden.

Mit Dürre-Notfallplan gegen Wasserknappheit

Diese Maßnahmen wurden bereits 2019 in einem Dürre-Notfallplan beschlossen. Viele hohe Beamte und Vertreter der Wasserwirtschat im Südwesten der USA erkennen den Ernst der Lage und denken über weitere Notfallmaßnahmen nach.

Die durch den Klimawandel verursachte anhaltende Dürre hat dazu geführt, dass der Lake Powell, einer der wichtigsten Wasserspeicher des Westens der USA und eine regionale Quelle für Wasserkraft, auf den niedrigsten Stand seit seiner ersten Befüllung in den 1960er Jahren gesunken ist.

Dürre auch in Florida

Die Dürre beschränkt sich aber längst nicht mehr nur auf den Südwesten der USA, auch wenn er am schlimmsten betroffen ist. Inzwischen kommt es selbst im -ansonsten ehr feuchten- Florida zu länger anhaltende Trockenperioden. Sie werden gelegentlich von Starkregenereignissen unterbrochen, in deren Folge es zu Überflutungen kommt. In einigen Regionen Floridas hat es seit 7 Monaten nicht geregnet und auch hier wurde zum Wassersparen aufgefordert. Infolge der Dürre steht in Palm Beach ein großes Naturreservat in Flammen. Einige Hundert Kilometer weiter kam es Anfang der Woche zu Starkregen. In Fort Meyers wurde innerhalb ein neuer Regenrekord aufgestellt. Meteorologen hoffen, dass die Regenzeit in der nächsten Woche endlich einsetzten könnte.

Kein Regen in Sicht, heißt es für New Mexico und Arizona, wo die Waldbrandsaison dieses Jahr ungewöhnlich früh begonnen hatte. Seit Tagen fackeln große Areale Buschland ab. Zahlreiche Häuser wurden bereits zerstört.

Erdüberlastungstag: Ressourcen für 2022 bereits verbraucht

Ab heute leben wir in Deutschland auf Kredit: Für 2022 haben wir schon so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie in einem Jahr neu gebildet werden können. Der frühe Termin des Erdüberlastungstages in Deutschland sollte Jedem zu denken geben. Im letzten Jahr wurde er einen Tag später zelebriert. Damit liegt Deutschland im Spitzenfeld der Ressourcen-Verbraucher. Der Globale Erdüberlastungstag war letztes Jahr am 29. Juli. Würden alle Staaten so viele Ressourcen verbrauchen, wie Deutschland, dann bräuchten wir fast 3 Erden, um unseren Hunger an Nahrung, Rohstoffen und Energie zu stillen. So sind es global betrachtet 1,8 Erden. Doch da sich der Trend zum Wohlstand in vielen Drittländern verstärkt, und die Weltbevölkerung weiter rasant wächst, ist es nur eine Frage von Jahren, bis die anderen Staaten uns in Punkto Konsum und Umweltzerstörung eingeholt haben. Natürlich darf man nicht vergessen, dass Deutschland ein Exportland ist. Viele der hier hergestellten Güter werden von Menschen anderer Länder konsumiert, was die Deutschland-Bilanz vielleicht ein wenig abmildert.

Hoher Konsum trotz Krisen

Dramatischerweise scheint unser Konsum trotz der Krisen der letzten Jahre nicht dauerhaft nachzulassen. Man muss sich auch die Frage stellen, wie viele der viel zitierten Lieferengpässe durch eine krisenbedingte Störung der Lieferketten hervorgerufen wird, und wie hoch der Anteil der Lieferengpässe ist, die durch Ressourcen-Knappheit und Umverteilung hervorgerufen wird. Schließlich verbrauchen bevölkerungsreiche Schwellenländer wie China und Indien selbst immer mehr Rohstoffe und Produkte. Der Krieg in der Ukraine verdeutlicht aber, wie eng die globalen Verflechtungen sind und wie empfindlich das ökologische/ökonomische Gleichgewicht ist.

Die Erde kann den Raubbau eine Zeitlang verkraften, bis es durch Überentnahme und der damit einhergehenden Umweltzerstörung zum Kollaps kommen wird. Dieser ist allerdings vorprogrammiert und unabwendbar. Wie die Welt danach aussehen wird, wissen wir nicht, doch wahrscheinlich wird dann ein neues Zeitalter eingeläutet werden. Abwenden lässt sich die Katastrophe kaum. Bereits jetzt erleben wir dramatische Preissteigerungen, ohne dass sich das Konsumverhalten maßgeblich ändert, obwohl die Preise für Fleisch, Butter, Energie um mehr als 15% gestiegen sind. Und dass, obwohl es noch zu keiner nennenswerten Verknappung gekommen ist. Interessant ist es in diesem Zusammenhang die Börsendaten und Geschäftsbilanzen der Unternehmen zu beobachten: Trotz Lieferengpässe und Schiffsstau in Shanghai, konnte die Reederei Hapag Lloyd einen Gewinnsprung verzeichnen. Das Gleiche gilt für die großen Ölkonzerne. Sogar Autobauer VW verdoppelte seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr. Preissteigerungen und Coronahilfen sei dank. Schön, wenn der Staat einen Teil der Lohnkosten übernimmt, obwohl die Konzerne noch verdienen! Daran erkennt man, dass Krisen und Verknappungen von den Mächtigen der Welt ausgenutzt werden und auf Kosten der Bürger satte Gewinne eingefahren werden. Die Instrumente der Politik versagen, wenn es um Umweltschutz geht. Politiker und Verbände, die den Umweltschutz auf ihre Agenda geschrieben haben spielen das Spiel der Gewinnoptimierung der Konzerne mit und versuchen den Bürger zu entlasten, damit er seine Kaufkraft nicht ganz verliert. Eine nachhaltige Änderung des Systems ist nicht in Sicht und so ist der Erdüberlastungstag ein schönes Symbol, aber eines, das nichts bewirkt. Es macht aber klar, dass Strategien wie Verteuerung nur sehr bedingt wirken, letztendlich will ja kein Konzernchef, dass weniger konsumiert wird. Auch die Strategie, den Individualverkehr unattraktiver zu machen, um Öffentliche Verkehrsmittel zu fördern, geht nicht auf. Stattdessen müsste die Attraktivität der Öffentlichen Verkehrsmittel gesteigert und gleichzeitig verbilligt werden.

Naturkatastrophen-News: Tornado in Kansas

  • Im US-Bundesstaat Kansas wüteten Tornados
  • Besonders hart traf es die Stadt Andover
  • Gut 100 Gebäude wurden zerstört

Tornado in Kansas richtet Zerstörungen an

Heute fiel ein Tornado über die Stadt Andover her und zerstörte gut 100 Gebäude. Ein ganzer Straßenzug wurde dem Erdboden gleich gemacht. Ein Gemeindezentrum wurde zerstört, Stromleitungen knickte um, und Fahrzeuge wurden wie Spielzeuge durch die Luft gewirbelt. Dabei richteten sie Schäden an der Infrastruktur an und landeten sogar auf Hausdächern. In 20.000 Haushalten kam es zu Stromausfällen.

In einem Statement des örtlichen Polizeidepartments heißt es: „Wir sind uns über das Ausmaß des Schadens noch nicht im Klaren, die Rettungskräfte sind im Einsatz“.

Berichte über Todesopfer liegen bislang nicht vor. Sollte es so bleiben, käme es einem Wunder nahe. 12 Personen erlitten leichte Verletzte. Rettungstrupps helfen Menschen sich aus den Trümmern ihrer Häuser zu befreien.

Andover liegt im US-Bundesstaat Kansas und wurde in der Vergangenheit bereits öfters von Tornados heimgesucht. Vor 31 Jahren staben dort 21 Menschen durch einen Twister, wie die Wirbelstürme in den USA genannt werden.

Tornados in mehreren Bezirken

Mehrere Bezirke der Region gaben Tornadowarnungen heraus. In den Gemeinden von Wichita, Sedgwick und Butler wurden kleinere Tornados gesichtet, die sich schnell wieder auflösten. Anders der verheerende Tornado von Andover. Er wütete mehrere Minuten lang.

Bereits am Freitag war die Wetterlage brisant. In Kansas und Nebraska wurden insgesamt 15 Tornados gesichtet. Die Angaben stammen vom „Storm Prediction Center“ der NOAA. Ein weiterer Tornado ereignete sich in Florida. Außerdem wurden mehr als 70 Windschäden und über 50 Hagelschäden gemeldet.

Schon in der ersten Aprilwoche ereigneten sich mehrere starke Stürme im Mittleren Osten der USA, bei denen es nicht nur zu Hagelschlägen kam, sondern auch Tornados generiert wurden. Mehrere Menschen starben. Es gab zahlreiche Verletzte. Von Jahr zu Jahr beobachtet man mehr Tornados und Stürme in den USA. Ein Zusammenhang zum Klimawandel ist wahrscheinlich.

Naturkatastrophen-News 29.04.22: Hitzewelle

  • In Pakistan wurden 47,5 Grad Celsius gemessen
  • Hitzewelle und Trockenheit führen zu zahlreichen Problemen
  • Es droht eine Weizen-Missernte

Hitzewelle in Indien und Pakistan

Im Süden Asiens ist es ungewöhnlich warm und Teile von Indien und Pakistan sind fest im Griff einer Hitzewelle. In den vergangenen Tagen kletterte das Thermometer bis auf 40 Grad Celsius. Im pakistanischen Nawabshah wurden am Mittwoch sogar 47,5 Grad gemessen. Doch damit soll noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Für nächste Woche wurden Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius prognostiziert. Diese extremen Temperaturen sollen vor allem in Pakistan erreicht werden. Nachts wird es dann noch um 30 Grad warm sein. Solche klimatischen Bedingungen werden als lebensfeindlich eingestuft. Bereits jetzt wurde in 5 indischen Regionen der Hitzenotstand ausgerufen.

Hitzewellen sind in diesen Ländern nicht selten, doch sie treten immer häufiger auf und werden immer extremer. Außerdem beginnen sie immer früher im Jahr. So war in Indien der Monat März der heißeste und trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnung vor 122 Jahren. Normalerweise beginnt die Hitzesaison in Südasien im Juni/Juli.

Weizenernte in Indien durch Dürre bedroht

Die Extremhitze bringt einige Probleme mit sich. Wasser wird zur Mangelware. Außerdem kommt es zu Stromausfällen: Generatoren überhitzen und Klimaanlagen auf Volllast lassen das Stromnetz kollabieren. Das Gleiche tun die Menschen. Vor allem Alte und Kranke sind betroffen, aber auch gesunde Menschen können einen Hitzschlag bekommen. Besonders hart arbeitende Leute leiden unter der Hitze. Zu diesen Menschen zählen die Bauern der Region. Landwirte sind vom Wassermangel besonders betroffen. Seit März regnete es kaum und die Böden sind ausgetrocknet. Schon jetzt beklagt man Ernteeinbußen von ca. 35%. Indien ist einer der größten Weizenproduzenten der Welt und da durch den Ukraine-Krieg die Versorgungslage mit Weizen sowieso bereits angespannt ist, kommen Ernteausfälle doppelt ungelegen.

Das Extremwetter wird durch ein ortsstabiles Hochdruckgebiet verursacht. Es liegt im Nordwesten der Region und blockiert Tiefdruckgebiete die Regen bringen könnten. Hitze und Trockenheit beeinflussen sich gegenseitig und es kommt zu Rückkopplungseffekten, die die Situation weiter verschärfen. Omega-Wetterlagen sind ein Zeichen des anthropogenen Klimawandels, genauso die immer schneller aufeinanderfolgenden Extremwetterlagen.