Masaya: Freisprengen des Kraters befürchtet

Staat: Nicaragua | Lokation: 11.98, -86.15 | Aktivität: Hawaiianisch

Lavasee im Masaya-Krater verschüttet – Geologe befürchtet Freisprengen des Kraters

Anfang des Monats wurde der kleine Lavasee im Santiago-Krater des nicaraguanischen Vulkans Masaya von mehreren Hangrutschungen verschüttet. Eine Zeitlang gab es noch Entgasungen, doch inzwischen ist der Deckel auf dem Lavasee so dicht geworden, dass kaum noch Gas entweichen kann. Ein Vulkanologe schlägt nun Alarm: Er befürchtet, dass sich unter dem Deckel ein hoher Gasdruck aufbauen könnte, mit der Folge, dass es zu einem explosiven Schloträumer kommt.

Schloträumer sind bei vielen Vulkangehern gefürchtete Phänomene, da sie oft ohne Vorwarnungen geschehen. Wenn der Gasdruck im Fördersystem eines Vulkans zu groß wird, kann es zu einer Explosion kommen, die das oft erkaltete Material im Förderschlot ausbläst. Es entsteht eine Eruptionswolke, die grobkörnige Tephra mit großen Brocken enthält, die im Gipfelbereich des Vulkans niedergehen.

In einem Zeitungsinterview erklärte INETER-Geologe Eduardo Mayorga , dass die befürchteten Explosionen von mittelstarker Intensität sein könnten und empfahl im Falle von Explosionen sofort Schutz zu suchen. Er beschrieb die potenziellen Gefahren von herabfallenden Lavabrocken, die in der Größe von Münzen bis hin zu Bällen oder sogar größer sein könnten, und wies darauf hin, dass sie sofort nach dem Ausstoß herabfallen würden.

Des Weiteren warnte der Geologe vor der Möglichkeit von Ascheexplosionen, die Temperaturen von über 300 bis 800 Grad Celsius erreichen könnten und extreme Verbrennungs- oder Erstickungsgefahr verursachen würden.

Gestiegene Erdbebenaktivität am Masaya

Mayorga informierte über die seismische Aktivität des Vulkans, die in den letzten Monaten zunahm. Erdbeben sind plötzlich auftretende Ereignisse und kommen ohne Vorwarnung. Er wies auf eine Zunahme vulkanotektonischer Erdbeben hin und meinte, dass diese Aktivitäten auf eine bevorstehende Explosion hindeuten könnten.

Letztendlich wies der Geologe darauf hin, dass im westlichen Teil des Santiago-Kraters ein Block existiert, der von Brüchen durchzogen ist und der unter extremen Bedingungen, wie starken vulkanischen Deformationen oder Erdbeben mit Magnituden ab 6, kollabieren könnte.

Masaya ist ein flacher Schildvulkan nahe der Hauptstadt Managua. An seinem Fuß liegt die Stadt Masaya, die im Fall einer starken Eruption von den Eruptionen betroffen sein könnte. Der Vulkan ist ein beliebtes Touristenziel, doch die Aussichtsterrasse am Kraterrand ist aktuell gesperrt.