Naturphänomene am 30.10.21: Sonnensturm im Anmarsch

Bereits am Donnerstag kam es auf der Sonne zu einem starken koronalen Massenauswurf. Heute wird die Erde von einem Sonnensturm der Kategorie G3 getroffen. Bei klarem Wetter könnten Polarlichter zu sehen sein.

Planet Erde: Sonnensturm im Anmarsch

Die Experten von NOOA warnen vor einem koronalen Massenauswurf, der in Form eines Sonnensturms am Wochenende die Erde treffen wird. Das Plasma des Sonnensturms trifft uns am Samstag und kann einen geomagnetischen Sturm der Kategorie G3 auslösen. Am Sonntag soll es noch zu einem G2-Sonnensturm reichen.  Der Sonnensturm kann nicht nur Polarlichter verursachen, die bis in unsere Breiten sichtbar sind, sondern auch Satelliten beinträchtigen. Es könnte zu Störungen in der Kommunikation und Navigation kommen. Radio und Fernsehempfang könnten gestört werden. Im Extremfall ist es auch denkbar, dass es zu Stromausfällen kommt.

Der Sonnensturm entstand, als es am 28. Oktober zu einer Explosion im Sonnenfleck AR2887 kam. Dabei wurden geladene Masseteilchen von der Sonne fortgeschleudert. Es gibt 5 Kategorien, in denen die Massenauswürfe eingestuft werden: A,B,C,M,X. Der aktuelle koronale Massenauswurf fällt unter die starke X-Kategorie, zählt aber unter den starken Ereignissen zu einem der schwachen: er hatte die Stärke X1. Ein X2 ist doppelt so intensiv wie ein X1, ein X3 ist dreimal so intensiv. Flares, die als X10 oder stärker eingestuft werden, gelten als ungewöhnlich intensiv.

Am Samstag Mittag wird der Sonnensturm auf die Erde am stärksten einprasseln. Es könnte eine starke Wechselwirkung mit dem Erdmagnetfeld stattfinden und Polarlichter entstehen, die sogar bis nach Deutschland reichen. Doch tagsüber sieht man sie leider nicht.

Zwar ist es theoretisch möglich, dass es ein Sonnensturm Transformatoren durchbrennen lässt, was zu einer Kaskade an Stromausfällen führen könnte, doch dafür ist ein G3 Sonnensturm wahrscheinlich noch zu schwach. Mit besonders starken Auswirkungen auf der Erde rechnet man erst ab einem Sonnensturm der Kategorie G5.

Vulkan-News 30.10.21: Karymsky, Taal

Heute stehen einmal die Vulkane des Pazifischen Feuerrings im Fokus meiner Berichterstattung. Hier machen die Vulkane Karymsky, Shiveluch, Suwanose-jima und Taal von sich Reden.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist der Karymsky wieder aktiver geworden und ist in einer Phase mit explosiven Eruptionen eingetreten- Seit gestern gab das VAAC 4 VONA-Meldungen heraus, nach denen die Aschewolken bis auf einer Höhe von 4000 m aufgestiegen sind. Sie werden vom Wind Richtung Osten verfrachtet. Theoretisch können die Aschewolken den Flugverkehr gefährden, besonders, wenn es zu stärkeren Explosionen mit hoch aufsteigenden Eruptionswolken kommt.

Shiveluch ebenfalls aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Der Karymsky ist nicht der einzige Vulkan Kamtschatkas, der aktuelle eruptiert. Es gab ebenfalls eine VONA-Warnung über eine Aschewolke, die vom Shiveluch ausging. Hier erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 3700 m. Es ist möglich, dass die Aschewolke von einem Pyroklastischen Strom abging.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Weiter südlich, aber mehr oder weniger auf der gleichen kontinentalen Nahtstelle, befindet sich der japanische Vulkan Suwanose-jima. Er eruptiert seit Wochen mehrmals täglich Aschewolken. Im Durchschnitt steigen sie bis zu 3000 m hoch auf. Die Seismizität ist noch erhöht, aber bei weitem niedriger, als es noch vor einem Monat der Fall war.

Taal mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Taal steht seit Anfang letzten Jahres im Fokus unseres Interesses, als er mit einer Eruption auf sich aufmerksam machte. Viele hatte einen noch stärkeren Ausbruch erwartet und tatsächlich hat sich der Vulkan seitdem nicht mehr richtig beruhigt. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich weiterhin Magma im Untergrund sammelt. Es wird Inflation registriert und der Gasausstoß ist zeitweise so hoch, wie man ihn sonst nur von eruptierenden Vulkanen kennt. Jetzt kommt noch eine Zunahme der Seismizität hinzu: PHILVOLCS registrierte gestern 103 Erdbeben vulkanischen Ursprungs. Darin enthalten waren 21 Tremor-Phasen, 74 niederfrequente vulkanische Erdbeben und 8 hybride Ereignisse. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 5.943 Tonnen am Tag.

Vulkan-News 29.10.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Am Cumbre Vieja türmt sich die Lavafront bis zu 40 m hoch auf. Auf Vulcano wurde ein Anstieg der Fumarolentemperaturen verzeichnet.

Cumbre Vieja: Situation unverändert

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma geht die Eruption weiter und der Cumbre Vieja ist aus mindestens 2 Schloten aktiv. Vulkanasche wird in 2600 m Höhe detektiert. Eine Lavafontäne aus dem Schlot auf dem Westhang des Kegels speist einen Lavastrom, der durch den bekannten Kanal abfließt. Die Lavafront türmt sich an einigen Stellen bis zu 40 m hoch auf. Neu ist die Einblendung von Livedaten im Videostream des kanarischen Fernsehens. Dort ist zu entnehmen, das aktuell 16.350 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen wird. Die Lava-Förderrate liegt bei 66 Kubikmeter pro Sekunde und insgesamt wurden bisher 228.745.700 Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckt eine Fläche von 9,12 Quadratkilometer. 6.797 Hektar Land wurden mit Asche bedeckt. 2183 Gebäude wurden zerstört. Die Seismizität ist hoch. Gestern ereigneten sich über 200 Beben: der dritthöchste Wert an Erschütterungen, seitdem die Eruption begonnen hat. Der VEI wird mit 2 angegeben. Was die Explosivität der Eruption angeht, ist das ein ehr schwacher Wert.

Vulcano: leichter Anstieg der fumarolischen Aktivität

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Am sizilianischen Inselvulkan Vulcano ist keine eindeutige Verbesserung der Lage absehbar. Laut dem Wochenbericht des INGVs hat keine neue Inflation stattgefunden, dass war es dann aber auch mit den guten Nachrichten. Fast alle anderen Parameter, die von den Vulkanologen gemessen werden, zeigen ein Verschärfung der Situation. Die Mikroseismizität stieg genauso, wie die Fumarolentemperatur am Kraterrand. Sie beträgt nun 370 Grad. Die Temperatur der Fumarolen auf der Kraterinnenseite liegt bei 220 Grad. Die Messwerte könnten durch das viele Regenwasser der letzten Woche verfälscht worden sein. Die Menge der emittierten Gase nahm ebenfalls zu und man verzeichnete einen Anstieg der Emissionen von Kohlendioxid und Schwefeldioxid. Das Gas steigt von einem Magmenkörper auf, der in 4-3,5 km Tiefe vermutet wird. Die steigenden Gaskonzentrationen wurden nicht nur am Kraterrand gemessen, sondern auch aus dem Farglione-Areal an der Küste. Dort liegt der bekannte Fangopool. Noch ist es zu früh, um einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch zu prognostizieren, doch vor Ort ist man alarmiert.

Vulkan-News 28.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Der Ätna emittiert Vulkanasche. Der Cumbre Vieja steigerte seine Aktivität wieder. Am Kilauea geht die Eruption weiter.

Ätna mit Aschewölckchen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Nach seinem großen Auftritt am Samstag, war der Ätna überwiegen in Wolken gehüllt. Er gestattete nur kurze Blicke auf den Gipfel, bei denen man kleine Aschewolken erahnen konnte. Heute gab er dann für länger den Blick frei und was man zuvor nur erahnen konnte, war nun klar zu erkennen gewesen: der Vulkan emittierte Aschewolken. Sie erschienen aus dem Neuen Südostkrater, dessen Ostflanke am Samstag wie eine reife Tomate aufgeplatzt war. Die Aktivität spiegelt sich nicht im Tremor wieder, der sich auf niedrigem Niveau befindet. Aber das kann sich am Ätna ja schnell ändern.

Cumbre Vieja steigerte Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem der Cumbre Vieja zum Wochenanfang etwas erschöpft wirkte, legte er gestern wieder einen Zahn zu und eruptierte eine bis zu 600 m hohe Lavafontäne. Sie speiste einen Lavastrom, der durch den Kanal auf der Westflanke des Kegels abfloss. Außerdem wurde aus dem Hauptkrater Asche eruptiert. Sie stieg bis zu 3800 m auf. Heute betrug die Höhe der Aschewolke noch 3000 m. Die Seismizität war gestern höher als heute. INVOLCAN registrierte ca. 190 Beben. Die meisten Erschütterungen spielten (und spielen) sich im Bereich der oberen Magmakammer ab. Im unteren Magmenkörper scheint sich die Situation stabilisiert zu haben. Die Bodenhebung liegt bei 15 cm.

Kilauea: Lavasee leicht gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater ist seit gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Sein Pegel steht nun bei 50 m über dem Vor-Eruptions-Niveau. Zwischen dem aktiveren Westteil des Kraters, und dem weniger aktiven Ostteil, liegt eine Höhendifferenz von 7 Metern. Der Lavasee wird aus einem Schlot in der Westwand gespeist. Hier gibt es bis zu 12 m hohe Lavafontänen. Seit Eruptionsbeginn am 29.September, wurden fast 20 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Die Schwefeldioxid-Emission lag gestern bei 2600 Tonnen am Tag.

Naturkatastrophen-News 27.10.21: Catania

Im sizilianischen Catania gab es weiteren Starkregen, der zu katastrophalen Überflutungen führte. In Aregntienien wurd ein neuer Hitzerekord eingestellt.

Sizilien: Weitere Überflutungen in Catania

In der sizilianischen Stadt Catania kam es nach langanhaltendem Starkregen zu weiteren Sturzfluten. Videos zeigen, wie sich die Straßen in reißende Bäche verwandelten. Es spielten sich Szenen wie in einem Katastrophenfilm ab. So rettete ein junger Mann eine Autofahrerin aus ihrem Fahrzeug, dass in den Wassermassen zu versinken drohte, indem er an einem improvisiertem Seil zu ihr durch das Wasser watete. Um das Seil zu improvisieren hatten Passanten ihre Pullover zusammengeknotet. Ein Mann, der sich ohne Hilfe aus seinem steckengebliebenen Wagen befreien wollte, wurde von der starken Strömung erfasst und unter seinem Wagen gespült, wo er feststeckte und ertrank. Bereits am Montag ertrank ein Autofahrer unter ähnlichen Umständen. Nach seiner Beifahrerin wird noch gesucht, doch sie ist wahrscheinlich ebenfalls tot. Somit gab es seit Beginn der Unwetterserie am Montag mindestens 3 Todesopfer. Catania liegt im Schatten des Ätnas und wird öfters von Naturkatastrophen heimgesucht. Doch der Vulkan beeinflusst die Stadt relativ selten mit solch drastischen Auswirkungen, wie wir sie in den letzten Monaten und Jahren aufgrund von Unwettern erlebten. Sie werden immer häufiger und nehmen an Stärke zu. Der anthropogene Klimawandel dürfte zumindest eine Mitschuld daran tragen. Im Katastrophengebiet bleibt die Lage angespannt, denn es wurde weiterer Starkregen vorausgesagt.

Argentinien: Hitzewelle und Rekordtemperatur

Gestern wurde in Argentinien ein neuer Hitzerekord für den Monat Oktober aufgestellt. Dort kletterte das Thermometer auf 36,1 Grad Celsius. Der bisherige Rekord wurde 2014 eingestellt, als das Quecksilber auf 35,6 Grad stieg. Die Hitzewelle trifft vor allem den Süden des Landes. Dieses Jahr ist es dort nicht nur ungewöhnlich warm, sondern auch viel zu trocken und es fiel bisher nur etwa halb soviel Niederschlag wie üblich. Das wirkt sich auch auf den Fluss Parana aus, dessen Pegel den niedrigsten Stand seit 1944 erreicht hat. Auf dem 2. größten Fluss des Landes werden u.a. Sojabohnen transportiert, was ein bedeutender Wirtschaftszweig darstellt. Die Schifffahrt wurde aufgrund des niedrigen Wasserstandes eingeschränkt.

Naturkatastrophen-Update 27.10.21: Klimaziele unerreichbar

Einem neuen Bericht der UNO zufolge, sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens praktisch unerreichbar.

Klimaziele kaum erreichbar

Gestern wurde im Rahmen der Uno-Klimakonferenz in Glasgow ein neuer Bericht veröffentlicht, nachdem die Staatengemeinschaft ihre bisherigen Anstrengungen versiebenfachen müsste, um die Klimaziele des Abkommens von Paris zu erreichen. Eines der Hauptziele des Abkommens ist, die Klimaerwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Aktuelle Klimamodelle gehen von einem Temperaturanstieg von 2,7 Grad aus. Allerdings ist dann damit nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, denn die Temperaturen werden im 22. Jahrhundert weiter steigen. Was natürlich auch der Fall ist, wenn die Klimaziele erreicht werden. Die Temperaturen steigen dann nur langsamer.

Die Aktivisten der „Fridays for Future“ Bewegung schlagen den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis 2025 vor und sprechen von einer „Transformation der Gesellschaft“. Da nicht genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um bis dahin komplett mit Elektroautos zu fahren, soll auf Individualverkehr weitestgehend verzichtet werden. Statt dessen sollen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Es wird ein CO2 Preis von 180 Euro die Tonne angestrebt. In meinen Augen ein total unrealistisches Vorhaben, denn um die nötigen Infrastrukturen zu schaffen und um die Gesellschaft komplett umzuprogrammieren werden Jahrzehnte, wenn nicht Generationen nötig sein. Deutschland hat es in 20 Jahren nicht einmal geschafft, bundesweit Glasfaserkabel zu verlegen, oder überall lückenloses LTE-Netz zur Verfügung zu stellen. Wie sollen da entsprechende Maßnahmen gelingen? Die jetzigen Ansätze, Kohlendioxid zu besteuern und Energiepreise in die Höhe zu jagen, wird auch nicht zum erwünschten Erfolg führen. Einzig die Kluft zwischen Arm und Reich wird damit vergrößert. Eine staatliche- und soziale Bankrotterklärung!

Ich persönlich habe auch so meine Probleme damit, dann mit Bus und Bahn stundenlang unterwegs zu sein, während die Elite staatlich subventioniert Tesla fährt, was letztendlich zu einer Verlagerung der Probleme nach Südamerika führt. Dort werden ganze Landstriche verwüstet, um genug Lithium für die Akkus zu schürfen. Einmal ganz davon abgesehen, dass es illusorisch ist, in den nächsten Jahren genug Ökostrom für die E-Mobilität zu generieren und die Stromnetze entsprechend zu stärken. Jeder kann selbst bereits jetzt viel für die Umwelt tun, indem er auf unnötigen Konsum verzichtet. Ganz ohne Zwänge! Dazu zählt auch der Verzicht auf ein neues Elektroauto, dessen Herstellung Unmengen Ressourcen verschwendet. Nichts tun ist manchmal die beste Lösung.

Vulkan-News 27.10.21: Cumbre Vieja, Krakatau

Am Cumbre Vieja geht die Eruption aus einem Schlot weiter. Am Krakatau wurde eine Aschewolke eruptiert und der Erta Alé präsentiert 2 thermische Anomalien.

Cumbre Vieja: Wieder 2 aktive Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Update 10:30 Uhr: auf dem Livestream ist zu sehen, dass nun der zentrale Schlot am Gipfel des Kegels in die Eruption eingestimmt hat und Asche fördert. Dafür ist die Lavafontäne aus dem Westschlot kleiner geworden. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Bresche. Weitere Ströme können in Tubes unterwegs sein. Gestern Abend soll Lava wieder den Ozean erreicht haben. Das verdeutlicht, wie dynamisch eine Eruption sein kann.

Originalmeldung 9:00 Uhr: Am Cumbre Vieja auf La Palma fluktuiert die Aktivität. Auf dem Livestream erkennt man nur einen aktiven Schlot, dieser steigerte jedoch seine Aktivität gegenüber gestern. Der Tremor erreichte einen entsprechenden Peak. Gestern Abend gab es einen weiteren -relativ starken- Erdstoß mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag in 34 km Tiefe. Generell ist die Seismizität wieder etwas angestiegen. Im Vergleich zum Wochenende ist sie allerdings geringer. Das gleiche gilt für die Bodenhebung, die heute „nur“ noch bei 21 cm liegt. Der Wert liegt 10 cm unter dem Wert von gestern. Möglicher Weise handelte es sich gestern um eine Fehlmessung, oder das Magma, dass die Inflation verursachte, ist unterirdisch weiter geflossen. Auch wenn die Lage damit nicht so dramatisch erscheint, wie man gestern noch annehmen konnte, kann von einer Nachhaltigen Entspannung der Situation keine Rede sein.

Die bisherige Schadensbillanz ist enorm: es wurde 2270 Häuser zerstört. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von fast 900 Hektar. Viele Bananenplantagen wurden zerstört. Sie sind -neben dem Tourismus- das Herzstück der Inselwirtschaft.

Anak Krakatau mit Eruption

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau phreatisch. Eine Asche-Dampf Wolke stieg bis auf einer Höhe von gut 1500 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 45 mm und einer Dauer von 45 Sekunden. Die Seismizität ist seit Wochen relativ unauffällig, mit nur wenigen vulkanisch bedingten Erdbeben am Tag. Gestern wurden 6 Erdbeben festgestellt.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Am Erta Alé erkennt man auf aktuellen Satellitenfotos 2 thermische Anomalien im Bereich des Südkraters. Die stärkere Anomalie  stammt von der bekannten Lava-Ansammlung im Südteil des Kraters. Die kleinere Anomalie manifestiert sich am Nordrand des Kraters und ist neu hinzugekommen. Offenbar tritt hier auch Lava zutage. Wahrscheinlich zirkuliert ein Lavastrom unter der Erstarrungskruste des früheren Lavasees. Löcher in der Kruste geben den Blick auf die Lava frei.

Erdbeben-News 26.10.21: South Sandwich Inseln

Das stärkste Erdbeben des Tages manifestierte sich bis jetzt östlich der South Sandwich Inseln. Am Vulkan Lassen Peak kam es zu einem schwachen Erdbeben.

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 05:48:42 UTC | Lokation: 58.41 S ; 14.77 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Östlich der South Sandwich Inseln kam es heute zu einem Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum wurde 2791 km östlich von Stanley (Falklandinseln) lokalisiert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Es gab ein Nachbeben M 5,0. Im Sommer wurde die Region von zahlreichen Erdbeben heimgesucht.

Chile: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 03:35:41 UTC | Lokation: 32.84 S ; 70.70 W | Tiefe: 95 km | Mb 4,9

Die chilenische Valparaiso-Region wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,9 erschüttert. Das Hypozentrum lag 95 km tief. Das Epizentrum wurde 67 km nördlich von Lo Prado verortet.

Kalifornien: Erdbeben Mw 4,7

Datum: 25.10.2021 | Zeit: 23:42:35 UTC | Lokation: 35.75 N ; 121.35 W | Tiefe: 10 km | Mw 4,7

An der Küste von Zentralkalifornien ereignete sich ein Erdstoß Mw 4,7. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 107 km südlich von Salinas.

Kreta: Erdbeben Ml 3,2

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 05:41:29 UTC | Lokation: 35.19 N ; 25.31 E | Tiefe: 5 km | Ml 3,2

Im Bereich der griechischen Insel Kreta ist die Seismizität immer noch erhöht, allerdings nahmen Anzahl und Stärke der Erschütterungen ab. Das stärkste Erdbeben brachte es heute soweit auf Ml 3,2. Das Hypozentrum befand sich in 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 22 km südöstlich von Heraklion lokalisiert.

Lassen Peak: Erdbeben M 2,4

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 04:48:04 UTC | Lokation: 40.48 N ; 121.52 W | Tiefe: 4 km | Mb 2,4

Am Vulkan in Nordkalifornien bebte es mit einer Magnitude von 2,4. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von nur 4 km. Das Epizentrum lag am Westhang des Vulkans, oder 180 km west-nord-westlich der Spielerstadt Reno. Ein einzelnes Erdbeben am Vulkan kann nicht als Anzeichen eines Erwachens des Feuerberges interpretiert werden.

Vulkan-News 26.10.21: Cumbre Vieja, Ebeko

Am Cumbre Vieja verdoppelte sich die Bodenhebung seit gestern. Die Vulkane Ebeko, Karymsky und Nevado del Ruiz eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Sprung in der Bodendeformation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die sichtbare Aktivität am Cumbre Vieja ist seit gestern deutlich zurückgegangen. Aus dem bisher überwiegend effusiven Schlot auf der Westflanke des Kegels wird eine kleine Lavafontäne eruptiert. Die anderen Schlote scheinen im Augenblick ruhig zu sein. Grund hierfür könnte der partielle Kollaps der Nordwestflanke des Kegels sein. Große Lavaströme an der Oberfläche sind im LiveStream nicht erkennbar. Dafür gab es heute einen deutlichen Sprung in der Bodenhebung. Laut IGN beträgt sie an der Messstation LP 3 31 cm. Gegenüber dem Vortageswert stellt das eine Verdopplung dar. Gleichzeitig ist es der höchste Wert seit Einsetzten der Inflation. Sollte es sich nicht um eine Fehlmessung handeln, könnte sich die Aktivität bald wieder deutlich steigern. Weitere Spaltenöffnungen sind möglich. Der starke Anstieg der Bodendeformation könnte dadurch kommen, dass seit gestern weniger Lava gefördert wurde, obwohl der Magmenaufstieg aus der Tiefe anhält. Tremor und Seismizität sind hoch. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber den Vortagen etwas abgenommen. Auffällig ist, dass die Beben überwiegend im Bereich der oberen Magmakammer stattfinden. Die Beben in der Tiefe sind seltener geworden.

Ebeko mit Ascheeruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC detektierte die Asche in einer Höhe von 3700 m. Sie driftete in Richtung Südosten. In diesem Jahr gab es bislang 95 VONA-Meldungen zum Ebeko.

Karymsky weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky liegt in relativer Nähe zum Ebeko und ist ebenfalls in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurde heute Vulkanasche festgestellt, die es bis auf einer Höhe von 3300 m schaffte.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien wurde dieser Tage nicht nur ein Drogenboss gefasst, sondern auch Asche am Nevado del Ruiz detektiert. Bei ihm handelt es sich um einen der gefürchtetsten Feuerberge des Landes. Bisher handelt es sich bei den Eruptionen um kleine Ausbrüche, bei denen Vulkanasche wenige Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigt. Dennoch ist zu befürchten, dass sich die Aktivität über die Monate hinweg steigern könnte.