Vulkan-News 18.08.21: Fagradalsfjall, Ol Doinyo Lengai

Der Ätna auf Sizilien lässt auf einen weiteren Paroxysmus warten. Am fagradalsfjall rätseln Forscher, wie die Lavaschübe zustande kommen. Der Ol Doinyo Lengai erzeugte Lavaströme.

Ol Doinyo Lengai mit Lavaströmen

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Im tansanischen Riftvalley ist der Ol Doinyo Lengai recht munter und produziert Lavaströme, die einen Großteil des Kraterbodens bedecken. Auf einem Sentinel-Foto der letzten Woche erkennt man 2 Ströme, die durch die Hotspots markiert werden. Sie gingen von einem Hornito westlich der Kratermitte aus. Auf einem 2 Tage alten Bild ist zu sehen, dass fast der ganze Boden schwarz ist, was auf frische Lava hindeutet.

Ätna: Paroxysmus lässt auf sich warten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Am Ätna lässt ein weiterer Paroxysmus auf sich warten. Statistisch gesehen wäre ein weiterer Vulkanausbruch gestern fällig gewesen, doch auch heute gibt es keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich, ohne größere Fluktuationen. Die Infraschallsensoren registrierten in den letzten Tagen weiterhin recht viele Explosionssignale aus dem Nordostkrater, der Voragine und aus Richtung des Südostkraters. Diese Aktivität war gestern vergleichsweise gering. Auf einem Sentinel-Bild erkennt man Hotsposts im Zentralkrater und dem Nordostkrater. Am Südostkrater ist recht wenig zu sehen, obwohl es auch hier warme Schlote gibt. Die Ruhe vor dem Sturm, oder eine längere Pause? Man weiß es nicht und es bleibt spannend.

Fagradalsfjall macht Pause

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Update 13:00 Uhr: Im Laufe des Vormittags setzte die Aktivität wieder ein. Noch ist sie relativ schwach, aber der Tremor steigt noch und der Lavaausstoß sollte sich verstärken. Auf der LiveCam sieht man, dass der neue Hornito (Bildmitte) schon wieder Geschichte ist und teilweise kollabierte.

Originalmeldung: Aktuell erleben wir am Fagradalsfjall eine relativ lange Pause, die bereits fast 20 Stunden dauert. Der Tremor ist gering und auf den Livecams sieht man nur einen dampfenden Krater. In isländischen Medien wird darüber berichtet, dass der neue Hornito wohl ein eigenständiger Schlot auf einer neuen Spalte am Kraterrand ist und kein sekundärer Effekt. Zudem spricht der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson darüber, dass die Lavapulse dadurch hervorgerufen werden, dass große Gasblasen durch das Magma im Fördersystem aufsteigen und an der Oberfläche das Magma aus dem Schlot drücken. Da die Lavaschübe in recht regelmäßigen Abständen kommen, sollen die Gasblasen praktisch wie die Perlen einer Kette aneinandergereiht aufsteigen, nur mit immer dem gleichen Abstand dazwischen. Nun rätselt man darüber, wie dieser regelmäßige Gasausstoß zustande kommt. Ich selbst stelle mir vor, dass keine Gasblasen aufsteigen, sondern Magmablasen mit geringerer Dichte, als die umgebene Schmelze. Die Blasen werden heißer sein, als das umgebende Material und auch etwas mehr Gas enthalten. Aufgrund der geringeren Dichte steigen die Magmenblasen recht schnell durch das Fördersystem auf. Sie sammeln sich an der Oberseite des Magmenkörpers -der sich in 15-17 km Tiefe  befinden soll- und steigen auf, sobald sie eine kritische Größe geringerer Dichte erreicht haben. Ähnliche Prozesse lassen sich im Wachs einer Lavalampe beobachten.

Erdbeben-News 17.08.21: Southsandwich Inseln und Liparische Inseln

Bei den South-Sandwichinseln manifestierte sich ein weiteres starkes Erdbeben. Interessant ist auch ein moderater Erdstoß bei den Liparischen Inseln vor Sizilien.

South-Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 6,9

Datum: 16.08.2021 | Zeit: 11:10:36 UTC | Lokation: 58.44 S ; 23.45 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,9

Die Südlichen Butterbrotinseln wurden gestern von einem weiteren starken Erdbeben der Magnitude 6,9 erschüttert. Es reiht sich ein in den Reigen starker Erdbeben, die seit letzter Woche die Region erschüttern. Zudem kam es zu zahlreichen schwächeren Erdstößen. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2287 km östlich der Falkland Island lokalisiert.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 16.08.2021 | Zeit: 16:35:09 UTC | Lokation: 16.08 S ; 167.90 E | Tiefe: 176 km | Mw 5,1

Gestern bebte es zwischen den Inseln Ambrym und Malekula mit einer Magnitude von 5,1. Der Erdbebenherd lag 176 km tief. Das Epizentrum wurde 54 km östlich von Norsup lokalisiert. Bis auf dem Yasur sind die Vulkane des Archipels derzeit ruhig.

Kroatien: Erdstoß Mb 4,7

Datum: 16.08.2021 | Zeit: 23:58:55 UTC | Lokation: 45.43 N ; 16.27 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

In Kroatien bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,7. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 9 km südwestlich von Sisak lokalisiert. Entlang der Störungszonen der Region manifestierten sich mehrere Beben.

Liparische Inseln: Erdbeben Mb 4,2

Datum: 17.08.2021 | Zeit: 10:21:44 UTC | Lokation:  38.62 N ; 14.67 E | Tiefe:  289 km | Mb 4,2

Zwischen den beiden Inseln Salina und Filicudi ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum befand sich in 289 km Tiefe und damit bereits im Bereich des oberen Erdmantels. In solchen Tiefen bebt für gewöhnlich ein Teil subduzierter Erdkruste, da das Mantelmatieral plastisch ist und es nicht zum Sprödbruch kommen kann. Das Epizentrum wurde 30 km westlich von Lipari verortet.

Vulkan-News 17.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Die interessanteste Meldung kommt heute vom Fagradalsfjall, wo sich ein neuer Hornito am Kraterrand bildete. Es gab Erdbeben unter der Katla und Pyroklastische Ströme und Aschewolken von den Vulkanen Merapi und Shiveluch.

Fagradalsfjall: Neuer Hornito am Kraterrand

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern lichteten sich zwischenzeitlich die Wolken, als der Vulkan einen Lava-Puls bekam und man sah auf den LiveCams, dass sich ein neuer Hornito auf der östlichen Kraterwand gebildet hatte. Er sprudelte simultan mit dem Hauptkrater Lava und speiste einen Strom, der in südöstlicher Richtung floss. Die Lava aus dem Hauptkrater marschierte weiter in Richtung Meradalir. Am Wochenende gab es den einen, oder anderen kleineren Kollaps am Krater und einige Beobachter wollen weitere Schwachpunkte ausgemacht haben.

Auf Reykjanes manifestierte sich ein neuer Erdbebenschwarm. IMO detektierte innerhalb von 48 Stunden 69 Erdbeben. Allerdings lagen die Epizentren abseits des bekannten Magmatischen Gangs, ganz im Osten der Halbinsel, an einem anderen Risssystem. Die Beben wurden 2.8 km nördlich von Hellisheiðarvirkjun lokalisiert. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,1 in nur 3,2 km Tiefe.

Katla: Weitere Erdbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

In den letzten Tagen gab es zahlreiche Erdbeben unter dem Gletschervulkan Katla. Darunter befand sich auch ein Erdstoß mit einer Magnitude größer als 3. Aktuell werden noch 10 Beben angezeigt. Die meisten Erschütterungen lagen außerhalb der Caldera und streuten bis zum Eyjafjallajökull. Nicht alle Beben lagen unter den Gletschern, so kann man ausschließen, dass sie durch Eisbruch verursacht wurden.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vom Merapi auf Java wurden heute 5 Pyroklastische Ströme gemeldet. Es handelte sich um kleinere Ströme, von denen der Größte ca. 1300 m weit glitt. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf und driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität ist im Vergleich zu den letzten 3 Wochen gering, aber immer noch erhöht. So wurden gestern ca. 30 vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert, die auf Magmenaufstieg hindeuten.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch sehr aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 6 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstiegen und in unterschiedliche Richtungen geweht wurden. Sehr wahrscheinlich sind die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert.

Erdbeben-News 16.08.21: Haiti Opferzahlen steigen

Datum: 14.08.2021 | Zeit: 12:29:09 UTC | Lokation: 18.36 N ; 73.48 W | Tiefe: 10 km | Mw 7,2

3 Tage nach dem verheerenden Erdbeben, das den Südwesten von Haiti erschütterte, wird die Schadensbilanz immer klarer: Es wurden mehrere Ortschaften zerstört und die Opferzahlen steigen und steigen. Bisher wurden mehr als 1300 Todesfälle bestätigt. Außerdem sind einige Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten, da Straßen zerstört wurde. Erschwerend hinzu kommt, dass noch passierbare Hauptverkehrswege von kriminelle Banden kontrolliert werden, die Wegegeld erpressen.

Haiti-Erdbeben an der Enriquillo-Plantain-Garden Verwerfungszone

Das Erdbeben der Magnitude 7,2 manifestierte sich am Samstag auf der Tiburon-Halbinsel. Dort verläuft die Enriquillo-Plantain-Garden Verwerfungszone (EPGV). Sie ist als Blattverschiebung ausgelegt und ähnelt der bekannten San Andreas Fault in den USA. Die EPGV steht in Verbindung mit den Störungszonen, welche die kontinentale Naht zwischen der Karibischen Platte und Nordamerika markieren. Weiter östlich münden die Störung bei Haiti in die Karibische Subduktionszone, die auch für den Vulkanismus der Kleinen Antillen verantwortlich sind. Apropos Vulkanismus: am Samstag stiegen auch Asche-Dampfwolken aus dem Krater des Vulkans La Soufriere auf. Doch die dortigen Vulkanologen gaben Entwarnung: die Eruptionswolke stand nicht im Zusammenhang mit dem ca. 1350 km entfernten Erdbeben auf Haiti, sondern wurde durch starke Regenfälle ausgelöst. Das Wasser traf auf heißes Gestein und löste offenbar phreatische Eruptionen aus.

Doch zurück zum Erdbeben. Der Erdstoß vom Samstag ereignete sich auf der gleichen Verwerfung, wie der Erdstoß von 2010. Das Erdbeben damals forderte über 220.000 Menschenleben. Die hohe Opferzahl kam dadurch zustande, dass man die Hauptstadt Port-au-Prince praktisch genau über die Verwerfungszone errichtete. Zudem ist die Bausubstanz marode und alles andere als Erdbebensicher. Daher stürzen dort die Gebäude wie Kartenhäuser zusammen. Das Epizentrum befand sich damals nur 15 km südwestlich der Hauptstadt. Das aktuelle Beben ereignete sich 135 km südwestlich von Port-au-Prince. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es in den nächsten Jahren zu weiteren Starkbeben in der Region kommen wird, denn weitere Segmente der EPVG könnten noch unter Spannung stehen. Vermutlich würden sich die Beben weiter in Richtung Jamaika fortsetzen.

Vulkan-Update 16.08.21: Fukutoku-Okanoba

Im Pazifik wächst eine neue Vulkaninsel. Das Eiland liegt gut 1000 km südöstlich von Tokio. Nun gibt es die ersten Bilder der Eruption.

Fukutoku-Okanoba: Geburt einer Vulkaninsel

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Wer sich dieser Tage im Gebiet des japanischen Volcano-Island-Archipels aufhält, sollte nicht versäumen einen Abstecher zum Fukutoku-Okanoba (Fukutoku-Oka-No-Ba) zu unternehmen. Dort wird man derzeit Zeuge der Geburt einer neuen Vulkaninsel. Es handelt sich um eine Geburt, die nicht ohne Wehen vonstatten geht. Sie äußern sich in sehr starken phreatomagmatischen Eruptionen. Am Wochenende entstanden so gewaltige Eruptionswolken, die bis auf einer Höhe von 16 km aufstiegen. Momentan hat die Aktivität etwas abgenommen und das VAAC detektierte zuletzt gestern Abend eine Eruptionswolke.

Letztes Jahr sichtete man bei Überwachungsflügen Wasserverfärbung, die entweder durch eine starke hydrothermale Aktivität verursacht wurden, oder durch einen kleineren Vulkanausbruch. Die letzte größere Eruption des submarinen Vulkans ereignete sich im Jahr 2010. Aus früheren Eruptionen ist bekannt, dass sogar eine kurzlebige Insel entstand, die allerdings schnell wieder erodiert wurde. Zuletzt geschah das im Jahr 1986. So eine ephemere Insel ist auch aus dem Jahr 1904 bekannt. Tatsächlich fangen die meisten Vulkaninsel so an und es ist durchaus möglich, dass sie irgendwann eine stabile Insel etablieren wird. In nur 5 km Entfernung zum Fukutoku-Okanoba befindet sich die steil aufragende Vulkaninsel South Iwo-jima. Dieser Vulkan war zuletzt während des Quartärs aktiv. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich beim Fukutoku-Okanoba um seinen Nachfolger handelt.

Inzwischen veröffentlichte die japanische Küstenwache Luftaufnahmen der Eruption. Sie zeigen, dass sich um den submarinen Schlot bereits eine hufeisenförmige Insel bildete. Auf einem Video ist zu erkennen, dass die Explosionen ordentlich rocken. Links ein Standbild aus dem Video.

Zuletzt gab es ein ähnliches Schauspiel in den Jahren 2018/19, als am Anak Krakatau ein neuer Kegel wuchs.

Vulkan-News 16.08.21: Chirinkotan, Merapi, Taal

Im Norden des Pazifischen Feuerrings sind derzeit ungewöhnlich viele Vulkane gleichzeitig aktiv. Doch der Nachrichtenüberblick beginnt mit Meldung vom Taal und Merapi im Süden des Feuerrings.

Merapi mit pyroklastischen Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi auf Java erzeugte seit gestern 4 Pyroklastische Ströme. Der größte erzeugte ein seismisches Signal mit 66 mm Maximalamplitude und über 3 Minuten Dauer. Die Gleitstrecke betrug ca. 3500. Die anderen Ströme waren deutlich kleiner. Außerdem gingen ca. 370 Schuttlawinen ab, die auch glühendes Material transportierten. Die Seismik ist gegenüber der Vorwoche weiter rückläufig und die Dome werden langsamer wachsen. Dennoch besteht weiterhin die Gefahr das Pyroklastische Ströme abgehen.

Taal stößt Dampfwolke aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

In den letzten Tagen haben am philippinischen Taal-Vulkan sowohl Seismizität, als auch Gasaustoß wieder zu genommen. Gestern meldete PHILVOLCS 76 vulkanisch bedingte Erdbeben und einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 5675 Tonnen. eine Dampfwolke stieg 1800 m auf. Mehrere Orte melden eine hohe Belastung der Luft durch VOG. Dabei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog.

Chirnkotan: Vulkanasche in 5200 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 48.98 , 153.48 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilen-Vulkan eruptiert weiterhin Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 5200 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Der Vulkan wurde letzte Woche aktiv.

Fukutoku-Okanoba mit weiteren Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28 , 141.48 | Eruption: Surtseyanisch

Gut 1000 km südöstlich von Tokio verursachte der submarine Vulkan Fukutoku-Okanoba weiterhin eine Eruptionswolke. Sie erreichte gestern noch eine Höhe von 11.500 m. Überwiegend bestand die Eruptionswolke aus Wasserdampf. Interessanterweise stieg auch eine andere Vulkaninsel des Volcano Islands-Archipels mit in die Eruptionen ein: Nishinoshima!

Nishinoshima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24 , 140.87 | Eruption: Strombolianisch

Der Inselvulkan liegt am Nordende des Archipels und begann am 13. August mit seinen Eruptionen, nur einige Stunden nachdem die ersten Meldungen vom Fukutoku-Okanobam reinkamen. Die Vulkanasche wurde zuletzt in einer Höhe von 2100 m detektiert. MIROVA registrierte eine schwache Thermalstrahlung. Hier könnte eine neue Eruptionsphase beginnen. Natürlich stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Eruptionen von Nishinoshima und Fukutoku-Okanobam gibt. In den letzten Wochen wurden in der Region nur moderate Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich registriert.

Semisopochnoi mit Ascheemissionen

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch

Der Aleuten-Vulkan Semisopochnoi emittiert Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von ca. 3000 m über dem Meeresspiegel. Der Inselvulkan gehört zu den Rat-Islands. Auf den Aleuten sind derzeit insgesamt 4 Vulkane tätig.

Shiveluch eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschaka ist der Shiveluch weiter aktiv und lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5200 m aufsteigen. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 5 Vona-Warnungen zu diesem Vulkan raus. Der Dom wächst und emittiert eine hohe Wärmestrahlung, die gestern in der Spitze eine Leistung von 873 MW erreichte. Auf Kamtschatka ist noch ein weiterer Vulkan aktiv.

Karymsky eruptiert explosiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048 , 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky stößt Aschewolken aus, die heute Vormittag bis auf einer Höhe von 3700 m aufstiegen und in südlicher Richtung drifteten. Hier brachte das VAAC seit gestern 6 Meldungen heraus.

Erdbeben-News 15.08.21: Alaska, Haiti

Auf Haiti manifestierte sich ein starkes Erdbeben, bei dem mindesten 724 Menschen starben. Vor Alaska bebte es mit der Magnitude 7,0 und bei Tonga gab es einen weiteren moderaten Erdstoß.

Haiti: Erdbeben Mw 7,2

Datum: 14.08.2021 | Zeit: 12:29:09 UTC | Lokation: 18.36 N ; 73.48 W | Tiefe: 10 km | Mw 7,2

Am Samstag Mittag wurde die Karibikinsel Haiti von einem starken Erdbeben der Magnitude 7,2 erschüttert. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 13 km nordwestlich von Aquin lokalisiert. Es folgten zahlreiche Nachbeben, unter denen sich auch ein weiteres starkes Erdbeben Mw 5,8 befand. Die Karte zeigt den Beben-Cluster nebst den letzten Nachbeben.

Das Beben ereignete sich im Südwesten der Insel und nicht vor der Küste. Entsprechen hoch ist die Schadensbilanz: Medien berichten von mindestens 724 Todesopfern und zahlreiche zerstörte Gebäude. In der Hauptstadt Port-au-Prince gerieten die Menschen in Panik, da sie sich an die Katastrophe von 2010 erinnert fühlten. Damals erschütterte ein ähnlich starker Erdstoß die Insel und richtete enorme Zerstörungen an. Obwohl sich das Beben unter Land ereignete gab es Tsunami-Alarm. Zu allem Überfluss droht am Montag der Landfall eines Hurrikans. Ein Unglück kommt selten alleine!

Alaska: Erdbeben Mw 7,0

Datum: 14.08.2021 | Zeit: 11:57:42 UTC | Lokation: 55.38 N ; 157.79 W | Tiefe: 10 km | Mw 7,0

Kurz vorher ereignete sich vor der Halbinsel von Alaska ein starkes Erdbeben Mw 7,0.  Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 171 km ost-nord-östlich von Sand Point lokalisiert. Es gab einige moderate Nachbeben. Auffällig ist, dass es mehr Vor- als Nachbeben gab. Die Bebenserie begann im Juli mit einem Erdstoß der Magnitude 8,2. Die Erdbebenregion liegt nicht weit entfernt von mehreren aktiven Vulkanen. Allem voran der Great Sitkin.

Tonga-Region: Erdbeben Mb 5,5

Datum: 14.08.2021 | Zeit: 09:50:13 UTC | Lokation: 22.49 S ; 174.53 W | Tiefe: 10 km | Mb 5,5

Südlich von Tonga manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Sein Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 136 km süd-süd-östlich von ‘Ohonua lokalisiert. In der Region gab es in den letzten Monaten häufig moderate Erdstöße.

Vulkan-News 13.08.21: Fukutoku-Oka-No-Ba

Am japanischen Unterwasservulkan ereignete sich eine Eruption mit hoch aufsteigender Eruptionswolke. Der Ätna ist strombolianisch aktiv. Der Rincon de la Vieja eruptierte.

Fukutoku-Oka-No-Ba mit hoher Eruptionswolke

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Das VAAC brachte 3 Meldungen heraus, nach denen eine sehr hoch aufsteigende Eruptionswolke über dem submarinen Vulkan Fukutoku-Oka-No-Ba (Fukutoku-Okanoba) detektiert wurde. Die Eruptionswolke stieg demnach bis auf einer Höhe von 16500 m auf und driftete in Richtung Südwesten. Die erste VONA-Meldung wurde heute um 00:27 UCT veröffentlich. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der Eruptionswolke überwiegend um Wasserdampf, doch sie kann auch Vulkanasche enthalten. Bis wir genau wissen, was am Vulkan vor sich geht, wird wohl noch eine Weile vergehen.

Beim Fukutoku-Oka-No-Ba handelt es sich um einen japanischen Unterwasservulkan, der zur Vulkangruppe der Volcano Islands im Archipel von Bonin Islands gehört. Seine Gipfeltiefe wird mit 29 m unter dem Meeresspiegel angegeben und es könnte gut sein, dass dort gerade die Geburt einer neuen Insel stattfindet. Zuletzt eruptierte der Vulkan 2010. In späteren Jahren zeichneten Satellitenbilder Wasserverfärbungen auf. Die Inselgruppe befindet sich im Pazifik, gut 1000 km südöstlich von Tokio. Im letzten Jahr war dort der junge Inselvulkan Nishinoshima aktiv gewesen. Er befindet sich im Norden des Archipels, während Fukutoku-Okanoba im Süden liegt.

Ätna weiter strombolianisch aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Die Infraschallsensoren des LGS registrierten weitere starke Explosionen. Ihre Zahl nahm gegenüber dem Vortag ab, liegt mit einem Wert von gut 2500 detektierten Ereignissen noch im hohen Bereich. Dabei kam es durchaus zu stärkeren Explosionen, die einen sehr hohen Schalldruck von knapp unter 5 Pa erzeugten. Die meisten Explosionen kamen aus Richtung des Zentralkraters und neben der Bocca Nuova, soll auch die Voragine aktiv gewesen sein. Der Nordostkrater war ebenfalls sehr munter, während aus dem Neuen-Südostkrater vergleichsweise wenige Eruptionen detektiert wurden. Der Tremor bewegt sich momentan überwiegend im grünen Bereich, erzeugte gestern Abend aber einen Peak, der bis ans Rote heranreichte. Zuvor gab es einige Fluktuationen im gelben Bereich.

Rincon de la Vieja mit Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

In Costa Rica kam es zu einer kurzweiligen Eruption, die ca. 4 Minuten andauerte. Das VAAC Washington registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. In den letzten Monaten stand der Vulkan öfters in den News.

Erdbeben-Update: Südliche Sandwich Inseln Mw 7,5

Datum: 12.08.2021 | Zeit: 18:32:54 UTC | Lokation: 57.62 S ; 25.39 W | Tiefe: 60 km | Mw 7,5

Bei den Südlichen Sandwich Inseln nahe der Antarktis manifestierte sich heute Abend ein Starkbeben der Magnitude 7,5. Obwohl das Hypozentrum in 60 km Tiefe lag, wurde Tsunami-Alarm ausgerufen. Zudem ereigneten sich mehrere starke Nachbeben mit Magnituden im 6-er Bereich, die in nur 10 km Tiefe lokalisiert wurden. Das Epizentrum lag zwar nur einige Kilometer östlich der Inselgruppe, als Orientierungspunkt des Epizentrums wird allerdings der 2166 km westlich liegende Ort Stanley auf den Falkland Inseln angegeben.

Es ist eine der stärksten Erdbebenserien der letzten Monate. Die Südlichen Sandwich Inseln standen oft mit moderaten-starken Beben in den News.