Stromboli steigert Form

In den vergangenen Tagen war die Aktivität am Stromboli erhöht und der Vulkan präsentierte sich von seiner aktiven Seite. Das LGS berichtete gestern von einem hohen akustischen Druck der Explosionen und kam auf Spitzenwerte von 2 bar. Der aktuelle Bericht steht noch aus, aber ich vermute eine weitere Steigerung der Explosivität. Die Anzahl der Eruptionen war im Berichtszeitraum recht gering: es wurden nur 34 thermale Durchgänge registriert. Der Standardwert liegt bei Hundert. Allerdings funktionierte gestern Abend die LiveCam und einige Mitglieder unserer Facebookgruppe erstellen Screenshots der Aktivität. Demnach müssen die Eruptionen in deutlich kürzeren Intervallen gekommen sein als am Vortag.

Ätna: Puffs aus dem Neuen Südostkrater

Die Situation am Ätna ist quasi unverändert: der Tremor ist erhöht, die Erdbebentätigkeit moderat. Die Beben manifestieren sich unter dem Valle del Bove und der Westflanke des Vulkans. Das LGS registriert weiterhin eine hohe Anzahl an Infraschall-Ereignissen. Ein aktuelles Satellitenbild könnte helfen die Herkunft der Signale zu klären. Anhand der Dampfwolke erkennt man, dass der Dampf in puffartigen Stößen emittiert wird, da die Dampffahne kleine Wolkenknubbel bildet. Der Neue Südostkrater entgast also in explosionsartigen Puffs. Tief im Schlot könnten kleine Eruptionen stattfinden.

Campi Flegrei: Erdbeben

Unter der Campi Flegrei gab es nachts einen kleinen Erdbebenschwarm. Er bestand aus 6 Einzelbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,2 und lag in einer Tiefe von 2800 m.

Laguna del Maule: Erhöhung der Alarmstufe

Der chilenische Calderavulkan ist unruhig geworden. SERNAGEOMIN registriert im Südwesten des Vulkans eine Erhöhung der seismischen Aktivität und meldet vulkanotektonische Erdbeben. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,5. Außerdem tritt vermehrt Kohlendioxid aus. Seit 2012  kommt es zu großen Bodendeformationen. Pro Jahr hebt sich der Boden um 22 cm. Um den Bereich wurde eine 2 km Sperrzone etabliert. Laguna del Maule gleicht in vielerlei Hinsicht der italienischen Caldera Campi Flegrei. In Chile stehen auf einmal 4 Vulkane auf „gelb“.

Kermadec-Islands: Erdbeben Mw 7,4

Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln bebte die Erde mit einer Magnitude von 7,4. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 10 km angegeben. Es besteht Tsunami-Gefahr. Das Epizentrum des starken Erdbebens befand sich 679 km nordöstlich von Whakatane im Norden von Neuseeland. Bei den Kermadec-Inseln liegt der submarine Vulkan Havre. Von ihm ging im letzten Jahr ein Bimssteinteppich aus. Auch wenn das Erdbeben tektonischer Natur ist, könnte es einen Vulkanausbruch triggern. Selbst die Inselvulkan White Island liegt noch im Wirkungskreis des Erdbebens.

Island: Erdbeben M 4,1?

Ein weiteres bemerkenswertes Erdbeben wurde vom EMSC registriert. Es ereignete sich im Norden Islands, genauer, 19 km nördlich von Akureyri. Nicht nur die Magnitude ist für Island ungewöhnlich, sondern auch die Tiefe des Hypozentrums. Diese wird mit 86 km angegeben. Die Sache hat allerdings einen Harken: Auf der Seite des isländischen IMO hat das Beben nur eine Magnitude von 1,5 und soll in 96 km Tiefe gelegen haben.

IMO registriert weitere Beben bei Grindavik und am Grimsvötn. Während die Beben im Bereich des subgazialen Vulkans noch vereinzelt kommen, rappelt es am Reykjanes ordentlich. Dort wurden in den letzten 48 Stunden 196 Erdstöße festgestellt. Ein Beben der Magnitude 2,9 konnte von den Anwohnern gespürt werden. Die Spannung steigt täglich. Allerdings ist es ungewiss, ob es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch kommen wird.

Sunda-Strait: Erbeben M 4,0

Im indonesischen Sunda-Strait gab es ein Beben der Magnitude 4,0. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km, im Südwesten der Meerenge zwischen Sumatra und Java. Bereits gestern gab es ein vergleichbares Erdbeben weiter nördlich. Die Erschütterungen manifestierten sich in einem Umkreis von ca. 50 km und den Vulkan Krakatau. Dieser war in den letzten Wochen relativ ruhig. Mal sehen, ob sich das in den nächsten Tagen ändern wird.

Erta Alé: Neuer Lavasee

Gestern noch tot-gesagt, heute wiederauferstanden: der Lavasee im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé ist wieder aktiv geworden! Sentinel-Satellitenaufnahmen enthüllen die aktuelle Entwicklung in der Danakil. Bei genauer Betrachtung des letzten Bildes aus der vergangenen Woche kündigte sich die Wiederauferstehung bereits durch eine sehr schwache thermische Anomalie an. Es besteht Grund zur Hoffnung, dass die Aktivität wieder eine langfristige wird und dass nach dem Corona-Lockdown Reisen dorthin möglich sein werden.

Campi Flegrei: Gasanalyse Bohrloch

Seit Tagen schießt eine Dampfwolke aus dem Bohrloch, dass im Rahmen einer Explorationsbohrung für eine Geothermieanlage in Pozzuoli abgeteuft wurde. Auf Protest besorgter Bürger hin, verordnete der Bürgermeister den Stopp der Arbeiten, bis Wissenschaftler abgeklärt haben, ob von dem Projekt eine Gefährdung für die Anwohner ausgeht. Nun veröffentlichte das INGV die Daten von Gasproben-Analysen: im Wesentlichen werden die gleichen magmatischen Gase gefördert, wie sie aus den natürlichen Fumarolen der Solfatara bekannt sind. Zum größten Teil sind das Kohlendioxid und Wasserdampf. Auf Schwefelgase wurde nicht explizit hingewiesen, doch auch sie dürften in den Gasen der Dampfwolke enthalten sein. Die Forscher entdeckten aber weitere fluide Komponenten im Gas, die einen hohen Salzgehalt aufweisen. Sie stammen sehr wahrscheinlich vom Grundwasser, das so nahe an der Küste vom Meerwasser beeinflusst wird.

Die Ergebnisse lassen den Rückschluss auf 2 Wasserkreisläufe zu: zum einen zirkulieren hydrothermale Tiefenwässer und zum anderen salinares Grundwasser. Bei soviel Wasser im Untergrund drohen dann phreatomagmatische Eruptionen, falls das Magma weiter aufsteigen sollte. Eine abschließende Bewertung der Analysen wurde nicht veröffentlicht. Nun muss sich wohl der Bürgermeister die Frage stellen, ob es gut, oder schlecht ist, dass nicht nur geothermal erhitzter Wasserdampf aus Grundwasser aufsteigt, sondern auch die magmatischen Gase des Hydrothermalsystems, wie man sie von der Solfatara kennt. Ich bin gespannt, ob das Geothermalprojekt tatsächlich fortgesetzt wird.

Ätna: Temor erhöht

Am sizilianischen Ätna stehen die Zeichen eigentlich auf Sturm, obwohl an der Oberfläche alles relativ ruhig zu sein scheint. Seit Wochen gibt das LGS eine „orangene“ Vorwarnstufe heraus. Der Tremor liegt im unteren roten Bereich, auf dem Niveau, dass wir während der Gipfeltätgkeit der vergangenen Monate beobachten konnten. Zudem werden Infraschallsignale registriert, die auf schwache Explosionen hindeuten. Diese könnten sich tief im Schlot des Neuen Südostkraters abspielen, ohne dass man an der Oberfläche etwas davon sieht. Dafür spricht auch die thermische Anomalie, die man auf Satellitenbildern im Infrarotspektrum erkennen kann. Ein schwacher Hotspot ist auch im Nordostkrater zu sehen.

Copahue: Erhöhung der Warnstufe.

Am chilenischen Vulkan Copahue wurde gestern die Warnstufe auf „gelb“ erhöht. SERNAGEOMIN sah sich zu diesem Schritt veranlasst, weil zahlreiche schwache Erdbeben unter dem Vulkan detektiert wurden. Der Vulkan liegt in der Region Biobio und eruptierte zuletzt im Jahr 2016. Somit befinden sich in Chile 3 Vulkane mit der Alarmstufe „gelb“. Neben dem Copahue sind es Nevados de Chillan und Villarrica.

Rotes Meer: Erdbeben Mw 5,4

Das Nordende des Roten Meeres wurde gestern von einem Erdstoß der Magnitude 5,4 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 73 km südöstlich der Touristenmetropole Scharm el-Scheich, wo sich zu normalen Zeiten viele Touristen aus Deutschland tummeln. Die Bewohner der Stadt konnten das Erdbeben spüren.

Das Beben ereignete sich an der Störungszone, die Teil des Ostafrikanischen Riftvalleys ist und gleichzeitig die Plattengrenze zwischen Afrika und der Arabischen Platte darstellt. Im Bereich der Sinai-Halbinsel geht dieser Ausläufer des Ostafrikanischen Grabens in das Jordantal über.

Die Divergenz entlang des über 6000 km langen Riftvalleys ist nicht nur für die Erdbeben in Ostafrika verantwortlich, sondern auch für den Vulkanismus der Region. Unweit des Roten Meeres liegt der Schildvulkan Erta Alé, der in diesem Jahr allerdings seine sichtbare Aktivität einstellte. Weiter südlich -in Tansania- liegt der Ol Doinyo Lengai. In seinem Krater tritt immer wieder die kälteste Lava der Welt aus.

Weiter im Südwesten des Rifts gelegen, befindet sich der Nyiragongo. In seinem Krater brodelt einer der 2 verbliebenen Lavaseen, nachdem sich zum Jahresende 2018 praktisch alle anderen Lavaseen gleichzeitig verabschiedet haben. Von der Lava im Nyiragongo geht heute eine sehr hohe thermische Strahlung aus. Sie beläuft sich auf 1587 MW und deutet einen Hochstand des Lavaspiegels an. Aufgrund des Corona-Lockdowns gibt es auch von hier keine aktuellen Augenzeugenberichte. Daher kann man nur vermuten, dass auch auf der untersten Terrasse im Krater ein Lavastrom unterwegs sein könnte. Temporär sind auf den MIROVA-Thermalaufnahmen auch leichte Wärmeanomalien zu sehen, die vom Nachbarvulkan Nyamuragira ausgehen. Unklar ist allerdings, ob die Wärme von einem kleinen Lavasee emittiert wird, oder ob statt dessen nur sporadisch Lavaströme im Vulkankrater unterwegs sind. Ich vermute, dass letzteres der Fall ist.

Island: Neues vom Thornbjörn

Heute veröffentlichte das IMO das lang erwartete Statement zu der seismischen Aktivität auf der Reykjanes-Halbinsel. Das Statement gibt die Ergebnisse einer Konferenz wieder, an der mehrere Wissenschaftler und Vertreter des Zivilschutzes und der Regierung teilnahmen. Von offizieller Weise wird nun die 3-Phase von Inflation in der Nähe von Grindavik bestätigt. Die Bodenanhebung beträgt insgesamt 12 cm und wird durch das Eindringen eines Magmatischen Gangs verursacht. Die aktuelle Inflationsphase begann bereits Mitte Mai, noch bevor das neue Schwarmbeben begann. das Zentrum der Erdbebenaktivität befindet sich ca. 1 km westlich des Thorbjörn-Vulkans in einer Tiefe von 3-4 km. Die Bodenanhebung erzeugt einen kleinen Buckel, der einige Hundert Meter breit ist und bis zu 6 Kilometer lang. Das eingedrungenen Magmenvolumen beträgt ca. 1,2 Millionen Kubikmeter. Die Erdbebenaktivität streut über ein größeres Gebiet, wahrscheinlich aufgrund von Spannungsänderungen in der Erdkruste.

Gravitationsmessungen bestätigten das Eindringen des Magmatischen Gangs und die Wissenschaftler empfahlen weitere Messungen durchzuführen. Es wurden auch Gasproben untersucht, die zu keinem eindeutigen Ergebnis kamen, allerdings veränderte sich der Fluss von Fluiden im Untergrund, wie man im Thermalgebiet von Svartsengi feststellte. Vermutlich, weil sich zahlreiche Rissen bildeten, die sich bereits bis zur Oberfläche öffneten. Das Gremium will die Vorgänge bei Grindavik weiter genau beobachten.

Grimsvötn: Hohe Schwefeldioxid-Konzentration

Auf der Konferenz wurde auch über die Situation am Grimsvötn diskutiert. Neben einer Zunahme der Seismik und des Wasserstandes im subglazialen Kratersee, wurde auch eine sehr hohe Konzentration des Gases Schwefeldioxid nachgewiesen. Tatsächlich sagte IMO-Wissenschaftlerin Melissa Anne Preffer, dass es das erste Mal gewesen sei dass eine so hohe SO2-Konzentration gemessen wurde, ohne dass ein Vulkanausbruch im Gange war. Die Fumarolen, an denen die Gase-Konzentration gemessen wurde, war überdies deutlich heißer als bei früheren Messungen. Alles in allem sieht es so aus, als würde sich Grimsvötn in der Tat auf eine Eruption vorbereiten.

Nishinoshima steigert sich deutlich

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima steigerte seine Aktivität deutlich. In den letzten 48 Stunden wurden vom VAAC Tokio 12 VONA-Warnungen herausgebracht. In den Meldungen wird vor Vulkanasche gewarnt, die zur Gefahr für den Flugverkehr werden könnte. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 2500 m auf. MIROVA registriert eine hohe bis sehr hohe Thermalstrahlung. Sie geht von einem Lavastrom aus, der den Ozean erreicht. Allerdings ist das nicht wirklich eine besondere Leistung, da die Insel immer noch vergleichsweise klein ist.

Die japanische Küstenwache stattete Nishinoshima einen Besuch ab und veröffentlichte eine Fotoserie. Sie stammt vom 15. Juni und zeigt Nishinoshima aus der Luft. Zu sehen sind die Ascheeruptionen und mehrere Lavaströme. Sie entspringen etwas oberhalb der Basis.

Nishinoshima stellt die Spitze eines großen submarinen Vulkans dar. Vor Beginn der Ausbrüche von 2013 bildete Nishinoshima ein Miniarchipel aus 3 kleinen Inseln. Sie verschmolzen im Zuge der neue Ausbrüche zu einem etwas größeren Vulkaneiland. Die Geburt der Insel ist zwar abgeschlossen, allerdings nicht ihr Wachstum.

Nevados de Chillan: Größere Eruption erwartet

Der Vulkan in Chile steigerte seine Aktivität und weckt bei den Vulkanologen des Nationalen Dienstes für Geologie und Bergbau Chiles (Sernageomin) die Besorgnis, dass die Aktivitätssteigerung in einen größeren explosiven Vulkanausbruch gipfeln könnte. Daher wurde die Sperrzone um den Vulkan deutlich erweitert: Von zunächst zwei Kilometern um den aktiven Krater wurde die Sperrzone auf eine Entfernung von bis zu fünf Kilometern in nordwestlicher Richtung und drei Kilometern in west-südwestlicher Richtung vergrößert. Das neue Ausbruchsszenario projiziert das Auftreten von bis zu 5 Kilometer hohen Eruptionssäulen, ballistische Flugkörpern, Ascheniederschlag, und heißen Glutwolken aus. Regenfälle könnten zudem Lahare auslösen.

White Island: Warnstufe wurde reduziert

Am neuseeländischen Inselvulkan White Island wurde die Alarmstufe von „2“ auf „1“ reduziert. Der Vulkan ist nur noch wenig seismisch aktiv und stößt Dampf aus. Allerdings bebte in der Region heute wieder die Erde. Das Beben hatte die Magnitude 4,9. Der Erdbebenherd lag in einer tiefe von 52 km, bei einer ähnlichen Entfernung zum Vulkan.

Makushin: Erhöhung der Warnstufe

Unter dem Aleuten-Vulkan Makushin ereigneten sich in den letzten Stunden mehrere schwache-moderate Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 4,2. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum befand sich fast 10 km südöstlich des Vulkankraters. Der Erdstoß konnte in der Stadt Unalaska gespürt werden und beunruhigte die Bewohner. Auch die Wissenschaftler des AVO (Alaska Volcano Observatory) sind besorgt und erhöhten die Warnstufe des Vulkans auf „gelb“.

Makushin ist ein 1800 m hoher Stratovulkan, der zum Teil von einem Gletscher bedeckt ist. Der Gipfel wird von einer 3 km durchmessenden Caldera dominiert. Auf den Flanken gibt es  mehrere monogenetische Parasitärkrater. In der Caldera bildete sich ein Schlackenkegel, in dessen Krater sich ein See befindet. Der Vulkan liegt auf der Aleuten-Insel Unalaska, ca. 1200 km von Anchorage entfernt. Der letzte Ausbruch fand im Jahr 1995 statt. damals kam es zu einer kleineren Explosion, bei der Vulkanasche 2,5 km hoch aufstieg. Obwohl die letzten Eruptionen alles vergleichsweise klein waren, lassen sich größere Explosionen nicht ausschließen. Vor allem, wenn es zur Interaktion von Wasser und Magma kommen sollte.

„Dies ist ein ziemlich ungewöhnliches Erdbeben in Makushin. Es gibt da draußen Erdbebenaktivität, aber dieses Beben ist um einiges grösser als gewöhnlich“, sagte Dave Schneider, ein Geophysiker des AVO. „Normalerweise sind die Erdbeben eines Vulkans klein – in der Stärke von etwa M 1. Ein Beben der Magnitude 4 ist also ein ziemlich großes Erdbeben. Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dieses spezielle Beben mit etwas Vulkanischem zu tun hat oder ob es sich nur um ein tektonisches Erdbeben handelte.“ Insgesamt wurden 2 Beben mit Magnitude von 4 und größer aufgezeichnet.

„Dies stellt eine bedeutende Abweichung von der Erdbeben-Hintergrundaktivität dar und kann mit vulkanischen Unruhen in Verbindung gebracht werden“, so die Erklärung des Geophysikers. „Infolgedessen wurde der Farbcode der Luftfahrt und die Alarmstufe des Vulkans auf ‚gelb‘ angehoben. Diese Unruhen könnten zu einem zukünftigen Ausbruch führen, doch das ist nicht sicher.

Laut Schneider sind die Wissenschaftler zwar noch weit davon entfernt zu glauben, dass es zu einem Ausbruch kommen könnte, doch die größte Gefahr eines Ausbruchs würde für die Gemeinde und den Hafen von Unalaska durch Aschefall bestehen. Die Stadt ist 25 km vom Vulkan entfernt.

Der Geophysiker erklärte weiter, dass der Vulkan seit langer Zeit Gase ausstößt. Die Fumarolen schmelzen subglaziale Kavernen in das Gletschereis und bilden Schmelzwasserseen.

In Alaska stehen derzeit 4 Vulkane auf Warnstufe „gelb“. Der Mount Cleveland bringt es sogar auf „orange“. (Quelle: AVO und kucb.org)

Island: noch mehr Erdbeben

Auf Island bebt es weiterhin fleißig. Besonders die Reykjanes-Halbinsel wird von zahlreichen Erschütterungen heimgesucht. In den letzten 48 Stunden wurden bei Grindavik 239 Erdstöße registriert. Die Meisten hatten geringe Magnituden kleiner als 1. Bisher bleiben die isländischen Medien still und schreiben nicht ausführlich über die Wiederaufnahme des seismischen Aktivität nahe der Blauen Lagune. Doch das IMO gab heute ein kleines Statement auf seiner Website ab: demnach gab es seit dem 30. Mai mehr als 2000 schwache Erschütterungen. Messungen würden nahelegen, dass die Inflation wieder begonnen hat. Es strömt also wieder Magma in den Magmenkörper unter dem Thorbjörn-Vulkan.

Zudem wird von einem Erdstoß der Magnitude 3,4 unter dem subglazialen Vulkan Bardarbunga berichtet. Ein neuer Ausbruch des Vulkans ist allerdings unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher kommt es in den nächsten Monaten zu einer Eruption des benachbarten Vulkans Grimsvötn.

Campi Flegrei: weiterhin Unsicherheit wegen Bohrung

In der Campi Flegrei sorgen sich die Anwohner weiterhin um die Geschehnisse in Bezug auf eine geothermale Exporationsbohrung, die in der vergangenen Woche gestartet wurde. Der Bürgermeister von Pozzuoli stoppte das Projekt, nachdem eine Dampfwolke aufgestiegen war, die die Anwohner verunsicherte. Nun schaltete sich auch der ehemalige Leiter des Vesuv-Observatoriums, Professor Giuseppe Luongo, in die Diskussion um die Sicherheit des Areals ein. Er meinte, dass eine Bohrung von dieser geringen Größenordnung in einem stabilen Hydrothermalsystem nicht von relevanter Bedeutung sei. Allerdings schränkte er die aktuelle Situation mit folgenden Worten ein und befürwortete den Stopp der Bohrung: „Aber wenn der Zustand des Systems nicht bekannt ist oder schlimmer, wenn wir befürchten, dass das System im prekären Gleichgewicht ist, dann müssen Sie sich entscheiden, das Vorsorgeprinzip zu folgen, wie es der Bürgermeister von Pozzuoli getan hat. Wir warten darauf, was Wissenschaftler uns sagen, die am Projekt teilnehmen und was uns der Zivilschutz sagt.“ Scheinbar ist die Besorgnis, dass es in der Campi Flegrei zu einem Ausbruch kommen könnte, noch größer als gedacht.