Extreme Klima-Anomalie über Asien

Das der Winter 2019/2020 der wärmste Winter Europas war, habe ich erst letzte Woche berichtet. Im Schnitt lagen die Durchschnittstemperaturen bei uns um 3,9 Grad höher. Neu ist allerdings die Dokumentation einer extremen Klima Anomalie über Russland und Teilen von China und Europa. Auf der Seite von GODDARD (Goddard Institute for Space Studies) wird die monatliche L-OTI-Anomalie angezeigt. Diese beträgt für den Norden Asiens und Europas 11,9 Grad. Zeitgleich lagen die Temperaturen in Kamtschatka, Alaska und Teilen Nordkanadas um bis zu 4 Grad unter dem normalen Wert. Die Abweichungen verstehen sich im Vergleich zum langjährigen Mittel der Periode zwischen 1951 und 1980.

[twenty20 img1=“463433″ img2=“463432″ offset=“0.7″ before=“LOTI-Anomalie im 4. Quartal 2019.“ after=“Im Februar erreichte die Anomalie ihr bisheriges Maximum.“]

Die Anomalie trat nicht urplötzlich auf, sondern entwickelte sich über die letzten Monate: Für Januar wird eine Anomalie von 9,9 Grad angezeigt. Im letzten Quartal 2019 beschränkte sich die Anomalie auf die Polarregion und Grönland und betrug 7,4 Grad.

Für einen Großteil der Permafrost Regionen Sibiriens bedeutet die Anomalie, dass bereits im März Plustemperaturen erreicht werden können. Normalerweise gibt es diese erst im April. Der Boden beginnt oberflächlich viel früher zu tauen, als es normalerweise der Fall wäre. Der tauende Permafrost gilt als Quelle von Methangas, dass eines der potentesten Treibhausgase der Welt ist. Mit einem so schnellen Temperaturanstieg hat noch vor ein paar Jahren kein Klimamodell gerechnet.

Interessanterweise entwickelte sich die Anomalie parallel mit dem Coronavirus, welches erstmalig im Dezember 2019 nachgewiesen wurde. Die Stadt Wuhan -in der vermutlich das Virus zum ersten Mal auf den Menschen übersprang- liegt im Randbereich der Anomalie. Die meisten Länder, die zumindest im Randbereich der Anomalie liegen und wo der Winter ungewöhnlich mild (frostfrei) und feucht war, sind mit am stärksten von der Pandemie betroffen. In Gegenden mit strengem Frost, oder sommerlichen Temperaturen verbreitete sich das Virus bisher nicht so schnell. Das könnte daran liegen, dass das Immunsystem des Menschen bei „Schmuddelwetter“ am schwächsten ist.

Es scheint im Bereich des Möglichen zu liegen, dass der Klimawandel die Verbreitung des Coronavirus begünstigt. Kurioserweise ist es auch das bisher wirksamste Mittel gegen den Klimawandel, denn durch die erzwungenen Zwangspausen und Reisestopps werden vom ánthropos weniger Treibhausgase ausgestoßen.

Thorsbjörn: Erdbeben gehen weiter

Der seismische Schwarm, der gestern Morgen westlich des Vulkans Thorsbjörn begann, hält weiterhin an. Allerdings hat die Häufigkeit der Erdbeben nachgelassen. In den letzten 48 Stunden wurden 485 Erschütterungen registriert. 12 Erdbeben hatten Magnituden größer als 3. Das stärkste Beben brachte es gestern auf M 5,2. Laut IMO war es das stärkste Erdbeben auf der Reykjanes-Halbinsel seit 2013. Neue Bodendeformationen werden z.Z. nicht registriert.

Trotz Erdbeben und Coronavirus geht der Badebetrieb der Blauen Lagune weiter. Hotelbuchungen dort sind aufgrund der besonderen Situationen nun bis zu 48 Stunden vor Anreisetermin kostenlos stornierbar!

Vulkane der USA im März

Heute lest Ihr an dieser Stelle über Neuigkeiten von den Vulkanen in den USA. Im Brennpunkt steht der Mount Rainier, der mit einer Höhe von 4392 m der höchste Vulkan der Kaskadenkette ist:

Mount Rainier: Erhöhte Seismik

Unter dem amerikanischen Vulkan Mount Rainier ist die Seismik weiterhin erhöht. Seit Mitte Februar bebte es 35 Mal. Das bisher jüngste Schwarmbeben manifestierte sich vor 3 Tagen. Es bestand aus 13 schwachen Einzelbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 1,5 und lag direkt unter dem Gipfelkrater. Das Hypozentrum befand sich in nur 1 km Tiefe. Vereinzelte Erdbeben gibt es auch unter der Nordflanke. Die Erschütterungen sind noch kein Indiz dafür, dass er Vulkan vor einer Eruption steht, doch sie zeigen, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen könnten.

Mount Rainier ist einer der Kaskade-Vulkane im US-Bundesstaat Washington. Er liegt nur ca. 50 km von der Metropole Seattle entfernt. Ein großer Ausbruch könnte dort zu Problemen führen. Ein weiterer bekannter Vulkan der Kaskaden ist der Mount St. Helens, der 1980 katastrophal eruptierte.

Kilauea: Kratersee wird größer

Das HVO brachte einen neuen Report zum Kilauea heraus. Seit November 2019 vertiefte sich der Kratersee im Hamema’uma’u um gut 10 m. Im gleichen Zeitraum vergrößerte sich die oberflächliche Ausdehnung um 50 x 30 m. Die Gesamtlänge dürfte nun um die 200 m betragen. Die Inflation unter der Gipfelcaldera ging im Februar zurück und stagnierte fast. Ähnliches gilt für den benachbarten Vulkan Mauna Loa.

Steamboat-Geysir immer noch aktiv

Die Aktivität des größten Geysirs der Welt, ist in den letzten Wochen etwas aus dem Fokus der Berichterstattung geraten. Nichtsdestotrotz ist der Steamboat-Geyser im Yellowstone Nationalpark noch aktiv. In diesem Jahr wurden bereits 7 Sprünge registriert. Der Letzte geht auf den 6. März zurück. Behält Steamboat sein Sprungintervall bei, dann ist innerhalb der nächsten 2 Tage mit einer weiteren Eruption zu rechnen.

Island: Erdbeben M 5,1 bei Grindavik

Die intensive Erdbebentätigkeit bei Grindavik geht weiter. Insgesamt wurden bisher 362 Erschütterungen registriert, darunter sind 9 Beben mit Magnituden größer als 3. Das stärkste Beben des Schwarms hatte die Magnitude 5,2. Isländische Medien berichten darüber, dass der Erdstoß in Reykjavik 10 Sekunden lang deutlich zu spüren gewesen war. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Isländische Seismologen von IMO bestätigten, dass sich das Epizentrum in der Gegend befand, in der letzten Monat die Inflation registriert wurde. Wenn ich den Ätna als Vergleich bemühen darf: dort wurde im Dezember 2018 ein größeres Erdbeben von Magma ausgelöst, das auf eine tektonische Störung drückte und diese aktivierte.

Theoretisch müsste man hier in Vorbeben-Hauptbeben-Nachbeben differenzieren, da die Magnituden-Unterschiede zum stärksten Beben groß sind. Doch der Einfachheit halber erlaube ich mir das Beben-Ereignis als Schwarm zu bezeichnen. Bisher liegen noch keine Meldungen darüber vor, ob wieder Inflation registriert wird. Ich werde Euch aber auf dem Laufenden halten!

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich heute Morgen ein mittelstarkes Erdbeben, das für isländische Verhältnisse verhältnismäßig stark war. Laut IMO hatte es die Magnitude 5,1. Das EMSC gibt eine Magnitude von 4,6 an. Das Hypozentrum lag in 5,2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 5,4 km westlich des Vulkans Fagradalsfjall und damit nahe am Thorsbjörn-Vulkan bei Grindavik. Das ist genau jenes Gebiet, in dem vor wenigen Wochen eine Bodendeformation von fast 6 cm registriert wurde. Sie wurde von aufsteigendem Magma verursacht. Die Vermutung liegt nahe, dass das aktuelle Beben im Zusammenhang mit den magmatischen Vorgängen steht. Neben dem vergleichsweise starken Beben gab es eine Reihe schwächerer Erdstöße. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 82 Beben in der Region. 2 der Erdstöße hatten Magnituden im 3-er Bereich. Es ist mit weiteren Erdbeben zu rechnen.

Coronavirus: Offiziell zur Pandemie erklärt

Gestern erklärte die WHO offiziell, dass die Coronavirus-Epidemie zur Pandemie wurde. Im Prinzip bestätigte man nur das, was bereits seit Wochen klar war, denn der Erreger hatte sich im Eiltempo weltweit ausgebreitet. In Italien gilt nicht nur ein landesweites Reiseverbot, sondern alle Schulen, Universitäten und Geschäfte bleiben geschlossen. Ausgenommen sind nur Supermärkte und Apotheken. Österreich und Dänemark leiteten ebenfalls die ersten Schritte zur Abschottung und Isolation ein. Heute morgen verhängte US-Präsident Trump ein Einreiseverbot für Europäer und auch Indien zog nach. Alle bereits erteilten Visa wurden für ungültig erklärt.

Die Meldungen aus China sind etwas positiver: dort scheint das Virus auf dem Rückzug zu sein. Aktuell wurden nur 15 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Regierung brüstet sich mit gutem Krisen-Management, doch ein Blick auf die Wetterkarte zeigt, dass in Wuhan die Mittagstemperaturen bis auf 20 Grad Celsius steigen. In den letzten Wochen war es deutlich kühler, so dass sich die Vermutung vieler Virologen zu bestätigen scheinen, dass sich das Cornona-Virus vor allem im Winter ausbreitet. Direkte Sonnenstrahlung und wärme mag es nicht.

Bei uns in Deutschland herrscht noch Schmuddelwetter und besonders bei mir im Ruhrgebiet war es in den letzten Wochen fast ständig bewölkt. So rückt auch mir das Virus langsam auf die Pelle: in Oberhausen wurden die ersten 4 Infektionen bestätigt.

Lehren aus der Pandemie

Was können wir aus den Geschehnissen der letzten Wochen lernen? Die Sicherheit in der wir leben ist trügerisch! Unser Wohlstand ist nur eine Momentaufnahme. Jederzeit können uns Naturkatastrophen und andere Krisen einhohlen. Unsere global verknüpften Strukturen sind sehr anfällig für Störungen. Praktisch reicht es, wenn in wichtigen Industrieländern eine ernste nationale Krise eintritt, um die Weltwirtschaft ins Wanken zu bringen. Der Börsencrash hat Kapital vernichtet und durch den teilweisen Produktionsstopp in China drohen Versorgungsengpässe. Unsere gesellschaftliche Aufgabe ist es stabile regionale Strukturen zu schaffen, die weniger anfällig sind und private Vorsorge zu leisten, damit man im Katastrophenfall einige Zeit lang autark ist. Dazu gehört auch, dass man sich in örtliche Kleingruppen zusammenschließt, die Krisenbewältigung trainieren.

Sakurajima eruptierte am 11. März

In Japan gab es eine erneute Eruption des Vulkans Sakurajima, die größer war als die alltäglichen Vulkanausbrüche. Laut VAAC Tokio erreichte die Asche eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund der Videoaufnahmen gehe ich allerdings von gut 2800 m aus. Wieder war es der Krater Minami-dake, der den Ausbruch erzeugte. Der Showa-dake bleibt ruhig. Vor 2 Tagen registrierte MIROWA eine schwache thermische Anomalie. Wärmestrahung emittiert der Sakurajima nur selten, da er nur wenig glühendes Material fördert. Die seismische Tätigkeit der letzten Tage war gering. Entsprechende Diagramme findet ihr bei den Live-Daten.

Ätna: Hohe Thermalstrahlung

Am Ätna auf Sizilien geht es heute heiß her: MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 168 MW. Vergleichbare Werte wurden in den vergangenen Monaten nur selten erreicht. Der Lavastrom, der aus der Flanke des Intrakraterkegels der Voragine entspringt, scheint wieder stärker geworden zu sein. Zeitgleich mit der erhöhten effusiven Tätigkeit fällt der Tremor etwas. Das LGS registrierte seit dem 6. März keine Infraschall-Ereignisse mehr. Dennoch gibt es Videos und Fotos, die weitere strombolianische Eruptionen zeigen. Aufgrund der Reisebeschränkungen, die wegen dem Coronavirus verhängt wurden, gehört der Vulkan den Sizilianern alleine: meine Reisepläne für den nächsten Vollmond habe ich zwangsläufig auf Eis gelegt.

Klyuchevskoy: Aschewolke auf 6000 m

Am Klyuchevskoy auf Kamtschatka stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Aufgrund von dichter Bewölkung liegen keine Daten zur Wärmestrahlung vor. In der 1. Märzwoche gab es eine ausgeprägte Wärme-Anomalie.

Ubinas: Krater vergrößerte sich

Der Ubinas in Peru bekam Besuch von einer Drohne der örtlichen Vulkanologen. Sie steuerten die Drohne über den Krater und konnten einige Veränderungen beobachten. So vergrößerte sich der Krater und hat nun einen Durchmesser von gut 300 m. Zudem wurde berichtet, dass letzte Woche Dienstag ein Lahar abging. Im Februar gab es eine Phase erhöhter Seismik unter dem Vulkan und es wurden ca. 170 schwache Erdstöße registriert.

Vulkane der Philippinen

In den heutigen News geht es gleich um 4 Vulkane der Philippinen. 3 sind die seismisch so unruhig, dass sie spontan eruptieren könnten. An erster Stelle steht dabei nicht die Taal-Caldera, sondern ein Vulkan auf der weniger bekannten Insel Negros.

Kanalon mit hoher Seismik

Unter dem Kanalon wurden in den letzten 48 Stunden 80 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. 77 der Erdbeben waren von niedriger Frequenz und standen in direktem Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide. Dabei kann es sich um Magma handeln, oder aber um Tiefenwässer und Gase. Obwohl es bisher keine Dampfentwicklung aus dem Krater gibt, könnte es jederzeit zu phreatischen Eruptionen kommen. In Bezug auf Bodendeformation schreibt PHILVCOLCS, dass seit 2017 ein langsames Aufblähen des Vulkans beobachtet wird. Zunächst war nur die Südostflanke des Vulkans betroffen. Seit Mai 2019 vergrößert sich die Neigung aller Hänge im unteren Bereich des Vulkans. Ende Januar 2020 fing eine ausgeprägte Inflation der oberen Hänge an.

Mayon mit vulkanischen Erdbeben

In den letzten Tagen steigerte sich die vulkanisch bedingte Erdbebentätigkeit auch unter dem Mayon. Seit dem 9. März wurden 22 Beben registriert. Gestern kam es zudem zu einem Steinschlag. Dampf stieg bis zu 250 m hoch auf. Seit dem letzten Quartal 2019 wird Inflation des oberen Hangbereichs registriert. Die Inflation wird sehr wahrscheinlich durch aufsteigendes Magma verursacht. Der Vulkan bereitet sich langsam auf seine nächste Eruption vor.

Taal-Caldera: Seismik rückläufg

Der Dritte im Bunde ist der Taal Vulkan. Auch er ist weiterhin unruhig und seine Seismik deutet darauf hin, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Allerdings nahm hier die Seismik in den letzten Tagen weiterhin ab. Gestern fanden noch 10 Beben statt. Dampf stieg bis zu 100 m hoch auf. Vor 2 Tagen gab es eine Phase mit sehr starker Dampfentwicklung. Inzwischen gibt es auch wieder einen Kratersee auf Volcano Island. An seinem Rand befinden sich viele Fumarolen.

Bulusan: Reduzierung der Alarmstufe

Ebenfalls rückläufig ist die seismische Aktivität am Bulusan. Hier sehen die Vulkanologen von PHILVOLCS keine Gefahr mehr und hoben den Alarmstatus auf.

Galapagos: Erdbeben Mw 5,5

Nördlich der Galapagos-Insel Isabela manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefen von 10 km. Das Epizentrum befand sich 210 km nördlich des Ortes Puerto Ayora. auf der Insel Isabela befindet sich der aktive Schildvulkan Vulkan Sierra Negra. Er brach in den letzten Jahren häufiger aus. Gut möglich, dass der Feuerberg auf das Erdbeben mit einer Eruption reagieren wird. Vulkanausbrüche auf den Inseln gefährden oft die einzigartige Tierwelt.

Sumatra: Erdbeben Mw 5,6

Vor der indonesischen Insel Sumatra gab es einen Erdstoß der Magnitude 5,6. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 23 km angegeben. Das Epizentrum wurde an der Einfahrt zum Sunda-Strait vor der Südwestspitze der Insel lokalisiert. In der Meerenge zwischen Sumatra und Java befindet sich der Inselvulkan Anak Krakatau. Er kollabierte im Dezember 2018. Seitdem gibt es sporadisch phreatische Eruptionen.

Java: Erdbeben Mw 5,0

Ein weiteres moderates Erdbeben war auf Java zu spüren gewesen. Es hatte die Magnitude 5,9 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand ich im Südwesten der Insel, genauer, 17 km westlich von Cicurug. In der Region liegt der 2211 Meter hohe Stratovulkan Salak.

Lombok: Erdstoß Mw 4,3

Um noch ein wenig in Indonesien zu verweilen: südlich von Lombok ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,3. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefen von 10 km lokalisiert. Im gesamten Bereich zwischen Lombok und Flores kam es zu einer Häufung schwacher bis moderater Erdstöße. Offenbar sind die Spannungen in der Erdkruste groß. Sie könnten sich auch bald in einem stärkeren Erdbeben entladen.

Sizilien: Häufung schwacher Beben

Im Südosten der größten Insel des Mittelmeeres manifestierten sich mehrere schwache Erdbeben im 2-er Bereich. Die Beben liegen im Bereich von Siracus. Auch an der Südspitze Kalabriens gab es mehrere schwache Erschütterungen.

Coronavirus: Italien isoliert

Der italienische Ministerpräsident Conte verhängte gestern Abend ein landesweites Reiseverbot. Italiener dürfen das Land nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Auch Reisen innerhalb Italiens sind nicht mehr gestattet. Die Maßnahme wurde verhängt, weil viele Menschen aus den abgeriegelten Gebieten im Norden des Landes in den Süden flüchteten. Dort gab es bisher keine Häufung der Infektionskrankheit. Versammlungen sind ebenfalls verboten. Die landesweite Quarantäne führte zu Hamsterkäufen.

Österreich warnt nun offiziell vor Reisen in das Nachbarland und rief eine Reisewarnung der höchsten Stufe aus. Da auch hierzulande die Zahl der Infektionen weiter steigt, muss man sich die Frage stellen, ob auch bei uns entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden könnten. Sehr wahrscheinlich wird man damit warten, bis es sowieso zu spät ist!

Die Börsen erlebten gestern einen schwarzen Montag und crashten weltweit. Gründe hierfür waren die Angst vor dem Virus und ein dramatischer Einbruch des Ölpreises. Die OPEC-Staaten und Russland konnten sich am Freitag nicht auf eine Reduzierung der Ölförderung einigen. Der Ölbedarf war in den letzten Wochen aufgrund der Corona-Pandemie zurückgegangen.

Zahlreiche Staaten versprechen der Wirtschaft Stützpakete zu verabschieden. Die EZB hingegen wird ihr Pulver in den letzten Jahren bereits zum großen Teil verschossen haben: ohne wirkliche Not tätigte man Anleihenkäufe und drückte den Zinssatz ins bodenlose. Nun, da eine echte wirtschaftliche Notlage droht, sind diese Instrumente nahezu ausgereizt. Es tritt ein, was ich schon seit Jahren befürchte: ein auf stetiges Wachstum ausgelegtes Wirtschaftssystem funktioniert auf Dauer nicht! Zudem gehen entsprechende Hilfsmaßnahmen meistens auf Kosten des Normalbürgers: Kleinanleger und Sparer leiden unter der Nullzins-Politik, oder werden vom Crashen der Börse besonders hart getroffen. Maßnahmen für Bankenrettung etc. gehen dann aber auf Kosten der Steuerzahler! In der aktuellen Situation rächt sich auch die Exportlastigkeit Deutschlands. Es wurde versäumt die Binnennachfrage zu stärken, etwa durch faire Bezahlung von Geringverdienern und Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur.

Die Globalisierung trägt nicht nur eine Teilschuld an der rasanten Verbreitung des Coronavirus nebst den negativen wirtschaftlichen Folgen, sondern macht uns auch besonders anfällig für andere Krisensituationen: durch die stark verknüpften Lieferketten drohen globale Produktionsausfälle, wenn ein Land wie China von einer nationalen Katastrophe betroffen ist. Dramatisch könnte sich das auf die Versorgung mit Medikamenten auswirken. Es wird aber auch zu Knappheiten elektronischer Bauteile kommen, oder sogar zu Engpässen bei Textilien. Deutliche Preissteigerungen sind vorprogrammiert.