Erhöhter Alarmstatus am Taal

Am Taal-Vulkan auf den Philippinen wurde der Alarmastatus auf „2“ erhöht. Als Grund hierfür gab PHILVOLC erhöhte Seismik unter dem Vulkan an. In den letzten 24 Stunden ereigneten sich 21 Erdbeben. Einige davon direkt unter der Insel im See der Caldera. Einige Beben lagen in Tiefen zwischen 1-4 km. Zudem erhöhte sich der Kohlendioxid-Ausstoß um das 4 Fache auf über 4600 Tonnen am Tag. Die Daten zusammen betrachtet sehen so aus, als würde Magma aufsteigen.

In Erwartung eines Vulkanausbruches wurden einige Teile der Taal-Caldera für Touristen gesperrt.

Taal auf den Philippinen

Der Alarmstatus des Vulkans auf den Philippinen wurde von 1 auf 2 erhöht. Es steht zwar noch keine Eruption unmittelbar bevor, allerdings deuten geophysikalische Messdaten darauf hin, das sich Magma im Untergrund des Vulkans bewegt.

Der Taal Vulkan liegt auf der philippinischen Hauptinsel Luzon, in nur 50 Kilometern Entfernung zu Manila. In dem Ballungsgebiet der philippinischen Hauptstadt leben mehr als 21 Millionen Menschen und für sie stellt der hochexplosive Subduktionszonen-Vulkan eine potentielle Bedrohung dar.
Der 400 Meter hohe Taal-Vulkan liegt in einer Caldera mit einem Durchmesser von 25 x 30 Km. Sie entstand in einer hochexplosiven Phase des Vulkans die sich in der Zeitspanne zwischen 1 Millionen und 500.000 Jahren vor heute ereignete. Mächtige Ignimbrit-Schichten deuten darauf hin, dass pyroklastische Ströme weit über das heutige Stadtgebiet von Manila hinaus strömten. Insofern weist die Caldera Ähnlichkeiten mit dem Yellowstone-Vulkan auf. Ob sich zu dieser Zeit eine sogenannte Supervulkan-Eruption ereignete ist unklar, die Größe der Caldera lässt aber zumindest die Vermutung aufkommen.
In der Caldera bildete sich ein See und in einem späteren Stadium entstand in diesem See eine neue Vulkaninsel, der heutige Taal-Vulkan.
Die neue Vulkaninsel ist 23 Quadratkilometer groß und Eruptionen produzierten 47 Krater und kleinere Kegel. Im Hauptkrater des Taal-Vulkans bildete sich ein 2 km Durchmessender Kratersee, in dem sich wiederum ein kleiner Schlackenkegel bildete. Dieser Schlackenkegel wird „Vulcan Point“ genannt. Somit bietet die Taal-Caldera ein verschachteltes Insel-See-Insel-See-Insel-System.
Seit 1572 sind 33 Ausbrüche bekannt geworden. Die stärksten Eruptionen ereigneten sich 1754 und 1911. Die jüngste Eruptive Phase dauerte von 1965 bis 1977.
Die Eruption von 1754 ereigneten zisch zwischen Mai und Dezember. In dieser Zeit gab es mehrere paroxysmale Eruptionen die viel Tephra förderten und einige Fischerdörfer am See unter Asche begruben.
Bei der Eruption von 1911 verloren mehr als 1000 Menschen ihr Leben und auch während der jüngsten Eruptionsphase gab es über 100 Tote, als pyroklastische Ströme Dörfer am Seeufer zerstörten.
Seit den 1990iger Jahren gab es öfters Perioden mit steigender Bebentätigkeit und erhöhten Wassertemperaturen, die auf die Intrusion von Magma im Untergrund deuteten.
Die aktuellste dieser Phasen begann am 26. April 2010 mit der Zunahme der seismischen Aktivität. Bis zum 24. Mai erhöhte sich die Wassertemperatur des Sees um 3 Grad und der Gasausstoß der Fumarolen nahm zu, genauso wie die Grunddeformation. Hier blähte sich der Vulkan um 3 mm auf.
Das „Philippine Institute of Vocanology and Seimsmology“ erhöhte daraufhin die Warnstufe auf Level 2. Das Betreten des Inselvulkans ist damit verboten.
Aufgrund des hohen Gefahrenpotentials durch die unmittelbare Nähe des Vulkans zur Hauptstadt, zählt der Taal zu den am Besten beobachteten Vulkanen der Welt.

Vulkan Katla unter dem Gletscher Myrdalsjökull auf Island

Der 1376 Meter hohe, subglaziale Calderavulkan Katla liegt unter dem Gletscher Myrdalsjökull im Süden von Island. Der Myrdalsjökull ist 1493 Meter hoch und der 4. größte Gletscher Islands.
Die Katla zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes. Aus den letzten 1000 Jahren sind 20 Eruptionen bekannt; im Schnitt bricht der Vulkan also 2 mal pro Jahrhundert aus. Der letzte Ausbruch fand 1918 statt und dauerte 24 Tage. Statistisch gesehen ist eine Eruption überfällig.

Das eruptive Spektrum des Vulkans ist sehr variationsreich. Es sind rein effusive Ausbrüche bekannt, die basaltische Schmelze förderten. Genauso gut kommen explosive Eruptionen vor die dacitische Tephra und rhyolithische Lava ans Tageslicht brachten. Vor 13.000 Jahren fand ein plinianischer Ausbruch statt, der pyroklastische Ströme und große Ignimbritflächen erzeugte.
Im Endstadium dieser Eruption hatte sich die Magmakammer soweit geleert, das diese einsank und die 700 m tiefe Caldera entstehen ließ. Sie misst 14 x 10 Kilometer und ist praktisch komplett unter dem mächtigen Eispanzer des Gletschers begraben.

Die Explosivität der Eruptionen wird durch das Schmelzwasser verstärkt, das entsteht, wenn der subglaziale Vulkan ausbricht. Die Explosionen der phreatomagmatischen Eruptionen fragmentieren die Lava, sodass große Aschewolken entstehen können.

Eine weitere Gefahr geht von den Gletscherläufen aus. Oft sammelt sich das Schmelzwasser in subglazialen Seen. Das aufgestaute Wasser kann den Gletscher anheben. Irgendwann wird der Wasserdruck auf das Eis so hoch, dass es bricht und der See in einer gigantischen Flutwelle ausläuft. Dabei werden hausgroße Eisberge auf die Sanderflächen gespült und walzen alles auf ihrem Weg nieder.

Effusive Eruptionen sind auch von den Vulkanflanken bekannt. Die Katla bildet das Zentrum einer Spaltenzone, die sich von den Westmänner-Inseln im Süden bis zur Eruptionsspalte Eldgjá  im Norden erstreckt. Die Laven des Eldgja-Ausbruches aus dem 1. Jahrtausend nach Christus wurden dann wiederum durch Lavaströme der Laki-Eruption bedeckt.
Seit dem 12. Jahrhundert konzentrierte sich die Aktivität auf die Vulkanspalte Kötlugjá.

Der Nachbarvulkan Eyjafjallajökull liegt ebenfalls unter einem Gletscher begraben. Er war zuletzt im Mai 2010 aktiv. Bei seinen 3 vorangegangenen Ausbrüchen folgte die Katla einige Monate später. Die Vermutung liegt nahe, dass die Eruptionen den Eyjafjallajökull Ausbrüche der Katla triggern können. Wahrscheinlich gibt es eine unterirdische Verbindung der Fördersysteme.
Bisher gibt es allerdings keine geophysikalsichen Anzeichen dafür, dass die Katla bald ausbricht.

Gaua Vulkan auf Vanuatu

Die Vulkaninsel Gaua gehört zum Archipel von Vanuatu und liegt nahe der Santa Maria-Störungszone. Die Insel hat einen Durchmesser von 20 km und der 979 Meter hohe Schildvulkan zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. Typisch für die Schildvulkane Vanuatus ist, dass sie nicht nur effusiv tätig sind und basaltische Lava fördern, sondern dass sie zudem andesitische und dacitische Lava explosiv fördern.
Am Gipfel des Schildvulkans befindet sich eine 6 x 9 Kilometer große Caldera, die 700 Meter tief ist. Ihre Hänge fallen relativ sanft ab. In der Caldera bildete sich der See Letas. Eruptionen nach der Calderabildung schufen verschiedene Schlackenkegel. Der größte und aktivste dieser Intra-Caldera-Vulkane ist der Mount Garat im südwestlichen Teil der Caldera. Er liegt am Ufer des Lake Letas und reicht ein Stück in den See hinein. Der Gipfel des Mount Garat wird von 3 Pit-Kratern eingenommen.

1962 endete eine lange Ruhephase des Vulkans, als sich an der Südost-Flanke eine Spalte öffnete. Seit dem kommt es immer wieder zu kleineren Eruptionen am Mount Garat. Einige Phasen mit stärkeren Ausbrüchen veranlassten die Bevölkerung der Insel zur Flucht.

Indikatoren für einen bevorstehenden, größeren Vulkanausbruch sind auf Gaua ein Anstieg des Wasserstandes im See, sowie erhöhte Wassertemperaturen. Auch kann die Farbe des Wassers variieren. Die Farbvariation wird durch vulkanische Gase hervorgerufen, die auch das Wasser aufheizen. Die Erhöhung des Wasserstandes ist möglicherweise auf eine Magmaintrusion zurück zu führen, die den Grund des Sees aufbläht und das Wasser verdrängt.

Seit Ende 2009 mehren sich die Anzeichen für einen größeren Ausbruch auf Gaua. Zeitweise wurden 3000 Inselbewohner evakuiert. Kleinere Eruptionen förderten Aschewolken, die bis zu 3000 Metern hoch aufstiegen, zudem wurden strombolianische Explosionen beobachtet.

Zur Zeit macht ein weiterer Vulkan des Archipels von sich reden: der daueraktive Yasur auf Tanna ist so stark aktiv, dass der Aufstieg gesperrt wurde. Strombolianische Explosionen fördern Lavabrocken die bis auf die Aussenflanke des Vulkans fliegen.

Rinjani

Der Rinjani liegt auf der indonesischen Insel Lombok. Der 3726 Meter hohe Stratovulkan ist der 2. höchste Berg Indonesiens. Der Gipfel fällt steil zu einer Caldera ab, die im 13. Jahrhundert entstand. Sie hat einen Durchmesser von 6 x 8,5 km. Der Grund der Caldera liegt auf 2000 Metern Höhe und wird teilweise von einem See eingenommen, der wiederum 200 Meter tief ist. Der Name des Sees lautet „Segara Anak“, was soviel heißt wie “Kind des Sees“. In diesem See entstand während einer eruptiven Phase zwischen 1994 und 1995 ein 300 Meter hoher Schlackenkegel, der Mount Barujari genannt wird. Dieser kleine Vulkan innerhalb der Caldera erwachte im July 2009 zu neuem Leben und ist seitdem sporadisch aktiv. Im Mai 2010 erfolgte eine explosive Eruption die Asche bis zu 2 Kilometer hoch aufsteigen ließ. Lavaströme flossen in den „Segara Anak“ und ließen die Temperatur des Sees ansteigen.
Aufgrund der Aktivität wird der Aufstieg zum Rinjani zeitweise gesperrt. Die Verwaltung obliegt dem Nationalpark Management. Der Nationalpark „Gunung Rinjani“ wurde 1997 etabliert.
Über 20 Dörfer liegen auf Lombok. Für die Anwohner ist der Rinjani ein heiliger Berg. Regelmäßig finden religiöse Prozessionen statt und Pilger halten in der Caldera Opferzeremonien ab.
In der Caldera gibt es auch heiße Quellen, in denen man baden kann. Allerdings ist der Aufstieg sehr anstrengen und für eine Tour zur Caldera sollten mindestens 3 Tage einkalkuliert werden.
Der Rinjani ist ein Inselbogen-Vulkan und gehört zu den Vulkanen des Sunda-Bogens. Der Inselbogen entstand durch die Subduktion ozeanischer Kruste, die zur Indo-Australischen Platte gehört. Die Vulkane des Sunda-Bogens sind zum größten Teil hochexplosiv. Nicht weit vom Rinjani entfernt befindet sich der Mount Tambora, der 1815 mit einem VEI 7 eruptierte.
Die Laven des Rinjanis weisen ein großes chemisches Spektrum auf: es wurden Basalte, Andesite und Dacite gefördert. Die verschiedenen Lava-Arten gehen vermutlich auf fraktionale Kristallistations-Differentiation zurück.

Explosionen am Rinjani

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Lombock ist seit September 2009 sporadisch aktiv. Jüngst wurde von einer Explosion aus dem Barujari-Krater-Kegel in der Caldera des Rinjani berichtet. Eine Aschewolke soll bis 2 km hoch aufgestiegen sein, vulkanische Bomben bis zu mehreren Tausend Metern. Wahrscheinlicher sind hier einige Hundert Meter, da die Bomben kaum höher steigen als die Aschewolke.

Die Caldera des Vulkans ist eine religiöse Pilgerstätte der Indonesier. Hier werden Opferzeremonien und Hochzeiten durchgeführt.