Vulkan-News 16.02.22: Fuego

  • Am Fuego wird eine Aktivitätszunahme beobachtet
  • Der Lavasee im Masaya ist aktiv
  • Am Sakurajima ereigneten sich weitere Explosionen
  • Am Suwanose-jima werden wieder mehr Eruptionen gesichtet

Fuego: Zunahme der Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego in Guatemala beobachten die Vulkanologen von INSIVUMEH eine Zunahme der Aktivität. Darüber berichten sie in einem Sonderbulletin. Seit 2 Tagen kommt es immer wieder zu Phasen mit erhöhtem Lava-Ausstoß, während derer sich der Lavastrom verstärkt, der seit gut 2 Wochen in der Cenzia-Schlucht unterwegs ist. Der Lavastrom hat eine Länge von 200 m erreicht. Es gehen Schuttlawinen ab, die den Vegetationsrand erreichen.

Zusätzlich gibt es Phasen mit gesteigerten strombolianischen Eruptionen, die fast in eine Lavafontäne übergehen. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgestoßen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Die Aktivitätszunahme spiegelt sich auch in der Tremor-Amplitude wieder. Das Seismogramm zeigt deutliche Spitzen.

Masaya: Lavasee aktiv

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 11.98, -86.15 | Eruption: Lavasee

Im Santiago-Krater des Schildvulkans Masaya köchelt weiterhin ein kleiner Lavasee. Sein Rand ist auf der LiveCam zu sehen. Sentinel-Aufnahmen detektieren zudem eine thermische Anomalie. Erst in der letzten Woche habe ich mein Video aus dem Jahr 2016 überarbeitet und in 4K-Qualität zur Verfügung gestellt.

Sakurajima: Weitere Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Gestern gab es am japanischen Vulkan Sakurajima weitere Explosionen. Sie lösten 3 VONA-Meldungen beim VAAC Tokio aus. Demnach wurde Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m detektiert. Sie driftete in Richtung Südosten. Gasausstoß und Seismik bleiben auf vergleichsweise niedrigem Niveau, daher rechne ich nicht mit einem längerfristigen Ausbruch.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Vom weiter südlich gelegenen Suwanose-jima gilt es zu berichten, dass das VAAC wieder deutlich mehr explosive Eruptionen anzeigt, als es in den vergangenen zwei Wochen der Fall war. Seit gestern gab es 8 Meldungen über Asche-Eruptionen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1800 m nachgewiesen. Sie wurde in Richtung Südosten verfrachtet. Gestern wurden 24 vulkanotektonische Erdbeben und 5 Tremorphasen festgestellt. Gegenüber den letzten Monaten ist die Erdbebenaktivität deutlich zurück gegangen.

Vulkan-News 11.02.22: Ätna, Taal

Ätna: 1. Paroxysmus in 2022

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Paroxysmal

Gestern erzeugte der Ätna auf Sizilien seinen ersten Paroxysmus in diesem Jahr. Das Pausenintervall zum Vorgänger betrug siebeneinhalb Wochen. Der Ausbruch zeichnete sich im Tagesverlauf ab, erreichte seine Hochphase aber erst am späten Abend, dass aber bei schönstem Wetter und bester Fernsicht. So gibt es Fotos der Eruption, die von der Liparischen Insel Salina aus gemacht wurden, auf einer Distanz von fast 100 km. Der Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 9700 m. Um 20:40, 21:19 und 21:26 Uhr UTC gingen Pyroklastische Ströme ab, die einige Hundert Meter weit glitten. Der längste Lavastrom floss aus der Bresche im Neuen Südostkraterkegel und bewegte sich in Richtung Süden. Die Lavafront stagnierte auf 2700 m Höhe. Ungewöhnlich für einen Ätna-Paroxysmus ist die hohe Häufigkeit vulkanischer Blitze gewesen. Zwar gab es bei früheren Eruptionen schon vereinzelte Blitze, aber bei weitem nicht so viele wie diesmal. Möglicher Weise war die Häufung den atmosphärischen Bedingungen geschuldet, oder die Korngröße der fragmentierten Tephra war anders als sonst. Möglich ist auch eine höhere Austrittsgeschwindigkeit der Pyroklastika.

Fuego mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Der Lavastrom am Fuego ist länger geworden und misst nun ca. 100 m. Entsprechend vergrößert hat sich die Wärmestrahlung. MIROVA registrierte heute 200 MW Leistung. Es gehen glühende Schuttlawinen ab, die den Vegetationsrand erreichen. Pro Stunde gibt es zwischen 5 und 8 explosive Eruptionen. Sie fördern glühende Tephra bis auf 300 m Höhe über den Krater. Vulkanasche steigt bis auf 4800 m Höhe über dem Meeresspiegel auf.

Taal mit phreatischer Eruption

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Auf der philippinischen Insel Luzon eruptierte der Taal phreatisch. Die Dampfexplosion förderte eine Eruptionswolke, die einige Hundert Meter hoch aufstieg. Darüber hinaus emittierte der Vulkan gut 10.000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag und erzeugte 7 vulkanisch bedingte Erdbeben. Das gesamte Vulkangebäude senkt sich weiterhin leicht ab.

Vulkan-Nachrichten 08.02.22: Fuego

  • Am Fuego bildete sich ein kurzer Lavastrom
  • Der Reventador eruptierte Vulkanasche
  • Am Sangay wurde Vulkanasche in 9 km Höhe detektiert
  • Der Semeru eruptiert häufig strombolianisch

Fuego mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Der guatemaltekische Vulkan Fuego eruptiert einen kurzen Lavastrom. Er entspringt dem Hauptkrater und hat eine Länge von 75 m erreicht. Er besteht aus hochviskoser Lava und hat einen blockigen Habitus. Dementsprechend lösen sich von der Lavafront Block- und Schuttlawinen. Sie fließen durch die Schluchten Ceniza, Taniluya, Trinidad, und Santa Teresa und erreichen den Vegetationsrand. Darüber hinaus wurden schwache-moderate Explosionen beobachtet, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m steigen lassen. Wie immer, wenn es Lavaströme am Fuego gibt, lässt die Häufigkeit explosiver Ereignisse nach. So wurden gestern nur 4-8 Eruptionen pro Stunde gezählt. Es kam auch zu einer 15 minütigen Phase kontinuierlichen Ascheausstoßes.
Das Bild stammt von Instagram (alvarowildlifephoto) und wurde Anfang Februar aufgenommen.

Reventador eruptiert Aschewolke

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist es der Reventador, der von sich Reden macht, indem er explosive Eruptionen generiert. Gestern entstand dabei eine Aschewolke, die gut 1000 m hoch aufstieg. Die Vulkanologen vom IG detektierten außerdem eine schwache-moderate thermische Anomalie. Sie deutet die Präsenz von Schmelze im Fördersystem/Kraterbereich an. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Sangay mit größerer Eruption

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der Sangay liegt ebenfalls in Ecuador und steht heute in den News, weil er eine Aschewolke eruptierte, die bis auf einer Höhe von 9100 m aufgestiegen ist. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit 114 MW Leistung festgestellt. Sie rührt wahrscheinlich von einem Lavastrom auf der Südwestflanke des Vulkans her.

Semeru bricht strombolianisch aus

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch

Auf Java (Indonesien) hat der Semeru wieder das strombolianische Aktivitätsniveau wie vor dem Domkollaps erreicht. Das VSI verzeichnete gestern 73 seismische Signale, die von explosiven Eruptionen verursacht wurden. Sie erzeugten auf dem Seismogramm Ausschläge mit Amplituden von 10-24 mm, und 50-215 Sekunden Dauer. Es wurden 6 Tremorphasen registriert und 4 Schuttlawinen gingen ab.

Vulkan-News 24.01.22: Wolf

  • Am Fuego werden Schuttlawinen generiert
  • Nahe Stromboli bebte es mit M 3,1
  • Der Wolf ist noch aktiv, der Lavastrom ist aber kürzer geworden

Fuego: Vulkan sehr aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego steigerte sich die Aktivität, allerdings ohne, dass es zu einem Paroxysmus gekommen wäre. MIROVA zeigt eine Wärmestrahlung an, die zwischen 20 und 173 MW Leistung pendelt. Am Krater ist eine thermische Anomalie sichtbar. Stündlich ereignen sich zwischen 8 und 12 explosive Eruptionen die glühende Tephra bis zu 300 m hoch ausschleudern. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4800 m über dem Meeresspiegel. Die Tephra geht auf die Vulkanflanken nieder und löst heiße Schuttlawinen aus. Sie fließen durch die Schluchten von Ceniza, Taniluya, Trinidad und Santa Teresa und reichen zum Teil bis an den Vegetationsrand hinab. Die Schuttlawinen dürften für die Peaks in der Thermalstrahlung verantwortlich sein.

Stromboli mit Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

In der Nähe des italienischen Inselvulkans Stromboli manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Epizentrum lag ca. 6 km vor der Westküste der Insel. Die Tiefe des Erdbebenherdes betrug 275 km. Damit lag es bereits im oberen Erdmantel. So tiefe Erdbeben können sich für gewöhnlich nur ereignen, wenn es dort ein Stück subduzierte Kruste gibt, die nicht plastisch verformbar ist. Das Beben könnte sich in einer Region ereignet haben, in der die Schmelze des Vulkans entsteht. Unabhängig von der Erdbebenaktivität ist Stromboli in den letzten Tagen recht munter. Gestern registrierte das LGS 286 thermische Durchgänge. In Zeitungsberichten heißt es, dass glühende Tephra über die Sciara del Fuco bis ins Meer gerollt sei.

Wolf: Lavastrom rückläufig

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Der ecuadorianische Wolf-Vulkan eruptiert weiter, die Berichterstattung über hin steht aber im Schatten der Tonga-Eruption. Dabei ist es durchaus bemerkenswert, dass man zeitgleich 2 so große Eruptionen auf Inselvulkanen im Pazifik erlebt. Allerdings weisen beide Ausbrüche unterschiedliche Charakteristika auf und sind nicht miteinander gekoppelt. Während es sich bei der Eruption am Wolf-Vulkan um eine rote effusive eruption handelt, bricht der Hunga Tonga-Hunga Ha’api explosiv aus und fördert überwiegend Vulkanasche. Daher bezeichnet man solche Vulkanausbrüche auch als „grau“. Dementsprechend bilden sich auch unterschiedliche Vulkanbauten. Beim Hunga Tonga-Hunga Ha’api handelt es sich um einen submarinen Vulkan, während des sich beim Wolf-Vulkan um einen Schildvulkan handelt. allerdings hat er auch einmal als Unterwasservulkan angefangen.

MIROVA detektierte gestern wieder eine sehr hohe Thermalstrahlung, die vom Wolf ausging: sie hatte eine Leistung von 6760 MW. Obwohl die Strahlung hoch ist, halbierte sie sich gegenüber meinem letzten Bericht in der vergangenen Woche. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man zwischen den Wolken hindurch, dass der Lavastrom wesentlich kürzer geworden ist und sich aus dem Küstenbereich zurückgezogen hat. Die Aktivität beschränkt sich auf die Umgebung der Eruptionsspalte.

Aktuell sind wohl keine endemischen Tierarten der Galapagos-Inseln bedroht. Allerdings leben auf den Inseln seltene Tierarten. Besonders Galapagos-Riesenschildkröten werden öfters Opfer der Vulkanausbrüche auf den Inseln. Die vulkanische Aktivität auf den Galapagos-Inseln hat einen Einfluss auf die einzigartige Tierwelt der Region. Die neu entstandenen Inseln bieten Lebensraum für verschiedene Tierarten, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben. Zum Beispiel sind die Galapagos-Meerechsen und die Galapagos-Riesenschildkröten speziell auf die vulkanischen Landschaften der Inseln angewiesen.

Auf der Insel Isabela liegt nicht nur der Wolf Vulkan, sondern auf der Sierra Negra. Er war zuletzt im Jahr 2028 aktiv. Weitere bedeutende Vulkane des Archipels sind der Fernandina-Vulkan, der Cerro Azul und der Alcedo-Vulkan.

Vulkan-News 07.12.21: Fuego, Kilauea

Am Fuego fließt ein Lavastrom und Explosionen sprengten ein Stück Kraterwand raus. Grimsvötn bleibt seismisch aktiv. Der Kilauea hat seine Lavasee-Aktivität wieder aufgenommen.

Fuego: Lavastrom und Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego in Guatemala steigerte sich die Aktivität. Seit dem 3. Dezember beobachten die Vulkanologen eine Zunahme des Tremors und zunächst eine Abnahme der strombolianischen Eruptionen. Vorgestern begann dann ein Lavastrom zu fließen und die explosive Tätigkeit steigerte sich wieder. Während der Lavastrom durch die Schlucht von Ceniza fließt und Schuttlawinen abgehen lässt, schafften es 2 Explosionen Stücke aus der Kraterwand zu sprengen. Diese Ereignisse verursachten ebenfalls Schuttlawinen. Die Explosionen lassen Aschewolken bis auf eine Höhe von 4700 m aufsteigen. Glühende Tephra schafft es bis auf 300 m über Kraterhöhe. Die Vorgänge erzeugen Geräusche, die an eine Dampflok erinnern und sind in den Gemeinden am Fuß des Vulkans hörbar. Es ist im Bereich des Möglichen, dass sich die Aktivität weiter steigert und Pyroklastische Ströme erzeugt werden. Im Jahr 2018 erreichte ein Pyroklastischer Strom bewohntes Gebiet. Es gab Todesopfer und Sachschäden. Hier geht es zu unserer LiveCam.

Grimsvötn: Seismizität erhöht

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Am subglazialen Vulkan Grimsvötn ist die Seismizität weiter leicht erhöht. Darüber hinaus wurden nun auch Erdbeben am benachbarten Bardarbunga registriert, der sich am Nordrand des Vatnajökulls befindet. Manche Vulkanologen rechnen mit einer 45/55 Chance, dass der Grimsvötn eruptieren wird. Im Falle einer Eruption könnte es zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr kommen. Sie werden aber ehr regional begrenzt sein und weniger ein Chaos im gesamten europäischen Luftraum verursachen, so wie es im Jahr 2010 im Zuge der Eyjafjallajökull-Eruption geschehen ist. Der Eyjafjallajökull förderte damals besonders fein fragmentierte Tephra, während Grimsvötn dafür bekannt ist, mehr gröbere Partikel zu eruptierten, die sich nicht ganz so weit verteilen. Außerdem ist nicht jede Eruption des Vulkans explosiv.

Update 14:00 Uhr: Seit heute Morgen hat die Erdbebentätigkeit abgenommen und der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesenkt. Kristín Jónsdóttir, von IMO sieht nur noch eine geringe Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch des Grimsvötn.

Kilauea: Wiederaufnahme der Aktivität

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Entgegen meinen Erwartungen nahm der Kilauea seine Lavasee-Aktivität wieder auf. Seit einigen Stunden strömt Lava aus dem Vent in der Westwand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Interessanterweise ist die Seismizität recht gering und es war auch keinen nennenswerter Tremor registriert worden. Allerdings war das Wetter schlecht und könnte die Messergebnisse verfälscht haben. Einzig die Inflation nahm seit Samstag wieder zu. Zuletzt nahm auch die Schwefeldioxid-Emission ab, doch heute dürfte sie wieder steigen.

Vulkan-Nachrichten 21.11.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna gab es einige schwache Asche-Eruptionen, Am Cumbre Vieja wurde ein größerer Lavastrom gefördert. Die Vulkane Fuego, Santiaguito und Stromboli sind ebenfalls weiter aktiv.

Ätna mit schwachen Asche-Emissionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Asche-Emissionen

Gestern meldete das INGV schwache Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater. Die Vulkanasche stieg nur wenige Hundert Meter hoch auf und wurde schnell vom Wind verteilt. Zudem wurde von einem hufeisenförmigen Vortex berichtet. Dampfringe entstehen für gewöhnlich im Zuge tief sitzender Explosionen. MIROVA detektiert eine schwache thermische Anomalie. Die restlichen Parameter sind bislang unauffällig, aber wir wissen ja, wie schnell sich die Situation am Ätna ändern kann.

Cumbre Vieja mit Lavastrom

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Letzte Nacht kam es auf La Palma wieder zum Durchbruch eines größeren Lavastroms. Er entsprang einer Tube und floss recht schnell. Die Lava zerstörte Teile einer Bananenplantage. Der Ausstoß an Tephra fluktuiert weiter und erfolgt in Schüben, was gut mit dem Tremor korreliert. Aktuell ist der Tremor weit unten. Gestern wurde die Asche allerdings wieder Richtung Flughafen geweht, weswegen die heute geschlossen bleibt. Die GPS-Messungen der Bodendeformation haben heute wieder normale Werte angenommen: es wird eine Bodenhebung von gut 4 cm angezeigt.

Fuego erzeugt Schuttlawinen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Strombolianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und erzeugt pro Stunde zwischen 8 und 11 Explosionen. Vulkanasche steigt bis zu 4700 Meter über Normalnull auf. INSIVUMEH berichtet, dass die Explosionen Schuttlawinen auslösen, die bis zum Vegetationsrand gleiten. Der Explosionsdruck lässt in Ortschaften Fensterscheiben klirren.

Santiaguito mit Asche-Emission

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der Santiaguito ist ein weiterer aktiver Vulkan in Guatemala. Er erzeugte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufstieg. Der Dom wächst weiter und es gehen Schuttlawinen ab. Die Vulkanologen warnen davor, dass es jederzeit zu Pyroklastischen Strömen kommen könnte.

Stromboli zeigt sich munterer

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf den Liparischen Inseln ist der Stromboli munterer geworden. Gestern berichtete das LGS von 528 thermischen Durchgängen, die wohl in Verbindung mit explosiven Eruptionen aus dem nordöstlichen Kratersektor standen. Im Bericht von heute ist von 288 Ereignissen die Rede. Die meisten Eruptionen waren vergleichsweise schwach, aber es gab auch einige schöne Strombolianer zu bewundern, die glühende Tephra gut 150 m hoch ausstießen. Der Gasflux ist moderat.

Vulkane am 24.09.21: Cumbre Vieja, Fuego

Die Eruption am Cumbre Vieja ist stabil und es ist ein 2. Lavastrom unterwegs. Der Fuego eruptiert einen Lavastrom und der Fagradalsfjall pausiert.

Cumbre Vieja: 2. Lavastrom unterwegs

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Im Tagesverlauf spitzte sich die Situation auf La Palma weiter zu. Die Tremoramlitude hat einen neuen Höchststand erreicht gehabt und dementsprechend aktiv war der Vulkan. Es kam zu starken Explosionen, die nicht nur Schockwellen im Dampf erzeugten, sondern auf Fensterscheiben platzen ließen. Es sind bis zu 4 Förderschlote aktiv, darunter befindet sich ein neuer Schlot, aus dem ein Lavastrom fließt. Er bewegt sich recht schnell in Richtung El Paso und es sollen bis zu 15.000 Personen evakuiert werden.

Gestern begann ein 2. Lavastrom an Fahrt zuzulegen. Er schlug einen südlicher gelegenen Weg ein und bewegte sich auf der steilen Flanke zunächst recht schnell. Inzwischen verlor er etwas an Schwung. Der 1. Hauptstrom floss gestern nur noch wenige m pro Stunde. Insgesamt wurden ca. 28 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckt eine Fläche von 160 Hektar und zerstörte rund 350 Häuser. Der bisher entstandene Schaden wird auf 430 Millionen Euro geschätzt. Nicht nur die Lavaströme, sondern auch die Vulkanasche verursacht Probleme. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4500 m auf und wurde vom Ostwind in den Westen verfrachtet. Daher wurde der Flughafen der Insel temporär gesperrt. Am Nachmittag landete dann nicht nur das spanische Königspaar, um den Betroffenen Beistand zu leisten, sondern auch Hilfsgüter und Löschflugzeuge, die zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Über der betroffenen Region wurde eine Flugverbotszone eingerichtet, um Rettungsflüge zu ermöglichen.

Heute Morgen präsentiert sich die Eruption stabil und die mittlerweile gewohnte Lavafontäne steht am Himmel. Der Tremor ist recht konstant, bei geringer Erdbebentätigkeit. Die Inflation ist weiter leicht gestiegen und beträgt an der Messstation LP03 nun ca. 25 cm. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach, als eruptiert wird.

Die nächste Woche werde ich voraussichtlich vor Ort sein und direkt vom Cumbre Vieja auf La Palma berichten.

Fagradalsfjall: Da war doch was?

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Ereignisse auf La Palma laufen der Berichterstattung zum Fagradalsfjall den Rang ab. Allerdings pausiert der isländische Vulkan auch, seitdem der Feuerberg auf La Palma ausgebrochen ist. Der Tremor bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts. Heute Morgen kommt es am Krater zu Dampfentwicklung. Rotglut ist nicht zu sehen. Dennoch ist es gut möglich, dass der Vulkan in den nächsten Tagen wieder mit einer neuen Eruptionsphase beginnt.

Fuego weiter aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego wird weiterhin ein Lavastrom gefördert und über dem Gipfelkrater erkennt man rot illuminierten Dampf. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit 208 MW Leistung. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m auf und driftet Richtung Südwesten. Inzwischen wurden in den Sozialen Medien Bilder der Pyroklastischen Ströme von gestern geteilt. Sehr wahrscheinlich standen sie im Zusammenhang mit dem zähen Lavastrom in der Ceniza-Schlucht und wurden durch Kollaps-Ereignisse an der Lavafront ausgelöst. Es ist ehr unwahrscheinlich, dass sie infolge starker Explosionen entstanden.

Vulkan-News 23.09.21: Cumbre Vieja, Fuego

Die Aktivität am Cumbre Vieja wird explosiver. Am Fuego scheint sich eine Eruption aufzubauen. Im Krater des Erta Alé köchelt Lava und am Merapi zog die Seismik an. Der Artikel erhielt ein Update zum Fuego!

Cumbre Vieja zeigt sich explosiver

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Abend wandelte sich der Eruptionscharakter ein wenig und die Tätigkeit der Lavafontäne wurde mit einigen Explosionen durchmischt. Das Magma wird in solchen Phasen durch platzende Gasblasen aus dem Schlot geschleudert. Oft geht dies einher mit einer Änderung der chemischen Zusammensetzung der Schmelze, die in späteren Eruptionsphasen kühler wird und oft mehr Wasser enthält. Wasserreiche Schmelze neigen dazu explosiv gefördert zu werden. Bei vergleichbaren Eruptionen transformierte sich die Lavafontänen-Tätigkeit nach und nach und es wurden vermehrt strombolianische-vulcanianische Explosionen generiert. Lavaströme werden dann oft in Schüben gefördert. Die Vulkanologen haben ihre Prognosen in Bezug auf einen Ocean Entry weiter zurückgeschraubt: der bis zu 12 m mächtige Lavastrom bewegte sich zuletzt nur noch mit 4 m pro Stunde. Statistische Modellrechnung prognostizieren eine Eruptionsdauer von 24-84 Tagen. Ob sich der Vulkan an seine eigene Vorgaben halten wird? Unten eingebettet seht ihr einen LiveStream der Eruption.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint wieder ein kleiner Lavasee zu brodeln. Auf Sentinel-Aufnahmen ist eine entsprechende thermische Anomalie zu erkennen. MIROVA detektiert temporär eine moderate Wärmestrahlung. In den letzten Monaten waren vergleichbare Ereignisse nur von kurzer Dauer. Ein stabiler Lavasee etablierte sich bisher nicht mehr.

Fuego mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Update: Am Morgen steigerte sich die Aktivität am Fuego weiter und ab 5.40 Uhr Ortszeit gingen pyroklastische Ströme ab. Sie glitten durch die Schlucht von Ceniza und legten Strecken zwischen 4-6 km zurück. Der Gipfel förderte eine kleine Lavafontäne. Es handelte sich zwar nicht um einen typischen Paroxysmus, dennoch würde ich die Episode als paroxysmal bezeichnen. Wahrscheinlich gingen die Dichteströme vom Lavastrom aus. Möglicherweise öffnete sich eine Spalte im oberen Bereich der Schlucht.

Originalmeldung: Seit einigen Tagen ist das Wetter am guatemaltekischen Fuego ungewöhnlich schön und auf der LiveCam lassen sich die strombolianischen Eruptionen sehr gut beobachten. INSIVUMEH meldete gestern zwischen 6-10 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4700 m auf. In der Ceniza-Schlucht ist wieder ein Lavastrom unterwegs. Er bringt es auf 400 m Länge. Aktuell erkennt man auf unserer LiveCam, dass es zu kontinuierlichem Lavaausstoß am Gipfel kommt. Möglicherweise baut sich eine größere Eruption (Paroxysmus) auf. Seit gestern Nacht steigt auch der Tremor an und die Explosivität der Eruptionen steigert sich.

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Nach ein paar recht ruhigen Wochen, nahm gestern die Seismizität am Merapi zu. Das VSI registrierte gut 175 vulkanisch bedingte Erdbeben, die entweder eine geringe Frequenz hatten, oder bei denen es sich um hybride Erdbeben handelte. Sie zeugen von der Bewegung Magmatischer Fluide im Untergrund. Sollte sich daraus ein neuer Trend ergeben, dann könnte vermehrt Magma aufsteigen und die Dome schneller wachsen lassen.

Vulkan-News 17.09.21: Cumbre Vieja, Erta Alé

Auf La Palma gab es weitere Erdbeben und Inflation. Am Fagradalsfjall ereignete sich ein größerer Kollaps im Krater. Der Erta Alé zeigt eine thermische Anomalie und der Fuego erzeugt einen kurzen Lavastrom.

Cumbre Vieja: Inflation weiter gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Nachdem die Seismizität am Cumbre Vieja gestern kurzzeitig zurückgegangen war, zog sie mittags wieder an. Dabei manifestierte sich ein Erdbeben Ml 3,1 in nur 6 km Tiefe. Auf dem Seismogram erkannte man einen Tremorpuls. Die Vulkanologen vom IGN berichten, dass sich die Inflation weiter erhöht hat und der Boden nun um bis zu 10 cm angehoben wurde. In so kurzer Zeit ist das schon ein beachtlicher Wert. Zuvor wurde gemeldet, dass sich mittlerweile gut 11 Millionen Kubikmeter Magma im Untergrund angesammelt haben. Wenn es weiteren Magmenaufstieg geben sollte, stehen die Chancen auf eine Eruption nicht schlecht. Einstweilen machen sich viele Vulkanologen auf den Weg nach La Palma, um den Vulkan besser zu überwachen.

Erta Alé: Lava im Krater

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint wieder Lava zu stehen. Wahrscheinlich bildete sich ein Lavapool im Pitkrater. Auf Sentinell-Satellitenfotos erkennt man eine thermische Anomalie von kleiner Ausdehnung. MIROVA detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit 54 MW Leistung.

Fagradalsfjall: Kollaps löst Lavafontäne aus

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Augenzeugen berichteten mir, dass gestern 2 rötlich-braune Aschewolken aus dem neuen Krater am Fagradalsfjall-Vulkan aufgestiegen sind. Nach einem der Ereignisse wurde eine kurzweilige Lavafontäne beobachtet. Allem Anschein nach kam es zu größeren Kollaps-Ereignissen am, bzw. im Krater. Das Material stürzte in den Lavasee und triggerte so die Fontäne. Darüber hinaus flossen wieder Lavaströme durch das Tal Geldingadalir. Der Tremor pulst weiter in schneller Frequenz und erreicht größere Amplituden, als wir es in den letzten Wochen gesehen haben.

Fuego mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala erzeugt der Fuego einen kurzen Lavastrom: er fließt aus dem Krater durch die Schlucht Ceniza und hatte gestern eine Länge von 300 m erreicht. Von seiner Front gehen Schuttlawinen ab. Darüber hinaus ist der Fuego weiter explosiv tätig und eruptiert zwischen 5 und 12 Mal die Stunde. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 4800 m auf.