Vulkan-News 27.09.22: Piton Fournaise

Alaid emittiert hohe Wärmestrahlung

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Alaid eruptiert Vulkanasche. Seit gestern brachte das VAAC 4 Warnungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 5500 m aufgestiegen ist und in Richtung Nordosten driftete. KVERT weist darauf hin, dass eine moderate Eruption im Gange sei und mit Aschewolken zu rechnen ist, die bis auf 6000 m Höhe aufsteigen könnten. Der Eruptionstypus wird als strombolianisch eingestuft. Darüber hinaus emittiert Alaid eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 654 MW. Damit ist sie ähnlich hoch, wie am Piton de la Fournaise, bei dem nicht nur ein Schlackenkegel Lava spattert, sondern auch Lavaströme unterwegs sind.


Piton Fournaise: Lava fließt noch

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Um meine Andeutung von oben zu konkretisieren: Der Fournaise emittiert eine Wärmestrahlung mit 636 MW Leistung . Sie wurde von MIROVA ermittelt. Die Eruption veränderte sich seit meinem letzten Update nur geringfügig und wird von den Vulkanologen des OVPFs als stabil beschrieben. Gestern Abend gab es einen kleinen Peak in der Tremor-Amplitude, der sich auch in der Lava-Förderrate widerspiegelte. Es wurde kurzfristig eine Steigerung der Förderrate auf 8 Kubikmeter pro Sekunde festgestellt. Ansonsten lag der Wert bei ca. 3 Kubikmetern.


Sangay mit Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Ein ähnliches Bild wie der Alaid liefert der Sangay in Ecuador. Er emittiert eine Wärmestrahlung mit 197 MW Leistung, was immer noch als hoch eingestuft wird. Der Vulkan ist ebenfalls strombolianisch aktiv und es wird glühende Tephra gefördert. Vulkanasche erreicht heute eine Höhe von 7000 m und driftet nach Westen. Die Vulkanologen vom IGEPN registrierten gestern rekordverdächtige 1152 Explosionssignale. Außerdem gab es 58 langperiodische Erdbeben und 51 Tremorphasen. Dem Vulkan wird eine gute Form attestiert.

Eruption Piton Fournaise am 25.09.22

Vulkanische Aktivität am Piton Fournaise hält an

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Am 6. Tag der Eruption hält die Aktivität weiter an. Sie geht von einem Schlackenkegel aus, der sich am unteren Ende der Eruptionsspalte gebildet hat. Im Krater des Kegels brodelt ein Lavapond. Von ihm geht Lavaspattering aus, das glühende Tephra einige Meter über den Krater hinaus auswirft. Am unteren Spaltenende treten auch Lavaströme aus, die in ihrem oberen Verlauf gedeckelt sind und durch Tunnel fließen. Aktuelle Bilder zeigen, dass es direkt am neuen Schlackenkegel keine oberflächlich fließenden Lavaströme gibt. Doch die Situation ist dynamisch und kann sich jeder Zeit ändern. Es kommt zu zahlreichen Lavaausbrüchen von kürzeren, oberflächlich fließenden Lavaströmen. Es gibt 2 Hauptströme, die in Richtung Süden und Südosten unterwegs sind. Die Lavafront hat dabei die 2000 Höhenmeterlinie erreicht und befindet sich im Bereich des Kraters Château Fort.

Messung der Förderrate am Piton Fournaise

Gestern Morgen gelang es Forschern des OVPF die Lavaflussraten abzuschätzen. Sie schwanken zwischen 1-3,5 Kubikmeter pro Sekunde. Diese Daten korrespondieren mit dem Schwefeldioxid-Gasfluss und der Leistung der Wärmestrahlung, die bei MIROVA einzusehen ist. Sie liegt bei 350 MW. Die Flussschätzungen ergeben, dass seit Eruptionsbeginn zwischen 1,2 und 2,5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert wurden. Dieser Wert wird als Minimalwert angesehen, da die schlechten Wetterbedingungen während der Anfangsphase der Eruption Flussschätzungen vereitelten.

Es wird weiterhin vulkanischer Tremor registriert. Seine Amplitude beträgt noch 20% des Maximalwertes der initialen Eruptionsphase und ist stabil. Stabilisiert haben sich auch Seismizität und Bodendeformation, was bedeutet, dass in den letzten 2 Tagen weder vulkanotektonische Erdbeben, noch eine anhaltende Bodenhebung registriert wurden.

Das Gefahrenpotenzial der Eruption wird als nicht besonders groß eingeschätzt. Die Vulkanologen schreiben, dass sich der Vulkanausbruch auf die Caldera Enclos beschränkt und keine besondere Bedrohung für die Sicherheit von Personen, Gütern oder der Umwelt darstellt. Die Alarmstufe 2 bleibt bestehen. Der Zugang zur Caldera ist trotzdem nicht gestattet.

Vulkan-News 23.09.22: Alaid

Alaid mit thermischen Signal

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilen-Vulkan Alaid emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung, die von den Sentinel-Satelliten erfasst wird und im Infrarotbereich sichtbar ist. Eine thermische Anomalie geht vom gesamten Kraterboden aus. MIROVA zeigt eine Leistung der Thermalstrahlung von 140 MW an. Laut KVERT ist der Vulkan strombolianisch aktiv und stößt Aschewolken aus. Es wurde ein Foto vom 18. September veröffentlicht, auf dem eine Aschewolke zu sehen ist. Die Luftaufnahme zeigt aber auch eine Dampfspur am linken Bildrand, die meiner Meinung nach von einem Lavastrom emittiert wird. Möglich ist auch, dass der Damp einer Fraktur entströmt. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“.


Piton Fournaise mit schwacher Aktivität

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Gestern hielt die Aktivität am Piton de la Fournaise an, wird von Beobachtern des OVPF aber als schwach beschrieben. Mittags ließen die Wetterbedingungen eine Inspektion des Vulkans zu und man konnte sogar die Lavaflussrate bestimmen: sie lag bei mageren 3 Kubikmetern pro Sekunden. Die meiste Lava entspringt einem Schlot am unteren Ende der Spalte. Darüber findet in einem neuen Kraterkegel Lavaspattering statt. Das Bild wurde am Vorabend aufgenommen.


Shiveluch eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptiert der Shiveluch Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 4000 m. Die Aschewolke wird vom Wind in Richtung Südosten verdriftet. Auf einem Sentinel-Bild erkennt man einige kleinere und einen größeren Hotspot am Lavadom. Der scheint besonders auf der Nordseite aktiv zu sein. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht ebenfalls auf „orange“. Das Gleiche gilt für den Status des Klyuchevskoys, der in Sichtweite des Shiveluch liegt. Auch vom Klyuchevskoy liegt eine VONA-Warnung wegenVulkanasche vor, doch diese soll von starken Winden aufgewirbelt werden und stammt nicht von einer aktuellen Eruption.

Eruption des Vulkans Piton Fournaise am 21.09.22

Der Vulkanausbruch am Fournaise geht weiter

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Am Montag begann eine neue Eruption des Vulkans Piton de la Fournaise. Der Vulkanausbruch hält bis heute an, weist jedoch eine deutliche Aktivitätsabnahme auf. Die Eruption beschränkt sich inzwischen auf einige Schlote im unteren Teil der Eruptionsspalte, doch auch dort wurde eine rückläufige Tendenz der Aktivität festgestellt. Die Seismizität hat weiter abgenommen. Der Tremor hat noch 10% seiner ursprünglichen Stärke. In den letzten 24 Stunden wurden keine vulkanotektonischen Erdbeben unter dem Gipfelbereich registriert. Aufgrund der Bewölkung konnte keine Wärmestrahlung gemessen werden, daher war auch eine Bestimmung der aktuellen Förderrate unmöglich. Während der Initialphase des Ausbruchs stieß der Fournaise 28 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus.

Obwohl das Wetter auf La Réunion schlecht ist, rissen die Wolken gelegentlich auf und einigen sehr ausdauernden Fotografen gelangen schöne Bilder der Eruption. Das Bilderset unten zeigt den Ausbruch während der Nacht von Montag auf Dienstag.

Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption lassen sich -wie immer- nur bedingt abgegeben und beruhen auf Erfahrungswerten. Meistens halten solche Spalteneruption am Fuß des Hauptkraterkegels Dolomieu einige Tage lang an. Nach einer lebhaften Initialphase nimmt die Aktivität recht schnell ab, um sich dann auf einem niedrigen-moderaten Niveau zu stabilisieren. Dieses wird für einige Tage gehalten, bevor die Eruption dann langsam ausläuft. In einigen Fällen Endet die Eruption bereits nach kurzer Zeit. Es kann auch sein, dass sich die Aktivität kurzfristig verstärkt. In ganz seltenen Fällen öffnen sich weitere Eruptionsspalten und die Aktivität verstärkt sich signifikant. Besonders, wenn sich Eruptionsspalten außerhalb der Caldera öffnen, kann die Lava das Meer erreichen. Ich erlebte solche Eruptionen 2 Mal am Fournaise. Die Ausbrüche in den Jahren 2004 und 2007 zählten zu meinen eindrücklichsten Vulkanabenteuern.

Piton Fournaise: Vulkanausbruch am 19.09.22

Neuer Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Am Vulkan auf La Réunion hat ein neuer Vulkanausbruch angefangen. Das OVPF teilte mit, dass heute Morgen um 7:48 Uhr Ortszeit vulkanischer Tremor eingesetzt hatte. Gut 90 Minuten vorher begann eine seismische Krise, die den finalen Magmenaufstieg anzeigte. Die Eruption ereignet sich auf der Südwestflanke des Vulkans. Auf gut 2200 m Höhe öffnete sich eine Spalte. Sie liegt in der Nähe des Kraters Rivals.

Aufgrund des schlechten Wetters konnte die Eruption nicht visuell bestätigt werden, doch heiße Gase wurden detektiert, so dass es als gesichert gilt, dass es zu einer Eruption gekommen ist.

Aufgrund der unklaren Gefahrensituation wurde der Zugang zur Caldera Enclose gesperrt, egal, ob man vom Aussichtspunkt am Pas de Bellecombe kommt, oder von einem anderen Zugangspunkt startet. Das OVPF erinnert daran, dass das Landen mit Helikoptern in der Caldera einer Sondergenehmigung bedarf.

Vulkanausbruch kommt nicht überraschend

Die Eruption kommt nun nicht völlig überraschend, denn erst vor einigen Tagen gab es eine seismische Krise und Inflation. Schon zu diesem Zeitpunkt intrudierte ein Magmatischer Gang, der vom Magmenkörper ausging, doch die Schmelze schaffte es nicht bis zur Erdoberfläche und blieb im Boden stecken. Es war aber sehr wahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit ein weiterer Ausbruchsversuch unternommen werden würde. Der heutige führte zum Erfolg.

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen 2631 m hohen Schildvulkan vom Hawaii-Typ. Die Lava stammt von einem Mantelplume und ist vergleichsweise dünnflüssig. Gelegentlich erreichen Lavaströme die Küste und fließen bis ins Meer. Das geschieht meistens, wenn sich Eruptionsspalten auf der Ostflanke des Vulkans öffnen.

Der bislang letzte Vulkanausbruch ereignete sich im Dezember letzten Jahres und endete im Januar.

Piton de la Fournaise und seine Erdbeben

  • Erdbeben markieren den Verlauf einer Scherzone unter der Ostflanke.
  • Die Scherzone wird von einem sich füllenden Magmenkörper nebst Dyke-Intrusion verursacht.
  • Ein Versagen der Ostflanke entlang der Scherzone kann nicht ausgeschlossen werden.

Erdbeben unter der Ostflanke am Fournaise bereiten Sorgen

Der Piton de la Fournaise zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Pro Jahr bricht er durchschnittlich 2-3 Mal aus. Die meisten Vulkanausbrüche des Schildvulkans sind von effusiver Natur und spielen sich im Bereich der Caldera Enclos ab. Somit gefährden sie nur Menschen, die sich zu nahe an eine Eruption heranwagen. Dennoch birgt der Vulkan die Gefahr, dass besonders große Eruptionen zur Calderabildung, oder einem Flankenkollaps führen könnten. Dieses Geschah schon mehrmals am Fournaise und ist auch von anderen Vulkanen bekannt, u.a. von den Vulkanen Ätna, Stromboli und Santa Maria. Auch die Südflanke des Vulkans Kilauea bewegt sich und könnte abscheren. Ähnliches befürchtet man auf der Kanareninsel La Palma. Grund genug, dieses Phänomen genauer zu untersuchen, um zu erfahren, unter welchen Belastungen eine Vulkanflanke abschert.

Deuten Erdbeben unter der Ostflanke einen bevorstehenden Flankenkollaps an?

Eines der wichtigsten Instrumente zur Vulkanbeobachtung ist das Seismometer, denn in den Stunden vor einer Eruption kommt es häufig zu seismischen Krisen, in deren Verlauf Hunderte schwache Erdbeben aufgezeichnet werden. Sie werden vom aufsteigenden Magma verursacht, dass auf seinem Weg zur Oberfläche Gesteine zerbricht und verschiebt. Aber auch unabhängig vom Magmenaufstieg gibt es eine permanente Hintergrundseismizität am Fournaise. Die Wissenschaftler des OVPF werteten Erdbeben seit 1996 aus und man entdeckte, dass sich viele Erdbeben entlang einer leicht geneigten Zone anordneten, die sich unter der Ostflanke erstreckt. Man sorgt sich darum, ob die Hintergrundseismizität nicht ein Anzeichen für ein bevorstehendes Abscheren der Ostflanke des Vulkans sein könnten und ob die Kraft des aufsteigenden Magmas vor einer Eruption ihren Kollaps verursachen könnte.

Überträgt man die Beben auf ein 3-D Model des Vulkans, so bildet die Lage der Beben eine Schale, die nach Osten geneigt ist und eine mögliche Schwächezone des Vulkangebäudes markieren könnte. Die Wissenschaftler ermittelten im Model zunächst die Scherfestigkeit des Vulkangebäudes und untersuchten dann, unter welchen Umständen diese Überschritten werden könnte, so dass es zu einem Versagen der Ostflanke kommt.

Das Fazit der Studie ist, dass die alltäglichen Hintergrunderdbeben von mechanischen Kräften ausgelöst werden, die immer auf den Vulkan einwirken: gravitative Kräfte, die reine Auflast des Vulkangebäudes und die Schubkraft des sich bewegenden Magmas im Untergrund. Die Simulationen zeigten, dass die Scherzone unter der Ostflanke nicht als allgemeine Schwächezone des Gebäudes angelegt ist, sondern aus dem sich füllenden Magmenkörper auf Höhe des Meeresspiegels resultiert und mit einer Dyke-Intrusion unter die Ostflanke einhergehen könnte. Ein Versagen der Struktur scheint nicht unmittelbar bevorzustehen, kann aber langfristig betrachtet nicht ausgeschlossen werden. (Quellen: OVPF, siencedirect.com)

Vulkan-News 08.09.22: Piton Fournaise

Seismizität und Inflation am Piton de la Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Fumarolisch

Es mehren sich die Anzeichen, dass sich der Piton de la Fournaise auf einen neuen Vulkanausbruch vorbereitet. Gestern gab es eine Seismische Krise und die Vulkanologen rechneten bereits mit einem Vulkanausbruch. Doch in der Nacht hörte die Seismizität wieder auf. Die Erdbeben wurden von aufsteigendem Magma verursacht. Dessen ist man sich ziemlich sicher, da die Beben mit Inflation einhergingen. Sie wurde von der Intrusion eines Magmatischen Ganges verursacht, der in Richtung Oberfläche strebte. Offensichtlich ist die Intrusion nun zum Stillstand gekommen, dennoch ist es möglich, dass es in den nächsten Stunden/Tagen zu einer neuen Eruption kommen wird. Es wird weiter Inflation festgestellt, die schon seit dem Ende der letzten Eruption verzeichnet wird. Sie stammt von Magma, dass sich im obersten Magmenkörper sammelt. Er liegt in gut 2 km Tiefe unter dem Dolomieu-Krater. Auch wenn man stark davon ausgehen kann, dass der Piton Fournaise irgendwann wieder ausbrechen wird, lassen sich keine seriöse Prognosen darüber anstellen, wann es wieder soweit sein wird. Doch mein Bauchgefühl sagt, dass es nicht mehr allzu langen dauern wird.

Bereits Ende Juli gab es Anzeichen für einen möglichen Vulkanausbruch am Fournaise. Damals manifestierten sich zahlreiche Erdrutsche im Dolomieu Krater. Was sie auslöste, konnte allerdings nicht ermittelt werden. Eine Hypothese war, dass die Inflation die Vulkanhänge versteilte und somit destabilisierte.

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen 2631 m hohen Schildvulkan vom Hawaii-Typ. Genau wie die Vulkane Hawaiis, wird auch der Fournaise von einem Hotspot gespeist. Er fördert dünnflüssige Lavaströme, die bis zu 50 km/h schnell werden können. Bei den Vulkanausbrüchen am Fournaise handelt es sich meistens um Spalteneruptionen. Wenn sich eine Spalte im unteren Bereich der Vulkanflanken öffnet, können Ortschaften gefährdet werden. Menschen kommen bei diesen Ausbrüchen aber selten zu Schaden.

Vulkan-News 31.08.22: Ebeko

Ebeko mit Eruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte wieder Vulkanasche. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4300 m und driftete in Richtung Südosten. Es tauchte ein neues Video auf, das von einem Hubschrauber/Drohne aus gefilmt wurde und eine Eruption des Vulkans zeigt. Es wurde am 29. August veröffentlicht und stammt von Rebecca Rambar.


Fagradalsfjall: Eruption beendet

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Fumarolisch

Gestern erklärten die IMO-Wissenschaftler den Vulkanausbruch am Fagradalsfjall für beendet. Damit geht der 2 Ausbruch innerhalb eines Jahres zu Ende, der sich auf Reykjanes ereignete. Die Erdbebentätigkeit unter der Halbinsel bleibt aber erhöht. Heute gab es einen kleinen Erdbebenschwarm vor der Südwestspitze von Reykjanes.


Piton Fournaise: Anstieg der Seismizität

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Fumarolisch

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion steigt die Seismizität kontinuierlich an: am 28. August wurden 20 Erschütterungen festgestellt. Am Folgetag waren es 24 und gestern wurden bereits 41 Erdbeben registriert. Sie hatten Magnituden kleiner als 1 und fielen somit im Bereich der Mikroseismizität. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 1,5 und 2,5 km unter dem Dolomieu-Krater. Bereits seit 7 Monaten wird Inflation registriert. Die aufkommende Erdbebenaktivität im Bereich des oberen Magmen-Reservoirs zeigt, dass sich der Druck erhöht. Innerhalb von Tagen/Wochen könnte es zu einem neuen Vulkanausbruch kommen.

Vulkan-News 13.01.22: Piton Fournaise

  • Der Tremor am Fournaise ist hoch
  • Der Karymsky stößt weiter Aschewolken aus
  • Am Merapi wurde ein Pyroklastischer Strom gesichtet
  • Aschewolken gehen auch vom Shiveluch aus

Fournaise: Tremor hoch

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Piton de la Fournaise auf La Réunion bleibt aktiv. Ungewöhnlich ist, dass der Tremor weiter gestiegen ist, obwohl die sichtbare Aktivität nicht zugenommen hat. Der Tremor ist nun stärker als zu Beginn der Eruption. Die Vulkanologen vom OVPF erklären dies damit, dass sich das Fördersystem verengte und dass das Magma daher mit einem höheren Druck durch das System fließt. Der Krater des Schlackenkegels hat sich weiter geschlossen, doch immer noch wird glühende Tephra über seinen Rand geworfen. Heute Morgen kam es zum Überfließen der Lava und es bildeten sich sichtbare Lavaströme am Fuß des Kegels. Ansonsten fließt die Lava unterirdisch, bis sie kurz vor der Lavafront aus der Tube austritt. Die Förderrate liegt bei 4 Kubikmeter pro Sekunde. Es wird Deflation registriert.

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen Schildvulkan mit einer Höhe von 2.632 Metern. Wie es typisch für Hotspotvulkane vom Hawaii-Typ ist, eruptiert er überwiegend effusiv und fördert basaltische Lavaströme. Die Aktivität des Vulkans wird kontinuierlich überwacht und bei Bedarf können Evakuierungen angeordnet werden. Er ist seit 2007 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Der Piton de la Fournaise liegt auf der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und bricht regelmäßig aus.

Der Piton de la Fournaise ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Vulkanologen, die die vulkanische Aktivität und die atemberaubende Landschaft der Insel erleben möchten. Es gibt auch mehrere Wanderwege, die den Vulkan umgeben und einen spektakulären Blick auf die Aktivität und die umliegende Landschaft bieten. Normalerweise ist die Caldera des Vulkans öffentlich zugänglich, doch in eruptiven Zeiten wird sie inzwischen gesperrt.

Karymsky fördert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC brachte seit gestern 8 VONA-Meldungen heraus. Heute Morgen erreichte die Aschewolke eine Höhe von 7600 m und driftete in Richtung Nordwesten. KVERT setzte den Alarmstatus für den Flugverkehr auf „orange“, die Vulkanasche stellt eine Gefahr für den Flugverkehr dar und jederzeit muss man mit hoch aufsteigenden Aschewolken rechnen. Der Karymsky liegt so abgeschieden, dass es weder eine Livecam gibt, noch regelmäßige visuelle Observierungen. Menschen werden durch seine Eruptionen normalerweise nicht gefährdet.

Merapi mit Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi liegt auf der indonesischen Insel Java und baut weiter an seinen beiden Lavadomen. Der Dom auf der Südwestseite des Kraters ist besonders aktiv: von ihm gingen gestern 101 Schuttlawinen ab. Zudem wurde ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Er glitt 1500 m weit und erzeugte ein seismisches Signal von 127 Sekunden Dauer. Es hatte eine Maximal-Amplitude von 25 mm.

Shiveluch bleibet aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Ebenfalls im Stadium der Eruption begriffen ist der Shiveluch auf Kamtschatka. Hier wurden gestern 4 Eruptionen gemeldet, die Aschewolken bis zu 4300 m hoch förderten. Sie wurden vom Wind in Richtung Norden verfrachtet.