Santiaguito: Pyroklastischer Strom am 30. November

Santiaguito. © Afar-TV-LiveCam

Pyroklastischer Strom am Domvulkan Santiaguito – Vulkanasche in 4300 m Höhe

In Guatemala ist der Domvulkan Santiaguito – der an der Basis des Stratovulkans Santa Maria wächst – weiterhin aktiv und fördert Aschewolken, die gemäß einer Meldung des VAAC Washington heute bis auf eine Höhe von 4200 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Dem noch nicht genug, filmte gestern die Afar-Tv-Livecam den Abgang eines pyroklastischen Stroms, der in Richtung des Tals zwischen den beiden Vulkanen floss. Dieser Umstand verdeutlicht, warum es strikt verboten ist, dieses Tal zu betreten.




Der pyroklastische Strom war von einer ungewöhnlich orangebraunen Farbe, ein Umstand, der zum Teil dem Licht zum Sonnenaufgang geschuldet war. Generell sind die Aschewolken pyroklastischer Ströme heller als explosiv geförderte Aschewolken, was dem Umstand geschuldet ist, dass ein Teil der Schmelze bereits zum Zeitpunkt der Fragmentation länger erstarrt ist und begonnen hat, zu oxidieren. Vulkanasche aus explosiven Eruptionen, deren Schmelze zum Zeitpunkt der Fragmentation noch teilweise glühend war, ist von dunkelgrauer Färbung.

Die für die Vulkanbeobachtung in Guatemala zuständige Behörde INSUVIUMEH berichtete gestern, dass  am Caliente-Dom des Vulkankomplexes Santiaguito anhaltende vulkanische Aktivität beobachtet wird. Über dem Krater steigen schwache, weiße Fumarolen rund 300 Meter in die Höhe, begleitet von ein bis drei schwachen bis mäßigen Explosionen pro Stunde. Dabei werden Gas- und Aschewolken bis auf etwa 3.400 Meter über Meereshöhe geschleudert, bevor sie vom Wind nach Westen und Südwesten verfrachtet werden. Glühende Gesteinsfragmente lösen sich vom Dom und rollen die Kraterflanken hinab. Infolge der Windrichtung kann es in San Marcos Palajunoj und den umliegenden Ortschaften zu leichtem Aschefall kommen. Da sich am Caliente-Dom sowie an dem Felsvorsprung oberhalb des Lavastroms auf der Südwestseite große Mengen lockeren Materials angesammelt haben, besteht zudem das Risiko, dass sich jederzeit pyroklastische Ströme in verschiedene Richtungen entwickeln.

Darüber hinaus besteht im Falle von Niederschlägen eine latente Lahargefahr. Die Schlammströme gehen meistens entlang von Schluchten und Flussläufen ab, weshalb man diese meiden sollte.

Santiaguito eruptiert Aschewolken bis zu 800 m hoch

Santiaguito. © Afar-TV-Livecam

Aschewolken am Santiaguito steigen bis zu 800 über Kraterhöhe – Abgänge zahlreicher Schuttlawinen

In Guatemala stehen zwei der aktivsten Vulkane Mittelamerikas weiterhin im Fokus der Vulkanologen, die eine erhöhte Wachsamkeit aufrechterhalten. Besonders der Santiaguito-Domkomplex des Vulkans Santa María zeigt anhaltend dynamisches Verhalten und eruptiert 1 bis 2 Mal stündlich Aschewolken, die bis zu 800 m hoch über den Dom aufsteigen. Bei den explosiven Eruptionen entstehen nicht nur Aschewolken, sondern auch teils glühende Schuttlawinen, die über die Vulkanhänge abgehen. Zudem quillt der Lavadom im Südwesten über den Kraterrand und Abbrüche verursachen auch unabhängig von explosiver Tätigkeit Schuttlawinen, die sich gelegentlich zu kleinen pyroklastischen Strömen auswachsen. Die Abbrüche legen frische Lava frei. Besonders nachts ist daher rotglühendes Material zu beobachten.

Die Aschewolken bleiben bei sonnigem und klarem Wetter auch den Satelliten nicht verborgen und es werden VONA-Warnungen ausgegeben. Demnach erreicht die Asche eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel und driftet in Richtung Westen. Diese Eruptionswolken können Aschefall in umliegenden Siedlungen wie Monte Claro, Montebello und weiteren westlich gelegenen Gebieten verursachen.

Beobachtungen des Nationalen Instituts für Seismologie, Vulkanologie, Meteorologie und Hydrologie (INSIVUMEH) dokumentieren eine kontinuierliche Entgasung, deren weiße Gasfahnen bis zu 400 Meter über das Kuppeldach aufsteigen.

Die Vulkanologen warnen wegen der anhaltenden hohen Aktivität, dass die Bildung größerer pyroklastischer Ströme – wie wir sie erst vor kurzem am Semeru sahen – nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem besteht bei Niederschlägen die Gefahr von Laharen, vor allem in den südseitigen Abflussrinnen wie Nimá I, Tambor und Cabello de Ángel.

Fuego bleibt aktiv

Auch der nahe gelegene Vulkan Fuego zeigt sich weiterhin aktiv. Hier steigen weiße Entgasungsfahnen bis etwa 4.200 Meter über Meereshöhe auf. Schwache bis mäßige Explosionen fördern Gas- und Aschesäulen auf 4.300 bis 4.800 Meter. Diese werden bis zu 15 Kilometer weit nach Westen und Südwesten verfrachtet. Nachts sind glühende Auswürfe sichtbar, die 150 bis 200 Meter über den Krater aufsteigen und die unmittelbare Umgebung mit heißen Gesteinsfragmenten bedecken. Aschefall kann Orte wie Panimaché I und II, Morelia und Yepocapa treffen.

Die Katastrophenschutzbehörde CONRED ruft die Bevölkerung dazu auf, gefährdete Flussbetten und Vulkanhänge zu meiden und den Anweisungen der Behörden strikt zu folgen.

Fuego generiete kleinen pyroklastischen Dichtestrom

Fuego in Guatemala weiterhin aktiv – Webcam nahm pyroklastischen Dichtestrom auf

In Guatemala ist der Fuego weiterhin sehr aktiv und generiert pro Stunde bis zu 12 explosive Eruptionen. Das VAAC Washington registriert Vulkanasche in 4900 m Höhe, die vornehmlich in Richtung Südwesten driftet. In Ortschaften am Fuß des Vulkans kommt es zu leichtem Ascheniederschlag. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von bis zu 300 m. Eine der Explosionen warf gestern so viel glühende Tephra aus, dass deren Impakt auf der Krateraußenflanke einen kleinen pyroklastischen Dichtestrom erzeugte. Der Vorgang wurde von der Afar-TV-Livecam dokumentiert. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand aber nicht.

Anders sieht es aus, wenn große pyroklastische Ströme entstehen, was am Fuego hauptsächlich infolge von Paroxysmen geschieht. Bei einer dieser Gelegenheiten im Jahr 2018 erreichten pyroklastische Ströme Siedlungen am Fuß des Vulkans, richteten große Zerstörungen an und töteten mehr als 250 Menschen. Spätestens seit diesem Ereignis lebt man in ständiger Angst vor ähnlichen Ereignissen. Im Juni dieses Jahres wurden erneut größere Glutwolken produziert, die bewohntes Gebiet aber verschonten.

Der Fuego ist nur einer von drei Vulkanen Guatemalas, die unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen von INSIVUMEH stehen. Während der Pacaya aktuell ruhig ist und nur dampft, ist der Domvulkan Santiaguito ebenfalls in Eruption begriffen. Dieser Vulkan ist sowohl effusiv als auch explosiv tätig und seine Aschewolken erreichen eine Höhe von 4300 m über Kraterhöhe. In diesem wächst ein Lavadom, von dem glühende Schuttlawinen abgehen. Manchmal bringt auch der Santiaguito pyroklastische Dichteströme hervor. Zudem besteht besonders während der Regenzeit eine hohe Lahargefahr.

Der Vulkanismus in Guatemala hängt in erster Linie mit der Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibikplatte entlang des pazifischen Mittelamerikagrabens zusammen. Dieser Prozess erzeugt durch partielles Schmelzen Magma, das an den Vulkanen eruptiert wird.

Santiaguito eruptiert Aschewolken 4300 m hoch

Auf diesem Archivbild erkennt man gut die 4 Dom-Generationen des Santiaguito. © Marc Szeglat

Eruptionen vom Santiaguito lösten VONA-Warnungen aus – Vulkanasche in 4300 m Höhe

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito erzeugte gestern mehrere Ascheeruptionen, bei denen Asche bis auf einer Höhe von 4300 m aufstieg und nach Südwesten driftete. Einige der Eruptionen erzeugten kleine Dichteströme, die im oberen Flankenbereich des Doms unterwegs waren. Zudem gingen Schuttlawinen ab, die nachts zum Teil rot glühen.
Die Vulkanologen von INSIVUMEH berichten darüber hinaus, dass über dem Caliente-Dom eine anhaltende Gasfreisetzung zu beobachten ist, die bis zu 400 m hoch über dem Dom aufsteigt. Zudem wurden schwache bis mäßige Explosionen registriert, die eine Gas- und Aschesäule bis zu 800 m über den Dom aufsteigen ließen und deren Ausbreitung nach Westen und Südwesten erfolgte. In der Nacht und am frühen Morgen ist auf dem Dom sowie an seinen West- und Südwestflanken ein Glühen erkennbar, verursacht durch wiederkehrende Lawinen, die diese Flanken hinabstürzen. Ein Auftreten größerer pyroklastischer Dichteströme kann nicht ausgeschlossen werden.

Da die Regenzeit noch nicht vorbei ist und heftige Regenfälle auftreten können, warnt man auch weiterhin vor Schlammströmen, die vor allem im Bereich der Südflanke problematisch sein können, da die Abflussrinnen hier in besiedeltes Gebiet entwässern. Als Gebiet mit einem besonders hohen Gefährdungspotenzial durch Lahare werden die Flüsse Nimá i Tambor und Cabello de Ángel ausgewiesen.

Beim Santiaguito handelt es sich um einen Komplex mehrerer Lavadome, die sich erst vor etwas mehr als 100 Jahren gebildet haben. Nachdem die Südflanke des Vulkans Santa Maria infolge einer katastrophalen Eruption 1902 abgerutscht war, bildete sich an der Basis der Narbe ein Seitenkrater. Im Jahr 1922 begann hier der erste Dom zu wachsen. Mittlerweile ist es der vierte Dom, der hier wächst. Tatsächlich ist es auch inzwischen der Größte. Die drei anderen Domgenerationen bilden eine kleine Kette, aus der ersichtlich wird, dass sich das Eruptionszentrum in Richtung des Muttervulkans verlagert.

Santiaguito: Eruption verursacht pyrokalstischen Strom

Pyroklastischer Strom am Santiaguito – farbenfrohes Naturschauspiel mit potenziell tödlicher Wirkung

Am Domvulkan Santiaguito kam es am Mittwochmorgen um 08:56 Uhr (Lokalzeit) zu einer explosiven Eruption, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4700 m förderte und nicht nur eine VONA-Warnung auslöste, sondern auch einen pyroklastischen Strom. Dieser ging auf der Nordostflanke ab und erreichte die Basis des Domes und floss in das Tal zum höheren Santa Maria, in dem sich oft Vulkanbeobachter aufhalten, die auf die inaktiven Dome neben dem aktiven Dom steigen, um die Eruption aus nächster Nähe zu beobachten. 

Die Besteigung der Nachbardome des aktiven Santiaguito-Doms ist natürlich genauso verboten wie der Abstieg vom Santa Maria in das Tal zwischen den beiden vulkanischen Manifestationen. Aus gutem Grund, wie sich heute zeigte. Wer in die Ausläufer eines pyroklastischen Stroms gerät, muss mit starken Verbrennungen rechnen, selbst wenn er das Unglück überleben sollte. Menschen, die in den Hauptstrom einer solchen Glutwolke aus heißen Gasen, Vulkanasche und größeren Blöcken geraten, haben in der Regel keine Überlebenschance. Nicht umsonst zählen pyroklastische Ströme zu dem Gefährlichsten, was ein Vulkan hervorbringen kann. In Bezug auf das Gefahrenpotenzial folgen dichtauf Lahare, vor denen am Santiaguito aktuell ebenfalls gewarnt wird. Die Schlammströme entstehen, wenn sich abgelagerte Vulkanasche mit Regenwasser vermischt und dadurch am Hang mobilisiert wird.

Dem pyroklastischen Strom wohnte durchaus eine gewisse Ästhetik inne, denn es handelte sich um ein farbenfrohes Ereignis: Während die durch die Explosion frisch geförderte Eruptionswolke schwarzgrauer Färbung war, durchmischt mit weißem Wasserdampf, bestach der pyroklastische Strom durch ein intensives Ocker, das davon zeugt, dass es infolge der Explosion zum Kollaps und zur Fragmentation eines älteren Lavapakets kam, aus dem der pyroklastische Dichtestrom hervorging.

Die Vulkanologen von INSIVUMEH sprechen in ihren täglichen Berichten Warnungen zu den Vulkangefahren aus und betonen insbesondere, dass Schuttlawinen, pyroklastische Ströme und Lahare entstehen könnten. Zudem beschreiben sie die explosive Tätigkeit, die als schwach bis mittelstark eingestuft wird und mehrmals täglich Eruptionen erzeugt, die Aschewolken bis zu 800 m über Domhöhe aufsteigen lassen.

Santiaguito: Ascheeruption und Dichtestrom

Santiaguito eruptierte Vulkanasche und erzeugte einen pyroklastischen Dichtestrom

Quetzaltenango, 12.06.2025Der Domvulkan Santiaguito ist weiterhin sehr aktiv und erzeugte gestern eine Ascheeruption, die eine VONA-Warnung beim VAAC Washington auslöste. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4600 Metern auf. Die Asche wurde von einem kräftigen Ostwind in Richtung Westen verfrachtet. In Gemeinden unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag.

Pyroklastischer Dichtestrom. © CONRED

Laut dem guatemaltekischen Institut INSIVUMEH wurden über dem Krater des Vulkans Santiaguito Gasemissionen in Höhen von bis zu 500 Metern beobachtet. Diese Aktivität führt zu schwachen bis mäßigen Explosionen, bei denen Gas- und Aschewolken bis zu 900 Meter über den Vulkankomplex aufsteigen.

Zudem wurden am Dom Kollapsereignisse beobachtet, bei denen Gesteinsmaterial abbrach und über die Vulkanflanke abrutschte. CONRED veröffentlichte ein Foto, das zeigt, dass sich offenbar aus einer dieser Gesteinslawinen ein pyroklastischer Dichtestrom entwickelte, der auf der Südwestflanke des Domes unterwegs war.

Hochlichtempfindliche Kameras konnten nachts Leuchten im Krater visualisieren. Dieses Leuchten kann von glühender Lava, aber auch von brennenden Gasen hervorgerufen werden. Der Santiaguito ist für seine blauen Gasflammen bekannt, die oft am Anfang einer Eruption am Dom auftreten.

Der Vulkan Santiaguito bleibt sehr aktiv. Das angesammelte Material könnte großflächige pyroklastische Ströme in Richtung Südwesten, Süden und Südosten auslösen. Zusätzlich könnten die vorhergesagten Regenfälle in der Region Lahare (Schlammlawinen) in verschiedenen Schluchten des Vulkans verursachen. Daher rät die Katastrophenschutzbehörde CONRED Besuchern und Anwohnern, Niederungen und Flusstäler zu vermeiden, denn hier könnten pyroklastische Ströme und Lahare langfließen. Außerdem sollte man sich mit Evakuierungsplänen vertraut machen und informiert bleiben.

Der Santiaguito liegt im Schatten des größeren Vulkans Santa Maria. Dieser schützt das nördlich gelegene Quetzaltenango. In der Stadt leben gut 140.000 Menschen. Südlich des Vulkans liegen aber Fincas und kleinere Siedlungen, die von den Ausbrüchen des Santiaguito direkt betroffen werden könnten.

Santiaguito eruptiert Vulkanasche und Lavastrom

Vulkanasche am Santiaguito erreicht 3500 m Höhe über dem Meer – Lavastrom auf der Vulkanflanke unterwegs

Der Santiaguito in Guatemala eruptierte Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 3500 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und sich bis zu 40 Kilometer weit in Richtung Westen ausbreitete. Der guatemaltekische Zivilschutz CONRED warnt davor, dass es in bewohnten Gebieten zu Ascheniederschlägen kommen könnte, die eine erhöhte Feinstaubbelastung mit sich bringen. Menschen, die hierauf empfindlich reagieren, sollten Aufenthalte im Freien meiden oder sich mit Atemschutzmasken schützen.

Die Behörde empfiehlt zudem, eine gepackte Notfalltasche parat zu haben, falls es zu größeren Eruptionen kommen sollte. Die Tasche sollte so viel Inhalt haben, dass man 72 Stunden damit auskommt. Zudem soll man sich die Evakuierungsrouten einprägen, was insbesondere für Touristen empfehlenswert ist. Also, am besten Rucksack nicht auspacken!

Ein solcher Notfall könnte dann entstehen, wenn ein größerer Teil des aktiven Lavadoms kollabieren sollte und pyroklastische Ströme bewohntes Gebiet erreichen. Dass der Lavadom wächst und Nachschub frischen Magmas enthält, sieht man daran, dass über seine Südwestflanke ein zäher Lavastrom fließt. Letzte Nacht konnte man ihn via Livecam trotz Wolkendecke gut beobachten, da die Lavafront unterhalb der Bewölkungsschicht lag. Stärkere Explosionen erzeugten zudem glühende Schuttlawinen.

Der Santiaguito ist aktuell der aktivste Vulkan Guatemalas. Der Fuego zeigt inzwischen aber auch wieder Anzeichen dafür, dass er wieder aktiver wird. So wurden am 3. Mai erstmals seit dem Paroxysmus am 10. März wieder Aschewolken detektiert. Zudem gesellten sich nicht Schuttlawinen hinzu, die vom Material stammen, das während des Paroxysmus abgelagert wurde. So eine lange Eruptionspause hat man am Fuego zuletzt nach der katastrophalen Eruption von 2018 gesehen. Den Vulkantourenanbietern in Antigua dürfte die Pause wohl nicht gefallen, insbesondere, da vollkommen offen ist, wie lange sie anhalten wird. Im Extremfall könnte der Fuego jahrelang schweigen. Ähnliches kennen wir vom Arenal in Costa Rica, der jahrzehntelang aktiv war und dann plötzlich einschlief.

Wer eine Vulkanreise nach Guatemala plant, sollte generell bis Oktober/November warten, denn dann werden die atmosphärischen Bedingungen wieder besser. Die Vulkan-Reisesaison in Guatemala endet Anfang April. (Dieser Artikel wurde am 11. Mai bearbeitet und mit aktuellen Angaben zum Fuego ergänzt)

Santiaguito: Lavastrom und viele Explosionen

Vulkan Santiaguito erzeugt bis zu 5 Explosionen pro Stunde – Kollaps an der Lavafront

Während der Fuego in Guatemala weiterhin ungewöhnlich ruhig ist und nur dampft, zeigt sich der Santiaguito äußerst aktiv. Laut einem INSIVUMEH-Bericht generiert der Dom bis zu fünf Explosionen pro Stunde. Gasreiche Aschewolken steigen bis auf eine Höhe von 3.700 Metern auf und ziehen in Richtung Südwesten. Dabei überqueren sie bewohntes Gebiet, in dem es zu leichtem Ascheniederschlag kommt.

Vom Dom gehen nicht nur Explosionen aus, sondern auch ein Lavastrom. Die Vulkanologen berichten, dass gelegentlich Weißglut von der Lavafront sowie vom Ursprung des Lavastroms am Dom zu sehen ist. Zudem lösen sich Schuttlawinen, die insbesondere bei größeren Kollapsereignissen an Dom und Lavastrom in kleine pyroklastische Ströme übergehen. Es besteht die Sorge, dass sich auch größere Dichteströme bilden könnten, die bewohntes Gebiet erreichen.

Das Exekutivsekretariat von CONRED rät der Bevölkerung in der Umgebung des Vulkans, sich am lokalen Reaktionsplan zu beteiligen, Evakuierungsrouten in ihrer Gemeinde zu kennen und einen Notfallrucksack für 72 Stunden vorzubereiten, um auf mögliche Gefahren vorbereitet zu sein. Ein weiser Rat – allerdings stellt sich die Frage, wohin man im Falle plötzlich auftretender pyroklastischer Ströme flüchten soll. Soweit ich weiß, gibt es keine geeigneten Schutzräume in der Region, wobei insbesondere die Siedlungen südlich des Domvulkans gefährdet sind.

Die im Norden des Vulkans gelegene Stadt Quetzaltenango ist durch den hoch aufragenden Santa María, der den Santiaguito abschirmt, vor pyroklastischen Strömen geschützt. Allerdings könnten bei starken Explosionen massive Ascheniederschläge auftreten, die auch für Quetzaltenango eine Gefahr darstellen. Im Falle starker Regenfälle geht zudem eine Lahargefahr vom Santiaguito aus, die Quetzaltenango jedoch nur bedroht, wenn sich Asche auf der Nordflanke des Santa María ablagert.

Rund um den Dom des Santiaguito gilt eine Sperrzone mit einem Radius von fünf Kilometern.

Fuego stellte Eruptionen ein

Fuego beendete Eruptionen – Nur noch Entgasungen

Eine schlechte Nachricht für all jene, die hofften, einen strombolianisch tätigen Vulkan aus nächster Nähe beobachten zu können und dafür nach Guatemala reisen wollten: Der Fuego hat seine explosive Tätigkeit eingestellt und schweigt seit mehr als 2 Wochen. Zuvor hatte der Fuego eine fulminante Feuershow geboten, denn zum Jahresanfang war er ungewöhnlich aktiv und erzeugte Explosionsserien, die stärker als üblich waren und kurz vor der Schwelle zu paroxysmaler Tätigkeit standen. Offenbar waren diese Episoden das letzte Aufbäumen des Vulkans, bei dem eine gasreiche Restschmelze des Magmenkörpers gefördert wurde. Natürlich stellt man sich vor Ort die Frage, ob es das war oder ob bald wieder mit einer Aufnahme der Tätigkeit zu rechnen ist. Sollte das Fördersystem nur blockiert sein und staut sich der Druck im Fördersystem an, um sich letztendlich den Weg frei zu sprengen, was in einer starken Explosion gipfeln würde, oder bereitet sich der Vulkan auf eine große Eruption vor? Fragen, auf die die Wissenschaftler von INSIVUMEH bislang keine Antworten liefern konnten.

In den täglichen Updates werden in erster Linie Zustandsbeschreibungen des Vulkans geliefert, ohne auf Messdaten wie Bodenhebung, Tremor und Gasausstoß einzugehen. Dort heißt es, dass der Fuego noch entgast und Dampfwolken bis zu 150 m über Kraterhöhe aufsteigen. Ansonsten ist der Vulkan ruhig und es gibt weder rotglühende Tephra noch Aschewolken zu sehen. Schlecht für die Region Antigua, für die der Vulkantourismus eine wichtige Einnahmequelle darstellt, denn der Fuego ist einer der wenigen Vulkane der Welt, an dem es noch gestattet ist, sich den Lavagaben zu nähern. Offiziell darf man die Eruptionen vom benachbarten Vulkan Acatenango aus beobachten, inoffiziell geduldet ist aber auch die Kraterannäherung an den Fuego über einen Sattel, der die beiden Vulkane verbindet. Dass das nicht ungefährlich ist, versteht sich von selbst.

Die letzte längere Eruptionspause gab es am Fuego nach der verheerenden Eruption im Jahr 2018, als bei einem starken Paroxysmus pyroklastische Ströme entstanden, die umliegende Gemeinden erreichten und Menschen töteten. Erst im Folgejahr der Eruption nahm der Fuego seine Aktivität wieder auf und steigerte sich langsam.

In Guatemala gibt es aber noch den Santiaguito, der weiterhin aktiv ist. Explosionen erzeugen Aschewolken, die bis zu 900 m über Kraterhöhe aufsteigen. Der Dom erhält Magma-Nachschub und es gehen glühende Schuttlawinen ab, die sich zu pyroklastischen Strömen steigern könnten.