Vulkan-News am 02.04.22: Aso-san

Aso-san mit Wärmestrahlung

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Fumarolisch

Am japanischen Aso-san wurde heute eine thermische Anomalie detektiert. MIROVA ermittelte eine Leistung von 61 MW. Außerdem sind auf der Webcam Entgasungen zu sehen. Gegenüber dem Februar hat die Seismizität abgenommen, ist aber noch deutlich erhöht. Täglich werden bis zu 100 vulkanotektonische Erschütterungen detektiert. Es bewegen sich magmatische Fluide im Untergrund und es könnte zu Explosionen kommen.

Kirishima mit Warnstufe „gelb“

Staat: Japan | Koordinaten: 31.93; 130.86 | Eruption: Fumarolisch

Am südjapanischen Komplexvulkan Kirishima wurde die Warnstufe auf „gelb“ erhöht. Die Warnung gilt für den Krater Shinmoedake. Dort wurde am 27. März eine deutliche Erhöhung der Seismizität festgestellt. Es wurden fast 30 vulkanotektonische Beben registriert. Kirishima und Aso-san liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt.

Merapi mit Domwachstum

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Vulkan Merapi baut weiter an seinen Domen, die nun wieder an Volumen zunehmen, seitdem es in den letzten Tagen nicht mehr zu Abgängen pyroklastischer Ströme kam. Ende März betrug das Volumen des südwestlichen Lavadoms 1.672.000 Kubikmeter, während die zentrale Kuppel 2.582.000 Kubikmeter groß war. In der 2. Märzwoche gingen 16 pyroklastische Ströme ab, woraufhin sich die Volumina beider Dome deutlich reduziert hatten.

Santiaguito: Erhöhte Gefahr von Laharen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito ist weiterhin aktiv und baut an seinem Dom Caliente. Nachts wurde an der Staukuppel Rotglut gesichtet. Es intrudieren Lavablöcke und es gehen Schuttlawinen und Lavaströme ab. Die Meteorologen sehen Hinweise auf ein frühes einsetzten der Regenzeit und die Vulkanologen warnen, dass dann eine erhöhte Lahar-Gefahr besteht.

Taal mit phreatomagmatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatomagmatisch

Während die Aktivität am Taal gestern gering war, wurden am 30. März insgesamt 3 phreatomagmatische Eruptionen gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war die seismische Aktivität gering. Seit gestern nahm sie aber wieder deutlich zu. So meldet PHILVOLCS heute 36 Niedrigfrequenzerdbeben. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf mickrige 2451 Tonnen am Tag.

Taal mit Eruption am 31. März 2022

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatomagmatisch

  • Am Taal gab es eine phreatomagmatische Eruption
  • In der Nähe des Vulkans ereigneten sich weitere tektonische Erdbeben
  • Unter dem Taal selbst ist die vulkanotektonische Aktivität zurückgegangen

Der philippinische Taal-Vulkan eruptierte heute phreatomagmatisch. Die Eruption ereignete sich gegen 10:40 Uhr (Ortszeit) und förderte eine Eruptionswolke, die vom VAAC in einer Höhe von 1200 m detektiert wurde. Da es sich laut PHILVOLCS um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben soll, müsste in der Wolke auch Vulkanasche enthalten gewesen sein. Auf Videoaufnahmen erkennt man in erster Linie Dampf, nur auf dem ersten Bild des Zeitraffervideos lassen sich Schlamm und Lavabrocken erkennen. Der Alarmstatus wurde wieder auf „3“ erhöht.

Erdbeben in der Nähe von Taal

PHIlVOLCS meldete nicht nur die phreatomagmatische Eruption am Taal, sondern auch weitere Erdbeben westlich der Insel Luzon. Die verstehen sich als Nachbeben der Erschütterung vom 13. März, die möglicherweise die neuen Eruptionen am Taal getriggert hat. Sie hatte eine Magnitude von 6,4. Das stärkste Nachbeben brachte es gestern auf M 4,9, gefolgt von einem Erdstoß M 4,8. Heute gab es ein Beben M 3,0.

Interessant ist, dass es zwar zahlreiche tektonische Erdbeben westlich der Caldera gibt, aber nur wenige vulkanotektonischen Beben unter der Caldera. Vor wenigen Tagen wurden täglich Dutzende vulkanotektonische Erschütterungen mit Tremorphasen festgestellt, doch seit Beginn der phreatomagmatischen Eruptionen haben diese stark nachgelassen. Allerdings wird weiterhin geringer Hintergrundtremor registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich gestern auf 6405 Tonnen am Tag. Für den Taal ist das ein moderater Wert, anhand dessen sich keine magmatische Aktivität ablesen lässt. Neben der Eruption heute, beobachteten die Vulkanologen brodelnde hydrothermale Lösungen im Kratersee, die für Turbulenzen im Wasser sorgten. Dampf stieg bis zu 1500 m hoch auf. Bei der letzten Messung in Februar betrug die Seetemperatur 63,5 Grad Celsius. Seit Oktober letzten Jahres wird Deflation gemessen.

Die Werte ergeben kein einheitliches Bild, mit dem man Prognosen über das weitere Geschehen am Vulkan abgeben könnte. Es ist unklar inwieweit die Daten mit dem Hydrothermalsystem des Vulkans zusammenhängen. Klar ist, dass es im Untergrund einen Magmenkörper gibt, der Schmelze enthält und das Hydrothermalsystem anheizt. Offenbar ist auch Schmelze im Fördersystem vorhanden. Der Kontakt zwischen dieser Schmelze und dem Wasser des Hydrothermalsystems/Kratersees verursacht die Eruptionen.

Vulkan-News 27.03.22: Krakatau

Krakatau mit weiteren Eruptionen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

Im indonesischen Sunda Strait ist es der Anak Krakatau, der weiterhin eruptiert. Gegenüber den Vortagen haben die Eruptionen aber an Kraft verloren. Das VAAC brachte heute 2 Vona-Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche zunächst in 2100 m Höhe detektiert wurde, dann nur noch in gut 900 m. Die Asche driftete in Richtung Südwesten. Das VSI meldet häufiger Eruptionen, als es das VAAC vermuten lassen würde. Nachts wurde rotglühende Tephra gesichtet, die einige 10er Meter über den Krater ausgeworfen wurde. Die Seismizität ist erhöht. Gestern wurden 15 vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet, sowie 5 Tremorphasen und ein Tornillo.

Tall eruptiert phreatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Nach den beiden phreatomagmatischen Eruptionen gestern, wurden heute 2 phreatische Eruptionen am Tall observiert. Sie ereigneten sich heute Früh um 4:34 Uhr und 5:04 Uhr Ortszeit. Die Eruptionswolken stiegen 900 und 400 m hoch auf. Es wurden 14 vulkanische bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 6,957 Tonnen am Tag. Obwohl die initiale Eruption gestern recht kraftvoll war, wurde sie in einigen Medien überdramatisiert. Zum Teil wurden auch alte Bilder der Eruption von 2020 gezeigt.

Taal eruptiert Vulkanasche am 26.03.22

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatomagmatisch

Heute steht der Taal-Vulkan wieder in den Schlagzeilen und bekommt eine Top-Story.

Inhalt

  • Am Taal kam es zu phreatomagmatischen Eruptionen
  • Eine Eruptionswolke stieg bis zu 4000 m hoch auf
  • Die Vulkanologen erhöhten die Alarmstufe auf „orange“

Gestern steigerte der philippinische Taal Vulkan seine eruptive Aktivität und startete mit einer Serie phreatomagmatischer Eruptionen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von fast 4000 m. Sie driftete in Richtung Nordosten. Die Vulkanologen von PHILVOLCS reagierten besorgt und hoben den Alarmstatus von „gelb“ auf „orange“ an. In ihrem Bulletin beschreiben sie, dass sich eine erste phreatomagmatische Explosion um 07.22 Uhr PST ereignete. Das war der Startschuss für eine beinahe kontinuierliche phreatomagmatische Aktivität, bei der relativ schwache Eruptionen überwiegend Dampf förderten. Die Dampfwolken stiegen bis zu 1200 m hoch auf. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie das Wasser des Kratersees aufwellt und Schlamm ausgestoßen wird. Die Instrumente registrierten 6 vulkanotektonischen Erdbeben, 3 Tremorphasen und Infraschall-Signale, die von den Explosionen erzeugt wurden. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 6957 Tonnen am Tag. Damit lag er -für den Taal- im moderaten Bereich. Vor 9 Tagen war der Wert wesentlich höher, als 21.211 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen wurden. In meinem Update wies ich auf die Möglichkeit bevorstehender Eruptionen hin. Am 15. März ereignete sich vor der Küste von Luzon ein Erdbeben Mw 6,4, was die Aktivität getriggert haben könnte.

Vulkanologen mahnen zur Vorsicht und bereiten Evakuierungen am Taal vor

Die Anhebung der Warnstufe bedeutet, dass Magma aufsteigt und mit weiteren Eruptionen gerechnet werden muss. PHIVOLCS empfiehlt dringend, die Vulkaninsel Taal und die Hochrisiko-Zonen um die Orte im Westen und Norden des Taal Sees zu meiden, bzw. zu evakuieren, da die Gefahr pyroklastischer Ströme und eines vulkanischen Tsunamis besteht, falls es zu stärkeren Eruptionen kommen sollte.

Die Öffentlichkeit wird daran erinnert, dass die gesamte Insel des Taal-Vulkans eine permanente Gefahrenzone (PDZ) ist und das Betreten der Insel sowie der hochgefährdeten Dörfer Agoncillo und Laurel verboten werden muss. Alle Aktivitäten am Taal See sollten zu dieser Zeit nicht erlaubt sein. Den Gemeinden am Ufer des Taal-Sees wird empfohlen, wachsam zu bleiben, Vorsichtsmaßnahmen gegen mögliche Asche und gesundheitsgefährdenden VOG zu ergreifen und sich in aller Ruhe auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten, falls die vulkanischen Aktivitäten zunehmen. Die Zivilluftfahrtbehörden müssen den Piloten raten, Flüge über die Vulkaninsel Taal zu vermeiden, da Asche und ballistische Fragmente von plötzlichen Explosionen und pyroklastischen Dichteströmungen, eine Gefahr für Flugzeuge darstellen können. Das DOST-PHIVOLCS beobachtet den Taal-Vulkan weiterhin genau, und alle neuen Entwicklungen werden allen betroffenen Interessengruppen mitgeteilt.

Vulkan-Kurznachrichten 17.03.22

  • Ätna mit Wärmeentwiklung
  • Bezymianny mit weiteren Eruptionen
  • Der Fuego ist ungewöhnlich ruhig
  • Manam mit Aschewolke
  • Am Taal werden hohen Mengen Schwefeldioxid emittiert

Ätna mit leichter Wärmestrahlung

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Nachdem der Ätna in den letzten Tagen kalt blieb, registrierte MIROVA gestern eine schwache Wärmestrahlung mit 7 MW Leistung. Auf der Thermalcam konnte man erkennen, dass es im Schlotbereich des NSE-Kraters warme Bereiche gab. Im Wochenverlauf stieg der Tremor leicht an und bewegt sich nun am Boden des gelben Bereichs.

Bezymianny mit neuen Ausbrüchen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Gestern Abend meldete das VAAC Tokio weitere Aschewolken, die vom Bezymianny ausgingen. Asche wurde in einer Höhe von 7000 m festgestellt. Die Wolken drifteten in Richtung Nordost. In größerer Entfernung vom Vulkan hielt sich noch die Asche, die vom Paroxysmus ausgestoßen wurde. Sie floatete in 11.600 m Höhe. Auf der LiveCam konnte man Rotglut am Dom sehen, von dem diffuse Aschewolken ausgingen.

Vulkan Fuego mit wenigen Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Nach seinem Paroxysmus in der letzten Woche, zeigt sich der Fuego relativ ruhig. INSIVUMEH detektierte gestern nur 1-3 explosive Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m auf. Es gingen glühende Schuttlawinen ab. Ist das die Ruhe vor dem nächsten Sturm?

Manam eruptiert Vulkanasche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Manam in PNG steht heute in den News, da er Asche bis auf 3000 m Höhe förderte. MIIROVA verzeichnete gestern eine moderate Wärmestrahlung mit 14 MW Leistung.

Taal stößt extrem viel Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Einige Tage nach dem Erdbeben vor der Küste von Luzon, stößt der Taal extrem viel Schwefeldioxid aus. Gestern wurden 21.211 Tonnen des vulkanischen Gases gemessen. Mich würde es nicht wundern, wenn wir in den nächsten Stunden/Tagen phreatische Eruptionen sehen würden. Auch ohne Eruptionen ist die Dampfentwicklung groß: Dampf stieg bis auf 2500 m Höhe auf.

 

Erdbeben auf Luzon nahe des Taal Vulkans

  • Bei der philippinischen Insel Luzon gab es Vorgestern ein starkes Erdbeben Mw 6,4
  • Es gibt zahlreiche Nachbeben
  • Das Beben ereignete sich nahe der Taal-Caldera
  • Der Vulkan stößt viel Schwefeldioxid aus

Philippinen: Erdbeben Mw 6,4

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:05:49 UTC | Lokation: 14.07 N ; 119.44 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,4

Bereits gestern meldete ich dieses Erdbeben der Magnitude 6,4 in den Kurznews. Es war das 2. starke Erdbeben, dass sich am Vortag entlang des Pazifischen Feuerrings ereignete. Da es auch heute noch sehr viele Nachbeben gibt, gehe ich ein wenig näher auf das Erdbeben ein. Seit dem Erdstoß registrierte das EMSC 42 Nachbeben mit Magnituden zwischen 3,0 und 5,1. Das Hauptbeben manifestierte sich am 13. März um 21:05:49 UCT. Das Hypozentrum lag 10 km tief und das zugehörige Epizentrum wurde 77 km westlich von Lubang verortet. Die Karte zeigt, das es sich gut 150 km von der Taal-Caldera entfernt manifestierte und damit in einem Bereich, in dem sich starke Erdbeben auf die Aktivität eines Vulkans auswirken können.
Der Taal steht seit seiner letzten großen Eruption im Januar 2020 im Fokus der Berichterstattung, weil er sich seit der Eruption noch nicht richtig beruhigt hat. So kommt es gelegentlich zu phreatischen Eruptionen und zu Phasen starker Entgasungen, bei denen viel Schwefeldioxid ausgestoßen wird. In den 24 Stunden nach dem Erdbeben wurden 13.818 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Dieser Wert liegt im Bereich der Werte der letzten Tage, eine kurzfristige Auswirkung des Bebens auf den Taal ist nicht zu beobachten. Allerdings können sich Auswirkung von Erdbeben auf Vulkanen noch Monate nach der Erschütterung zeigen und wir dürfen gespannt sein, ob es zu weiteren Eruptionen am Taal kommen wird. Erdbeben können sich aber auch dämpfend auf vulkanische Aktivität auswirken. Wissenschaftlich betrachtet sind evtl. Auswirkungen von Erdbeben auf vulkanische Aktivität nur sehr schwer zu beweisen und bestenfalls statistisch zu erfassen.

Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß des Vulkans wird für die Anwohner immer wieder zum Problem. besonders bei inversionswetterlagen entsteht VOG. Dabei handelt es sich um einen vulkanischen Nebel, der gesundheitsschädlich sein kann und oft mit SMOG verglichen wird.

Vulkan-News 11.03.22: Taal

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

  • Am Taal Vulkan steigerte sich der Schwefeldioxid-Ausstoß
  • Die Seismizität ist leicht erhöht
  • Betreten von Vulcano Island ist verboten

Der philippinische Taal-Vulkan steht wieder in den Schlagzeilen, da die Überwachungsinstrumente Peaks im Schwefeldioxid-Ausstoß detektierten. Das Institut PHILVOLCS meldete für die letzten 24 Stunden einen Schwefeldioxid-Ausstoß in Höhe von 15990 Tonnen pro Tag. Die Gasemissionen bilden eine sichtbare Wolke, die bis auf einer Höhe von 1200 m aufsteigt. Sie wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Die Luft in der Caldera enthält soviel Schwefeldioxid, dass es zu gesundheitlichen Schädigungen beim Einatmen der Gase kommen kann. Sie bilden eine nicht sichtbare Wolke, die sich mit dem Wind verteilt und via Satellit aufspürbar ist.

Geringe Seismizität am Taal

Das seismische Netzwerk zeichnete eine vergleichsweise geringe Erdbebentätigkeit auf: es wurden 8 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Darin enthalten waren 4 Tremorphasen, die bis zu 8 Minuten anhielten. Gegenüber Hochphasen, während derer über Einhundert Erschütterungen pro Tag aufgezeichnet wurden, ist das wenig. Dennoch zeigen die Beben an, dass sich Magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Hinweise dafür liefern auch hydrothermale Quellen am Grund des Kratersees von Volcano Island. Sie sorgen für ein Aufstrudeln des Wassers, wobei abgelagertes Material vom Seegrund aufgewirbelt wird, wodurch das Wasser eingetrübt wird. Neben den visuellen Beobachtungen gibt es auch Messungen, die im Seewasser durchgeführt werden. In erster Linie werden Wassertemperatur und der pH-Wert gemessen. Das Wasser hat einen geringen pH-Wert von 1,59 und ist somit sehr säurehaltig. Die Temperatur betrug 63,7 Grad Celsius. Beide Werte sind ebenfalls Indizien dafür, dass Magma im Fördersystem steht. Allerdings verzeichnen Inklinometer und GPS-Messungen, dass das Vulkangebäude schrumpft und die Hangneigung abnimmt. Diese Deflation zeigt an, dass Magmatische Fluide unterirdisch abfließen, oder dass ein intrudierter Magmenkörper abkühlt, erstarrt und sich dadurch kontrahiert.

Empfehlungen der Vulkanologen am Taal

Die Vulkanologen halten es für möglich, dass phreatische Eruptionen stattfinden können, und das ohne weitere Vorwarnungen. Bei diesen Eruptionen könnte nicht nur Wasserdampf explosionsartig austreten, sondern auch etwas Vulkanasche gefördert werden. Eine weitere Gefahr besteht im Auftreten starker Erdbeben. Es besteht eine Sperrzone um Vulcano Island.

Vulkan-News 20.02.22: Kilauea

  • Lavasee am Kilauea bleibt aktiv
  • Der Semeru stößt Vulkanasche aus
  • Am Taal Vulkan wurden viele vulkanotektonische Erdbeben registriert
  • Der Wolf-Vulkan ist noch aktiv

Kilauea: Lavasee aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halma’uma’u-Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii bleibt aktiv. Ein neues Zeitraffervideo zeigt sogar, dass die Lava an 2 gegenüberliegenden Stellen des Kraters stand. Nach einer kurzen Pause begann die aktuelle Sichtbarkeit des Lavasees am 18. Februar. Einhergehend mit einer Inflationsphase hob sich der Spiegel des Lavasees um 10 m. Seit Beginn der Eruption am 29. September 2021 verfüllte sich der Krater um 89 m.

Semeru emittiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Asche-Eruption

Auf Java bleibt der Semeru munter und stößt regelmäßig Aschewolken aus. Das VAAC meldet diese in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftet in Richtung Norden. Das VSI meldete gestern 77 Eruptionen des Vulkans. Die Seismizität bewegt sich auf niedrigen-moderaten Niveau. Gestern wurde nur eine Tremorphase festgestellt. Heute waren es bislang 6 Tremorphasen und ein vulkanotektonisches Beben.

Taal: Seismik hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Am philippinischen Taal-Vulkan wurden gestern viele vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert. PHILVOLCS berichtet von 169 Tremorphasen. Sie dauerten zwischen 2 und 16 Minuten. Tremor wird von sich bewegenden Magmatischen Fluiden verursacht. Dabei kann es sich um hydrothermales Tiefenwasser, Gas, oder Magma handeln. Der Schwefeldioxidausstoß betrug 6366 Tonnen. Im Wasser der Kratersees wurde Upwelling beobachtet. Dampf stieg bis zu 600 m hoch auf. Die Hangneigung wird weiterhin flacher, was für Deflation spricht.

Wolf fördert Lavastrom

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Obwohl nur wenige, bis keine Nachrichten vom ecuadorianischen Wolf-Vulkan herein kommen, ist der Schildvulkan auf der Galapagos-Insel Isabela weiter aktiv und stößt einen Lavastrom aus. Vor 3 Tagen emittierte er eine Wärmestrahlung von 1286 Mw Leistung. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenbild ist im Infrarotspektrum zu sehen, dass der Lavastrom mindestens 6 km lang war. Einen Hotpot gab es sogar noch in 9 km Entfernung zur Eruptionsspalte. Die Vermutung liegt nahe, dass der Lavastrom bis dahin in einer Tube floss und dass an deren Ende Lava oberflächlich austrat.

Vulkan-News 14.02.22: Ätna

  • Schöner Zeitraffer vom Ätna-Paroxysmus
  • Der Manam stößt Asche aus
  • Okinawa hat ein Bimsproblem
  • In Japan eruptierte der Sakurajima
  • Der Taal bleibt seismisch aktiv

Ätna: schöner Zeitraffer des letzten Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Die Kollegen von EtNative haben einen schönen Zeitraffer des letzten Paroxysmus online gestellt. Darauf ist sehr schön die Entwicklung des Ausbruchs zu sehen. Der Paroxysmus vom Donnerstag war ein starker Vertreter seiner Art, und verursachte große morphologische Veränderungen am Neuen Südostkraterkegel. Das Kerbtal in der Südflanke hat sich deutlich vergrößert und die Kraterwand wurde erodiert.

Einstweilen verabschiedet sich der Tremor langsam aus dem „gelben“ Bereich und macht sich auf seine Reise Richtung Grün. Dennoch scheint der Ofen nicht ganz aus zu sein, denn das LGS meldete gestern 9451 Infraschallereignisse, die überwiegend einen schwachen Akustischen Druck von bis zu 2,54 Pa erzeugten. Diese Ereignisse deuten auf schwache Explosionen im Fördersystem hin.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche-Eruption

Der Inselvulkan in Papua Neuguinea emittiert wieder Vulkanasche. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu kleinen Eruptionen, ohne dass ein Paroxysmus folgte.

Okinawa mit Bims an der Küste

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Die südjapanische Insel Okinawa kämpft mit einem massiven Bimssteinproblem. Entlang der Küstenlinie sammelt sich immer mehr schwimmender Bimsstein an und lagert sich an den Stränden ab. Das Material stammt von dem submarinen Vulkan Fukutoku-Okanoba, der im August letzten Jahres eruptierte und eine temporäre Insel aufbaute. Sie wurde mittlerweile wieder abgetragen. Experte der Ryukyu-Universität gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Bimssteinverfrachtung nun überschritten ist.

Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Eruption

Um ein wenig in dem wunderschönen Japan zu verweilen, folgt noch eine Meldung vom Kirschblüteninsel-Vulkan. Der Sakura-jima eruptierte gestern 2 Mal und blies seine Aschewolken bis auf einer Höhe von 2400 m. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Südwesten.

Taal: Seismik und Gasausstoß erhöht

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen sieht es nicht nach einer nachhaltigen Entspannung der Lage am Taal aus, obwohl seit Monaten Deflation gemessen wird. Gestern wurden in der Caldera 33 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.270 Tonnen am Tag. Aus dem Kratersee von Vulcano Island stieg eine 1500 m hohe Dampfwolke aus. Das Wasser ist turbulent und es wird vom Aufstieg heißer Fluide berichtet. Phreatische Eruptionen sind jederzeit möglich.