Ätna: Tremor steigt

Nach 2 Tagen relativer Ruhe steigt der Tremor am Ätna wieder an. Das Seismogramm der Messstation ECPN zeigt auch wieder ein Signal, dass entweder vom Tremor herrührt, oder durch Starkwind verursacht wird. Vermutlich baut sich gerade eine neue Episode verstärkter strombolianischer Aktivität in der Bocca Nuova auf, wie wir sie seit dem 2. Juli häufiger beobachten konnten.

Ätna: Anstieg des Tremors

Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor derzeit steil an. Auf der ThermalCam sind noch keine hot-spots zu sehen und über strombolianische Eruptionen wurde auch nichts berichtet, von daher ist es ungewiss, ob der Tremoranstieg mit einem kurz bevorstehenden paroxysmalen Vulkanausbruch korreliert. In den letzten 4 Tagen gab es unter der Ostflanke des Vulkans einige Erdbeben, deren Hypozenteren in 10 – 5 km Tiefe lagen. 2 der Erdbeben hatten eine Magnitude größer als 3 und sollten somit spürbar gewesen sein. Ob die Erdbeben in Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen, oder tektonischen Ursprungs waren ist mir nicht bekannt. Möglicherweise steht der Tremoranstieg auch in Verbindung mit den stärkeren Erdbeben. In diesem Fall müsste sich soeben ein stärkeres Erdbeben ereignet haben. Allerdings hinken die Berichte hierüber zeitlich ein wenig hinterher.

Ätna und Stromboli: Tremor erhöht

An den italienischen Vulkanen Ätna und Stromboli ist der Tremor leicht erhöht. Am Ätna fährt die Tremorkurve Achterbahn und ich halte einen baldigen paroxysmalen Vulkanausbruch für möglich.

Am Stromboli scheint der Tremor leicht erhöht zu sein, oder das Störsignal in der Seismik ist besonders hoch. Erhöhter Tremor ist oft ein Anzeichen für einen überlaufenden Lavastrom aus dem Krater, auf der ThermalCam gibt es dafür derzeit noch keinen Hinweis.

In diesem Zusammenahng möchte ich auf 2 neue Videos hinweisen. Das erste Video zeigt die Lavaströme im Frühjahr 2007 und den Krater in 2008. Im Vergleich zum Video vom letzten Wochenende kann man sehr schön die Veränderungen im Krater sehen. Mehr dazu in Kürze.

El Hierro: Tremor erhöht

Gestern ereigneten sich 198 Erdbeben, 10 davon mit einer Magnitude größer als 3. Heute ist die Intensität der Erdbeben ein wenig rückläufig, dafür setzte wieder Tremor ein, der darauf hindeutet, dass das Magma unterirdisch weiter migriert. Entsprechend verlagerten sich die Hypozentren der Erdbeben weiter südwestwärts. Die Bodendeformation hält an, es scheint sehr schnell viel Magma in die untere Erdkruste einzudringen.

El Hierro: erneuter Tremor, folgt ein Vulkanausbruch?

Update 17.30 Uhr: Die seismische Krise hält unvermindert an und es gab heute bereits 121 Erdbeben. Unabhängig vom Krisenstab PEVOLCA veröffentlichten Wissenschaftler von INVOLCAN neue Messdaten zur Bodendeformation und Kohlendioxid-Ausstoß: demnach wurde seit Beginn der seismischen Krise eine horizontale Bodendeformation von 2 cm gemessen und eine Vertikalkomponente von 3 cm. Der Kohlendioxid-Ausstoß bewegt sich auf normalem Niveau. Alle Daten zusammen gefasst bedeutet dies, dass tatsächlich ein Fluid (Magma) in die Erdkruste unter der Insel eindringt und sich im Moment in einer Tiefe zwischen 20 – 15 km horizontal bewegt. Da noch keine erhöhte Kohlendioxid-Konzentration gemessen wurde, kann man davon ausgehen, dass unterseeisch noch keine Lava ausfließt. Am Nachmittag rückte nun auch der Krisenstab von seiner Meinung ab, dass sich noch alles im „grünen Bereich“ bewegt und rief für den unbewohnten Südwesten die Alarmstufe „gelb“ aus.

Update 27.06.2012: Gestern waren es insgesamt 285 Beben, 19 davon mit einer Magnitude größer 3. Heute Vormittag waren es bereits 58 Erschütterungen. Der Tremor hat wieder abgenommen. Scheinbar ist das Magma wieder an einer unterirdischen Barriere angekommen. Die Hypozentren liegen nach wie vor in Tiefen zwischen 20 und 15 km, das Magma bewegt sich also horizontal und folgt dabei in etwa dem Muster, dass wir aus dem Sommer letzten Jahres kennen. Dabei stößt das Magma auch etwas weiter westwärts vor. Letztes Jahr wurde bereits eine weitere submarine Eruptionsspalte im Südwesten vermutet. Diese sollte allerdings in so großer Wassertiefe liegen, dass an der Oberfläche nichts zu sehen war. Möglicher Weise ist auch dort der Großteil der Lava ausgetreten.

Originalmeldung: Auf der Kanareninsel El Hierro setzte am Spätnachmittag erneut Tremor ein, der um einiges intensiver scheint, als der Gestrige. Mit anderen Worten: im Untergrund bewegt sich Magma und sucht sich einen Weg zur Erdoberfläche. Ähnlich wie im Oktober 2011 migriert es dabei Richtung Süden auf die Küste von El Juan zu. Mal gespannt, ob das Magma wieder bei „La Restinga“ austritt, oder ob es sich vielleicht doch schon früher einen Weg zur Erdobefläche bahnt. Derzeit konzentrieren sich die Beben unter dem Vulkan „Tanganasoga „.

Sollte das Magma wieder am „Eldiscreto“ eruptieren, stehen die Chancen auf die Geburt einer neuen Insel gar nicht mal so schlecht. By the way: bis um 20 Uhr gab es bereits 135 Erdbeben.

El Hierro: weitere Zunahme der Seismik

Gestern gab es insgesamt 16 Erdbeben auf El Hierro. Die Epizentren konzentrieren sich in der Bucht von „El Golfo“. Dort formiert sich vor der Küste ein Bebencluster. Eines der Beben hatte eine Magnitude von 2,9. Dieses Beben lag unter dem alten Vulkan Tanganasoga und dürfte von den Anwohnern von „Frontera“ wahrgenommen worden sein.

Die meisten Hypozentren liegen in einer Tiefe zwischen 15 und 20 km. In der Tat könnten die Erdbeben durch Magma ausgelöst werden, dass in die Hauptmagmakammer eindringt. Ein mögliches Szenario wäre aber auch ein langsames Zusammensacken der Hohlräume in der Erdkruste, in denen sich das Magma befand.

Zeitgleich nahm  der Tremor minimal zu. In den nächsten Wochen könnte es auf El Hierro wieder spannender werden.

Ätna: Tremor steigt

Update: im Augenblick geht der Tremor wieder zurück. Die Dame lässt weiterhin auf sich warten!

Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor. Zudem dampft der Südost-2-Krater stark. Ortsansässige berichteten heute Morgen von Detornationsgeräuschen. Leider trägt die mächtige Dame gerade eine Wolkenmütze, sodass auf den LiveCams nur sporadisch was zu erkennen ist. Gut möglich das sich der Vulkan auf einen neuen paroxysmalen Vulkanausbruch vorbereitet.

Ätna: Tremor steigt!

Update 21.20 Uhr: Der Paroxysmus kommt nur langsam in Gang. Mittlerweile ist ein Lavastrom zu sehen, der Richtung Valle del Bove fließt und gelegentlich steigen strombolianische Explosionen aus dem Südost-2-Krater auf. Das Verhalten des Vulkans ist diesmal relativ ungewöhnlich, scheinbar ist wenig Gasdruck vorhanden, sodass die Lava ruhiger ausfließt. Mal sehen, ob sich das noch ändert.

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Soeben habe ich auf der Tremorgrafik des INGV einen steilen Anstieg beobachtet. Gut möglich das der erwartete paroxysmaler Vulkanausbruch kurz bevor steht. Auf den LiveCams ist wegen Bewölkung derzeit nur wenig zu sehen.

Untypisch ist, dass es bisher nur zu einem kleinen Lavastrom im Krater des Südost-2-Kegels kam, die strombolianischen Eruptionen aber weitgehend ausblieben.

El Hierro: Tremor auf niedrigem Niveau

Gestern zeigte der Tremor eine Episode mit etwas stärkeren Pulsen, heute bewegt er sich auf niedrigem Niveau. Trotz des recht niedrigen Tremorgraphen war der Jacuzzi in den letzten Tagen sehr aktiv. Am Sonntag wurde 9 Erdbeben registriert. Die Grafik der GPS-Messungen wurde erneut rekalibriert mit der Folge, dass die Inflation deutlich geringere Maximalwerte erreichte, als bisher angenommen. Das ist für das errechnete Magmavolumen in der Magmakammer von Bedeutung; scheinbar ist deutlich weniger Magma aufgestiegen, als bisher angenommen. Inflation und Deflation halten sich derzeit die Waage.
Die Kollegen vom earthquake-report.com berichten von Gasaustritten an neuen Stellen, die sich allerdings in der Nähe des Jacuzzis befinden.