Turkmenistan: Erdbeben Mw 5,2

Heute Morgen bebte es in Turkmenistan mit einer Magnitude von 5,2. Das Epizentrum lag 91 km südlich von Serdar. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von 10 km lokalisiert. Gut 200 km entfernt gab es ein 2. Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Land am Kaspischen Meer wird öfters von starken Erdbeben erschüttert. In der Region um Aşgabat gab es im Jahr 1948 ein starkes Erdbeben mit katastrophalen Folgen. Es wird vermutet, dass mindestens 110.000 Menschen der Katastrophe zu Opfer fielen.

Mayotte: Erdbeben M 4,4

Es war 11.26 Uhr morgens in Mayotte, als die Erde an diesem Freitag bebte. Das Erdbeben war auf der ganzen Insel zu spüren. Nach Angaben des vulkanologischen und seismologischen Überwachungsnetzes von Mayotte (REVOSIMA) lag das Epizentrum 38 km ost-südöstlich von Dzaoudzi, in einer Tiefe von 48 km.

Seit dem 10. Mai 2018 lebt Mayotte mit den Erdbeben, die mehr oder weniger regelmäßig stattfinden. Die Beben erinnern die Bewohner von Mayotte daran, dass sich in 3.500 Metern Tiefe ein Unterwasservulkan entwickelt.

Island: Schwarmbeben an der Tjörnes-Fracture-Zone

Seit gestern Abend bebt es wieder an der isländischen Tjörnes-Fracture-Zone. Es gab 3 Erdbeben mit Magnituden von 4 oder größer. Das Stärkste brachte es auf M 4,3. Drei weitere Beben hatten Magnituden größer 3. Insgesamt wurden innerhalb von 48 Stunden 248 Beben registriert. Die Epizentren konzentrieren sich auf eine Region ca. 12 km östlich von Grimsey. Dort gibt es submarine Vulkane.

Update

Ägäis: Erdbeben M 5,2

Um 22:50 UCT ereignete sich ein moderates Erdbeben der Magnitude 5,2 in der Ägäis. Das Epizentrum befand sich 32 km östlich von Sykiá und 139 km östlich von Thessaloníki. Das Hypozentrum wurde in 17 km Tiefe lokalisiert. Der Erdstoß konnte in den Küstenregionen deutlich gespürt werden. Über Schäden ist noch nichts berichtet worden. Es gab mehrere Nachbeben und es ist mit weiteren Erschütterungen zu rechnen.

Lopevi: Warnung vor Vulkanausbruch

Das Vanuatu Department of Meteorology and Geohazards (VMGD) hat gestern vor einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch des Lopevi gewarnt. Grund für die Warnung ist eine deutliche Zunahme der Seismizität unter dem Vulkan. Es werden Dampfemissionen beobachtet. Die Alarmstufe ist 2/5. Eine Eruption kann ohne weitere Warnung erfolgen. Es wird empfohlen, sich nicht an den Rand des Kraters zu begeben. Das Bild zeigt das aktuelle Seismogramm. In Vanuatu ist derzeit nur der Yasur aktiv.

Villarrica mit Ascheeruption

Der chilenische Vulkan Villarrica erzeugte eine Ascheeruption und sorgte bei den Anwohnern für Besorgnis. Die Explosion ließ eine Aschewolke gut 600 m über den Krater aufsteigen. Wind verfrachtete die Aschewolke in östlicher Richtung. Um den Krater herum gab es Einschläge größerer Lavabomben. Die Eruption wurde von einem langanhaltenden Erdbeben begleitet, das von den Messstationen am Vulkan aufgezeichnet wurde. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Kilauea: Kratersee weiter gewachsen

Der Kratersee im Pit der Halemaumau-Caldera ist weiter gewachsen und nimmt nun eine Fläche von 3,3 Hektar ein. Ein neues Foto zeigt das Wachstum seit Ende letzten Jahres. Seitdem ist der Wasserspiegel um ca. 25 m angestiegen. Der Kilauea selbst ist weiterhin inaktiv. Allerdings sammelt sich im Untergrund Magma an. Davon zeugen Bodendeformationen und leichte Erdbeben. Im August wurden 950 Erschütterungen registriert, das waren 10% weniger als im Vormonat. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 4,2. Die Bodendeformation war ebenfalls leicht rückläufig.

Taal Vulkan: Neues Video vom Krater

Der Taal-Vulkan auf den Philippinen ist seismisch weiterhin aktiv. In den letzten 3 Tagen wurden 24 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Ein Beben war gestern so stark, dass es von Anwohnern gespürt wurde. Ein neues Video vom Krater auf Volcano Island zeigt, dass sich wieder ein großer Kratersee gebildet hat. Aus Fumarolen steigt Dampf bis zu 20 m hoch auf. das Video findet ihr in unserer FB-Gruppe.

Ätna: Gleiten der Ostflanke reguliert Eruptionen

Eine Forschungsarbeit neueren Datums enthüllt, dass das Gleiten der Ätna-Ostflanke eine regulierende Wirkung auf Eruptionen hat. Je nach Geschwindigkeit der Gleitbewegung können Vulkanausbrüche gehemmt, oder begünstigt werden.

Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler der Institute INGV und ISPRA, die zusammen eine Forschungsarbeit durchführten. Die Leitung der Studie hatte Giuseppe Pezzo. Anlass war die Eruption vom 24. Dezember 2018, der 2 Tage später ein Erdbeben der Magnitude 4,9 unter der Ostflanke des Vulkans folgte.

Die Wissenschaftler untersuchten die Störungen, entlang derer das Magma aufsteigt und an denen sich die Ostflanke bewegt. Die nötigen Daten lieferte ein multidisziplinärere Ansatz, bei denen SAR-Fernerkundungsdaten, GPS Messungen und Erkenntnisse aus der seismischen Tomografie verwendet wurden. Mit letzterer konnte ein Abbild der Störungszonen im Ätna erzeugt werden und die Hauptaufstiegsroute des Magmas entlang der bekannten Nordost- und Südfraktur identifiziert werden. Mit Hilfe der satellitengestützten Radarinterferometrie wurden Bodendeformationen lokalisiert und die Bewegungsgeschwindigkeit der Flanke gemessen. Die GPS Messungen ergänzten die Werte der Fernerkundung. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das Gleiten der Flanke den Magmenaufstieg generell begünstigt. Beschleunigt sich die Gleitbewegung indes, wirkt sie wie ein Ventil und kann eine Eruption im Gipfelbereich des Vulkans abwürgen.

Normalerweise gleitet die Flanke mit einer Geschwindigkeit von 4,5 cm pro Jahr seewärts. Das änderte sich auch im Zuge der Eruption vom 24. Dezember 2018. Die Bewegung beschleunigte sich um das 3-fach auf 15 cm pro Jahr. Dadurch hatte das aufsteigende Magma plötzlich mehr Platz und es kam zu einem Druckabfall. Dieser beendete die Eruption frühzeitig, obwohl genug eruptionsfähiges Magma vorhanden war. Ich hatte damals mit eine längeren Eruption gerechnet.

Dass die Ostflanke des Ätnas langsam Richtung Meer abrutscht ist keine neue Erkenntnis, sorgte vor 2 Jahren aber für einigen medialen Wirbel. Dabei fürchteten die Forscher des INGV bereits im Jahr 2001, dass es zu einem Kollaps der Flanke kommen könne. Damals hatte sich die Bewegung während einer Flankeneruption stark beschleunigt. Innerhalb weniger Wochen bewegte sich die Flanke mit dem Valle del Bove um gut 1 m. Das damals die Eruption trotz beschleunigter Gleitbewegung der Flanke nicht abgewürgt wurde, könnte daran gelegen haben, dass das Magma eben durch den vertikal verlaufenden Teil der Gleitstörung aufstieg und teilweise auch unterhalb dieser austrat. (Quellen: INGV, GSW)

Ätna-Update 25.09.20

Update: Hier ein kurzes Update vom Update. Soeben veröffentlichten italienische Fotografen Bilder von erhöhter strombolianischer Aktivität am Neuen Südostkrater. Sie entstanden gestern Abend und passen zeitlich zu der erhöhten Wärmestrahlung und dem plötzlichen Tremoranstieg. Die Fotografen beschreiben, dass es laute Detonationsgeräusche gab, die bis in die Ortschaften auf der Vulkanflanke zu hören waren. Der Tremor fluktuiert weiterhin stark und ich gehe davon aus, dass es weitere Phasen erhöhter Aktivität gibt.

Originalmelung: In dem neuen Update vom Ätna geht es um erhöhte Seismik, die sich am Mittwoch in der Nähe des zentralen Kraterbereichs manifestierte. Die Beben werden erst heute beim INGV angezeigt, und weisen auf Magmenbewegungen hin. Insgesamt wurden 13 Erdstöße registriert. 7 der Beben sind einem Schwarm zuzuordnen, der um 22:20 Uhr begann. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,9. Als Herdtiefe wird 0 m angegeben. Das Epizentrum lag östlich des Nordostkraters. Die anderen Beben des Schwarms manifestierten sich in wenigen hundert Metern Tiefe.

Der Tremor fluktuiert stark. Heute Nacht stürzte er bis an die Grenze zum grünen Bereich ab, stieg dann ebenso schnell wieder bis in den roten Bereich an. MIROVA detektierte eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 140 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto von gestern erkennt man eine Ascheeruption, die vom Sattelvent im Neuen Südostkrater ausging. Starker Wind verfrachtete die Aschewolke in südöstlicher Richtung. Momentan ist es so stürmisch am Vulkan, dass die Livecams wackeln. Tatsächlich könnte der Sturm den Tremor beeinflussen.

Die Interpretation der Daten deutet darauf hin, dass sich wieder mehr Magma unter dem Vulkan bewegt, als es in den letzten Wochen der Fall war und ich rechne mit einem Anstieg der vulkanischen Aktivität am Ätna.

Mehrere Beben auf Sizilien

In den letzten Tagen gab es mehrere Erdbeben auf Sizilien. Ein Schwarm ereignete sich knapp 40 Kilometer nördlich des Ätnas und könnte mit der Aktivierung lokaler Störungszonen durch ein verändertes Spannugsumfeld im Bereich des Vulkans zusammenhängen.

Interessant ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,4, der sich östlich von Stromboli ereignete. Das Hypozentrum des Bebens lag in 214 km Tiefe und damit im Erdmantel. Sehr wahrscheinlich brach ein Stück subduzierte Erdkruste. In diesem Bereich konnte man öfters Erdbeben beobachten, bevor es zu einer Aktivitätssteigerung am Stromboli kam. Dieser Vulkan ist momentan relativ ruhig und erzeugt kleine strombolianische Eruptionen.

Nanokristalle können Eruptionen beeinflussen

Wissenschaftler der Universität Bayreuth untersuchten Nanokristalle im Magma und fanden Erstaunliches heraus: die nur 20 bis 30 Millionstel Millimeter großen Kristalle können einen effusiv eruptierenden Vulkan in einen Explosiven verwandeln und große Katastrophen auslösen.

Nanokristalle unter dem Transmissionselektronenmikroskop. © Danilo Di Genova

Die neue Studie fand unter Leitung von Dr. Danilo Di Genova am BGI statt. Die Geoforscher untersuchten Lava unterschiedlichster Vulkane und entdeckten dabei unter dem Transmissionselektronenmikroskop die Nanokristalle, die sie Nanolithen nannten. Sie bestehen überwiegend aus Eisen, Silizium und Aluminium und sind in der Lage die Viskosität eines Magmas zu erhöhen. Sobald sich Nanokristalle in einer niedrigviskosen, basaltischen Schmelze bilden, wird das Magma so zähflüssig, dass seine Fließfähigkeit stark eingeschränkt wird. Gase können ebenfalls nicht mehr entweichen. In der Folge steigt der Druck im Inneren des Vulkans und es kann zu einer verheerenden Explosion kommen.

Das deutsch-britische Forscherteam entdeckte die Kristalle u.a. in vulkanischem Glas und in Lavaproben des Ätnas. Im Labor schmolzen sie die Lava bei Temperaturen von mehr als 1300 Grad Celsius und fanden heraus, dass sich die Nanolithen bilden, wenn sich die Schmelze sehr schnell abkühlte. In der Natur müssen natürlich erst einmal so hohe Temperaturen erreicht werden. Das trifft praktisch nur auf primäres Stamm-Magma zu, dass direkt aus dem Erdmantel aufsteigt. Zudem gilt zu bedenken, dass streng genommen bei Laborversuchen kein Magma entsteht, wenn bereits erkaltete Lavaproben geschmolzen werden. Es ist halt flüssige Lava, der eine entscheidende Komponente fehlt: Fluide Phasen! Sie beeinflussen im hohen Maß das Eruptionsgeschehen und verflüchtigen sich zum größten Teil während der Eruption.

Die Forscher sind der Überzeugung, dass so mancher katastrophaler Vulkanausbruch durch Nanolithen verschlimmert wurde. Sie möchten untersuchen, ob nicht vielleicht sogar der Vesuv-Ausbruch, der im Jahre 79 Pompeji zerstörte, durch Nanokristalle zustande kam.

(Quellen: https://advances.sciencemag.org/, MDR)

Piton Fournaise: Zunahme der Erdbeben

Seit dem 20. September nimmt die vulkanisch bedingte Erdbebenätigkeit unter dem Piton de la Fournaise zu. Innerhalb von 2 Tagen wurden 21 schwache Erschütterungen registriert. sie hatten Maximalamplituden von 1 und lagen in Tiefen zwischen 1,7 und 2,2 km. Das Epizentrum manifestierte sich unter dem Gipfelkrater Dolomieu. Dort wurde am Montag auch der Abgang einer Schuttlawine dokumentiert. Ob es einen Zusammenhang mit den Beben gibt ist unklar. Möglicherweise spielte da auch die Inflation eine Rolle, denn zeitgleich mit der Zunahme der Bebentätigkeit wurde ein Anschwellen des Gipfelbereichs festgestellt. Darüber hinaus stieg die Kohlendioxid-Konzentration von Fumarolen. Die Indizien sprechen dafür, dass Magma aufsteigt und das oberste Magmenreservoire auffüllt. Früher, oder später wird es zu einer neuen Eruption kommen. Die letzten Eruptionen fanden meistens so 3-4 Wochen nach bekannt werden vergleichbarer Anzeichen statt.

Rincon de la Vieja ausgebrochen

Am costaricanischen Vulkan Rincon de la Vieja ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Vulkanasche ging in 2 km Entfernung vom Krater nieder. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei dem ausgestoßenem Material um altes Gestein, dass du im Schlot anstand und durch die Dampfexplosion fragmentiert wurde. Es war eine der stärksten phreatischen Eruptionen der letzten Jahre. Laut Aussage eines einheimischen Vulkanologen (Javier Pacheco/OVSICORI), begann der aktuelle Eruptionszyklus bereits im Jahr 2011. Die stärkste Eruption der jüngeren Vergangenheit wurde im Jahr 1995 dokumentiert. Damals stieg eine Eruptionswolke mehrere Kilometer hoch auf und es entstanden Lahare.

Popocatepetl meldet sich zurück

Zuletzt war es etwas ruhiger geworden, um dem mexikanischen Vulkan Popocatepetel. Seit dem Wochenende eruptiert er wieder regelmäßig Aschewolken. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die Asche driftet in nördlicher Richtung. CENAPRED berichtete gestern über 103 Asche-Dampf-Exhalationen und 576 Minuten Tremor. Es bewegt sich wieder mehr Magma im Untergrund.

Hasan Dağı: Gasemissionen nach Erdbeben

Eine ungewöhnliche Meldung aus der Türkei kombiniert Erdbeben mit Vulkanismus. Am Sonntag bebte es im Grenzgebiet der Provinzen Aksaray und Niğde mit einer Magnitude von 5,3. Das Epizentrum wurde 23 km nordöstlich von Emirgazi lokalisiert. Der Erdbebenherd lag in nur 3 km Tiefe. Knapp 30 km nordwestlich des Epizentrums befindet sich der Vulkan Hasan Dağı. Mit einer Höhe von 3.268 m stellt er die 2. höchste Erhebung Zentralanatoliens dar. Der Vulkan gilt als inaktiv, brach aber wahrscheinlich zuletzt vor gut 8600 Jahren aus und müsste demnach als aktiver Vulkan geführt werden. Hinweise auf den Ausbruch liefern Wandmalereien, die in der jungsteinzeitlichen Siedlung Çatal Höyük entdeckt wurden und einen Vulkanausbruch darstellen. Bei den Wandmalereien handelt es sich um die ältesten bildlichen Darstellungen eines Vulkanausbruchs.

Während des Pleistozäns eruptierte der Hasan Dağı viel von dem Material der Tuffschichten, in denen später die Höhlenwohnungen von Kappadokien gegraben wurden. Die Stadt Göreme ist hier das touristische Zentrum der Region und dürfte vielen Reisenden ein Begriff sein. Die Tuffschichten zeugen davon, wie stark der Hasan Dağı ausbrechen konnte. Soweit, so gut. Nun machen Videos die Runde durch die Sozialen Medien, die nach dem Erdbeben entstanden und Gasaustritte zeigen. Scheinbar handelt es sich um neue Fumarolen, die sich nahe des Gipfelkraters gebildet haben. Ein Team aus Geologen will nun Gasproben nehmen und diese analysieren. Gasausbrüche kommen nach Erdbeben immer wieder vor und müssen nicht im Zusammenhang mit dem Vulkanismus stehen. An einem Vulkan kann man allerdings davon ausgehen, dass es sich wahrscheinlich um magmatische Gase handelt.

Natürlich beschwichtigen offizielle Stellen und wollen Panik in der Bevölkerung vermeiden. Die Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs in der Türkei sehe ich bis jetzt auch noch nicht, allerdings gibt es Nachbeben und man kann nicht ausschließen, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet. Sollte es zu einem Ausbruch kommen, dann wird dieser bestimmt noch einige Zeit auf sich warten lassen. Es wäre ein schönes Beispiel dafür, dass Erdbeben Vulkanausbrüche triggern können.

Campi Flegrei: Schwarmbeben in der letzten Woche

In der letzten Woche kam es zu einem Erdbebenschwarm unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Zwischen dem 17. und 20. September wurden insgesamt 29 Erdbeben vom INGV registriert. Die stärksten Erschütterungen hatten die Magnitude 1,2 und lagen in gut 1 km Tiefe. Die Epizentren lagen östlich von Pozzuoli. Nach mehreren Wochen relativer Ruhe steigerte sich die Seismik deutlich. Im Wochenverlauf registrierte das INGV insgesamt 49 Erschütterungen. Die Inflation liegt bei 6 mm im Monat. Seit 2011 hob sich der Boden um 64,5 cm an. In diesem Jahr hat sich die Inflation um 1 mm gegenüber den Vorjahren verringert. Das Gleiche gilt für die Gastemperatur der Pisciarelli-Fumarole. Sie betrug 114 Grad und ist etwas kühler geworden. Trotzdem bleibt die Lage in der Caldera angespannt.

Vulkane Guatemalas am 23.09.20

Heute stehen die 3 aktiven Vulkane Guatemalas im Fokus meiner Berichterstattung: Fuego, Pacaya und Santiaguito. Alle 3 Vulkane sind dieses Jahr permanent aktiv. Natürlich gibt es einige Fluktuationen in der Intensität der Vulkanausbrüche. In den letzten Tagen steigerten sich alle 3 Vulkane.

Fuego mit vulcanianischen Explosionen

Die Vulkanologen von INSIVUMEH beschreiben die explosive Tätigkeit am Fuego als moderat bis stark. Es werden pro Stunde zwischen 12 und 16 vulcanianische Eruptionen generiert. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m über dem Meeresspiegel steigen. Die Aschewolken driften in westlicher Richtung und legen Entfernungen von bis zu 15 km zurück. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgespien. Es entstehen glühende Schuttlawinen die durch die verschiedenen Abflussrinnen abgehen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto ist noch ein Lavastrom zu erkennen, der Richtung Süden fließt. Im aktuellen Bulletin ist davon allerdings keine Rede mehr.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Anders sieht es da am Pacaya aus. Er eruptiert nach wie vor einen Lavastrom. Allerdings fließt er nun nicht mehr nach Norden, sondern in südlicher Richtung. Damit liegt er außerhalb der Reichweite der Touristen, sofern es welche gibt. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 148 MW. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Schlacken werden bis zu 75 m hochgeschleudert.

Santiaguito mit Domwachstum

Im Westen Guatemalas liegt der Domvulkan Santiaguito. Der Dom macht das, was er machen soll: wachsen! Es werden Schuttlawinen generiert und es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme abgehen. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und steigerte sich in dieser Disziplin. Wurden die Ausbrüche bis vor wenigen Wochen als schwach beschrieben, sind sie nun so stark, dass man in umliegenden Gemeinden Explosionsgeräusche hört. Damit wäre der Santiaguito ein guter Kandidat für eine Vulkanreise. Das Besondere: Man kann den Lavadom sehr gut vom Gipfel des Vulkans Santa Maria aus beobachten. Dort sitzt man gut 1000 m oberhalb des Doms, der sich am Fuß des Santa Marias erhebt.