Island: Vulkanausbruch hat begonnen

Gestern Abend hat der erwartete Vulkanausbruch auf Island begonnen. Obwohl man wusste, dass sich Magma im Untergrund ansammelte, kam der Start gestern Abend, um 20.45 Uhr Ortszeit, dennoch überraschend, da alle Parameter eigentlich auf Entspannung der Situation hindeuteten. Im Tal Geldingadali , am südöstlichen Rand vom Fagradalsfjall, öffnete sich eine 500-700 m große Eruptionsspalte. Es entstand eine Reihe kleinerer Lavafontänen, die 2 Lavaströme speisen. Gestern Abend war der Ausbruch noch verhältnismäßig klein, genauso, wie es die Vulkanologen erwartet hatten. Größere Explosionen gab es bisher nicht, es handelt sich um eine rein effusive Eruption. Aschewolken und eine damit einhergehende Beeinträchtigung des Flugverkehrs werden nicht erwartet. Allerdings könnte der Flughafen Keflavik beeinträchtigt werden, da er nur wenige Kilometer von der Eruptionsstelle entfernt liegt. Die größte Beeinträchtigung dürfte von den Gasemissionen ausgehen, die oft mit Spalteneruptionen assoziiert sind. Besonders in dem Tal, in dem die Eruption stattfindet, könnten sich bei Windstille lebensgefährliche Gaskonzentrationen ergeben. Allerdings ist es auf Island so gut wie nie windstill.

Die ersten brauchbaren Bilder der Eruption zeige ich euch hier. Sie wurden heute Morgen von der isländischen Küstenwache gemacht. Interessante Weise blieb der Tremor gering und es gab auch keinen Anstieg in Frequenzbändern, die bisher nicht aktiv waren. Selbst zu Beginn der Eruption gab es nur eine leichte Erhöhung im Frequenzband 0,5-1 Hz. Die Häufigkeit der Erdbeben hat ebenfalls weiter abgenommen. Mich erinnert das Ganze momentan an die Voreruption des Bardarbunga-Ereignisses. Allerdings ist es völlig offen, ob eine deutlich stärkere Eruption folgen wird.

Erste Videobilder des Geschehens wurden vom isländischen TV-Sender RUV veröffentlicht. Das Bewegtbild verdeutlich, dass es sich bisher tatsächlich nur um eine kleine Eruption handelt.

Erdbeben-Update 19.03.21: Island

Im Erdbeben-Update vom Freitag schreibe ich einmal mehr über die Geschehnisse auf Island. Dort kam es an anderer Stelle zu einem weiteren Erdbebenschwarm. In China manifestierte sich ein moderates-starkes Erdbeben. 

Island: Schwarmbeben bei Reykjanestá

Der Erdbebenschwarm auf Island verstärkte sich heute Nacht wieder. Es gab zahlreiche Erschütterungen, von denen zehn Magnituden im 3-er Bereich hatten. Bei genauerer Betrachtung erkennt man allerdings, dass sich die Epizentren in den Westen von Reykjanes verlagerten. Tatsächlich wurden viele Epizentren ca. 3 km nordwestlich von Reykjanestá lokalisiert. Damit lagen sie unter dem Meer und stehen wohl nur indirekt mit dem Erdbebenschwarm und der Magmenintrusion beim Fagradalsfjall in Verbindung. Da die beiden Lokalität nur ca. 20 km voneinander entfernt sind, werden sie in einer Tabelle geführt, weshalb es schwierig ist zu beurteilen, wie sich das Schwarmbeben beim Fagradalsfjall verhält. Ich gehe davon aus, dass die Seismizität dort weiter rückläufig ist. IMO gibt in einem Bericht an, dass es der Schwarm am Fagradalsfjall gestern auf 1300 Erschütterungen brachte. Absolut gesehen, sind das natürlich immer noch sehr viele Beben.

Die chinesische Provinz Xizang wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 95 km nordöstlich von Nagqu verortet. An betagter Bausubstanz können Erdbeben dieser Magnitude bereits moderate bis starke Schäden anrichten. Meldungen darüber liegen allerdings noch nicht vor.

Die chinesische Region Xizang ist autonom und war früher besser unter dem Namen Tibet bekannt und liegt auf einer Hochebene auf der Nordseite des Himalaya-Gebirges. Aufgrund ihrer gewaltigen Gipfel wird die Region auch als „Dach der Welt“ bezeichnet. An der Grenze zu Nepal befindet sich der Mt. Everest. Hier wirken die Kräfte der Plattentektonik besonders stark und es wundert nicht, dass es in der Region oft zu Erdbeben kommt.

Ätna Paroxysmus No 15 hat begonnen

Noch während ich den Bericht unten getippt habe, startete der Ätna durch und fing mit dem Paroxysmus No 15. an. Der Tremor schießt in die Höhe und es wird eine Aschewolke ausgestoßen, die schnell an Größe zulegt. Außerdem fängt ein Lavastrom an zu fließen. Insofern wiederholen sich die Ereignisse, die wir bereits von den anderen Paroxysmen kennen. Es gibt allerdings einen Unterschied zu den bisherigen Eruptionen: die Sichtbedingungen sind schlecht, doch das Localteam versucht sich an einem Livestream. Sie befinden sich im Osten des Vulkans, auf einem Parkplatz unterhalb des Valle del Bove. Dort stand ich ach schon so manches mal und spähte sehnsuchtsvoll gen Krater.

Der Paroxysmus ist im vollen Gange und dürfte seinen Höhepunkt erreicht haben. Wolkenlücken geben den Blick ab und an frei, doch die meisten Livecams befinden sich unterhalb der Wolkengrenze. Nur die Webcams oberhalb von 1900 m haben beständig freie Sicht. Dazu zählen eine Thermalcam des INGV und die SkylineCam nah der oberen Seilbahnstation. Bisher läuft der Paroxysmus ohne große Überraschungen ab. Das Localteam hat diesmal Pech, denn immer wieder zeihen dichte Wolken durch das Valle del Bove (Tal des Ochsen) und verdecken die Sicht. Es gibt nur kurze Phasen ohne Wolken.

Eigentlich sah es bereits so aus, als wäre der Paroxysmus beendet, da sich der Tremor im freien Fall befand, doch momentan hat er sich im unteren Drittel des roten Bereichs gefangen und bewegt sich seitwärts. Solche Nachwehen hatten wir allerdings schon bei früheren Ausbrüchen und für gewöhnlich hält so eine Zwischenphase nicht lange an, bevor der Paroxysmus dann endgültig endet. Bis dahin werden noch Lavaströme unterwegs sein. Mit explosiver Tätigkeit rechne ich nicht mehr, allerdings ist man vor Überraschungen am Ätna ja nie sicher.

Vulkan-Update 19.03.21: Ätna, Klyuchevskoy, Pacaya

Heute warten wir wieder auf einen weiteren Ätna-Paroxysmus. Außerdem gibt es neue Bilder der Klyuchevskoy-Flankeneruption. Der Pacaya stößt weiter Vulkanasche aus und am Taal bleibt die Seismizität hoch.

Ätna: Tremor im roten Bereich

Statistisch gesehen erwarten wir für heute einen weiteren Paroxysmus am sizilianischen Vulkan Ätna. Tatsächlich stieg der Tremor heute Früh bereits bis in den roten Bereich, an dessen Grenze er sich gerade seitwärts bewegt. Leider ist das Wetter schlecht und aktuell bietet nur die Cam an der oberen Seilbahnstation einen Blick auf den Gipfel. Die Krater sind auch von einer dünnen Wolkenschicht eingehüllt, doch man sieht, dass in der Dampfwolke, die vom Neuen Südostkrater ausgeht, Vulkanasche enthalten ist. Es findet also bereits eine eruptive Tätigkeit statt. Es ist stark windig und die Wolken driften schnell in Richtung Osten. Wahrscheinlich startet der Paroxysmus im Laufe des Vormittags durch. Die Ortschaften in Windrichtung haben dann mit starken Asche-Lapilli-Regen zu rechnen.

Die Erdbebentätigkeit am Ätna ist auf dem niedrigsten Niveau seit gut 2 Jahren angekommen. Heute gab es aber wieder 2 Erschütterungen mit Magnituden im 2-er Bereich. Wie immer in solchen Situationen muss man sich Fragen, ob kein Magma mehr aufsteigt, oder ob die Aufstiegswege frei sind und keine Erdbeben mehr entstehen. Ich denke, dass es momentan zumindest keine größeren Magmenintrusionen aus der Grenzregion zum Erdmantel mehr gibt. Innerhalb des mehrstöckigen Fördersystems des Ätnas wird noch Magma aufsteigen. Ein Beweis hierfür liefern die anhaltenden Paroxysmen.

Klyuchevskoy: Flankeneruption geht weiter

Am Klyuchevskoy auf Kamtschatka geht die Flankeneruption weiter. Allerdings wird von MIROVA aktuell nur eine moderate Thermalstrahlung registriert, was allerdings an der Bewölkung liegen könnte. Dafür gibt es ein neues Foto der Eruption, dass ich Euch nicht vorenthalten möchte. Das Bild stammt vom 16. März.

Pacaya eruptiert weiter

In Guatemala ist es der Pacaya, der ständig für Schlagzeilen sorgt. So meldet das VAAC auch heute Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m. MIROVA registrierte gestern Abend eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1665 MW Leistung. INSIVUMEH berichtete gestern noch von einem Lavastrom, mit einer Länge von 425 m. Zum Zeitpunkt des Berichts quetschten sich aber 2 neue Ströme aus der Vulkanflanke. Diese dürften in der Nacht dann deutlich an Länge zugelegt haben, wahrscheinlich im Zuge einer weiteren paroxysmalen Episode.

Taal-Vulkan: Seismizität bleibt hoch

In den vergangenen 24 Stunden registrierte das seismische Netzwerk am Taal 110 vulkanisch bedingte Erdbeben. Enthalten waren 63 Tremor-Episoden mit einer Dauer zwischen 1 und 15 Minuten und drei 3 hybride Ereignisse. Die restlichen Parameter bewegten sich auf dem gleichen Niveau der Vortage.

Vulkan-Update 18.03.21: Taal, Campi Flegrei, Yellowstone

Im Fokus des heutigen Updates zu den Vulkanen, stehen überwiegend seismische Ereignisse. Die Tabellenführung übernimmt der Taal auf den Philippinen, aber auch unter der Campi Flegrei und unter dem Yellowstone ist der Boden in Bewegung. 

Taal: Tremor hoch

Das philippinische Institut PHILVOLCS meldete heute, dass es am Taal auf Luzon zu zahlreichen Beben gekommen ist. Insgesamt zeichneten die Seismographen 164 Signale auf.  94 davon waren auf vulkanotektonische Beben zurückzuführen. 67 Signale zeugten von Tremor-Episoden. Sie dauerten bis zu 2 Minuten. Außerdem wurden 3 hybride Ereignisse aufgezeichnet. Aus den Fumarolen im Hauptkrater stiegen Dampfwolken bis zu 20 m hoch. der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 605 Tonnen am Tag. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert. Die Indikatoren sprechen dafür, dass sich Magma unter dem Vulkan akkumuliert.

Campi Flegrei: Zahlreiche Beben

In den letzten Tagen kam es zu einigen Erdbeben unter Europas mächtigstem Calderavulkan. In der Woche 8 bis 14 März 2021 wurden 95 Erdbeben registriert. Die Inflationsgeschwindigkeit wird mit 13 mm pro Monat mit einer Toleranz von 2 mm angegeben. Seit 2011 hob sich der Boden um 71,5 mm an. Sollte die Bodendeformation auf Inflation mit Magma zurückzuführen sein, dann sammelt sich dort eine Menge von dem Zeug im Untergrund an.

Yellowstone N.P.: Seismik erhöht

In den letzten 2 Wochen legte die Seismizität im Bereich der Yellowstone-Caldera zu. Das USGS registrierte 48 leichte Erschütterungen. 2 Beben hatten Magnituden größer als 2. Auch wenige Kilometer westlich des Nationalparks kam es zu einem Erdbebenschwarm.

Apropos Yellowstone: was macht eigentlich unser Supergeysir Steamboat? Die mediale Aufmerksamkeit, die der weltgrößte Geysir noch vor 2 Jahren genoss, ist auf nahezu Null gesunken. Allerdings hat er seine Aktivität nicht eingestellt, aber sein Pausenintervall ist deutlich länger geworden. Die längste Pause der letzten Wochen betrug 21 Tage. Doch heute ist der Geysir nach einer nur 14-tägigen Pause wieder gesprungen. Es war der 2. Sprung in diesem Monat.

Erdbeben-Update 18.03.21: Algerien

Das Erdbeben-Update vom 18. März thematisiert einmal mehr den isländischen Erdbebenschwarm, die Vorgänge auf Hawaii und das stärkste Beben der letzten 24 Stunden, dass sich in Algerien manifestierte.

Algerien: Erdbeben Mw 6,0

ErdbebenUpdate: Medienberichten zufolge sollen durch das Erdbeben gut 17 Menschen verletzt worden sein. Es gab moderate Schäden an einigen Gebäuden. Auf Mallorca wurde ein 12 cm hoher Mini-Tsunmai registriert.

Originalmeldung: Im Norden des afrikanischen Staates Algerien bebte es heute Nacht mit einer Magnitude 6,0. Der Erdbebenherd lag in 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 24 km nördlich der Hafenstadt Bejaïa lokalisiert und lag somit offshore. In der Region gab es sowohl Vor-, als auch Nachbeben. Beben dieser Magnitude können Schäden an der Infrastruktur verursachen, allerdings liegen bisher keine Meldungen darüber vor. Dafür gibt es eine große Anzahl an Wahrnehmungsberichten beim EMSC. Die Erschütterung wird als stark beschrieben und war in einem Umkreis von mehr als 100 km zu spüren gewesen.

Algerien ist ein Land mit einem erhöhten Erdbebenrisiko. Es gibt zahlreiche Störungszonen, die zum einen mit der Bildung des Mittelmeer-Beckens im Zusammenhang stehen, zum Anderen aber auch mit der Orogenese des Atlas-Gebirges. Das Land wird von mehreren großen Blattverschiebungen durchzogen. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich wahrscheinlich an der South Kabilyian Fault. Dabei handelt es sich um eine relativ kurze Blattverschiebung.

Hawaii: zahlreiche Erdbeben

Auf Big Island Hawaii manifestieren sich wieder sehr viele Erdbeben. Die meisten Erschütterungen gibt es erneut am unteren Westrift bei Pahala. Die Erdbebenherde liegen überwiegend in 32 km Tiefe. Die Magnituden bewegen sich zum großen Teil im 2-er Bereich, es gibt aber auch Erschütterungen ab M 3. Ungewöhnlich ist eine Zunahme der Seismizität im Bereich des Vulkans Mauna Loa. Hier liegen die Epizentren überwiegend in der Caldera und südlich davon. Die Hypozentren befinden sich in geringen Tiefen und zum Teil sogar über dem Meeresspiegel, direkt im Vulkangebäude.

Island: Schwarmbeben flaut weiter ab

In den letzten Stunden hat der Erdbebenschwarm unter Reykjanes weiter nachgelassen. Die automatisch erstellten Tabellen von IMO zeigen für die letzten 48 Stunden „nur“ noch 898 Erschütterungen an. 8 Ereignisse hatten Magnituden ab 3. In den Tabellen werden allerdings nicht alle Erdbeben aufgeführt. Laut einem Bericht auf IMO, wurden nach manueller Auswertung der Ereignisse gestern 1400 Beben erfasst. Dennoch, ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vortagen. Die potenzielle Eruption ist allerdings noch nicht endgültig abgesagt. Im Gegenteil: die Inflation wirkt sich auch zunehmend an der Oberfläche aus. Es wurden erste Risse in der asphaltierten Straße nach Grindavik gemeldet.

Erdbeben-Update 17.03.21: Island und so

Im Erdbeben-Update vom Mittwoch geht es um das Schwarmebben auf Island, das weiter an Schwung verloren hat. Außerdem bebte es u.a. auf den Philippinen, am West Chile Rise und unter dem Carlsberg-Ridge.

Island: Schwarmbeben deutlich rückläufig

Die Bebentätigkeit auf Island hat in den letzten 24 Stunden deutlich nachgelassen. In den Tabellen von IMO werden für die letzten 48 Stunden noch 1003 Beben angezeigt. Das sind etwas 60% weniger, als es noch vergangene Woche der Fall war. Die Zahl stärkerer Beben ab M 3 hat sich deutlich reduziert. Heute ist es auf Reykjanes besonders stürmisch, so dass es sein kann, das nicht alle schwächeren Beben registriert werden. Dennoch sieht es momentan nicht danach aus, als würde das Magma kurzfristig den finalen Aufstieg schaffen. Doch solche Vorgänge sind dynamische Prozesse, deren Verläufe sich unerwartet schnell entwickeln können. Es bleibt also spannend auf Island.

West Chile Rise: Erdbeben Mw 5,7

Am Mittelozeanischen Rücken vor der chilenischen Küste, bebte es gestern Nacht mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 980 km westlich von Castro in Chile lokalisiert.

Carlsberg-Ridge: Erdstoß Mw 5,6

Ein vergleichbares Beben wie vor Chile, ereignete sich im Indischen Ozean. Dort gab es eine Erschütterungen Mw 5,6 am Carlsberg-Rige, westlich der Malediven. Das Hypozentrum wurde auch hier in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 459 km westlich von Hithadhoo auf den Malediven.

Philippinen: Erdbeben M 4,7

Die philippinische Insel Luzon wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,7 erschüttert. Der Erdbebenherd wurde in km 38 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag 6 km östlich von Bayombong.

In unserem Kontext zu den Vulkanen interessanter, ist ein Beben der Magnitude 4,6, dass sich bereits gestern auf Luzon zugetragen hatte. Sein Hypozentrum lag in 53 Tiefe, das Epizentrum 12 km nördlich von San Narciso. Ca. 20 km weiter östlich liegt der Pinatubo.

Vulkan-Update 17.03.21: Ätna Paroxysmus No 14

Heute geht es auf vulkane.net um einen weiteren Ätna-Paroxysmus, der Aktivität am Pacaya und am Lewotolok. Vom Taal sind ebenfalls neue Daten verfügbar.

Ätna Paroxysmus No 14

In den frühen Morgenstunden ereignete sich der 14. Paroxysmus in Folge. Nachts begann der Tremor zu steigen und erreichte gegen 2 Uhr MEZ den roten Bereich. Zur Morgendämmerung befand sich die Eruption in ihrer Hochphase. Es wurde eine sehr hohe Lavafontäne erzeugt, die bestimmt an die 1000 m hoch aufstieg. Starker Wind verfrachtete die Aschewolke in Richtung Südosten. In den Ortschaften in Windrichtung kam es wieder zu starkem Asche-Lapilli-Regen. Natürlich floss auch wieder ein Lavastrom in das Valle del Bove. Obwohl das Wetter suboptimal war, entstanden sehr stimmungsvolle Aufnahmen der Fotografen vor Ort. Auf den LiveCams war das Naturspektakel nur bedingt zu verfolgen, da oft Wolken die Sicht behinderten.

Pacaya mit Aschewolken

Auch am Pacaya wechseln sich ruhigere Phasen mit solchen ab, bei denen kleine Lavafontänen und Aschewolken entstehen. Auch Lavaströme gibt es, die ihren Lava-Ausstoß entsprechend der Aktivitätsperioden ändern. Theoretisch kann man also auch hier von Paroxysmen sprechen, obwohl sie am Pacaya nicht so kraftvoll sind, wie am Ätna. Das VAAC detektierte heute wieder eine Aschewolke, die bis zu 3700 m hoch aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Glühende Tephra wurde bis zu 500 m über Kraterhöhe gefördert. Der Lavastrom auf der Südflanke ist 1800 m lang und es kommt zu Blocklawinen. Die Daten stammen von INSIVUMEH.

Lewotolok mit strombolianischen Eruptionen

In Indonesien ist der Lewotolok weiterhin aktiv. Er generierte in den ersten 6 Tagesstunden 14 explosive Eruptionen. Die Seismografen fingen außerdem Signale von starken Entgasungen auf und es wurde eine Tremor-Phase registriert.

Taal: Weiterer Tremor

Der Tremor ist es, der auch auf den Philippinen zu einiger Besorgnis am Taal Vulkan führt. PHILVOLCS meldete, dass es gestern zu 44 Tremor-Phasen kam, die bis zu 5 Minuten andauerten. Darüber hinaus wurden 11 vulkanotektonische Erschütterungen festgestellt. Dampfwolken stiegen bis zu 50 m hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich auf 689 Tonnen am Tag. Wassertemperatur und pH-Wert des Kratersees blieben stabil und betrugen 71.8°C  und pH 1.59.

Corna-Update 16.03.21

Es ist schon ein paar Wochen her, dass ich mich zur Corona-Pandemie geäußert habe. Im Endeffekt gab es für mich keine besonders großen Überraschungen: das politische Versagen der Regierenden nimmt seinen vorhergesehenen Lauf, wobei im gleichen Atemzug auf der einen Seite beschwichtigt wird, auf der anderen Seite wird man nicht müde, die schlimmsten Szenarien heraufzubeschwören, damit die Bürger folgsam sind. Man sieht uns bereits in der dritten Welle der Mutanten, obwohl die 2. Welle noch nicht vorüber ist. Aktuell steigen die Infektionszahlen zwar wieder moderat an, aber bei weitem nicht in dem prognostizierten Maß. Interessant ist, dass, wie es bereits im September der Fall war, nun wieder vor allem jüngere Menschen infiziert werden und dass die Todeszahlen deutlich gesunken sind, obwohl erst 2.951.692 (3,5%) Personen einen vollständigen Impfschutz haben. Der Rückgang der Todeszahlen dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass zuerst die über 80-jährigen in den Pflegeheimen geimpft wurden. Das verdeutlicht aber auch einmal mehr, wie das Risiko einer tödlich verlaufenden Infektion verteilt ist.

Eine Risiko-Umverteilung findet nun statt, da auch jüngere Menschen aus einigen Berufsgruppen geimpft werden: hier kam es jüngst zu starken Nebenwirkungen bei Personen, die mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft wurden. Auf 1,6 Millionen Impfungen erfolgten bei 7 Geimpften zeitnahe Trombosen der Hirnvenen, die möglicherweise einen Zusammenhang mit den Impfungen aufweisen. Bei 6 der betroffenen Personen handelte es sich um Frauen. 3 Patientinnen verstarben. Ob die Trombosen tatsächlich durch das Vakzin ausgelöst wurden, wird derzeit untersucht. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre das auch eine Bestätigung dafür, dass vor Zulassung des Impfstoffs einfach nicht genügend Daten vorhanden waren, um auf die seltenen, aber starken Nebenwirkungen mit möglicher Todesfolge hinzuweisen. Genau das hatten Kritiker der eilig zugelassenen Impfstoffe befürchtet. Tatsache ist auch, dass die nicht tödlichen Nebenwirkungen der Impfung weit verbreitet sind und das ungewöhnlich viele mit AZ-Geimpfte über heftige Impfreaktionen klagen.

Praktisch alle öffentlich gehörten Experten stimmen darin überein, dass das Risiko einer tödlichen Nebenwirkung geringer sei, als das Risiko, an den Folgen einer COVID-19 Infektion zu sterben. Betrachtet man die Summe aller Bürger trifft das sicher zu. Schließt man die Risikogruppe allerdings aus, dann verschiebt sich das Risikoverhältnis deutlich, denn bei jüngeren Menschen kommt es verhältnismäßig selten zu einer tödlich verlaufenden Corona-Infektion. So gehören meiner Meinung nach alle Karten offen auf den Tisch gelegt, damit jeder für sich selbst entscheiden kann, ob er ein mögliches Impfrisiko eingehen will. Schließlich dient die Impfung bei jüngeren Menschen weniger zum Selbstschutz, sondern es geht viel mehr darum, aus Solidarität die Risikogruppe zu schützen. Wobei ich sagen muss, dass ich mich mit AZ impfen lassen würde, weil ich zum einen vom Alter her bereits ein leicht erhöhtes Risiko trage, und natürlich möglichst bald wieder Reisen möchte.