Yellowstone: tödlicher Badeunfall

Norris Geyser Basin. © Marc SzeglatWie erst jetzt bekannt wird, ereignete sich im Juni ein Badeunfall mit Todesfolge: ein 23 jähriger Tourist wollte im Backcountry des Yellowstone Nationaparks illegal in einer heißen Quelle baden. Beim überprüfen der Wassertemperatur ist er ausgerutscht und in die heiße Quelle gestürzt. Das Wasser war wohl so heiß, dass er starb. Seine Schwester filmte den Unfall mit dem Handy und alarmierte die Rettungskräfte. Diese konnten wegen eines Gewitters aber erst am nächsten Tag zum Quellbecken aufbrechen. Doch sie fanden die Leiche nicht mehr: sie hatte sich im säurehaltigen Wasser der heißen Quelle aufgelöst.

Colima: Domwachstum

Glühen am Colima. © webcamsdemexicoDer mexikanische Vulkan Colima lässt sich heute gut per LiveCam zu beobachten. Es wächst ein neuer Lavadom und gelegentlich sind strombolianische Eruptionen zu sehen. Im oberen Bereich der Flanke fließt ein Lavastrom und es werden glühende Schuttlawinen erzeugt.

Der Fuego im benachbarten Guatemala ist ebenfalls recht munter und erzeugt mehrmals täglich explosive Eruptionen.

Der Erta Alé in Äthiopien ist dieser Tage sehr aktiv. Der Lavasee steht hoch und läuft periodisch über. Es gibt berichte über Lavaströme in der Caldera. Das thermische Signal bei MIROVA ist vergleichsweise hoch, aber noch nicht spektakulär.

Auf Hawaii fließt weiterhin Lava ins Meer. In unserer FB-Gruppe wurde ein Video von Volcano Discovery geteilt

Neuseeland: Erdbeben M 7,4

Gestrandete Kühe. © FacebookUpdate 14.11.16: Am Tag nach der Erdbebenserie wird das Ausmaß der entstandenen Schäden deutlich! In der Nähe des Epizentrum sind zahlreiche Gebäude und Straßen zerstört. Es kam zu Hangrutschungen. Bisher ist von 2 Toten die Rede. In den weiter entfernt gelegenen Städten gab es ebenfalls Sachschäden. Zahlreiche Fenster sind zerborsten, Mauerstücke von den Fassaden gebrochen und Regale in Supermärkten umgekippt. Kurios: um eine Kuhfamilie sackte der Boden ab. Die Kühe standen auf einer kleinen Insel von der sie nicht mehr runter kamen. Solche Szenen kennt man sonst nur aus Katastrophenfilmen. 

Update: Es wurde wohl tatsächlich ein Tsunami generiert, welcher die Ostküste der Südinsel traf. Dieser war aber nur von geringer Höhe. Es besteht die Möglichkeit weiterer Flutwellen. Es wurden Schäden durch die Erdbeben gemeldet. Diese sind wohl geringer als zunächst befürchtet. Ein Grund hierfür wird die größere Tiefe des Hypozentrums sein, die inzwischen mit 25 km angegeben wird.

Erdbeben auf Neuseeland. © EMSCOriginalmeldung: Die Südinsel von Neuseeland wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 7,4 (EMSC 7,9) erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Die nächstgelegene Stadt Amberley liegt 56 km südlich des Epizentrums. Christchurch ist 97 km entfernt. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, aber es ist mit welchen zu rechnen. In unmittelbarer Nähe zum Epizentrum liegen einige kleine Siedlungen und Farmen, die sehr wahrscheinlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein weiteres Erdbeben manifestierte sich offshore am Rande der Cook Strait zur neuseeländischen Nordinsel. Dieses Beben brachte es auf M 5,7 in 15 km Tiefe. Wellington auf der Nordinsel liegt nur 71 km entfernt. Scheinbar sind beide Beben Teile eines Erdbebenschwarms der ein recht großes Gebiet der nördlichen Südinsel erfasst.

In Neuseeland wurde Tsunami-Alarm gegeben. Unklar ist, wegen welchem Beben. Ich würde vermuten wegen dem Beben an der Cook Strait.

Die Erde bebte auch auf vor der Küste der philippinischen Insel Luzon. Dieses Erdbeben brachte es auf M 6,3. Es lag in 10 km Tiefe.

Die drei Erdbeben ereigneten sich innerhalb von 40 Minuten. Es hat den Anschein, als wäre ein Ruck durch die Pazifische Platte gegangen. Es bleibt spannend abzuwarten, ob ein Vulkan auf die Erdstöße reagiert.

Santorin: neue Theorie zum Tsunami

Blick auf die Innenseite der Caldera. © Marc Szeglat

Der Untergang der bronzezeitlichen Minoer wurde möglicher Weise durch einen Tsunami eingeleitet der durch einen gigantischen Vulkanausbruch ausgelöst wurde. Bisher nahm man an, das der Tsunami durch den Kollaps der Vulkaninsel Santorin verursacht wurde, nachdem sich die Magmakammer bei dem großen Ausbruch vor gut 3600 Jahren entleert hatte. Nun veröffentlichten Forscher der Universität Athen eine neue Studie, nach der nicht der Kollaps des Vulkans den Tsunami auslöste, sondern Pyroklastische Ströme!

Die Wissenschaftler um Paraskevi Nomikou rekonstruierten den Eruptionshergang und die Calderabildung. Dabei fanden sie heraus, dass sich zum Zeitpunkt des Kollapses kein Wasser in der Caldera befand und sich somit kein Tsunami bei deren Kollaps bilden konnte. Was aber konnte dann der Auslöser des katastrophalen Tsunamis gewesen sein? Untersuchungen des Meeresgrundes um Santorin brachten die Wissenschaftler auf die Spur zur aktuellen Theorie: Die Messungen enthüllten bis zu 60 m mächtige Ignimbritablagerungen. Diese sind Hinterlassenschaften von Pyroklastischen Strömen. Die Glutwolken manifestierten sich beim Zusammenbruch der Eruptionswolke, die bis weit in die Stratosphäre aufgestiegen sein muss. Gewaltige Mengen pulverisierten Gesteins rauschten aus der Aschewolke zu Boden und flossen auf einem heißen Gaskissen über das Mittelmeer. Als die Mengen pulverisierten Gesteins im Meer versanken, soll dass den Tsunami ausgelöst haben. Das ging aber sehr wahrscheinlich nur mit der Unterstützung von (submarinen) Hangrutschungen. Die ausgelöste Flutwelle war mächtig: wo sie gegen die Nordküste Kretas brandete, entdeckten Geoforscher ihre Spuren in 9 Metern Höhe. Sie versenkte wahrscheinlich einen Großteil der Schiffsflotte der Minoer und zerstörte deren Küstenstädte. Der Anfang vom Ende der Minoischen Kultur.

Die Phasen der Calderabildung. ©Paraskevi NomikouAber warum befand sich kein Wasser im Kessel der Caldera, als der Vulkan eruptierte? Denn schon vor der bronzezeitlichen Eruption existierte eine geflutete Caldera die den Hafen der Insel beherbergte. Die Wissenschaftler der Uni Athen machen dafür 2 enorme Wasserdampfexplosionen verantwortlich die das ganze Wasser der Caldera schlagartig verdampften. Ein Ringwall aus frischer Tephra soll dabei die Caldera zum Meer hin abgedichtet haben, so dass kein neues Wasser nachströmen konnte. Daher seien dann die Landrutschmassen und die Gesteinsbrocken, die durch die Explosionen in die Luft geschleudert wurden, in den trockenen Kessel gestürzt und konnten keinen Tsunami auszulösen.

Ich persönlich bin ein wenig skeptisch, was die Rolle der Pyroklastischen Ströme anbelangt. Diese können viele Kilometer über das Meer gleiten und verlieren dabei relativ langsam an Masse. Um einen Tsunami auszulösen bedarf es allerdings einer plötzlichen Anregung.

(Quelle: https://www.nature.com/articles/ncomms13332)

Shiveluch: pyroklastische Ströme

Der Vulkan auf Kamtschatka ist in den letzten Tagen besonders aktiv. Im der Lavadom im hufeisenförmigen Krater wächst und generiert pyroklastische Ströme. Gestern registrierte das VAAC Tokyo 8 Aschewolken, die vom Shiveluch ausgingen. Dagegen ist es am benachbarten Klyuchevskoy etwas ruhiger geworden.

Der Fuego in Guatemala hat seit 2 Tagen ein leicht erhöhtes thermisches Signal auf MIROVA. Das Vulkanologische Institut meldet schwache bis mittelstarke explosive Eruptionen mit Aschewolken die bis in eine Höhe von 4500 m aufsteigen. Die Vulkane Pacaya und Santiaguito sind recht ruhig.

Vorgestern erwachte der Sabancaya in Peru zu neuem Leben. Es wurden mehrere kleine Aschewolken beobachtet. Mit einer Höhe von 5.976 m zählt der Andenvulkan zu den höchsten Feuerbergen der Erde. Die letzte größere Eruption fand 2003 statt.

In Deutschland manifestiert sich derzeit ein kleiner Erdbebenschwarm bei Schaffhausen. Es wurden mehrere Erdstöße mit Magnituden kleiner 2 registriert.

Stärker bebt die Erde in Südfrankreich: nördlich von Monaco gab es ein Erdbeben M 4,1. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. es folgten mehrere Nachbeben.

Am Ätna auf Sizilien gab es in den letzten Tagen mehrere schwache Erdbeben. Heute Abend präsentiert sich der Tremor ebenfalls leicht erhöht. Dieser leichte Anstieg muss nicht zwingend ein Vorbote einer neue Eruption sein, zeigt aber, dass der Vulkan jederzeit wieder eruptieren kann.

Der Vulkan Suwanose-jima in Japan eruptierte seit gestern 6 Mal. Das VAAC Tokyo registrierte auch mehrere Eruptionen der Vulkan Shiveluch und Klyuchevskoy auf Kamtschatka.

Nach dem letzten starken Erdbeben in Mittelitalien wurden östlich des Erdbebengebietes 2 neue Schlammquellen aktiv. Diese fließen in einem Olivenhain nahe des Dorfes Santa Vittoria. 
Es ist nicht die ersten Schlammvulkane in der Gegend, andere wurden in Monteleone entdeckt und in S. Maria bei Paganico gibt es ziemlich bekannte Schlammvulkane. 

Ätna: leicht erhöhte Seimik

Am Ätna auf Sizilien gab es in den letzten Tagen mehrere schwache Erdbeben. Heute Abend präsentiert sich der Tremor ebenfalls leicht erhöht. Dieser leichte Anstieg muss nicht zwingend ein Vorbote einer neue Eruption sein, zeigt aber, dass der Vulkan jederzeit wieder eruptieren kann.

Weitere Kurzmeldungen:

Der Vulkan Suwanose-jima in Japan eruptierte seit gestern 6 Mal. Das VAAC Tokyo registrierte auch mehrere Eruptionen der Vulkan Shiveluch und Klyuchevskoy auf Kamtschatka.

Nach dem letzten starken Erdbeben in Mittelitalien wurden östlich des Erdbebengebietes 2 neue Schlammquellen aktiv. Diese fließen in einem Olivenhain nahe des Dorfes Santa Vittoria.

Vulkane und Erdbeben

Heute fangen wir mal mit Regionalnachrichten an: in Hilzingen bei Konstanz am Bodensee ereignete sich heute Morgen eine kleine Serie schwacher Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,0.

In der Mittelitalienischen Region Perugia bebt die Erde weiterhin. Letzte Nacht gab es Erschütterungen bis zur Mw 4,8. Mit weiteren Erdbeben muss gerechnet werden. Es wurde auch die Aktivierung einer Schlammquelle beobachtet. Meldungen in der Boulevardpresse, dass durch die Erdbebenserie Vulkane in der Nähe von Rom aktiviert wurden, werden von Wissenschaftlern nicht bestätigt.

Der Sinabung auf Sumatra war gestern weiterhin besonders aktiv und generierte eine Serie pyroklastischer Ströme.

Vom Colima in Mexiko wurde gestern ebenfalls eine Erhöhung der Aktivität gemeldet und es begann wieder ein kurzer Lavastrom aus dem Krater zu fließen.

Fuego: Paroxysmus

Paroxysmus am fuego. © UNI MichiganDer Fuego in Guatemala geht gerade ab und erzeugt einen neuen Paroxysmus. Die Aktivität steigerte sich bereits in den letzten Tagen. Gestern fing ein neuer Lavastrom an zu fließen, was meistens eine paroxysmale Hochphase ankündigt. MIROVA zeigt ein sehr starkes thermisches Signal. Auf der LiveCam hat man derzeit einen freien Blick.