Australien: Schwarmbeben

Australien ist ein Kontinent, der in Bezug auf Meldungen über Vulkanausbrüche und Erdbeben, nur selten in den News für Schlagzeilen sorgt. Umso erwähnenswerter ist ein Erdbebenschwarm, der sich seit gestern 125 km östlich von Perth manifestiert. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 3,3 und lag in 10 km Tiefe.

Echte Schwarmbeben manifestieren sich dieser Tage weiterhin unter 2 Calderen der USA: Yellowstone und Long Valley. Der aktuelle Schwarm unter dem Yellowstone begann am 12. Juli und zählte bis gestern 1284 Einzelbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,4. 

Die Long Valley Caldera wurde innerhalb von einer Woche von 404 schwachen Erdbeben erschüttert. Diese manifestieren sich in geringen Tiefen von wenigen Hundert Metern bis zu 6 km. Vereinzelt treten Beben noch in größeren Tiefen auf.

 

Griechenland: Erdbeben Mw 5,3

Vor der Südküste der griechischen Insel Kreta gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Es ereignete sich gestern Abend in 15 km Tiefe. Der Erdstoß war auf Kreta deutlich zu spüren, über Schäden liegen aber bislang keine Meldungen vor. Es gab mehrere Nachbeben.

Vor der Küste Kretas verläuft die Subduktionszone zwischen Afrika und Europa entlang derer es immer wieder zu starken Erbeben kommt. An der Küste bildet sich ein sogenannter Akkretionskeil, an dem sich abgeschabter Meeresboden und Ozeanische Kruste aufstauen und metamorphe Gesteine aufsteigen. Dort habe ich zu meiner Studienzeit kartiert und einige Gesteine wie Serpentinit und Pegmatit mit Turmalin finden sich heute noch in meiner Vitrine. 

Tschechei: Schwarmbeben im Cheb Becken

Update 12.07.17:  Die tschechische Erdbebenwarte hat bisher mehr als 2500 Erdbeben registriert. Die Mehrzahl von ihnen allerdings mit sehr schwachen Magnituden, die zum Teil in den negativen Bereich reingehen. Diese Beben sind im Seismogramm der Uni Leipzig nicht dargestellt. Beben mit Magnituden größer als 0,5 gab es bisher 319 und es waren 63 Erdbeben mit M größer 1.

Originalmeldung: Im tschechischen Cheb-Beckens kam es heute zu einem Schwarmbeben mit vergleichsweise hohen Magnituden: das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 3,4 und lag in nur 10 km Tiefe. Einige Beben ereigneten sich in 5 km Tiefe. Die meisten Erdbeben manifestierten sich nördlich von Luby. Das Cheb-Becken ist bekannt für seine Schwarmbeben die meistens mit dem vermuteten Magmatismus im Untergrund zusammen hängen. Bei der geringen Tiefe und recht hohen Magnituden der aktuellen Bebenserie ist eine tektonische Ursache nicht auszuschließen.

Das Seismogramm der Uni Leipzig zeigt den Erdbebenschwarm. Das Geophon steht im tschechischen Lazy.

Montana: Erdbeben M 5,8

Im US-Bundesstaat Montana bebte die Erde heute mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe in der Nähe des Ortes Helena. Der Yellowstone-Nationalpark liegt in ca. 250 km Entfernung. Das Erdbeben war weithin zu spüren und viele Menschen spekulierten über einen Ausbruch des Supervulkans. Es gab mehrere Nachbeben. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. 1935 bebte hier die Erde mit einer Magnitude von 6,2. Damals gab es Schäden.

Eine weitere Region mit aktiven Vulkanen wurde heute von einem noch stärkeren Erdbeben getroffen: auf der philippinischen Insel Leyte bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Hier rechne ich mit Schäden.

Erdbeben vor Hawaii und der Türkei

Wenige Kilometer vor der Südküste von Big Island Hawaii ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 48 km Tiefe.

Im Erdbebengebiet vor der Westküste der Türkei bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,9 in 10 km Tiefe. Es folgten zahlreiche Nachbeben.

Im Süden und im Norden des Iran gab es gleich 2 Erdbeben mit der Magnitude 4,5. Die Hypozentren lagen ebenfalls in 10 km Tiefe.

Katla: Erdbeben Mw 3,6

Update: Es manifestierte sich ein 6. Erdbeben mit M größer 3 (3,1). Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 62 Beben unter dem Myrdalsjökull und der Katla registriert.

Originalmeldung: Die Erdbebentätigkeit entlang der isländischen Störungszonen und Vulkanregionen ist dieser Tage wieder ziemlich hoch. Besonders bemerkenswert sind 5 Erdbeben der Magnituden 3,6, 3,3, 3,2, 3,2 und 3,0 im Gebiet der Katla-Caldera. Sie lagen in geringen Tiefen von ca. 1 km. Hier ereigneten sich in den letzten 2 Tagen mehr als 30 Beben.

Vulkanologen halten eine Eruption seit mehreren Jahren für überfällig. In den vergangenen Monaten gab es mehrere schwache Gletscherläufe, die teilweise mit Minieruptionen unter dem Gletscher erklärt wurden. Ich bin sehr gespannt, wann „the big one“ kommen wird.

Türkei: Erdbeben Mw 5,2

Nur 5 Tage nach dem schweren Erdbeben mit Mw 6,4 kam es gestern zu einer erneuten starken Erschütterung in der türkischen Erdbebenregion in der Ägäis: dieses Erdbeben hatte eine Magnitude von 5,2 und lag in 10 km Tiefe. Seit längerer Zeit manifestieren sich in der Gegend südlich der griechischen Insel Lesbos und wenige Kilometer vor der Küste der Westtürkei Erdbeben. Seismologen befürchten, dass sich in der Region ein katastrophales Erdbeben ereignen könnte. In der Störungszone zwischen Izmir und Istanbul gibt es mehrere seismische Lücken, die sich irgendwann durch Spannungsabbau, bzw. Erdbeben schließen werden.

Erdbeben am Laacher-See-Vulkan

Vorgestern Abend ereignete sich am Laacher-See-Vulkan ein Erdbeben der Magnitude 2,7. Das Hypozentrum lag in 9 km Tiefe zwischen den Ortschaften Mendig und Kruft, ca. 2 km von der Caldera entfernt. Die Erschütterung wurde von den Anwohnern gespürt.

Bereits in der Vorwoche wurde ein kleiner Erdbebenschwarm registriert. Dieser hatte geringe Magnituden und lag in ca. 25 km Tiefe. Solche Erdbebenschwärme sind oft mit Magmatismus im Untergrund assoziiert. In den letzten Wochen ereigneten sich in der Region mehrere Erdbeben.

Bereits während meiner Abwesenheit begann ein Schwarmbeben im Nordwesten der Yellowstone-Caldera. Heute wurden dort ein weitere Beben mit Magnituden um 2,8 in 10 km Tiefe festgestellt.