Anak Krakatau mit Eruption – News vom 10.09.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Aschewolken

Explosion am Krakatau lässt Aschewolke aufsteigen

Heute gab es am indonesischen Vulkan Anak Kakatau eine explosive Eruption bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 1800 m aufstieg. Dies geht aus einer VONA-Meldung vom VAAC Darwin hervor. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit 73 MW-Leistung. Die vulkanisch bedingte Seismizität war in den letzten Tagen gering.

In der Tätigkeitsmeldung vom VSI/MAGMA heißt es, dass ein Ausbruch um 12:36 WIB eine Aschewolke förderte, die bis auf 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Ein entsprechendes LiveCam-Foto bestätigt den Ausbruch visuell. Dort sieht man auch, dass jemand auf der Insel Sertung, auf der die Livecam steht, in einem Zelt campt.

Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 70 mm und 232 Sekunden Dauer. Inzwischen wurden 5 weitere Eruptionssignale detektiert, es gibt also eine kleine Eruptionsserie. Da die vulkanisch-bedingte Seismizität in den letzten Wochen gering war, gehe ich davon aus, dass die Eruptionen nur ein kurzweiliges Phänomen sind und sehr wahrscheinlich von dem tektonischen Erdbeben M 5,0 getriggert wurden, das sich am 6.9.23 an der Einfahrt zum Sundastrait ereignete. In meiner Meldung zum Erdbeben wies ich darauf hin, dass Anak Krakatau gerne entsprechend auf Erdbeben reagiert, wie er es dann heute auch gemacht hat.

Neue Bilder vom Anak Krakatau gibt es in der letzten Zeit kaum noch: Seit seinem Kollaps im Jahr 2018 ist er permanent gesperrt. Bootsführern drohen empfindliche Strafen, wenn sie bei einem Landgang erwischt werden, bzw. wenn sie erwischt werden, wie sie Vulkantouristen anlanden. Zudem hat sich der Vulkantourismus seit der Pandemie nie wieder richtig erholt. Zum einen hängt das mit den weltweit zu beobachtenden verschärften Aufstiegsrestriktionen zusammen, zum anderen natürlich auch mit den exorbitant gestiegenen Reisepreise nach Übersee. Schade eigentlich, wenn die Welt mainstream geht! Da erfreut mich der Anblick des Zeltes umso mehr.