Vulkan-News 13.12.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna gibt es Infraschall-Tätigkeit und Asche-Emissionen. Der Cumbre Vieja ist wieder munterer geworden. Auf Stromboli ist ein Hornito aktiv. Ascheeruptionen wurden von den Vulkanen Lewotolok und Suwanose-jima gemeldet.

Ätna: Tremor fluktuiert

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Am Ätna kommt es immer wieder zu einem plötzlichen Abfall des Tremors. Er bewegt sich normalerweise auf moderaten Niveau. Das LGS registriert seit gestern Abend eine deutliche Zunahme der Infraschall-Ereignisse. Die meisten scheinen aus Richtung der Bocca Nouva zu kommen. In den Tagen zuvor wurden keine, oder nur sehr wenige Explosionen detektiert. Ätna könnte sich auf einen Paroxysmus vorbereiten, allerdings bestand die Möglichkeit auch bereits vor einer Woche, ohne dass ein größerer Ausbruch gefolgt wäre. Es bleibt also spannend am Ätna.

Cumbre Vieja ist munter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Palma hat sich die Eruption verstärkt und der Tremor fluktuiert deutlich. Es kommt zu Peaks, die auf dem Niveau von vor 10 Tagen liegen und mit stärkerer explosiver Aktivität einhergehen. Dabei wird glühende Tephra und Vulkanasche gefördert. Das VAAC registriert Asche in einer Höhe von 3000 m. Auf den LiveCams erkennt man aktuell eine starke Dampfentwicklung und einen Lavastrom, der auf dem Lavafeld unterwegs ist. Einen größeren Ocean Entry scheint es nicht zu geben.

Lewotolo in Eruption

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Lembata ist weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC meldete heute Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Die Wolke wurde in nordwestlicher Richtung verfrachtet. Das VSI registrierte in den ersten 6 Tagesstunden 3 Explosionen, sowie harmonischen Tremor. Außerdem wurde ein Tornillo registriert. Dieses schraubenförmige, seismische Signal wurde erstmalig am Galeras beobachtet, bevor es zu explosiven Eruptionen kam.

Stromboli mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Heute ist die Sicht auf Stromboli wieder gut und auf der Thermalcam des INGVs sieht man Lavaspattering aus dem Hornito am Rand des nordöstlichen Kratersektors. Aktuell akkumulierte sich kein heißes Material auf der Sciara del Fuoco. Das LGS verzeichnete gestern fast 1000 thermische Durchgänge. Der Kohlendioxid-Ausstoß war moderat.

Es besteht die Möglichkeit, dass sich bald wieder ein Lavastrom bildet. Doch das ist nur Spekulation von mir.

Suwanose-jima mit Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Nach einigen Tagen Ruhe setzte die Aktivität am Suwanose-jima wieder ein. Das VAAC brachte gestern 4 VONA-Warnungen heraus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m auf und driftete in Richtung Südwesten.

Vulkan-Update 12.12.21: Cumbre Vieja

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Flankeneruption

Am Cumbre Vieja auf La Palma gab es heute Mittag eine unerwartete vulcanianische Explosion. Mehrere LiveCams zeichneten das Ereignis auf. Der Tremor schoss kurzweilig in die Höhe. Aktuell dampft der Schlackenkegel noch. Vielleicht wollte der Vulkan nur ein Feuerwerk zum Rekordtag starten: heute übertrifft die Dauer des Vulkanausbruchs alle anderen historischen Eruptionen auf La Palma.

Erdbeben-News 12.12.21: Antarktis

Antarktis-Region: Erdbeben Mw 6,5

Datum: 12.12.2021 | Zeit: 08:58:08 UTC | Lokation:  60.84 S ; 153.68 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,5

Heute Vormittag ereignete sich nördlich der Antarktis ein Seebeben der Moment-Magnitude 6,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde den Macquarie-Inseln zugeordnet, letztendlich aber von Neuseeland aus verortet: es befand sich 1844 km süd-süd-westlich von Bluff.

Japan: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 12.12.2021 | Zeit: 06:43:09 UTC | Lokation:  24.17 N ; 126.67 E | Tiefe: 2 km | Mb 5,2

Das südjapanische Ryukyu-Archipel wurde von 2 weiteren Erdbeben erschüttert. Sie hatten die Magnituden 5,2 und 5,0. Das stärkere Beben hatte ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Sein Epizentrum wurde 155 km östlich von Hirara verortet. Die Erdstöße haben nichts mit dem Schwarmbeben bei den Tokara-Inseln zu tun, die in den letzten Tagen im Fokus der Berichterstattung über das Ryukyu-Archipel standen.

Alaska: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 12.12.2021 | Zeit: 09:55:30 UTC | Lokation:  55.54 N ; 157.59 W | Tiefe: 40 km | Mb 5,0

Vor der Küste der Halbinsel von Alaska bebte es mir einer Raumwellen-Magnitude von 5.0. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit 40 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 185 km östlich von Sand Point.

Indischer Ozean: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 12.12.2021 | Zeit: 09:29:36 UTC | Lokation:  17.39 S ; 66.50 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Die Region östlich der Inseln Mauritius und Réunion wurde heute von einem Erdbeben der Magnitude 4,9 erschüttert. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 413 km nordöstlich von Port Mathurin (Mauritius) verortet. Das Beben stand nicht im Zusammenhang mit dem Vulkanismus der Region, sondern ereignete sich an einer Störungszone am Grund des Indischen Ozeans.

Iran: Erdstoß Mb 4,8

Datum: 11.12.2021 | Zeit: 18:56:06 UTC | Lokation:  30.82 N ; 56.87 E | Tiefe: 12 km | Mb 4,8

Im Zentrum des Irans bebte es mit einer Raumwellen-Magnitude von 4,8. Das Hypozentrum lag 12 km tief. Das Epizentrum befand sich 29 km östlich von Zarand. In der Region gab es in den letzten Tagen bereits ein Erdbeben.

Vulkan-News 12.12.21: Merapi, Semisopochnoi

Am Cumbre Vieja ist weiterhin Lava unterwegs. Am Merapi stieg die Seismizität. Die Vulkane Semeru und Semisopochnoi förderten Aschewolken.

Cumbre Vieja. Hohe Thermalstrahlung

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Palma geht es weiterhin heiß her. Zwar hat die Explosivität der Eruption weiter abgenommen, dennoch sind Lavaströme unterwegs. Sie emittieren eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von über 3700 MW und fließen über die Küstenklippe. Der Tremor bewegt sich seitwärts. Die Seismizität hat gestern wieder abgenommen: es wurden 21 Erdbeben festgestellt. Die Bodenhebung war ebenfalls rückläufig, doch heute ist sie wieder auf nie Null-Linie hochgesprungen.

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi hat die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben deutlich zugenommen. So registrierte das VSI gestern 69 hybride Erdbeben und 18 vulkanotektonische Erschütterungen. Hinzu kamen 132 seismische Signale, die von Abgängen von Schuttlawinen zeugten. Das Material war teilweise so heiß, dass es glühte. 6 Signale wurden von starken Entgasungen verursacht. Heute Vormittag ging auch wieder ein Pyroklastischer Strom ab. Er war 158 Sekunden lang unterwegs. Es sieht so aus, als würde die Aktivität am Merapi wieder zunehmen. Evtl. bahnt sich ein neuer Magmaschub an, der die Dome schneller wachsen lassen wird.

Semeru: Wideraufnahme explosiver Aktivität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Nach dem partiellen Domkollaps und dem Abgang des großen Pyroklastischen Stroms, der sich letzte Woche Samstag zutrug, findet der Semeru langsam wieder zu seinem alten Rhythmus zurück: Das VSI verzeichnete in den ersten 6 Tagesstunden 12 explosive Eruptionen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 4300 m Höhe. Auf einem Sentinel-Satellitenbild ist auch eine thermische Anomalie zu erkennen, die der Spur der Pyroklastischen Ströme folgt.

Semisopochnoi: Eruption am Freitag

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Der Aleuten-Vulkan Semisopochnoi  eruptierte am Freitag eine Aschewolke, die größer war als die zahlreichen kleineren Eruptionen, die von dem entlegenen Vulkan seit einigen Tagen ausgehen. Das AVO registriert darüber hinaus eine erhöhte Seismizität. Die Eruption ging vom Mount Cerebus aus, der in der Caldera des Vulkans liegt. Sie hat einen Durchmesser von 8 km und entstand sehr wahrscheinlich während des Holozäns.

Naturkatastrophen am 11.12.21: Tornados Kentucky

In den USA richteten 30 Tornados große Zerstörungen an. Auf der Nordhalbkugel gibt es extreme Temperaturunterschiede.

USA: Tornados in Kentucky

Im mittleren Osten der USA wüteten in der letzten Nacht ca. 30 Tornados, die im Zuge von schweren Unwettern entstanden. Medien berichten von der längsten Schneise der Verwüstung, die in den USA jemals von Tornados verursacht wurde. Es wurden 6 Bundesstaaten heimgesucht, doch den Bundesstaat Kentucky traf es am schlimmsten: in Illinois stürzte das Dach eines Amazon-Verteilerzentrums teilweise ein. Allein hier werden zwischen 70 bis 100 Todesopfer befürchtet.

Bestätigt wurden bisher 50 Tote und Dutzende Verletzte. Sie stammen aus der Gemeinde Mayfield, die praktisch dem Erdboden gleichgemacht wurde. Der Gouverneur von Kentucky -Andy Beshear- spricht von den dunkelsten Stunden des Bundesstaates und rief den Notstand aus. Michael Dossett, der Leiter des Katastrophenschutzes, sagte in einem CNN-Interview: „Mayfield im Landkreis Graves wird zum Ground Zero werden. Die Stadt hat es am härtesten getroffen. Es gibt massive Verwüstungen.“

In einem der stärksten Tornados wurden Windgeschwindigkeiten von 322 km/h gemessen. Damit konnte er als mittelstarker F3-Tornado eingestuft werden, der an der Grenze zu einem F4-Twister stand. Die Unwetter entstanden aufgrund einer ungewöhnlichen Dezember-Hitzewelle. Einige Wettermodelle sagen für nächste Woche sogar Temperaturen von 30-35 Grad Celsius voraus. Die Vermutung liegt nahe, dass der anthropogene Klimawandel das Extremwetter verstärkt.

Enorme Temperaturunterschiede auf der Nordhalbkugel

Auf der Nordhalbkugel gibt es derzeit extreme Temperaturunterschiede, die durch einen stark mäandrierenden Jetstream verursacht werden. Dadurch entstehen Omega-Wetterlagen, die es einerseits ermöglichen, dass polare Kaltluftfronten bis weit in den Süden vordringen, andererseits kann Luft aus den äquatorialen Tropen bis weit nach Norden vorstoßen. So wurde am 6. Dezember in Schweden -43.8 Grad Celsius gemessen. Es war der kälteste Dezembertag sein 1983. Aus Moskau wurden starke Schneefälle gemeldet. Weiter westlich, über dem Nordatlantik, herrschen noch Plustemperaturen vor.

Erdbeben-News 11.12.21: Chile

Der stärkste Erdstoß der letzten 24 Stunden manifestierte sich in Chile. Unter der Hekla auf Island gab es 2 schwache Erdstöße.

Chile: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 11.12.2021 | Zeit: 14:54:19 UTC | Lokation: 29.56 S ; 71.14 W | Tiefe: 47 km | Mw 5,7

Der Norden Chiles wurde von einem moderaten bis starken Erdbeben der Moment-Magnitude 5,7 gerockt. In 47 km Tiefe lag das Hypozentrum. Das Epizentrum wurde 48 km nord-nord-östlich von Coquimbo lokalisiert. Es gab mehrere Nachbeben. Im Bereich von Chile gab es in den letzten Wochen zahleiche Erdbeben. Die Spannungen entlang der pazifischen Subduktionszone sind groß.

Indonesien: Erdbeben MW 5,6

Datum: 11.12.2021 | Zeit: 15:29:48 UTC | Lokation: 7.07 S ; 128.75 E | Tiefe: 30 km | Mw 5,6

In der indonesischen Banda-See bebte es mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum befand sich in 30 km Tiefe. Das Epizentrum lag 252 km nordöstlich von Lospalos. In der Nähe des Epizentrums befinden sich mehrere Vulkaninseln.

Sulawesi: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 10.12.2021 | Zeit: 17:33:32 UTC | Lokation: 27.54 N ; 56.17 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

Vor der Küste von Sulawesi manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,0. Sein Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 160 km und damit weit unten in der Asthenosphäre. Das Epizentrum lag 64 km südlich von Gorontalo. Auch das Gesicht von Sulawesi ist durch den Vulkanismus geprägt. Hier befinden sich aktive Vulkane wie Soputan und Lokon.

Iran: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 10.12.2021 | Zeit: 18:39:19 UTC | Lokation: 0.04 S ; 123.01 E | Tiefe: 160 km |Mw 5,0

Im Süden des Irans gab es erneut ein moderates Erdbeben. Es hatte eine Raumwellen-Magnitude von 4,6 und ein Hypozentrum, dass 10 km tief lag. Das Epizentrum wurde 41 km nord-nord-westlich von Bandar Abbas verortet. In den letzten Wochen hatte es am Persischen Golf öfters gebebt.

Island: 2 Erdbeben auf der Hekla

Datum: 11.12.2021 | Zeit: 05:31:09 UTC | Lokation: 63.990 ; 19.680 | Tiefe: 0,7 km |Ml 1,2

Der isländisch Vulkan Hekla wurde heute von 2 schwachen Erdbeben erschüttert. Sie hatten die Magnituden 1,2 und 1,0 und lagen somit noch im Bereich der Mikroseismizität. Im weitern Umkreis des Vulkans gab es insgesamt 12 Beben. Der Vulkan gilt als geladen und könnte bald eruptierten.

Vulkan-News 11.12.21: Stromboli, Merapi

Am Cumbre Vieja fließen Lavaströme Richtung Küste. Der Dom im Gipfel des Vulkans Merapi ist weiter gewachsen. Der Stromboli emittierte viel Kohlendioxid.

Cumbre Vieja: Lava fließt weiter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Palma ist der Cumbre Vieja weiter aktiv und Lavaströme erreichen den Bereich an der Küstenklippe. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 1400 MW Leistung. Gestern Abend wurden 2600 MW erreicht. Das VAAC registriert Vulkanasche in 2400 m Höhe. Auf der LiveCam ist nur eine vergleichsweise dünne Emissionswolke zu sehen, die vom Wind schnell verweht wird. Während sich der Tremor praktisch unverändert auf niedrigem Niveau seitwärts bewegt, zog die Seismik gestern etwas an. Das IGN meldet für gestern 44 Beben, der höchste Wert der letzten Tage.

Wie immer ist es schwer zuverlässige Prognosen abzugeben. Der Vulkanausbruch scheint auf vergleichsweise niedrigem Niveau stabil zu sein. Betrachtet man seinen gesamten Verlauf, dann erkennt man einen generell rückläufigen Trend. Seit mehreren Tagen gab es keine Hochphasen mehr, die von schnell aufsteigenden Magma verursacht wurden. Die Bodenhebung ist ebenfalls recht stabil, mit nur einer leichten Abnahme. Es befindet sich noch Magma im Untergrund und die Eruption könnte noch eine Weile so weitergehen.

Merapi: Lavadom gewachsen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi ist die Seismizität zwar niedrig, dennoch scheint der Lavadom weiter zu wachsen. Der regionale Chef des BPPTKG, Hanik Humaida sagte in einem Interview, dass der Dom im Zentralkrater ein Volumen von mehr als 3 Millionen Kubikmeter erreicht hat. In der letzten Woche legte er um 52.000 Kubikmeter zu. Auch der Dom am Südwestrand des Kraters wächst langsam weiter und hat ein Volumen von 1.614.000 Kubikmeter. Humaida empfiehlt, dass das Sandschürfen am Fuß des Vulkans eingestellt wird, da man mit Pyroklastischen Strömen rechnen muss. Bereits am Mittwoch ging eine der gefürchteten Glutwolken ab. Heute wurden innerhalb von 6 Stunden 27 Abgänge von Schuttlawinen beobachtet. 10 Hybriderdbeben wurden detektiert.

Stromboli: Hohe Kohlendioxid-Ausstoß

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Das Wetter auf Stromboli ist schlecht und so sind nur bedingt visuelle Beobachtungen möglich. Dafür haben wir aber die Messwerte, die vom LGS und INGV zur Verfügung gestellt werden. Gestern wurde ein hoher Kohlendioxid-Ausstoß gemeldet: von dem Treibhausgas wurden am Tag mehr als 2700 Tonnen ausgestoßen. Kohlendioxid erreicht als erstes die Oberfläche und signalisiert, dass sich in der Tiefe Magma befindet, dass aufsteigen könnte. Zudem schrieb das LGS in seinem täglichen Update, dass der Tremor hoch sei, was ich anhand der Grafik aber nicht ablesen kann. Hoch war auch die Anzahl thermischer Durchgänge von denen 475 registriert wurden. Es ist sehr gut möglich, dass es demnächst einen Lavastrom geben wird.

Vulkan-News 10.12.21: Sakurajima

In Japan gibt es starke Dampfentwicklung am Aso und Asche-Emissionen vom Sakura-jima. Der Stromboli sprotzt Lava und der Cumbre Vieja fördert Lavaströme.

Aso dampft

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Dampfemissionen

Der japanische Vulkan Aso-san dampft ordentlich. Die Seismizität ist seit der letzten Eruption im Oktober weiterhin erhöht, wobei seit letzter Woche sehr hohe Werte erreicht werden. Gestern wurden mehr als 500 Erschütterungen registriert. Es ist sehr gut möglich, dass wir am Aso demnächst einen größeren Ausbruch sehen werden.

Cumbre Vieja: Lavastrom bis zur Küste

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf den LiveCams ist nur wenig Aktivität am Cumbre Vieja sichtbar. Dafür enthüllt ein Satellitenfoto von gestern, dass ein Lavastrom fast bis zur Küstenklippe reichte. MIROVA detektierte eine hohe thermische Strahlung von 3000 MW. Heute beläuft sich der Wert auf 600 MW. Der Tremor ist heute etwas höher als gestern. Nachts registrierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Die Seismizität ist vergleichsweise niedrig. Gestern wurden 20 Beben festgestellt, heute waren es bisher 4 Erschütterungen. Es scheint nur noch wenig Magma aus größerer Tiefe aufzusteigen.

Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Der Vulkan in der Bucht von Kagoshima ist wieder etwas aktiver geworden. Das VAAC registrierte 2 kleinere Ascheeruptionen. Die Eruptionswolken stiegen bis zu 2400 m auf und drifteten in Richtung Nordost. Die Seismizität zog etwas an. Nachts sind sporadisch rot illuminierte Dampfwolken zu sehen. Das Magma steht hoch im Fördersystem und es könnte zu weiteren Eruptionen kommen.

Stromboli mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf der Thermalcam des INGVs erkennt man Lavaspattering aus einem Hornito im Nordostsektor des Kraters. Zeitweise ist auch eine kleine Wärmesignatur auf der Außenseite des Kraters sichtbar. Es ist möglich, dass sich wieder ein Lavastrom auf der Sciara del Fuoco bilden wird. Das LGS berichtet seit Dienstag von sehr vielen thermischen Durchgängen. Der Wert schwankt um die 1000 am Tag. Sehr gut möglich, dass das Lavaspattering bereits da begann. Darüber hinaus gibt es auch normale strombolianische Eruptionen.

Erdbeben-News 09.12.21: Japan

Das stärkste Erdbeben de letzten 24 Stunden ereignete sich in Japan. Die Erdbebenserien vor Oregon und Südjapan setzten sich fort.

Japan: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 09.12.2021 | Zeit: 02:05:08 UTC | Lokation:  29.45 N ; 129.38 E | Tiefe: 15 km | Mw 6,0

Ein weiteres Erdbeben erschütterte das südjapanische Ryukyu-Archipel. Es war das bislang stärkste Beben der Serie und brachte es auf eine Magnitude von 6,0. Die Tiefe wird vom EMSC mit 15 km angegeben. Das Epizentrum wurde 121 km nord-nord-westlich von Naze lokalisiert. Die Bebenserie beunruhigt viele Bewohner der nahen Inseln. Interessanterweise wurden seit 2 Tagen keine VONA-Meldungen mehr zum Suwanose-jima herausgegeben. Der Inselvulkan liegt in der Nähe der Bebenzentren. Eventuell wurden die Eruptionen durch die Erdbeben abgewürgt.

Papua Neuguinea: Erdstoß Mw 5,7

Datum: 09.12.2021 | Zeit: 13:52:32 UTC | Lokation: 5.04 S ; 152.27 E | Tiefe: 35 km | Mw 5,7

Papua-Neuguinea wurde erneut von einem Erdbeben heimgesucht. Es lag kurz vor der Küste der Insel New Britain. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 35 km. Das Epizentrum wurde 77 km südlich von Kokopo verortet. Dort befindet sich die Rabaul-Caldera mit dem Tavurvur-Vulkan. In den letzten Wochen gab es in der Region mehrere Erdbeben.

USA: Weitere Erdbeben vor Oregons Küste

Datum: 08.12.2021 | Zeit: 13:52:32 UTC | Lokation: 44.10 N ; 129.16 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Die Cascadia-Subduktionszone vor Oregon, wurde von weiteren Erschütterungen heimgesucht. Alleine heute meldete das EMSC 16 Beben. Kurz vor Mitternacht gab es ein Beben der Magnitude 5,3. Sein Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 405 km westlich von Coos Bay. Seit gestern ist ein ansehnlicher Bebencluster entstanden. Die Spannungen dort scheinen sich in mehreren moderaten-starken Erdbeben abzubauen, dennoch könnte eine seismische Lücken entstehen, an der sich später ein Starkbeben ereignen könnte.

Island: Schwarmbeben Reykjanes

Datum: 08.12.2021 | Zeit: 10:44:44 UTC | Lokation: 63.874 ; -22.387 | Tiefe: 5,7 km | Ml 3,1

Auf Island gab es neue Erdbeben auf der Reykjanes-Halbinsel. Sie manifestierten sich an 3 Lokationen, die sich an unterschiedlichen Spaltensystemen befinden. Das stärkste Beben ereignete sich gestern 4,8 km nordöstlich von Grindavik, das uns ja nicht nur wegen der Blauen Lagune in Erinnerung geblieben ist, sondern auch wegen der Fagradalsfjall-Eruption. Das Beben hatte die Magnitude 3,1 und ein Hypozentrum in 5,7 km Tiefe. Insgesamt registrierte das IMO auf Reykjanes 100 Beben innerhalb von 48 Stunden.