Vulkan-News 04.05.22: Ruapehu

Ruapehu mit Dampfwolke

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Eruption: Hydrothermal

Am neuseeländischen Vulkan Ruapehu zeigt man sich zunehmend besorgt. Neben dem hohen Tremor, wurde gestern eine Dampfwolke gesichtet. Sie erreichte eine Höhe von 1500 m über dem Krater. Der Dampf stieg aus dem Kratersee auf, dessen Temperatur auf 39 Grad Celsius gestiegen ist. Die Forscher gehen davon aus, dass atmosphärische Bedingungen die Dampfbildung begünstigten. Zwei Tage zuvor wurde von GeoNet gemeldet, dass der Gasausstoß gestiegen sei.


Manam in Eruption

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea stößt der Inselvulkan Manam kontinuierlich Vulkanasche aus. Sie steigt bis auf eine Höhe von 2100 m auf und driftet in Richtung Südost. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.


Merapi: Seismizität leicht gestiegen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi wachsen die Dome derzeit langsam, allerdings könnte sich das bald wieder ändern, da eine erhöhte Seismizität Grund zur Annahme liefert, dass ein neuer Magmenschub unterwegs ist. An 2 Tagen der letzten Woche wurden jeweils mehr als 100 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Gestern waren es ca. 30 Erschütterungen. Es gehen weiterhin Schuttlawinen ab.


Taal mit thermischer Anomalie

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan emittiert heute eine moderate Wärmestrahlung mit 13 MW Leistung. Sie geht vom den Fumarolen am Rand des Kratersees auf Vulcano Island aus. Die Gase müssen sehr heiß sein, was ein Indiz für Magma ist, das hoch im Fördersystem steht. Gestern wurden 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich auf 2300 Tonnen am Tag. Zuletzt wurde der Wert am 2. Mai ermittelt. Die starke Variabilität des Kohlendioxid-Ausstoßes gibt mir zu denken und ist ähnlich rätselhaft, wie die Prozesse auf Island vor der Fagradalsfjall Eruption. Ein spannendes Tätigkeitsfeld für neue Studien!

Ätna stößt spektakulären Dampfring aus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Gestern stieß der sizilianische Vulkan Ätna einen spektakulären Dampfring aus. Er wurde von mehreren Bergführern und Anwohnern gefilmt und fotografiert. Er entstand bei einer Eruption, die sich im Schlot der Bocca Nuova ereignete. Schon in meinem letzten Update zum Ätna schrieb ich, dass sich die Aktivität in den Zentralkrater zu verlegen scheint. Der Südostkrater, der im letzten Jahr die Serie an Paroxysmen erzeugte, ist momentan vergleichsweise ruhig.

Die Dampfringe entstehen bei Explosionen, die sich recht tief im Schlot ereignen. Nur selten wird dabei Tephra über den Kraterrand hinaus geworfen. Vor gut 20 Jahren befand sich der Ätna in einer Eruptionsphase, während der es häufiger zu diesen Dampfringen kam. Kurz darauf kam es zu Paroxysmen der Bocca Nuova. Ähnlich verhielt es sich im Jahr 2015. Vereinzelt kam es aber auch zur Bildung von Dampfringen, ohne dass der Vulkan sein eruptives Verhalten änderte, obwohl man getrost sagen kann, dass die Erzeugung von Dampfringen oft einer größeren Eruption vorhergingen. Wir dürfen also gespannt sein!

Geophysikalische Parameter des Vulkans Ätna

Die Explosion, die den Dampfring erzeugte, war nicht die einzige, die gestern am Ätna registriert wurde. An der Messstation MVT wurden693 akustische Durchgänge registriert, die entweder mit starken Entgasungen, oder mit Explosionen in Verbindung gebracht werden. Das stärkste Ereignis brachte es auf einen Schalldruck von 0,92 Pa. MIROVA detektierte eine schwache thermische Anomalie mit 2 MW Leistung. Der Tremor bewegt sich knapp im gelben Bereich. Gestern ereigneten sich im Bereich des Vulkans 4 schwache Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf M 2,1. Das Hypozentrum lag fast 7 km tief. Das Epizentrum wurde 1.5 km östlich vom Monte Centenari (Valle del Bove) lokalisiert. Die 3 anderen Beben manifestierten sich unter dem gleichen Areal.

Vulkan-Nachrichten 03.05.22: Gaua

Staat: Vanuatu | Koordinaten:-14.27, 167.50 | Eruption: Asche-Emission

Zusammenfassung:

  • Vulkan Gaua eruptierte eine Aschewolke
  • Es waren Explosionsgeräusche zu hören gewesen
  • Der Alarmstauts bleibt auf „2“

Gaua mit Aschewolke

In Vanuatu eruptierte der Inselvulkan Gaua eine kleine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 1800 m. Sie wurde nicht von Satelliten detektiert, sondern von Beobachtern am Grund gemeldet.

Die Vulkaninsel Gaua hat einen Durchmesser von 20 km. Auf ihr erhebt sich der Vulkan bis auf 979 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Es gibt mehrere Kegel, von denen der Mount Garet der dominanteste ist. Er zeichnete sich für die aktuelle Eruption verantwortlich.

Bereits im Jahr 2010 mehrten sich die Anzeichen für einen größeren Ausbruch, der dann aber ausblieb. Vorsorglich wurden 3000 Menschen evakuiert. In den folgenden Jahren beruhigte sich der Gaua wieder, bis er im Januar 2018 erneut unruhig wurde. Damals wurde der Alarmstatus des Vulkans auf „2“ erhöht, da der Gaua in eine Phase vulkansicher Unruhe eingetreten war. Dieser Alarmstatus gilt bis heute. Die Vulkanologen vom VMGD schreiben dazu, dass die Unruhe zugenommen habe und sich am oberen Ende der Skala befinde, bei denen der Alarmstatus „2“ noch vertretbar ist. Eine Hochstufung des Alarmstatus wurde in Aussicht gestellt. Es könnte jederzeit zu größeren Eruptionen kommen. Die Forscher warnten vor Vulkangefahren und baten, die Sperrzone im Gebiet der Vulkankegel zu respektieren.

In ihrem Bulletin vom 3. Mai beschreiben sie, dass aus dem Mt. Garet starke Dampfentwicklung zu beobachten gewesen war, bevor es zur Ascheeruption kam. Die Eruption wurde von lauten Eruptionsgeräuschen begleitet. Sie waren im Dorf Naveto zu hören gewesen.

Der Gaua ist nicht der einzige aktive Vulkan in Vanuatu. Aktuell haben 6 Vulkane eine Warnstufe. 2 Feuerberge stehen auf „1“, und 4 auf Alarmstufe „2“. Zu ihnen zählen neben Gaua (Gaua), Manaro Voui (Ambae), Yasur (Tanna) und der Lopevi (Lopevi).


Weitere Meldungen

Manam eruptiert Asche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea ist es der Manam, der Vulkanasche ausstößt. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2100 m. Die Aschewolke wird vom Wind in Richtung Südosten geweht. Die Eruption wird als kontinuierlich beschrieben.


Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Nach längerer Abstinenz meldete sich heute der japanische Vulkan Sakurajima aus seiner Pause zurück. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in 2400 m Höhe. Es war die 20. Meldung in diesem Jahr zum Saku.

Anak Krakatau mit glühendem Hufeisen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Vulcanianisch, effusiv

Zusammenfassung:

  • Satellitenaufnahmen enthüllen am Krakatau eine hufeisenförmige Struktur
  • Es handelt sich wahrscheinlich um einen Lavastrom
  • Die Struktur könnte dem Mythos um Hephaistos entsprungen sein

Von der indonesischen Vulkaninsel Anak Krakatau gibt es Neuigkeiten: auf dem letzten Copernikus-Satellitenbild vom 2. Mai ist eine glühende hufeisenförmige Struktur zu erkennen. Sie stammt allerdings nicht aus der Hand eines menschlichen Schmieds, sondern ehr aus der Schmiede des Halbgottes Hephaistos. Bei der Struktur handelt es sich wahrscheinlich um die Wärmesignatur eines Lavastroms, der vom Förderschlot in unterschiedliche Richtungen fließt und zwei Viertelkreise formt. Zu erkennen sind auch einige heiße Stellen auf dem Lavadelta. Es entstand bei den Eruptionen in der letzten Aprilwoche. Um den Schlot herum wächst ein neuer Kegel. Er könnte sich für die außergewöhnliche Form des Lavastroms verantwortlich zeigen: die Lava fließt zwischen dem neuen Kegel und der Begrenzung des alten Randes. Vom Vulkan geht nur eine moderate Wärmestrahlung aus. MIROVA registriert gestern eine Leistung von 23 MW. Die Vulkanologen vom VSI registrieren nur wenige vulkanisch-bedingte Erdbeben. Gestern Abend waren es 5 schwache Erdstöße, die die Seismometer zum Schwingen brachten. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Hephaistos wandert von Anak Krakatau zum Ätna

Der römischen Legende nach, hat der römische Halbgott Hephaistos seine Schmiede übrigens unter der sizilianischen Insel Vulcano. Manche Mythen verlagerten ihn auch zum Ätna. Die Hitze des Vulkans soll aus den Schmiedeöfen stammen und wenn Hephaistos seinen Hammer auf den Amboss krachen lässt, erzeugt er das Donnergrollen des Vulkanausbruchs. Ich vermute, dass Hephaistos nur ein kurzes Gastspiel auf Anak Krakatau gibt und bald wieder in seine italienische Heimat zurückkehren wird. Grund für die Vermutung lieferte der Ätna gestern selbst: der Vulkan blies kräftig aus und erzeugte dabei einen spektakulären Dampfring. Doch davon in einer separaten Meldung mehr. Wie lange Anak Krakatau aktiv bleiben wird lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Normalerweise dauern die Aktivitätsphasen mehrere Wochen.

Batu Tara eruptiert regelmäßiger

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.79, 123.59 | Eruption: Strombolianisch

  • Am Batu Tara gab es weiter Eruptionen
  • Vulkanasche stieg ca. 400 m über Kraterhöhe auf
  • Der Vulkan ist schwer zugänglich

Batu Tara schießt sich ein

Der Vulkan Batu Tara (Archivbild) liegt auf der Insel Komba und scheint sich weiter einzuschießen. Meldungen über Eruptionen kommen wieder öfters rein und werden via VAAC Darwin kommuniziert. Beobachter am Boden meldeten eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 1200 m Höhe aufstieg. Das spricht für strombolianische Eruptionen, die der Vulkan bis vor einigen Jahren regelmäßig generiert hatte.

Batu Tara liegt im Osten des indonesischen Archipels. Die Vulkaninsel ist unbewohnt und für Einheimische tabu. Das macht sie auch für Vulkanspotter schwer zugänglich. Der Vulkan wird meines Wissens nach nicht systematisch überwacht. Messdaten gibt es nur via Fernerkundung per Satellit. Doch aufgrund häufiger Wolkenbildung, am Gipfel des 748 m hohen Stratovulkans, sind auch diese Daten lückenhaft. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „grün“.

Batu Tara ist schwer zugänglich

Messstationen gibt es auf Komba Island aus mehreren Gründen nicht. Zum einen ist die Insel unbewohnt, das Gefährdungspotenzial ist also recht gering und natürlich möchte man Geld sparen. Zum anderen ist die Küste steil und man kann nur an wenigen Stellen anlanden. Um Messtationen zu installieren, müsste man ein Stück Vulkanhang terrassieren, was die Aktion ziemlich aufwendig gestalten würde. Die schwere Zugänglichkeit des Inselvulkans ist ein weiterer Grund dafür, dass sie kaum besucht wird. Es gibt nur einen kleinen Küstenabschnitt am Rand der Feuerrutsch, wo man mit einem kleinen Beiboot anlanden kann. Dieser Platz ist exponiert und im Falle größerer Eruptionen/ Kollaps-Ereignissen alles andere als sicher. Bei einer der wenigen Expeditionen, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, ging ein kleiner Pyroklastischer Strom ab, der den Beobachtern gefährlich nahe kam. Also, wer eine abenteuerliche Vulkanreise jenseits ausgetretener Pfade plant, der ist am Batu Tara gut aufgehoben! Allerdings birgt ein Besuch von Komba Island einige Risiken. Dazu zählt, dass man auf Flores kein Boot findet, dass einen die 60 km bis zur Insel raus bringt.

Vulkan-News 01.05.22: Manam

Manam mit Ascheeruptionen

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

Seit gestern eruptiert der Manam wieder Asche und taucht in den Meldungen des VAACs auf. Zuerst stammten die Meldungen nur von Beobachtern am Grund und die Höhe der Eruptionswolken konnte nicht bestimmt werden. Nun konnten die Satelliten exakte Messungen durchführen und detektierten Vulkanasche in 2700 m Höhe. Sie driftete in Richtung Osten. Eine Wärmeanomalie gibt es derzeit nicht. Es stellt sich die Frage, ob sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. In der letzten Woche gab es in der Nähe des Vulkans ein starkes Erdbeben.


Ruapehu: Seismizität bleibt hoch

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Eruption: Hydrothermal

Am neuseeländischen Ruapehu bleibt die Seismizität hoch. GeoNet berichtete, dass es die längste Phase seismischer Unruhe ist, die in den letzten 20 Jahren beobachtet wurde. Bei der Seismizität handelt es sich überwiegend um vulkanischen Tremor. Die Wassertemperatur im Kratersee liegt bei konstanten 37 Grad Celsius.


Suwanose-jima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch

Mit dem Suwanose-jima steht ein weiterer Inselvulkan in den News. Nach mehrtägiger Pause eruptierte er heute wieder, so dass das VAAC eine VONA-Warnung herausbringen musste. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2100 m und wurde Richtung Südosten verfrachtet. Am 28. April gab es einen Erdbebenschwarm mit gut 55 vulkanotektonischen Erschütterungen. Ansonsten ist die Seismizität der letzten 2 Wochen gering gewesen, was mit der Eruptionspause einher ging.


Vulcano: Erdbebenrekord im April

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Auf der liparischen Insel Vulcano wurden im April so viele Erdbeben im Katalog des INGVs angezeigt, wie noch in keinem Monat davor, seitdem die Krise auf der Vulkaninsel begann. In den Tabellen werden 38 von 86 registrierten Erschütterungen angezeigt. Im Oktober 2021, als die Krise begann, waren es 44 Beben, von denen 19 angezeigt wurden. Allerdings blieben die Wissenschaftler vor Ort letzten Monat cool, da sich die restlichen Parameter nicht wesentlich veränderten.

 

 

Vulkan-News 30.04.22: Lewotolok

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Zusammenfassung:

  • Der Lewotolok ist strombolianisch daueraktiv
  • Gestern wurden 30 Eruptionen aufgezeichnet
  • Der Tremor ist erhöht und fluktuiert in Phasen
  • Der Alarmstatus steht auf „3“

Lewotolok strombolianisch aktiv

Der Lewotolok liegt auf der indonesischen Insel Lembata und befindet sich in einer Phase strombolianischer Daueraktivität. Das VSI detektierte gestern 30 Eruptionen. Sie dauerten zwischen 28 und 183 Sekunden. Darüber hinaus ereigneten sich 54 starke Entgasungen. Es wurden 43 Tremorphasen aufgezeichnet, sowie 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Das VAAC Darwin meldete heute eine Aschewolke, die in 2100 m Höhe westwärts driftet. Das entspricht einer Höhe von 700 m über dem Krater. In den ersten 6 Tagesstunden wurden bereits 11 Eruptionssignale und genauso viele Tremor-Signale aufgefangen. Bei 3 Tremorphasen handelte es sich um harmonischen Tremor. Es bewegen sich magmatische Fluide im Untergrund.

Schaut man sich das Histogramm der seismischen Signale an, dann erkennt man, dass die Häufigkeit der Ereignisse einem wellenförmigen Muster folgt, von dem überwiegend der nicht harmonische Tremor betroffen ist. Das Magma scheint in Schüben aus größeren Tiefen aufzusteigen und sich in einem flachen Magmen-Reservoir unter dem Vulkan zu sammeln. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es zu größeren Eruptionen kommen wird.

Alarmstatus des Vulkans Lewotolok steht auf  Level „3“

Der Alarmstatus des Lewotolok steht auf „3“. Es gibt eine 3 km Sperrzone um den Kraterbereich und das PVMGB fordert die Menschen auf, sich dem Vulkan nicht zu nähern. Zudem wird vor den Gefahren des Vulkans gewarnt. Die Gemeinde von Jontona Village sollte sich immer der potenziellen Gefahr von Schutt-Lawinen bewusst sein. Sie könnten von heißen Wolken aus dem südöstlichen Teil des Kraters begleitet werden. Ich interpretiere diese Aussage so, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten.

Lembata gehört zu den Kleinen Sundainseln und wird von Touristen ehr selten angesteuert. Fotografisch gesehen, gleicht der Vulkan einem weißen Fleck. Der Lewotolok begann im November 2020 mit seiner eruptiven Tätigkeit. Die initiale Eruption brachte es auf einen VEI 2. Aschewolken steigen mehrere Kilometer hoch auf.

Taal verdoppelt Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf der philippinischen Insel Luzon dampft der Taal weiter vor sich her. PHILVOLCS meldete eine 900 m hohe Dampfwolke, die aus dem Hauptkrater auf Vulcano Island emittiert wird. Diese Emissionen gehen einher mit einem starken Schwefeldioxid-Ausstoß. Er belief sich gestern auf 12.943 Tonnen und war somit doppelt so hoch, wie bei meinem letzten Update. Das seismische Netzwerk detektierte 6 vulkanisch-bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 5 Tremorphasen. Sie waren zwischen 2 und 7 Minuten lang. In dem Erdbebengebiet vor der Westküste ereigneten sich weitere Erdstöße.

Vulkan-News 29.04.22: Ätna

  • Im Zentralkrater des Ätnas ist eine Wärmeanomalie sichtbar
  • Es wurden zahlreiche Infraschallsignale aufgezeichnet
  • in den letzten 2 Tagen ereigneten sich 8 Erdbeben

Ätna mit thermischen Signal

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Der Ätna auf Sizilien emittiert eine  schwache Wärmestrahlung, die auf einem neuen Sentinel-Foto im Infrarotspektrum sichtbar wird. Sie geht von der Bocca Nuova aus. Die anderen Krater scheinen ruhig zu sein. Das deckt sich mit Richtungsortung der Infraschallsignale, die vom LGS seit einigen Tagen aufgefangen werden. Die Station MVT registrierte gestern 418 Ereignisse mit einem Schalldruck von max. 1,08 Pa. Die Seismometer detektierten auch wieder mehrere schwache Erdbeben, die sich vor allem im Bereich der Bocca Nuova und unter dem Gipfel manifestierten. Seit dem 27. April ereigneten sich 8 Erdstöße. Der Stärkste hatte eine Magnitude von 1,7 und manifestierte sich 1,66 km östlich vom Monte Centenari. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom INGV in 5,66 km festgelegt. Ich möchte anmerken, dass die Erdbeben meistens mit 1-2 Tage Verzögerung im Katalog des INGVs erscheinen und bei meinem Update gestern noch nicht angezeigt wurden. Für den gesamten Monat April werden bis jetzt 76 Erdbeben angezeigt. Der Tremor bewegt sich recht unauffällig seitwärts, an der Grenze zwischen grün und gelb.

Keine Anzeichen für bevorstehende Paroxysmen am Ätna

Der Neue Südostkrater ist recht ruhig, es gibt weder stärkere Dampfentwicklung, noch eine Wärmestrahlung. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass es in naher Zukunft weitere Paroxysmen geben wird, doch Anzeichen dafür sind momentan nicht erkennbar. Das INGV brachte in den letzten Wochen auch keine neuen Bulletins zum Zustand des Vulkans heraus. Offenbar sieht man ebenfalls keine Anzeichen für bevorstehende Paroxysmen, was sich am Ätna allerdings sehr schnell ändern kann. Dafür sieht es so aus, als würde sich die Aktivität in Richtung Zentralkrater verlagern, was typisch für Phasen ohne Paroxysmen ist. Vielleicht sehen wir hier bald ein Aufleben strombolianischer Aktivität.

Apropos Sizilien: Die Seismizität unter dem Inselvulkan Vulcano ist rückläufig. Nach den intensiven Beben während der Monatsmitte, wurden in den letzten Tagen nur 3 neue Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,1. Im gesamten Monat waren es 86 Beben, die die Insel rockten.