Aktuelle Nachrichten über Vulkanausbrüche und Hintergrundinformationen über Vulkane gibt es in dieser Kategorie zu lesen. Im Fokus der Berichterstattung stehen die Eruptionen populärer Vulkane wie Ätna, Stromboli, Krakatau, Kilauea und Merapi. Es gibt aber auch Nachrichten über alle anderen Vulkane der Welt. Weiterführende Informational sind aus den Beiträgen aus verlinkt. So erhält man auch direkten Zugriff auf das WIKI über Vulkanismus.
Gestern gab es in Costa Rica eine Ascheeruption des Vulkans Turrialba die so groß war, dass Vulkanasche den Flugverkehr behindert. Am Flughafen der Landeshauptstadt mussten mehrere Flüge gestrichen werden. Vulkanasche ging in mehreren Gemeinden nieder. Auf der Livecam sieht man derzeit leichte Asche-Emissionen.
Suwanose-jima produzierte die ersten 4 Eruptionen dieses Jahres, die vom VAAC Tokyo für Japan registriert wurden. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 1100 m.
Der VulkanColima in Mexiko generierte gestern eine explosive Eruption mit einer Aschewolke, die etwas größer war, als die üblichen Verdächtigen.
Vom Fuego in Guatemala wird ebenfalls von steigender Aktivität berichtet. Es finden mehrmals stündlich moderate Explosionen statt.
Am Kilauea haben inzwischen die HVO-Vulkanologen genauere Daten zum Kollaps des Lavadeltas bekannt gegeben: es kollabierte praktisch das gesamte Delta, welches eine Fläche von 26 Hektar hatte. Der alte Küstenabschnitt mit dem Aussichtspunkt rutsche ebenfalls ab. Hier holte sich das Meer ein gut 80 x 200 m großes Stück zurück. Dieser Vorfall verdeutlicht wie gefährlich ein Aufenthalt selbst am vermeintlich sicherem Ufer ist. Während der Zugang zur Küste gesperrt bleibt, finden spektakuläre litorale Eruptionen am „ocean entry“ statt, wie man auf diesem Video von Epic Lava Tours gut sehen kann.
In Peru ist der Sabancaya weiterhin sehr aktiv und steigerte Häufigkeit und Stärke der Eruptionen wieder. Auf der LiveCam war gestern aufgrund dichter Bewölkung zwar nichts zu sehen, aber die seismischen Signale waren hoch.
Mitglieder unseres Vulkanvereins (Andreas Steinbrenner und Rafael Werndli) berichten vom Stromboli: die Aktivität hat nach einer kurzen Hochphase am 26.12.2016 wieder deutlich nachgelassen. Es finden nur noch gelegentlich schwache Eruptionen statt.
Am Kilauea auf Hawaii kam es zu einem Kollaps des neuen Lavadeltas am „ocean entry“. Der Kollaps wurde von starken litoralen Eruptionen begleitet, bei denen Lavafragmente bis zur eigentlichen Küstenlinie geschleudert wurden. Zudem brach auch eine Lavaklippe am offiziellen Aussichtspunkt ab. Dieser war bereits gesperrt, trotzdem hielten sich kurz vor dem Kollaps 5 Beobachter dort auf. Sie wären um ein Haar ums Leben gekommen. Ranger berichten von weiteren Rissbildungen entlang der Küste. Diese bleibt bis auf Weiteres für Besucher gesperrt!
Ein Schwarmbeben manifestiert sich im US-Bundesstaat Kalifornien, genauer unter der Gemeinde Brawley. Der Ort liegt über der Brawley Seismic Zone und ist bekannt für seine Schwarmbeben. Hier geht die auslaufende San Andreas Störung in die Imperial Störungszone über, welche Teil eines aktiven Rifts ist. In der Region gibt es einen erloschenen Vulkan der im Miozän aktiv war. Heute noch ist der thermische Gradient im Untergrund erhöht und es scheint aktiven Magmatismus zu geben, wie heiße Quellen und ein Geothermie-Kraftwerk vermuten lassen.
Derzeit scheint es in ziemlich vielen US-Amerikanischen Gegenden mit Magmatismus im Untergrund Schwarmbeben zu geben!
Heute Nacht lässt sich via LiveCam eine rot illuminierte Dampfwolke beobachten. Quelle dieser Rotglut ist der relativ neue Pitkrater im Osthang der Voragine / Bocca Nuova. Die Helligkeit der Rotglut fluktuiert deutlich, so dass tief im Schlot sitzende Eruptionen möglich sind. Der Tremor ist unauffällig: scheinbar ist kurzfristig nicht mit einer größeren Eruption zu rechnen, doch das Magma steht hoch im System und in den nächsten Tagen könnte es durchaus zu einem verspäteten Silvester-Feuerwerk kommen.
Wenige Tage nach dem letzten Paroxysmus beginnen am Fuego bereits wieder strombolianische Eruptionen. Auf Mirova wird ein moderates thermisches Signal angezeigt.
Ebenfalls in Guatemala liegt der Pacaya. Hier registriert MIROVA ein mittelstarkes thermisches Signal. Dessen Ursprung ist unklar, es könnte sich um einen Waldbrand handeln.
Am Colima in Mexiko hat die Häufigkeit der Eruptionen wieder etwas zugenommen. Im Krater des Vulkans Popocatepetl wächst weiterhin ein Lavadom. Die thermische Strahlung ist relativ hoch.
Unser Vereinsmitglied Rafael beobachtete am Stromboli Eruptionen die bis zu 150 m hoch aufstiegen. Vorgestern brach der Vulkan alle 10 – 15 Minuten aus. Der aktivste Schlot liegt im Südosten des Kraters. Auf der Livecam sieht man derzeit aus einem Förderschlot permanente Rotglut. In den letzten Wochen gab es im Raum der Liparischen Inseln relativ viele leichte Erdbeben.
Heute gibt es zudem eine interessante Meldung vom Bulusan auf den Philippinen: eine phreatische Eruption ließ eine Aschewolke 2 km über den Krater aufsteigen. Das VAAC Tokyo registrierte insgesamt 4 Aschewolken.
Am Sabancaya in Peru riefen die Behörden für 20 Bezirke einen Asche-Notstand aus. Die permanenten Eruptionen stellen eine zunehmende Belastung dar.
In den letzten Tagen ereigneten sich am Ätna wieder mehrere leichte Erdbeben, einige von ihnen in geringer Tiefe südlich des Hauptkraters. Zudem fanden gelegentliche Asche-Emissionen statt. Einige Spitzen im Tremor deuten darauf hin, dass es heute zu einem weiteren Erdbebenschwarm kam, der in der Seismik noch nicht angezeigt wird.
Der Vulkan in Zentralkamtschatka eruptierte in den letzten 24 Stunden 3 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Vulkanasche stieg dabei bis in einer Höhe von 7 km auf. Wie munter der Vulkan in diesem Jahr war zeigt die Anzahl bisher registrierter Aschewolken: 489.
Colima in Mexico eruptierte gestern 2 Aschewolken die ihren Weg in Newsmeldungen der Nachrichten fanden. Sie waren ein wenig größer als die üblichen Ausbrüche. Heute zeigt sich Colima verhältnismäßig ruhig.
Vom Ätna auf Sizilien werden schwache Asche-Emissionen gemeldet. Diese gehe vom Vent im Sattel zwischen den beiden Gipfeln des Südostkraterkegels aus.
Ich wünsche den Leserinnen und Lesern von vulkane.net ein frohes Weihnachtsfest und einen guten und vor allem friedlichen Rutsch ins Jahr 2017.
Wir blicken auf ein Jahr mit relativ wenigen spektakulären Vulkanausbrüchen zurück, dafür aber auf zahlreiche Erdbeben mit besonders schlimmen Folgen in Mittelitalien. Politische Unruhen und vor allem der Terrorismus hielten die Welt und zum Jahresende auch Deutschland in Atem. Hoffen wir, dass sich die Zeiten bald wieder ändern mögen.
Ich möchte mich bei Euch für die vielen Tipps und Anregung bedanken, die mich im Laufe des Jahres erreichten. Last, but not least, ein herzliches Dankeschön an alle Leserinnen und Leser für ihr Interesse an vulkane.net.