
Schwere Unwetter über mehreren Bundesländern – Starkregen, Hagel und Sturmböen verursachen zahlreiche Feuerwehreinsätze
NRW, 01.06.2025 – Am Samstag sind heftige Unwetter mit Starkregen, Gewittern und Hagel über weite Teile Deutschlands hinweggezogen. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor gefährlichen Wetterlagen mit Sturmböen und Überflutungen – vielerorts musste die Feuerwehr zu hunderten Einsätzen ausrücken.
In Nordrhein-Westfalen kam es ab Samstagnachmittag zu starken Gewittern. Laut der WDR-Wetterredaktion wurden über 70.000 Blitze registriert, mit mehr als 10.000 Bodeneinschlägen. Blitze werden von speziellen Detektoren per Satellit erfasst und gezählt. Besonders intensiv war die Lage am Abend rund um Grevenbroich und den Tagebau Garzweiler, wo es zu gut 500 Blitzeinschlägen kam. Verletzt oder getötet wurde aber niemand. In Krefeld berichtete die Polizei von zahlreichen Notrufen wegen überfluteter Keller, blockierter Straßen und umgestürzter Bäume. In Erftstadt stand das Wasser teils bis zu einem halben Meter hoch, der Ortsteil Herrig war zeitweise ohne Strom. Die Gewitter brachten auch Hagel von Golfballgröße mit sich. Entsprechende Bilder wurden in unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen“ geteilt.
Auch Rheinland-Pfalz war stark betroffen. In der Region Trier rückten Feuerwehr und Rettungskräfte zu über 40 Einsätzen aus. Auf mehreren Regionalbahnstrecken kam es zu Unterbrechungen, da umgestürzte Bäume die Gleise blockierten. In Idar-Oberstein schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein – eine Frau erlitt ein Knalltrauma und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
In Baden-Württemberg, Hessen und Teilen Bayerns sorgten Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel für weitere Einsätze. In Wiesbaden wurde das „Pride“-Festival wegen Starkregens kurzzeitig unterbrochen.
Im Süden Deutschlands wurden vereinzelt Straßen überflutet und Keller liefen voll. Der DWD warnte in Bayern vor großen Hagelkörnern und Starkregen von bis zu 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit.
Größere Schäden blieben bislang aus, doch die Behörden warnen: Auch am Sonntag ist erneut mit lokalen Unwettern zu rechnen. In den nächsten Stunden wandern die Unwetter in Richtung Osten. Dort wird Regen sehnlichst erwartet, da in den Gebieten der neuen Bundesländer der Boden besonders trocken ist. Doch gerade deshalb könnte es bei Starkregen besonders schnell zu Überflutungen kommen, da der ausgetrocknete, verhärtete Boden das Wasser nicht aufnimmt, sondern oberflächlich abfließen lässt.
Bis jetzt unterbrachen immer wieder Tage mit starken Unwettern die vielfach prognostizierte Dürre in Deutschland. Dennoch ist die Sorge groß, dass es wieder zu einem ausgewachsenen Dürresommer kommt. Da Extremwetterlagen immer häufiger werden, halte ich ein durchdachtes Wassermanagement für eminent. Besonders in bergigen Regionen braucht es mehr Stauseen. Flussufer und Gewässerläufe müssen renaturiert werden und brauchen Platz, um sich ausbreiten zu können. In Städten müssen versiegelte Flächen zurückgebaut und begrünt werden.