Vulkan-Update 28.07.21: Ätna, Stromboli

Im Update geht es heute Nachmittag um Explosionen am Ätna und um eine stärkere Eruption am Stromboli. Unter der Katla bebte es.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna fluktuiert der Tremor stark und erzeugt Peaks bis in den roten Bereich hinein. Der Neue Südostkrater stößt zeitweise Asche aus. Es könnten erste Anzeichen für einen bevorstehenden Paroxysmus sein.

Unser Vereinsmitglied Christoph ist vor Ort und hält uns auf dem Laufenden.

Update 17:30 Uhr: Augenzeugen berichten von starken strombolianischen Eruptionen, die Phasenweise generiert werden. Der Tremor ist von einem gleich mäßigen auf-und ab gekennzeichnet und erzeugt ein ungewöhnlich gleichmäßiges Muster. Mirova detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 228 MW. Eine Wärmequelle scheint sich auf der Nordwestflanke zu befinden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Waldbrand.

Stromboli mit stärkerer Explosion

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Heute Nachmittag ereignete sich am Stromboli eine Explosion, die stärker als üblich war. Das INGV gab eine entsprechende Meldung heraus. Demnach ereignete sich die Explosion um 14.47 Uhr UCT und verteilte glühende Tephra im gesamten Kraterbereich. Die Eruption manifestierte sich im nordöstlichen Kratersektor. Seit 14 Uhr stieg die Tremor-Amplitude an. Lavaspattering (s.u.) scheint mir ein recht zuverlässiger Indikator für bevorstehende größere Ereignisse am Stromboli zu sein. Die Eruption ist in ihrer Stärke allerdings nicht mir den wirklich starken Explosionen zu vergleichen gewesen, in deren Zuge es auch zu Paroxysmen und Pyroklastischen Strömen gekommen war. Dennoch verdeutlicht sie das Gefahrenpotenzial des Vulkans.

Katla: Erdbeben M 3,2

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Unter dem subglazialen Vulkan Katla bebte es heute Mittag mit einer Magnitude von 3,1. Der Erdbebenherd befand sich in nur 100 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 8.8 km ost-nord-östlich von Goðabunga lokalisiert. Darüber hinaus manifestierten sich einige schwächere Beben unter dem Vulkan. Die Seismizität ist bereits seit einigen Tagen erhöht.

Erdbeben-News 28.07.21: Bardarbunga, Volcano Island

In den Erdbeben-Nachrichten werden 3 Erdstöße thematisiert, die sich in der Nähe von aktiven Vulkanen ereigneten.

Island: Erdbeben M 4,8 unter dem Bardarbunga

Datum: 27.07.2021 | Zeit: 22:12:13 UTC | Lokation:  64.62 N ; 17.79 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga manifestierten sich gestern 2 stärkere Erdbeben. Laut EMSC hatten sie die Magnituden 4,8 und 4,3. Die Hypozentren wurden in 10 km und 2 km Tiefe lokalisiert. Beim IMO wurden die Beben schwächer eingestuft und brachten es auf M 4,5 und M 3,0. Vor einer Korrektur lagen beide Beben im 3-er Bereich. Die Epizentren wurden 119 km südlich von Akureyri verortet.

Japan: Erdbeben M 4,7 bei Volcano Island

Datum: 27.07.2021 | Zeit: 07:39:58 UTC | Lokation:  25.45 N ; 142.92 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

Die japanische offshore-Region von Volcano Island wurde von einem Erdstoß der Magnitude 4,7 erschüttert. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 1100 km südlich von Tateyama. Wesentlich näher am Epizentrum befindet sich die Vulkaninsel Nishinoshima. Tatsächlich geht von ihr wieder sporadisch eine moderate Wärmestrahlung aus. Vor einem Jahr war der Inselvulkan sehr aktiv und wuchs ordentlich.

Russland: Erdbeben M 4,7

Datum: 27.07.2021 | Zeit: 00:41:22 UTC | Lokation:  42.82 N ; 46.68 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

Der russische Kaukasus wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 15 km nordwestlich von Untsukul festgestellt.

China: Erdstoß M 4,5

Datum: 28.07.2021 | Zeit: 01:40:44 UTC | Lokation:  41.50 N ; 79.34 E | Tiefe: 2 km | Mb 4,5

Die chinesische Provinz Xingjiang war Schauplatz eines Erdstoßes der Magnitude 4,5. Der Erdbebenherd befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum lag 86 km westlich von Aksu. In China kämpft man zudem gerade gegen einen ungewöhnlich starken Monsun an und es kam zu massiven Überschwemmungen.

Chile: Erdbeben M 4,4

Datum: 28.07.2021 | Zeit: 11:09:50 UTC | Lokation:  18.57 S ; 70.76 W | Tiefe: 40 km | Mb 4,4

Vor der chilenischen Küste bebte es mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum lag 50 km westlich von Arica.

Quellen: EMSC/IMO

Vulkan-News 28.07.21: Great Sitkin, Sinabung

Heute ist scheinbar „S“-Tag und es stehen Vulkane wie Sinabung, Semeru und Stromboli im Fokus der Berichterstattung. Am Rande sei erwähnt, dass es am isländischen Bardarbunga 2 Beben mit Magnituden größer 3 gab.

Sinabung: Asche in 7000 m Höhe

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom

Der Sinabung erzeugte heute Morgen eine größere Eruption, bei der Asche bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg. Die Aschewolke driftete in westlicher Richtung.  Bei der Eruption kam es auch zu einem Pyroklastischem Strom. Weitere Details sind bisher nicht bekannt. Zuvor wurden 13 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befand sich ein Tornillo. Diese werden am Sinabung vor Eruptionen häufiger registriert. Bei einem Tornillo handelt es sich um ein spezielles seismisches Signal, dass auf dem Seismogram wie eine Schraube aussieht. Tornillos fielen den Vulkanologen erstmals vor der Eruption des Galeras im Jahr 1993 auf und gelten seitdem als Warnsignal vor explosiven Eruptionen.

Great Sitkin: Domwachstum

Staat: USA | Koordinaten: 52.05-176.116 | Eruption: Vulcanianisch

Das AVO informierte heute über Domwachstum am Vulkan Great Sitkin. Der Dom hat einen Durchmesser von 150 m erreicht und wächst seit dem 22. Juli. Explosive Eruptionen gab es bisher nicht, könnten allerdings jederzeit einsetzten.

Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Aleuten und eruptierte zuletzt im Mai.

Semeru eruptiert Asche

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf Java eruptiert der Semeru weiterhin Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 43000 m. Das VSI registrierte gestern 43 Eruptionen. Die Seismik ist gering, bzw. nicht vorhanden.

Stromboli: Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli liefert seinen Besuchern derzeit das relativ harmlose Schauspiel schwacher-moderater strombolianischer Eruptionen, doch die Situation könnte sich bald ändern. Livecam-Aufnahmen zeigten gestern Abend eine kurze Periode mit Lavaspattering aus dem nördlichsten Schlot. Sie manifestierte sich im Anschluß einer Eruption. Sollten sich diese Ereignisse häufen, könnten sie einer Phase erhöhter Aktivität vorangehen. Bisher sind die Parameter allerdings unauffällig und der Aktivitätsindex steht beim LGS auf „low“. Einzig die Anzahl thermischer Durchgänge ist mit 190 Ereignissen hoch gewesen.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Nach ein paar recht stillen Tagen zog die Aktivität am Suwanose-jima gestern wieder an. Das VAAC brachte 8 VONA-Warnungen vor Vulkanasche heraus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Die Seismizität ist hoch: vorgestern wurden 187 vulkanotektonische Beben registriert.

Thermalgebiete der Toskana

Die bekanntesten Manifestationen des Vulkanismus in der Toskana finden sich im Einzugsbereich des Vulkans Monte Amiata. Obwohl der Vulkan als erloschen gilt, gibt es noch heiße Magmen im Untergrund, die einen hohen geothermischen Gradienten der Region bedingen. Dadurch gibt es vielerorts Mofetten, Fumarolen und heiße Quellen.

In direkter Nachbarschaft zum Monte Amiata liegt der „Weiße Wal“ von San Filippo. Der große Kalksinterfelsen bildete sich am Ufer des Baches Rio Bianco. Am Bach gibt es auch wassergefüllte Sinterterrassen, die von warmen Quellen gespeist werden. Sie laden zu einem herrlichen Bad ein.

Weiter weg finden sich die bekannten Kalksinterterrassen von Saturnia. Auch sie verdanken ihre Existenz der Geothermie am Monte Amiata: am Vulkan versickertes Regenwasser dringt bis in 200 m Tiefe vor, wo es sich erwärmt und mit vulkanischen Mineralien angereichert wird. Unter diesen Mineralien befindet sich auch Schwefel. Ein Grundwasserstrom transportiert das Thermalwasser gut 30 km weit, bis es bei Saturnia austritt.

Kalksinter sind vielen Menschen aus Tropfsteinhöhlen bekannt, die sich überwiegend im Kalkgestein bilden. Die Kalksintererscheinungen (Tropfsteine, Sintersteine und Terrassen) entstehen, wenn im Wasser gelöstes Kalziumkarbonat kristallisiert und so die vielfältigen Erscheinungsformen wachsen lässt. Thermalwasser kann aufgrund seiner hohen Temperatur besonders viel Kalziumkarbonat lösen und es bei Abkühlung freisetzen. So finden sich in Thermalgebieten oft besonders schöne Kalksinterbecken. Sie wachsen schneller als Tropfsteine.

Thermalerscheinungen abseits des Monte Amiatas

In der Toscana gibt es weitere geothermische Manifestationen, die sich Abseits des Monte Amiata befinden und die ich nicht alle erwähnen kann. Sie zeigen, dass es auch anderswo heiße Magmenkörper im Untergrund geben muss. Bekanntes Beispiel hierfür ist das Thermalgebiet von Larderello. Bor-haltige Fumarolen treten dort vielerorts zutage. Sie wurden von Etruskern und Römern industriell genutzt. Bor wurde den Glasuren von Keramiken beigemischt. Heutzutage gibt es in der Region mehrere Geothermalkraftwerke und ein entsprechendes Museum.

Die Fumarolen von Biancane befinden sich nur wenige Kilometer von Larderello entfernt. Der kleine geothermale Naturpark liegt am Stadtrand von Monterotondo Marittimo. Beeindruckendste Manifestation des Vulkanismus ist hier ein Schlammtopf, der aber nicht so ohne weiteres einsehbar ist. Es ist tatsächlich der einzige echte Schlammtopf, den ich in der Toskana bisher gesehen habe. Die Gegend ist auch als Valle del Diavolo bekannt.

Ein ähnliches Thermalfeld ist die Colline Metallifere. Sie liegt an einem Berghang am Ortseingang von Sasso Pisano. Dort treten zahlreich Mofetten und Fumarolen zutage. Doch das eigentliche Highlight von Sasso Pisano ist das relativ neue Thermalbad. Von seinem Parkplatz aus, führt ein hölzerner Pfad, der von Eichen gesäumt ist, in ein verwunschenes Tal. Dort wird eine Thermalquelle in ein steinernes Becken geleitet, wie es schon die Etrusker genutzt haben mögen. Für mich eines der romantischten Bäder der Toskana und das sogar kostenfrei.

Vulkan-News 27.07.21: Ätna, Ruiz

Am Ätna gab es gestern Ascheeruptionen aus dem Nordostkrater. Der Fagradalsfjall bleibt aktiv. Der Nevado del Ruiz erupotiert Asche und am Merapi sind Pyroklastische Ströme generiert worden.

Ätna: Aschewolken aus dem Nordostkrater

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend eruptierte der Nordostkrater am Ätna Aschewolken. In Ermangelung an Wind, stiegen sie praktisch senkrecht auf und erreichten laut VAAC eine Höhe von bis zu 6400 m über dem Meeresspiegel. Insgesamt wurden 5 VONA-Warnungen herausgegeben. Boris Behncke vom INGV schätzte die Höhe auf 2500 m über dem Krater und meinte, dass der Förderschlot vermutlich freigeblasen wurde. Er war in den letzten Monaten zu, nachdem es zu einer Reihe von Kollaps-Ereignissen gekommen war. Rotglühende Tephra wurde nicht beobachtet. Das LGS registrierte eine Reihe von Infraschallsignalen. Sofern die Richtungsangaben stimmen, kamen die meisten Explosionen aus der Bocca Nuova. Der letzte Paroxysmus ist nun eine Woche her und das Pausenintervall hat sich deutlich verlängert. Alles in Allem sieht es so aus, als würde sich die eruptive Aktivität verlagern.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Obwohl am Wochenende in isländischen Medien das bevorstehende Ende der Eruption postuliert wurde, setzt der Fagradalsfjall seine Aktivität unbeirrt fort. Seit gestern Abend war der Krater praktisch ununterbrochen fleißig und mit wallender Lava gefüllt. Sie lief sogar über und erzeugte Lavaströme. Während der Tremor erhöht ist, ist die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs gering. Anders sah es in den letzten 2 Tagen mit der Erdbebentätigkeit unter Katla aus. Zu Spitzenzeiten zeigte IMO 44 Erdstöße an.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi wurden gestern Abend 3 Pyroklastische Ströme gesichtet. Sie hatten Gleitzeiten zwischen 148-233 Sekunden. Zudem wurden zahlreiche Abgänge glühender Schuttlawinen gemeldet. Die vulkanisch bedingte Seismizität ist auf dem höchsten Niveau seit 3 Monaten. Die Dome wachsten und es ist mit anhaltender Aktivität zu rechnen.

Nevado del Ruiz stößt Asche aus

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Aschewolken

In Kolumbien kommt es weiterhin zu sporadischen Ascheeruptionen am Nevado del Ruiz. Das VAAC verzeichnete eine Aschewolke, die in 5800 m Höhe Richtung Westen driftete. Die Aktivität des Vulkans ist seit Monaten erhöht und es könnte eine stärkere Eruption folgen.

Erdbeben-Nachrichten 26.07.21: Sulawesi

Sulawesi: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 26.07.2021 | Zeit: 12:09:06 UTC | Lokation: 0.65 S ; 121.94 E | Tiefe: 8 km | Mw 6,2

Heute Nachmittag manifestierte sich kurz vor der Küste der indonesischen Insel Sulawesi ein Erdbeben der Magnitude 6,2. Das EMSC verortete die Tiefe des Hypozentrums in 8 km. Das Epizentrum befand sich 100 km westlich von Luwuk. Es könnten Schäden entstanden sein, doch Meldungen darüber stehen noch aus. Die Daten könnten noch korrigiert werden.

Bereits gestern bebte es in der Region mit Mw 5,7. Zudem gab es in den letzten Tagen sehr viele Erdbeben im Bereich von Sulawesi.

Vulkan-News 26.07.21: Ol Doinyo Lengai, Nyamuragira

Neben den üblichen Seiten der Vulkanobservatorien, habe ich heute einmal mehrere Vulkane in Bezug auf thermische Anomalien gecheckt und bin bei einigen Vulkanen fündig geworden. So zeigten sich heiße Flecke beim Anak Krakatau, Nyamuragira und Ol Doinyo Lengai. Auch die Bocca Nuova am Ätna scheint heiß zu sein. Doch zunächst Meldungen vom Fagradalsfjall:

Fagradaslfjall: Tremor gestiegen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern erreicht der Tremor am Fagradalsfjall die höchsten Werte auf Wochensicht. Dementsprechend intensiv war die Aktivität im Krater: heute Nacht konnte man sie via LiveCam brodeln sehen. Die Bildausschnitte der aktiven Cams sind relativ eng gefasst, so dass sich nicht sagen lässt, wie groß etwaige Lavaströme sind.

Ätna: Thermische Anomalie in der BN

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

In den letzten Wochen stand am Ätna der Neue Südostkraterkegel im Fokus des Interesses, da er eine Serie paroxysmaler Eruptionen erzeugte. Der letzte Ausbruch ist nun fast eine Woche her und lässt weiter auf sich warten. Dafür zeigte die Bocca Nuova eine Wärmeanomalie. Lava steht hoch im Fördersystem und es könnte zu strombolianischen Eruptionen kommen. Gestern Abend registrierten die Infraschallsensoren mehrere Explosionen, die zum großen Teil aus Richtung der BN kamen. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung.

Anak Krakatau mit Wärmestrahlung

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Fumarolisch

Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau wird ebenfalls Wärme emittiert. Sie stammt aus einem Schlot im östlichen Teil des Kraters. Der Vulkan könnte sich auf neue Eruptionen vorbereiten.

Nyamuragira: Thermische Anomalie

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavasee

Am kongolesischen Vulkan Nyamuragira wird eine ausgeprägte thermische Anomalie detektiert. Sie scheint von einem Lavasee auszugehen. Ob es sich um einen sekundären Lavasee infolge von Lavaströmen im Krater handelt, oder um einen tiefen Lavasee in einem Pitkrater ist unklar. Das Bild stammt vom letzten Monat, auf aktuellen Bildern ist die Anomalie ebenfalls sichtbar. Auch der Nachbarvulkan Nyiragongo steht in den Schlagzeilen.

Nyiragongo emittiert Asche

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption

Vom Nyiragongo berichtet das Observatorium in Goma, dass der Vulkan gestern eine Aschewolke emittierte. Diese stammte allerdings nicht von einer aktiven Eruption, sondern von einem Kollaps-Ereignis im Krater. Dort ist von frischer Lava keine Spur mehr, seitdem der Lavasee im Mai ausgelaufen ist.

Ol Doinyo Lengai in Eruption

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Am Lengai in Tansania sind die thermischen Anomalien direkt mit Eruptionen assoziiert. Aktuell ist der zentrale Kratebereich heiß und man kann davon ausgehen, dass in einem Hornito ein Lavapool kocht, von dem kleine Lavaströme ausgehen. Auf Aufnahmen der vergangenen Wochen erkennt man auch eine Anomalie im südöstlichen Kraterbereich.

Sangay ist heiß

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador emittierte der Sangay vor 2 Tagen eine hohe Thermalstrahlung. Sie hatte eine Leistung von 162 MW. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 8500 m auf. Der Dom im Südkrater des Vulkans könnte wieder stärker wachsen und pyroklastische Ströme erzeugen. Auch ein kurzer Lavastrom ist denkbar.

Shiveluch eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Um den Shiveluch auf Kamtschatka war es länger relativ ruhig geworden, doch nun scheint der Dom wieder schneller zu wachsen und emittiert Wärme. Hinzu kommt, dass das VAAC 2 VONA-Meldungen herausbrachte, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m detektiert wurde.

Vulkan-News 25.07.21: Fagradalsfjall, Katla

Die Aktivität am Fagradalsfjall geht weiter. Unter der Katla gab es ein schwarmbeben und die Seismizität an den Vulkanen Kilauea und Merapi ist ebenfalls hoch.

Fagradalsfjall mit Sicht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten Stunden gaben die Wolken ab und an den Blick auf den neuen Vulkan frei und enthüllten anhaltende Aktivität. Lava wallte im Krater und Lavaströme liefen in Richtung Meradalir Tal. Der Tremor war bis vor wenigen Stunden erhöht und korrespondierte mit der sichtbaren Aktivität. Dementsprechend sieht man auf der LiveCam heute Morgen einen inaktiven Krater.

Katla mit Schwarmbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Heute steht mit der Katla ein weiterer isländischer Vulkan in den Schlagzeilen. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 29 Erdbeben im Bereich des Vulkans, der gerade durch die gleichnamige Netflix-Serie im Fokus vieler Leser stehen dürfte. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 2,6, mit einem Hypozentrum in nur 0,1 km Tiefe. Ein Ausbruch der Katla gilt statistisch als genauso überfällig, wie Eruptionen der Hekla und Grimsvötn. Unter allen 3 Vulkansystemen hat sich Magma angesammelt und könnte in absehbarer Zeit eruptieren. Spannende Zeiten auf Island.

Kilauea mit zahlreichen Erdbeben

Staat: USA | Lokation: 63.63, -19.05 | Eruption: Hawaiianisch

Seit einigen Tagen ereignen sich auf Big Island Hawaii mehr Erdbeben als üblich. Sie manifestieren sich im Bereich der Kilauea-Caldera und am unteren Südwestrift bei Pahala. In den letzten Tagen wurden täglich ca. 60 Erschütterungen detektiert. Die Inflation im Bereich der Caldera steigt weiter und hat deutlich höhere Werte erreicht, als vor der letzten Eruption im Dezember 2020. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann es dort wieder los geht.

Merapi: Seismizität hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Die Seismizität unter dem indonesischen Merapi bleibt hoch. Das VSI meldete für die ersten 6 Tagesstunden 68 vulkanisch bedingte Erbeben. Zudem wurden 48 Schuttlawinen-Abgänge registriert. Hinzu kamen 4 starke Entgasungen. Das Wetter ist ungewöhnlich schön und es gibt Bilder mit klaren Blicken auf die beiden Dome. Sie wachsen weiter und damit steigt auch das Gefahrenpotenzial in Bezug auf die Generierung von Pyroklastischen Strömen. Das Foto von Vulkanguide Andi lässt aber auch erkennen, dass der aktuelle Dom noch recht klein ist, zumindest, wenn man ihn mit dem ausgeblasenen Dom von 2010 vergleicht. Damals überragt der Dom sogar die Zacke des rechten Kraterrands.

Turrialba: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.02-83.75 | Eruption: Phreatisch

Am Vulkan in Costa Rica gab es Vorgestern eine phreatische Eruption. Sie ereignete sich gegen 11.30 Uhr Ortszeit und dauerte gut 1 Minute. Phreatische Eruptionen können Anzeichen eines sich aufheizenden Vulkansystems sein.

Jüngst fanden Wissenschaftler aus Italien und Costa Rica heraus, dass die beiden Vulkane Turrialba und Irazu miteinander verbunden sind: Ausbrüche des Turrialbas wirkten sich auf den Spiegel des Kratersees im Irazu aus.

Erdbeben-Nachrichten 24.07.21: Philippinen

Es ist Vollmond und wieder einmal ist die globale Erdbeben-Aktivität erhöht: so gab es 2 Erdbeben mit Magnituden größer als 6. Sie ereigneten sich auf den Philippinen und am Tonga-Graben.

Philippinen: Erdbeben Mw 6,7 am Taal-Vulkan

Datum: 23.07.2021 | Zeit: 20:48:58 UTC | Lokation: 13.73 N ; 120.77 E | Tiefe: 118 km | Mw 6,7

Gestern Abend ereignete sich auf der philippinischen Insel Luzon ein Erdbeben der Magnitude 6,7. das Hypozentrum befand sich in 118 km Tiefe und war tektonischen Ursprungs. Obwohl das Epizentrum wenige Kilometer südlich des Taal-Vulkans lokalisiert wurde, sehen Wissenschaftler keinen direkten Zusammenhang zum Vulkan. Der Erdbebenherd lag in 118 km Tiefe und 31 km west-süd-westlich von Batangas. Genaugenommen handelte es sich bereits um ein Mantelbeben. Beben in diesem Bereich der Asthenosphäre könnten zumindest indirekt mit der Magmenentstehung assoziiert sein. Ein zweiter Erdstoß brachte es auf Mw 5,8.

Kermadec: Erdstoß Mw 6,0

Datum: 24.07.2021 | Zeit: 12:51:28 UTC | Lokation: 30.03 S ; 176.80 W | Tiefe: 2 km | Mw 6,0

Am Tongagraben bebte es heute wieder mit einer Magnitude von 6,0. Das Beben manifestierte sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 985 km südlich von ‘Ohonua auf Tonga lokalisiert. Weiter südlich gab es ein weiteres Beben Mw 5,5.

Kreta: Erdbeben Ml 4,9

Datum: 24.07.2021 | Zeit: 02:07:38 UTC | Lokation:  35.07 N ; 25.17 E | Tiefe: 2 km | Ml 4,9

Im Zentrum der griechischen Insel Kreta bebte es mit der Magnitude 4,9. das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe verortet. Das Epizentrum befand sich 12 km südwestlich von Arkalochóri. Es folgten Nachbeben. In den letzten 7 Tagen gab es auf- und um Kreta zahlreiche Erschütterungen. Das EMSC zeigt 40 Beben an.

Azoren: Erdbeben Mb 4,8

Am Mittelatlantischen Rücken, nördlich der Azoren, hat sich ein Erdbeben mit der Magnitude 4,8 ereignet. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 20 km angegeben. Das Epizentrum lag 272 km nord-nord-östlich von Lajes das Flores.