Vulkan Mauna Loa am 01.12.22

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Hawaiianisch

Eruption auf Hawaii geht weiter

Der Vulkanausbruch auf Big Island Hawaii geht weiter und Lava fließt aus dem Nordostrift des Vulkans Mauna Loa. Im gestrigen Tagesverlauf reduzierte sich die Höhe der Lavafontänen aus Spalte 3 auf maximal 25 m. Auf der LiveCam ist zu erkennen, dass die Lavafontänen auch heute noch aktiv sind. Um den aktive Teil der Spalte 3 bildet sich langsam ein Wall aus Schlacke. Die Fontänen speisen einen Lavastrom mit mehreren Armen. Der am weitesten Fortgeschrittene bewegte sich gestern Mittag mit einer Geschwindigkeit von 24 Metern pro Stunde in Richtung Sattelstraße und befand sich noch 5800 m von ihr entfernt. Die Hangneigung nimmt in diesem Bereich langsam ab, sodass sich der Lavastrom weiter verlangsamen wird. Zugleich wird die Lavafront breiter. Das USGS schrieb in seinem letzten Update, dass der Lavastrom noch ca. 2 Tage brauchen wird, bis er die Sattelstraße erreichen wird. Ich vermute, das wird noch länger dauern, doch wenn die Straße von der Lava unterbrochen wird, ist eine der Hauptverkehrsadern zwischen dem Inselosten und dem Westen von Big Island unterbrochen. Autofahrer müssen dann einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen.

Auch Riss 4 ist immer noch aktiv. Die Lavaströme bewegen sich in Richtung Nordosten. Ein kleiner Nebenarm bewegt sich von Spalt 4 aus in Richtung Osten, allerdings langsamer als der Hauptstrom.

Von der Lava geht eine extrem hohe Wärmestrahlung aus. MIROVA zeigt eine Leistung von mehr als 32.700 MW! So hohe Werte werden sehr selten erreicht.

Das seismische Netzwerk registriert Tremor im Bereich der derzeit aktiven Risse. Dies deutet darauf hin, dass immer noch Magma nachgeliefert wird, und die Aktivität wird wahrscheinlich anhalten, solange der Tremor anhält.

In der Moku’āweoweo-Caldera gibt es keine Aktivität, und auch die südwestliche Riftzone bleibt ruhig. Die Vulkanologen erwarten keine eruptive Aktivität außerhalb der nordöstlichen Riftzone. Derzeit besteht keine Gefahr für die Anwohner des Vulkans.

Vulkan-News am 01.12.22: Ätna

Lavastrom am Ätna weiter aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Der Lavastrom, der seit Sonntag aus der nordöstlichen Basis des Südostkraterkegels fließt, bleibt aktiv. Das geht aus einem INGV-Bericht und aus LiveCam-Aufnahmen hervor. Der Schlot liegt auf einer Höhe von 2800 m. Der daraus eruptierte Lavastrom breitet sich nur langsam aus. Er hat eine Länge von einigen Hundert Metern und seine Front erreichte das Valle del Leone. In den letzten Tagen gab es viel Neuschnee am Ätna und das entlegene Tal auf der steilen Ostflanke ist nur schwer zu erreichen, daher gibt es keine genauen Daten zum Lavastrom. Die Vulkanologen schrieben aber, dass es noch temporär kleinere Lavaströme gab, die dem neuen Schlot entsprangen.

Es wird ein leicht erhöhter vulkanischer Tremor registriert, dessen Ursprung in einem Gebiet zwischen dem Südostkrater und der Bocca Nuova liegt. Dort befindet sich in einer Tiefe zwischen 2000 und 2600 m über dem Meeresspiegel ein Magmenkörper. Die Infraschallaktivität bleibt derzeit auf einem niedrigen Niveau und ist hauptsächlich auf die Aktivität des Kraters Bocca Nuova zurückzuführen. Dort gibt es entweder starke Entgasungen oder schwache Explosionen, die tief im Förderschlot sitzen. Die derzeit verfügbaren Signale der Bodenverformungsmessnetze haben in den letzten Stunden keine signifikanten Veränderungen gezeigt.

Wie es weitergeht, ist praktisch nicht wissenschaftlich vorherzusagen. Die Erfahrung zeigt aber, dass es in den letzten Jahren häufig zu größeren Eruptionen kam, nachdem Magma in geringer Tiefe aufgestiegen war und erste kleine Lavaströme zu fließen begannen. Entweder folgten nach einigen Tagen größere Lavaströme und strombolianische Eruptionen oder es kam zu Paroxysmen. Unklar ist, ob nach der Paroxysmus-Serie im vergangenen Jahr bereits wieder genug Druck im Kessel ist, um neue Ausbrüche dieser Art zu erzeugen. Die nächsten Tage werden es zeigen.

Erdbeben unter Taupo am 01.12.22

Weitere Informationen zum Erdbeben Mw 5.4

Datum: 30.11.22 | Zeit: 10:47:59 UTC | 38.84 S ; 175.91 E | Tiefe: 9 km | Mw 5,4

Wie berichtet gab es gestern ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,4 (Ml 5,6) unter der neuseeländischen Caldera Taupo. GeoNet veröffentlichte heute weitere Informationen dazu. Das Erdbeben manifestierte sich um 10:47:59 UCT. Auf Neuseeland war es 23:47 Uhr, also zur nachtschlafenden Zeit. So schreckten auch die Anwohner der Caldera aus dem Schlaf, als sie hart durchgerüttelt wurden. Doch bei einem Rüttler blieb es nicht, denn es gab leichte Schäden, als Gegenstände aus den Regalen fielen und einige Dachteile von einem Geschäft herabstürzten. Es gab mehr als 180 Nachbeben, von denen 30 gespürt werden konnten. Das stärkste Nachbeben brachte es auf M 4,5.

Das Hauptbeben war das stärkste seit einem M 5,0 Erdbeben im Jahr 2019. Seit Mai 2022 beobachtete man unter dem Taupo-See eine Zunahme der Seismizität. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Erdbebenserie durch Aktivitäten im Zusammenhang mit Magma und hydrothermalen Fluiden im Inneren des Vulkans verursacht wird. Diese Aktivität könnte in den kommenden Wochen oder Monaten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Intensität anhalten.

Aktuell wird untersucht, ob es einen Mini-Tsunami im Taupo-See gab. Offenbar wurden ungewöhnliche Wellen beobachtet. Sie könnten von einem unterseeischen Erdrutsch verursacht worden sein. Hinweise darauf lieferten Bimssteine, die auf einer Wiese am Ufer abgelagert wurden.

Die Wissenschaftler schließen nicht aus, dass ein noch stärkerer Erdstoß folgen könnte. Die Anwohner der Gegend sollen sich vorsichtshalber auf weitere Erdstöße einstellen. Am wahrscheinlichsten sind Erdbeben mit Magnituden im 4er-Bereich. Man errechnete eine 26 prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es innerhalb von einer Woche ein weiteres Erdbeben im 5-er-Bereich geben könnte.

Was uns im Zusammenhang mit den Vulkanen am meisten interessiert, ist, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs am Taupo sein könnte. Dazu schreibt GeoNet, dass Caldera-Vulkane wie der Taupo oft Unruhen erleben, die Monate bis Jahre dauern, ohne dass es zu einem Ausbruch kommt. Der Taupo hatte in den letzten 150 Jahren 17 Unruhen, von denen keine zu einem Ausbruch führte.

Erdbeben-News 30.11.22: Iran

Starkes Erdbeben Mb 5,7 im Südiran

Datum: 30.11.22 | Zeit: 15:17:39 UTC | 26.46 N ; 55.47 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,7

Vor der Südküste des Irans bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Das Epizentrum lag 60 km östlich von Bandar-e Lengeh. Dubai in den Emiraten liegt ca. 110 km südlich des Epizentrums. Der Erdstoß wurde in einem großen Umkreis gespürt, wahrscheinlich auch in Dubai. Meldungen über Schäden liegen noch nicht vor. Sollten die Daten bestätigt werden, sind Zerstörungen möglich.


Neuseeland: Erdbeben Mw 5,4 unter Taupo

Datum: 30.11.22 | Zeit: 10:47:59 UTC | 38.84 S ; 175.91 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

Unter der neuseeländischen Taupo-Caldera gab es heute ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,4. Es hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe und wurde 23 km süd-südwestlich von Taupo-Stadt verortet. Es gab mehrere Vor- und Nachbeben. Bis jetzt ist es unklar, ob es sich um ein magmatisch-bedingtes Erdbeben handelte oder um ein tektonisches. Die Vulkanologen von GeoNet hatte letzten Monat allerdings schon Magmen-Akkumulation unter dem Supervulkan bestätigt.

Mauna Loa am 30.11.22

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Lavastrom

Eruption am Mauna Loa geht weiter

Der Vulkanausbruch am Mauna Loa geht weiter. Wie das HVO schreibt, sind mehrere Spalten aktiv, die mehrere Lavaströme füttern. Am aktivsten ist die Spalte 3. Hier steigen Lavafontänen bis zu 50 m hoch auf. An der Spalte 4 erreichen schleudern die Fontänen die Lava ca. 10 m hoch. Gestern Abend unterbrach der Lavastrom aus Spalte 3 die Straße, die zum Mauna Loa Wetterobservatorium führt. Nachmittags war die Lavafront noch 7,5 km von der Sattelstraße zwischen dem Mauna Loa und dem Mauna Kea entfernt. Im oberen Bereich bewegte sich der Lavastrom mit einer Geschwindigkeit von ca. 8 km/h. Weiter untern verlangsamte er sich deutlich, da die Pahoehoe-Lava abkühlte und zu einem Aa-Lavastrom wurde.

In der Moku’āweoweo-Caldera gibt es keine aktive Lava mehr. Auch die südwestliche Riftzone blieb bislang ruhig. Die Vulkanologen erwarten keine eruptive Aktivität außerhalb der nordöstlichen Riftzone. Derzeit ist kein besiedeltes Land in Gefahr. Von den ausbrechenden Spaltfontänen und Lavaströmen geht eine sichtbare Gasfahne aus, die hauptsächlich in Richtung Norden geblasen wird. Am 28. November 2022 wurden Schwefeldioxidemissionen von etwa 250.000 (!) Tonnen pro Tag gemessen.

Über Nacht hat die Seismizität deutlich abgenommen und es sieht so aus, als wären die Bruchprozesse, die durch aufsteigendes Magma verursacht worden sind, größtenteils abgeschlossen. Das kann bedeuten, dass die Förderwege offen sind, oder dass aus der Tiefe kein neues Material nachkommt. Die Bodenverformung bleibt konstant, als scheint zumindest doch noch so viel Magma nachzuströmen, wie eruptiert wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich neue Risse außerhalb des Nordostrifts öffnen werden, ist gering.

Anders als am Fagradalsfjall auf Island schafft man für neugierige Vulkanspotter keine neuen Parkplätze. Im Gegenteil: Parken und Anhalten sind auf der Sattelstraße in Sichtweite der Lava verboten. Tatsächlich erlebte ich vergleichbares während der Leilani-Eruption in 2018, als man auf der Straße hinter der Halema’uma’u-Caldera nicht halten durfte. Patrouillen kontrollierten das damals. Generell gibt es keinen offiziellen Zugang zur Eruptionsstelle.

Vulkan Campi Flegrei mit neuen Erdbeben am 30.11.22

Erdbeben Mb 2,6 an der Solfatara

Datum: 30.11.22 | Zeit: 02:34:39 UTC | 40.8313 ; 14.1488 | Tiefe: 2 km | Mb 2,6

Letzte Nacht gab es wieder einige Erdbeben unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in 2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich auf dem nordöstlichen Kraterrand der Solfatara nahe der Pisciarelli-Fumarole. Zwei weitere Erdbeben hatten die Magnituden 2,3 und 2,0. Insgesamt wurden 7 Erschütterungen detektiert.

Gestern erschien auch das neue Wochenbulletin beim INGV. In der vergangenen Woche wurden 30 schwache Erdbeben registriert. In der Vorwoche waren es 195 Beben, da es einen seismischen Schwarm gegeben hatte. Das Bemerkenswerteste ist allerdings, dass die Bodenhebung deutlich angezogen hat, was ich aufgrund des Schwarmbebens bereits vermutet hatte. Die Hebungsrate steigerte sich auf 15±3 mm im Monat. Damit verdoppelte sie sich gegenüber der vorherigen Beobachtungsperiode. Der Wert wird als vorläufig betrachtet, da weitere Messungen nötig erscheinen. An der Messstation RITE wurde seit 2011 eine Bodenhebung von gut 95 cm beobachtet. Die Gastemperatur der Pisciarelli-Fumarole stieg von 87 auf 93 Grad und liegt nahe des Kondensationspunktes.

Die Aktivität der Campi Flegrei steht im Zusammenhang mit dem Bradyseismos. Seit Jahrtausenden hebt und senkt sich die Küste im Golf von Pozzuoli. Zu Zeiten der Römer hoben und senkten sich die Küsten um gut 2,5 m. Der Motor hinter dem Bradyseismos ist sehr wahrscheinlich Magma, das sich in einem 5 km tiefen Magmenkörper sammelt und das Hydrothermalsystem des Vulkans befeuert.

Die Campi Flegrei verbergen den größten Calderavulkan Europas. Sie hat einen Durchmesser von 15 x 11 km. Damit übertrifft sie sogar die 11 km durchmessende Santorin-Caldera. Beide Vulkane brachen in historischen Zeiten aus, wobei die bronzezeitliche Eruption von Santorin (Thera) stärker war als die letzte Eruption der Campi Flegrei im 16. Jahrhundert. Blickt man weiter zurück, wendet sich das Blatt: Vor 39.000 Jahren erzeugte die italienische Caldera einen Ausbruch mit einem VEI 7-8. Sollte sich heute so eine Eruption widerholen, dann hätte Europa mit massiven Problemen zu kämpfen.

Erdbeben-News 29.11.22: Reykjanes-Ridge

Reykjanes-Ridge: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 29.11.22 | Zeit: 16:05:43 UTC | 54.05 N ; 35.02 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Am mittelatlantischen Reykjanes-Ridge ereignete sich heute Nachmittag ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum wurde 1343 km südlich von Reykjavik verortet.

Ein weiteres Beben brachte es auf Mb 5,1.


Griechenland: Erdbeben Ml 4,4

Datum: 29.11.22 | Zeit: 05:23:36 UTC | 38.29 N ; 24.35 E | Tiefe: 7 km | Ml 4,4

Vor der Ägäis-Küste der griechischen Insel Euböa bebte es heute Morgen mit einer Magnitude von 4,4. Der Erdbebenherd lag in nur 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 17 km nordöstlich von Néa Stíra festgestellt. Athen liegt 64 km vom Epizentrum entfernt. Das Erdbeben war in einem großen Umkreis zu spüren gewesen. Beim EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor. Es ereigneten sich mehrere Nachbeben.


Hawaii: Erdstoß Ml 4,2

Datum: 29.11.22 | Zeit: 13:26:58 UTC | 19.26 N ; 155.41 W | Tiefe: 32 km | Ml 4,2

An der Südküste von Hawaii ereignete sich ein Erdbeben Ml 4,2, das nicht direkt mit dem Vulkanausbruch zusammenhing. Es manifestierte sich 10 km nordöstlich von Pāhala und hatte ein Hypozentrum in 32 km Tiefe. Damit stand es mit dem Magmenaufstiegsweg am unteren Südwestrift des Kilaueas in Verbindung. Die Shakemap zeigt nicht nur dieses Beben, sondern auch das Schwarmbeben am Mauna Loa, das infolge des Ausbruchs aktiv ist.


Island: Erdbeben Mb 3,8

Datum: 29.11.22 | Zeit: 01:09:48 UTC | 64.66 ; -17.47 | Tiefe: 2,4 km | Mb 3,8

Am Rand der isländischen Bardarbunga-Caldera bebte es mit Mb 3,8. Das Hypozentrum lag 2,4 km tief. Das Epizentrum wurde 3,3 km nordöstlich des Vulkans verortet.

Es gab auch schwächere Beben an den übliche Lokationen in Island. Dazu zählen Askja-Herdubreid, Grimsvötn und Katla. 149 Beben wurden unter Island in den letzten 48 Stunden detektiert.

Vulkan-News 29.11.22: Ätna

Ätna mit Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Gestern ist ein wenig der Ätna aus dem Fokus der Berichterstattung gerutscht, weil sich der Mauna Loa in den Vordergrund gedrängelt hatte. Dabei war zumindest gestern noch der kleine Lavastrom aktiv, der seit Sonntag aus dem neuen Förderschlot an der nordöstlichen Basis des Südostkraterkegels fließt. Man erkennt ihn auf einem Sentinel-Satellitenbild vom 28.11.22. Was man auch erkennen kann, ist, dass es eine neue thermische Anomalie in einem Schlot des Südostkraterkegels gibt. Ein weiterer Vent ist in der Bocca Nuova heiß. Die Geophysikalischen-Parameter sind weiter unauffällig, sieht man mal von einigen Erdbeben unter der Nordflanke des Vulkans ab. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,3 und ein Hypozentrum in fast 28 km Tiefe.


Cotopaxi eruptiert Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruption

Das VAAC detektierte am ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Es wird eine schwache Thermalstrahlung mit 7 MW Leistung registriert.


Shiveluch mit Asche in 5800 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Am Shiveluch gab es heute 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche in der Luft. Sie erreichte eine Höhe von bis zu 5800 m Höhe und driftete in Richtung Nordosten. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 226 MW Leistung. Der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab.

Mauna Loa mit Lavafontäne

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Lavastrom

Lavastrom 16 km von Sattelstraße entfernt

Eruptionen sind dynamische Prozesse und entwickeln sich weiter. So auch der aktuelle Ausbruch am Mauna Loa auf Hawaii. Die Eruption, die gestern begann, geht weiter, allerdings tritt in der Caldera keine Lava mehr aus. Von den 3 Rissen, die sich am Nordostrift öffneten, haben 2 ihre Aktivität eingestellt. Die Fronten ihrer Lavaströme stagnierten 18 km von der Sattelstraße entfernt. Die tiefst gelegene Spalte auf 3600 m Höhe bleibt hingegen aktiv und steigerte die Höhe ihrer Lavafontänen. Im Bericht des HVOs ist zu lesen, dass die Fontänen zwischen 30 und 60 m hoch sind. Sie speisen mehrere Lavaströme, die parallel zum Nordostrift fließen. Die am weitesten fortgeschrittene Lavafront befand sich heute ungefähr auf 3000 Höhenmetern und war 16 km von der Sattelstraße entfernt. Die Vulkanologen gehen nicht davon aus, dass die beiden oberen Salten wieder aktiv werden, schließen aber nicht aus, dass sich unterhalb der aktuellen Spalte weitere Öffnungen bilden könnten. Aktivität am Südwestrift gibt es nicht. Die Lava fließt noch weit oben am Mauna Loa und Grundstücke oder Siedlungen sind bis jetzt nicht in Gefahr. Der Mauna Loa Nationalpark ist geschlossen. Vulkanspotter, die den Vulkanausbruch auf Hawaii selbst erleben wollen, müssen mit langen Märschen und Kontrollen rechnen.

Dass eine Eruption ein dynamischer Prozess ist, erkennt man auch an der anhaltenden Erdbebenaktivität. Das EMSC registrierte heute fast 50 Erdstöße im 2er Bereich. Die meisten Beben liegen nahe der Oberfläche und weisen daher negative Vorzeichen auf. Sie zeugen von Gesteinsfrakturen infolge von Magmenbewegungen und es ist damit zu rechnen, dass sich weitere Eruptionsspalten öffnen könnten. Es bebt nicht nur unter dem Nordostrift, sondern auch unter dem Südwestrift. Nicht ausgeschlossen, dass sich dort auch noch eine Spalte öffnen wird. Die Bodenhebung hat sich auf ein normales Maß im Bereich von 6 µrad reduziert. Bedenkt man, wie groß der Mauna Loa ist, wird sich vergleichsweise viel Magma im Untergrund angesammelt haben. Die Frage ist, ob auch alles eruptiert werden wird?