Tornadogefahr für den äußersten Nordwesten Deutschlands

Die Wettersituation scheint sich in den nächsten 24 Stunden zu ändern und es besteht eine akute Tornadogefahr für den Nordwesten Deutschlands. Selbst wenn keine Tornados generiert werden sollten, drohen starke Unwetter mit Gewittern, Starkregen und Hagel. Besonders schlimm könnte es die BeNeLux-Länder und Teile Frankreichs treffen. Weitere Meldungen zum Thema findet ihr in unserer FB-Gruppe: Naturkatastrophen und Naturphänomene.

Quelle: Serve Weather Europe

Ätna: leichte Aktivitäszunahmen

Der Ätna auf Sizilien steigerte seine Aktivität in den letzten Tagen leicht. Der Vulkan eruptiert immer wieder kleine Aschewolken. Die Aktiven Schlote liegen im Nordostkrater und im Neuen Südostkrater. Dort sind derzeit 2 Schlote aktiv. Die Bocca Nuova scheint etwas ruhiger zu sein. MIROVA registrierte gestern eine moderate thermische Strahlung in Höhe von 26 MW. Auf Satellitenbildern vom 03. August erkennt man 2 hot spots am Neuen Südostkrater, die wenige Tage zuvor noch nicht da waren. Die anderen Krater hingen in den Wolken. Zudem ereignete sich ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,1 unter der Westflanke des Vulkans. Unklar ist bisher, ob bald neue Paroxysmen stattfinden werden, oder ob es bei der bisherigen Aktivität bleibt. Eine Flankeneruption scheint unwahrscheinlich, da die Inflation momentan eher gering ist.

Anak Krakatau weiterhin aktiv

Der Vulkan in der indonesischen Sunda-Straße eruptiert weiterhin. Die thermische Strahlung war vor 2 Tagen noch hoch, mittlerweile hat sie wieder moderate Werte angenommen. Die Stärke der Eruptionen und der Ausstoß glühender Tephra scheint entsprechend zu fluktuieren, allerdings sind diese Fluktuationen der Eruptions-Stärke normal. Das VAAC Darwin registrierte in den letzten 24 Stunden 2 Aschewolken, die eine Höhe von 2 km ü. NN. erreichten. Das Sentinel-Satellitenfoto zeigt eine dieser Eruptionswolken. Die Aktivität kann auf diesem Niveau noch länger weitergehen.

Kilauea weiterer Rückgang der Eruption

Die Eruption am Kilauea hat weiter nachgelassen. Die Seismik ist auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Eruption gefallen und liegt nur wenig über dem langjährigen Mittelwert. Die Subsidenz der Gipfelcaldera hat praktisch aufgehört. Diese war direkt an dem Lava-Ausstoß der Spalte 8 gekoppelt. Dort tritt nur noch sehr wenig Lava aus. Der kanalisierte Lavastrom ist praktisch trocken. Unterirdisch scheint noch ein wenig Lava zu fließen. Am Ocean Entry tritt noch ein wenig Schmelze aus. dafür wurde am Pu’u’O’o-Krater die höchste Schwefeldioxid-Emission seit mehreren Jahren gemessen: sie betrug 1000 Tonnen am Tag. Lava ist indes nicht zu sehen, doch scheinbar gibt es frisches Magma tief unten im Schlot.

Fuego: Warnung vor großen Laharen

In den letzten Tagen wurden am Fuego in Guatemala moderate Lahare erzeugt. Nun warnt INSIVUMEH vor großen Laharen, die die Flussbetten und Täler verlassen könnten. Schon die moderaten Lahare transportierten große Lavafelsen mit sich. Der Schlamm roch nach Schwefel. Lahare haben ein großes zerstörerisches Potenzial und entstehen, wenn Wasser Vulkanasche mobilisiert, die sich am Vulkanhang abgelagert hat. Bei der großen Eruption im Frühjahr lagerten pyroklastische Ströme sehr viel vulkanisches Material ab, welches nun mobilisiert werden könnte.

Lombok: Erdbeben fordert 142 Opfer

Das verheerende Erdbeben auf der indonesischen Insel Lombok forderte mindestens 142 Menschenleben. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Selbst auf der Nachbarinsel Bali soll es Hunderte Verletzte geben. In unserer FB-Gruppe schildert die Augenzeugin Jackie Zwahlen, wie die Dachziegel von ihrem Haus auf Bali herunterkamen und Schränke wackelten.

Die Angaben über das Hypozentrum des Erdbebens variieren. Laut dem indonesischen VSI hatte das Beben eine Magnitude von 7,0 auf der Richterskala und manifestierte sich in 15 km Tiefe. Laut dem ESMC brachte es das Erdbeben auf eine Momentmagnitude von 6,9 und lag in einer Tiefe von 33 km. Die Abweichungen in der Tiefe sind schon enorm.

Bedingt durch die geologische Situation der Gegend, könnten die Erdbebenwellen verstärkt worden sein, da sich der Untergrund überwiegend aus lockeren vulkanischen Ablagerungen zusammensetzt. Wie in einem Resonanzkörper sollen die Wellen so verstärkt worden sein.

Die Geologen von VSI/PVMGB gehen davon aus, dass sich das Beben entlang des Flores back- arc-thrust ereignet hat. Diese Störungszone liegt nördlich der Inseln Flores, Lombok und Bali. Die Störungszone fällt nach Süden ein und verläuft daher unter den Inseln. Die dominierende Sunda-Subduktionszone verläuft südlich der Inseln und taucht nach Norden ab. Es könnte sein, dass sich entlang des Flores back- arc-thrust Spannungen aufgebaut haben und dass die Lombok-Erdbeben die Ersten einer Erdbebenserie waren, die sich entlang der Störungszone fortsetzen könnten.

Das Bild der Störungszonen unten zeigt, dass das gesamte Indonesische Archipel Erdbebengefährdet ist. Die meisten Erdbeben der Welt manifestieren sich entlang des Zirkumpazifischen Feuerrings.

Der Flores Thurst verläuft im Norden der Inseln. Hier ereigneten sich die Erdbeben von Lombok. Auch Bali ist gefährdet. © Ron Harris and Jonathan Major, Geological Society, London

Yellowstone: Steamboat-Geyser eruptierte erneut

Gestern kam es zu einem weiteren Sprung des Steamboat Geysers im Yellowstone Nationalpark. Es war der 13. Sprung in diesem Jahr. Steamboat ist der mächtigste Geysir der Welt und sprang in den letzten Jahren nur sporadisch, mit sehr großen Zeitabständen zwischen den einzelnen Eruptionen. Dieses Jahr zeigt sich der Geysir von seiner aktivsten Seite und ist dabei andere Hochphasen zu überbieten. Steamboat liegt im Norris-Geyser-Basin, welches vor einigen Jahren in den Schlagzeilen Stand, weil sich hier die Aktivität steigerte. Nun gehen in den Sozialen Medien Spekulationen um, die die erhöhte Aktivität des Geysirs mit einen bevorstehenden Ausbruch des Yellowstone-Vulkans assoziieren wollen. Dafür gibt es lauf den Geologen des USGS aber keine Anzeichen.

Lombok: Erdbeben Mw 6,9

Update 23:00 Uhr: Bisher wurden 39 Leichen geborgen. Die Zahl der Opfer dürfte weiterhin steigen. Selbst auf der Nachbarinsel Bali gab es Gebäudeschäden.

Update 17.00 Uhr: Das Beben forderte mindesten 3 Menschenleben. Medienberichten zufolge gab es Schäden am Internationalen Flughafen auf Bali. Ob der Flugverkehr betroffen ist, wurde bisher nicht kommuniziert. Laut indonesischer Erdbebenwarte hatte das Beben eine Magnitude von 7 und lag in nur 10 km Tiefe. Es gab einen Mini-Tsunami und die Tsunami-Warnung wurde aufgehoben.

Originalmeldung: Auf der indonesischen Insel Lombok ereignete sich ein weiteres schweres Erdbeben. Es folgten starke Nachbeben und es wurde Tsunamialarm gegeben. Laut EMSC hatte es eine Magnitude von 6,9 und lag in 33 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich auf der Nordflanke des Vulkans Rinjani. Der Aufstieg auf das beliebte Trekking-Ziel ist seit dem letzten Erdbeben vor 1 Woche gesperrt. Detaillierte Berichte liegen noch nicht vor, aber ich halte es für wahrscheinlich, dass das Erdbeben, trotz der großen Tiefe des Hypozentrums, weitere Zerstörungen angerichtet hat und Opfer forderte.

Kilauea: Rückgang von Seismik und Förderate

Am Kilauea auf Hawaii bahnt sich erstmalig eine Entspannung der Lage an, auch wenn noch keine Entwarnung gegeben werden kann. Die Lava-Förderrate aus Spalte 8 ist deutlich zurück gegangen, ebenso die Seismik unter der Gipfelcaldera. Zunächst sah es in den letzten Tagen so aus, als würde sich der Vulkan auf ein erneutes Explosions-Kollaps-Erdbeben vorbereiten, doch dann ließ die Seismik plötzlich nach, ohne dass so ein Ereignis statt fand. Die Subsidenz der Caldera ist ebenso rückläufig. Es ist durchaus möglich, dass sich eine Pause der Eruption anbahnt, oder dass sie in den nächsten Tagen Enden wird. Es könnte aber auch sein, dass die Spalte 8 ihre Aktivität einstellt, und dass sich dann woanders eine Förderspalte öffnen wird. Bedenkt man, dass es bisher die längste Eruption im unteren Ostrift seit Jahrhunderten ist, dann ist eine baldiges Ende der Eruption nicht unwahrscheinlich.

Island: Gletscherlauf und Seismik am Vatna

Unter dem größten Gletscher Islands ereignen sich derzeit viele schwache Erdbeben in geringer Tiefe. Diese Beben dürften zum größten Teil mit dem Gletscherlauf der Skaftá in Verbindung stehen. Dort wurde der Höhepunkt der Flut heute gegen Mitternacht erreicht. Es gibt allerdings auch einen kleinen Erdbebenschwarm unter dem Gletschervulkan Oraefajokull, der sehr wahrscheinlich magmatischen Ursprungs ist.

Anak Krakatau steigerte Aktivität

Gestern präsentierte sich der Inselvulkan Krakatau in der Sundastraße in Bestform: das VSi registrierte 227 seismische Eruptions-Signale und 47 Signale von Exhalationen. Zeitgleich wurde bei MIROVA eine hohe thermische Anomalie in Höhe von 663 MW aufgezeichnet. Auf der öffentlich zugänglichen Seismik sieht man seit gestern Abend Ortszeit einen ausgeprägten Tremor, aber keine einzelnen Explosionssignale mehr. Je nach Skalierung des Seismogramms könnte das durchgehende Signal auf einen Paroxysmus hindeuten.

Anak Krakatau ist der Nachfolger des Legendären Vulkans Krakatau, der sich 1883 in einer gigantischen Explosion selbst sprengte. Zurück blieb eine Caldera. Seit den 1920iger Jahren wächst das „Kind des Krakatau“ heran. Mittlerweile ist aus dem Kind ein Halbstarker geworden.

Island: Gletscherlauf hat begonnen

Der bereits seit Donnerstag erwartete Gletscherlauf hat begonnen. Der Pegel des Flusses Skaftá steigt deutlich an. Reisende werden aufgefordert die Gegend zu meiden. Der Fluss Skaftá entwässert einen subglazialen Schmelzwassersee. Dieser wird auch vom Schmelzwasser des Vulkans Grimsvötn gespeist.

Zudem scheint ein 2. kleinerer Gletscherlauf im Gang zu sein. IMO warnt vor hohen Konzentrationen vulkanischer Gase in der Luft im Bereich des Flusses Múlakvísl. Der Fluss entspringt unter dem Myrdalsjökull und entwässert das Schmelzwasser, welches auch durch die geothermale Energie des Vulkans Katla entsteht. Unter der Katla bebte gestern die Erde. Nicht komplett auszuschließen, dass es zu einer kleinen subglazialen Eruption gekommen ist. Solche Ereignisse wurden in den letzten Jahren öfters vermutet.

Sakurajima mit mehreren Explosionen

Seit 4 Tagen ist die Aktivität am Sakurajima wieder erhöht. In diesem Zeitraum registrierte das VAAC Tokyo 16 explosive Ascheeruptionen. Die Vulkanasche stieg bis zu 3 km über dem Meeresspiegel auf.

10 Tipps zum Verhalten bei Ascheeruptionen

Das mexikanische Institut CENAPRED gab jüngst 10 Tipps heraus, wie man sich bei Ascheeruptionen verhält. Grund hierfür dürften die anhaltenden Eruptionen des Popocatepelt sein, der mehrmals tägliche Asche-Dampf-Exhalationen erzeugt. Von diesen sind nur die direkten Anwohner des Vulkans betroffen. Allerdings liegt die Hauptstadt des Landes nur 50 km entfernt und bei größeren Eruptionen kann es hier zu Ascheregen kommen. Bekannter Maßen kann das Einatmen von Vulkanasche und vulkanischen Gasen zu Gesundheitsproblemen führen, wobei es auch zu Spätfolgen kommen kann. Die Korngröße der Vulkanasche variiert: sie kann aus Körnern bestehen, die die Größe von Sand haben, aber auch so fein wie Talkum-Puder sein. Generell gilt: je kleiner die Körnung, desto gesundheitsschädlicher ist die Asche. Extrem feine Asche kann tief in die Lunge eindringen und sich dort ansammeln. Es können die gleichen Probleme entstehen, wie bei einer hohen Belastung mit Feinstaub. Vor allem Partikel die kleiner als 4 Mikrometer sind, können bis in die Aveolen eindringen und diese schädigen. Größere Partikel erreichen nur die oberen Atemwege und können diese reizen, oder schädigen.

Hier die 10 Verhaltensregeln:

  • Vermeiden Sie Aktivitäten im Freien.
  • Schützen Sie Ihre Augen, Nase und Mund, wenn Sie ins Freie gehen müssen.
  • Türen und Fenster schließen.
  • Schlitze und Öffnungen mit feuchten Lappen versiegeln, um den Eintritt von Asche in Häuser und Gebäude zu begrenzen.
  • Schütteln Sie die Asche mit Staubteilen, so dass die Oberflächen nicht zerkratzt werden.
  • Bedecken Sie offene Tanks und andere Gefäße, damit sie nicht kontaminiert werden.
  • Schützen sie Geräte und Autos, so dass sie nicht verderben oder verkratzen.
  • Vermeiden Sie das Autofahren, da die Asche die Sicht beeinträchtigt und das Pflaster rutschig wird.
  • Empfiehlt Mädchen, Jungen sowie älteren Erwachsenen mit Atemwegserkrankungen, den Kontakt mit der Asche zu vermeiden.
  • Wenn Sie Haustiere haben, stellen Sie sicher, dass das Wasser und das Essen, das sie essen, nicht kontaminiert sind.

Dies Tipps gelten natürlich auch an anderen Vulkanen. Besonders Urlauber, die sich in die Nähe aktiver Vulkane aufhalten, sollten sich diese Empfehlungen einprägen. Ich möchte noch dazu ergänzen, dass man Vulkanasche von Autos am besten mit viel Wasser herunterspült und zwar ohne zu wischen. Dies zerstört den Lack wie Sandpapier. Sollte sich viel Asche/Lapilli auf dem Fahrzeug ablagern, kann man vorsichtig mit einem Handfeger arbeiten.

Ätna heizt weiter auf

Gestern wurden weitere schwache Ascheeruptionen des Vulkans auf Sizilien beobachtet. Auffällig ist, dass der Neue Südostkrater seine Aktivität deutlich steigerte. Aktiver Schlot ist hier der „puttusiddu“ auf der oberen Ostflanke des Kegels. Boris Behncke berichtet von 3 Asche-Emissionen innerhalb von 16 Minuten. Nachts waren kleine strombolianische Eruptionen sichtbar, die glühende Tephra förderten. Die Bocca Nuova war ebenfalls recht munter.

INGV-Vulkanologe Marco Neri postete bei FB ein Foto, das eine Straße auf der Ätna-Nordflanke zeigt, die stark von Rissen durchzogen ist und einen Versatz aufweist. Dieses Bild stammt von 2002. Damals gab es ein Erdbeben unter der Nordostflanke des Vulkans und wenig später erfolgte die bekannte Flankeneruption. Der Vulkanologe meint dazu, dass es wichtig sei, die Prozesse entlang der Pernicana Störungszone zu verstehen. Damals betrug der Versatz der Straße  39 cm. Seitdem bewegt sich die Störungszone um 1-3 cm pro Jahr. Laut Dr. Boris Behncke wird derzeit nur eine geringe Deformation im Gipfelbereich registriert, nachdem es in den letzten Monaten moderate Bodendeformationen gab. So ist es sehr schwer Prognosen zu treffen, wie es am Ätna mittelfristig weitergehen wird. Bereitet sich der Vulkan auf eine größere Eruption vor, oder bleibt es bei der jetzigen milden Aktivität? Diese Frage lässt sich nicht beantworten und wir müssen sehen, wie sich die Situation weiter entwickelt.

Interessant ist, dass es nun eine 3. Skyline LiveCam gibt. Sie gibt eine bessere Sicht auf die Gipfelkrater. Dank an Basil Münger der diesen Link teilte.

Anak Krakatau mit Aschewolke

Die Eruption am indonesischen Vulkan geht weiter. Gestern wurde eine Aschewolke registriert, die eine Höhe von 2.300 m erreichte. VSI meldet für gestern 96 Explosionssignale. Die Stärke und Häufigkeit der Explosionen haben gegenüber der Initialphase der Eruption deutlich abgenommen. In den letzten Tagen ist die Eruption allerdings stabil und könnte länger so weitergehen.

Gunung Agung mit Aktivitätsrückgang

In den letzten Tagen hat die Aktivität am Gunung Agung weiter abgenommen. Es wurden nur noch wenige Asche-Dampf-Wolken registriert. Damit einhergehend nimmt auch die thermische Strahlung am Dom ab. Trotzdem bleibt die Situation am Agung unberechenbar. Jeder Zeit kann es zu stärkeren Explosionen kommen, allerdings nimmt die Wahrscheinlichkeit dafür erst einmal ab. Generell ist es auf Bali derzeit sicher, solange man die Sperrzone um den Vulkan nicht betritt. Ein Restrisiko besteht immer, wenn man sich in den Wirkungskreis aktiver Vulkane begibt.