Hekla auf Island mit Schwarmbeben

Der isländische Vulkan Hekla gab ein Lebenszeichen von sich. Es erschien in Form von 11 schwachen Erdbeben in nur 100 Metern Tiefe, die den Berg in den letzten 24 Stunden erschütterten. Das stärkste Beben des Schwarms brachte es auf die Magnitude 1,5. Hekla ist bekannt für seine geringe Seismizität, obwohl sich in der Magmakammer unter dem Vulkan bereits einiges an Schmelze angesammelt hat. Schon seit Jahren rechnen die örtlichen Vulkanologen mit einer Eruption. Die Ausbrüche der Hekla kündigten sich in der Vergangenheit erst 30-80 Minuten vor Begin der Eruption mit Hunderten Erdbeben an. Sie hatten Magnituden kleiner als 3. Das aktuelle Schwarmbeben scheint noch keinen Ausbruch anzukündigen. Die geringe Tiefe der Hypozentren könnte auf Steinschläge hindeuten, oder auf sich bildende Frakturen.

Die letzten Ausbrüche der Hekla ereigneten sich 1970, 1980, 1991 und im Jahr 2000. Bereits 2011 meldeten Vulkanologen eine Magmenintrusion, die zur Entstehung eines langgestreckten „Buckels“ führte. Doch bis heute ist der Vulkan ruhig geblieben.

Stromboli: Eruptionen im 5-Minutentakt

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist weiterhin aktiv. Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner befindet sich vor Ort und berichtete gestern Abend von Eruptionen im 5-Minutentakt. Sie waren vom Beobachtungsposten auf 290 m Höhe aus gut sichtbar. Dort steht auch ein Unterstand für die Wachtposten, die tatsächlich kontrollieren, ob sich Neugierig hochschleichen. Andreas unterhielt sich auch mit den Bergführern, für die die aktuelle Saison ins Wasser, oder viel mehr in die Asche gefallen ist. Derzeit befinden sich nur noch 4 Bergführer-Urgesteine auf der Insel. Die anderen wanderten in anderer Bergregionen ab. Auch die restliche Touristikbranche leidet unter dem Aufstiegsverbot. Mittlerweile erkennt man aber, dass 2 Minuten Vorwarnzeit am Gipfel niemanden etwas bringen, wenn es zu einem Paroxysmus kommt. Der Vulkanologe Boris Behncke meinte, dass man die Sicherheitslage am Vulkan neu bedenken muss. Alles in Allem sieht es so aus, als würde der Aufstieg zum Gipfel noch für einige Zeit gesperrt bleiben.

Update 12:00 Uhr: Das LGS bestätigt eine hohe anzahl explosiver Eruptionen. Die forscher registrierte gestern 200 strombolianische Eruptionen. der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 87 Tonnen am Tag.

Ätna 2019: Aktivität der Voragine

Im September 2019 begann der Ätna mit Eruptionen aus dem Nordostkrater und der Voragine. Als die Eruptionen anfingen war der Gipfelbereich des Vulkans in dichten Wolken gehüllt und der Vulkanausbruch fand unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit statt. Tremor und Wärmestrahlung waren sehr hoch und die Daten deuteten auf eine paroxysmalen Eruption hin. Allerdings gab es von Seiten der Vulkanologen keine Bestätigung für einen starken Ausbruch. Als sich die Wolken lichteten war der Tremor zwar noch erhöht, lag aber deutlich unterhalb seiner Spitzenwerte. Das INGV berichtete von anhaltender Bebentätigkeit unter dem Zentralkraters. Dieser war strombolianisch aktiv. Das Besondere: die Eruptionen wurden nicht in der Bocca Nuova generiert, sondern in der Voragine, die seit einigen Jahren inaktiv gewesen war. Das und die Hoffnung auf eine größere Eruption, machte mich neugierig und lockte mich zum Vulkan.

Ich erreichte den Ätna pünktlich zum Vollmond am 14. September. Es war Samstagabend und die Strassen am Berg waren ungewöhnlich voll: eine Karawane von Autos schob sich durch die engen Gassen von Nicolosi, wo ich noch ein paar Lebensmittel für meinen Ausflug auf den Feuerberg kaufen wollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich einen Parkplatz, doch leider waren die Geschäfte bereits zu, so dass ich Pizza tanken musste. Mit Selbiger im Gepäck machte ich mich anschließend auf den Weg Richtung Astronomisches Observatorium, in dessen Nähe ich einen meiner Lieblingsschlafplätze am Ätna bezog. Auch wenn es im Fiat Panda nicht gerade geräumig zuging, verspeiste ich meine Pizza immerhin mit Blick auf die Kraterlandschaft des Gipfels und den Eruptionen aus der Voragine. Gelegentlich wurde die glühende Tephra bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen und landete auf der Außenflanke des Kraterkegels. Das machte einen Aufstieg zum Gipfel nicht gerade ungefährlicher. Nichtsdestotrotz machte ich mich am Sonntagmittag auf den Weg und erreichte das Torre del Filosofo pünktlich mit dem Abzug der Vulkanführer. Mein Rucksack war wiedermal zu schwer: neben Drohne und Kamera hatte ich meine Campingausrüstung zu schleppen, denn ich wollte die Nacht auf dem Vulkan verbringen. Unangenehm überrascht war ich von der Tatsache, dass die Piste um die Gipfelkrater noch von dem Lavastrom unterbrochen war, der im Juni aus dem Neuen Südostkrater eruptiert wurde. Durch die Aa-Lava führte allerdings ein schmaler Pfad, dessen Spur ich im Abendlicht folgte. Am Ende des gut 1 km langen Pfads kam mir ein reichlich frustrierte Mountainbiker entgegen, der von Ätna-Nord kommend den Vulkan queren wollte. Der junge Mann war im kurzärmligen Trikot unterwegs und hatte Null Ausrüstung dabei. Als ich ihm erzählte, wie lang der Pfad sei, klappte sein Kinn Richtung Brust. Mir war zwar bekannt, dass man sich hier oben ohne Führer nicht aufhalten durfte, doch scheinbar gab es im Norden des Vulkans keinen Hinweis darauf, dass der Weg an seinem anderen Ende gesperrt und auf Rädern unpassierbar war. Dem Fahrradfahrer blieb nichts anderes übrig, als seinen Drahtesel durch das unwegsame Gelände zu tragen und einen Sturz auf die Aa-Lava zu riskieren.

Als die Sonne unterging startete ich zum ersten Drohnenflug. Ich ließ die Mavic am Rande ihrer Reichweite über die Bocca Nuova schweben. Die kleine Kamera kam im schnell abnehmenden Licht, ebenso schnell an ihre Grenzen. So beschloss ich mein Biwack zu errichten und am nächsten Morgen weiterzufliegen. Ich verbrachte die Nacht im Schutze eines großen Felsens am Fuß der Voragine. Am Morgen ließ ich die Drohne erneut aufsteigen und steuerte sie über den Krater. Auf dem Display erkannte ich zum ersten Mal, dass ein neuer Kraterkegel in der Voragine wuchs. Ich beschloss mir den Kegel vom Kraterrand aus anzusehen und folgte dem Pfad hinauf zum Gipfel, wohl wissend, dass ich dabei in die Impakt-Zone größerer Tephra gelangen würde. Doch wenige Minuten später war ich dann schon von der Größe der Brocken überrascht, die da den Pfad zertrümmert hatten: einige der Bomben und Flatschen waren gut 1 m lang. Wäre ein schönes Foto gewesen, doch ich kniff die Arschbacken zusammen und machte, dass ich aus der Todeszone raus kam. Während der Morgendämmerung waren hier glühende Bomben gelandet, auch wenn die kapitalen Brocken während der Initialphase der Eruption gefördert worden sein dürften, konnte ich auf Beschuss gut verzichten. Die Traverse querte die Flanke der Voragine und endete oben am Rand der Bocca Nuova. Hier befand ich mich zwar außerhalb der unmittelbaren Impakt-Zone, dafür lag aber der Dampf gefüllte Kessel der BN zwischen mir und dem Intrakraterkegel. Kurzum: das Licht war beschissen und ich beschloss wieder abzusteigen. Es galt noch den Lavastrom zu queren und nicht den Führern in die Arme zu laufen, die mit dem morgendlichen Touristenstrom den Vulkan sicherer machen sollten.

Am nächsten Tag stattete ich dem Gipfel zur Abendstunde einen erneuten Besuch ab, diesmal allerdings mit leichterer Ausrüstung. Ich marschierte auf die Bocca Nuova hoch, die immer noch komplett verdampft war: die Schattenseite der Windstille, die eigentlich ein Teil meiner Motivation zur Reise ausgemacht hatte. Gut 2 Stunden beobachtete ich die Eruptionen, die im Abstand von einigen Minuten erfolgten. Ich stand am Abgrund des Kraters und zu meinen Füssen musste sich ein Förderschlot befinden, den ich nicht einsehen konnte. Ein tiefes Grollen und der Schein von Rotglut ließen mich zusammenzucken. Ein einzelner Lavabrocken flog bis auf meine Augenhöhe: die Bocca Nuova machte Anzeichen zu erwachen, was mich dann doch ein wenig nervös machte. Wenig später begann auf der Nordseite des neuen Kegels ein kleiner Lavastrom zu fließen. Dort unten war es schön warm, hier oben am Kraterrand, wurde es hingegen langsam kühl und ich trat den Rückzug an. Im Schein des Vollmondes verließ ich die Gipfelregion, querte den Lavastrom erneut und machte mich an den finalen Abstieg.

An meinem letzten Tag am Ätna übernachtete ich im Norden des Vulkans. Landschaftlich ist es hier weitaus reizvoller als im Süden: dichte Pinienwälder und Birken erstrecken sich bis auf gut 2200 m Höhe. Erst dann geht es steil bergauf auf den Pizzo Deneri. Am Monte Sartorio ließ ich nochmal eine Drohne aufsteigen und machte mich Abends auf den Weg zum Flughafen. Dichte Wolken waren aufgezogen und Blitze zuckten überall vom Himmel. Strassen verwandelten sich in Sturzbäche. Mir schwante, dass es wohl erstmal nichts mit dem Fliegen werden würde. So war es dann auch. Die Maschine landete mit 2 Stunden Verspätung in Catania. Aufgrund des Nachtflugverbots in Düsseldorf, wurden wir nach Münster umgeleitet und mit Bussen nach Düsseldorf gekarrt. Das Ganze natürlich ohne jeglicher Verpflegung von Seiten der Fluggesellschaft Condor. Mit Stunden Verspätung stand ich dann dort gestrandet, denn es ging weder der Skytrain zum Bahnhof, noch der versprochene Shuttlebus: Welcome back in in der Servicewüste Deutschland!

Italien: Erdbeben M 4,6

In der süditalienischen Region Kalabrien gab es heute Morgen ein Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum lag in 15 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 13 Kilometer westlich des Ortes Catanzaro. Trotz der Tiefe wurde der Erdstoß von den Bewohnern der Region deutlich gespürt. Besorgte Bürger rannten ins Freie, Schulen wurden geschlossen. Scheinbar gab es aber keine größeren Schäden. In den letzten Tagen gab es mehrere schwache Vorbeben. Es ist auch nicht auszuschließen, dass ein stärkeres Erdbeben Folgen wird.

Wie so oft schwanken die Angaben zur Magnitude und Tiefe des Bebens von Erdbebenwarte zu Erdbebenwarte. Das USGS gibt die Tiefe mit 35 km an, das EMSC mit 15 km. Dort betrug die Magnitude 4,0. Beim USGS waren es 4,6. Das INGV geht von einer Magnitude Mw 4,0 aus. Dort wird die Tiefe vom 27 km angegeben. Die Unterschiede in der Magnitude können auch durch die Nutzung unterschiedlicher Skalen zustande kommen.

Der Inselvulkan Stromboli liegt nur gut 80 km vom Erdbebenherd enternt. Ein stärkeres Erdbeben könnte eine weitere Eruption triggern. Der Vulkan ist seit dem Frühsommer dieses Jahres besonders aktiv. Es ereigneten sich bereits 2 größere explosive Eruptionen, bei denen sich auch der Gipfelkrater vergrößerte. Zeitweise flossen Lavaströme über die Sciara del Fuoco und erreichten fast das Meer. Der Aufstieg zum Vulkan ist gesperrt.

Chile Erdbeben Mw 5,9

Gestern wurde die chilenische Region Antofagasta von einem Erdstoß der Magnitude 5,9 erschüttert. Das Epizentrum lag 73 km nördlich von Calama. Das Hypozentrum lag in 112 km Tiefe und somit bereits im oberen Erdmantel. Mantelbeben entstehen für gewöhnlich an Subduktionszonen. Die Erschütterungen finden am abgetauchten Plattenteil statt. Dieser ist oftmals noch nicht plastisch verformbar und kann daher spröde brechen. Es gab mehrere moderate Nachbeben.

Fuego mit Lavastrom

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin aktiv. INSIVUMEH berichtet von schwachen bis moderaten explosiven Eruptionen. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m ü.N.N. auf und driftet bis zu 20 km weit. Nachts ist glühende Tephra sichtbar, die bis zu 400 m über Kraterhöhe geschleudert wird. Pro Stunde gibt es zwischen 9 und 16 dieser Eruptionen. Zudem wird ein zäher Lavastrom gefördert, der eine Länge von 200 m hat. er quillt aus dem Krater und fließt in Richtung der Schlucht von Seca.

Pacaya unverändert aktiv

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Fuegos und ist unverändert aktiv. Die Vulkanologen berichten von kleinen strombolianischen Explosionen aus dem Kegel im MC Kenney Krater. Glühende Schlacken steigen bis zu 25 m hoch auf. Zudem fließen Lavaströme in nördlicher und nordöstlicher Richtung. Sie erreichen Längen um 250 m. Die Wärmestrahlung ist mit einer Leistung von 37 MW relativ gering. Es wird sich um zähe Aa-Lava handeln, die oberflächlich schnell abkühlt.

Popocatepetl eruptiert Vulkanasche

In Mexiko eruptiert der Popocatepetl weiterhin seine Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel auf. CENAPRED berichtet von 3 explosiven Eruptionen, 183 Exhalationen und 237 Minuten Tremor. Vulkanische Beben wurden keine registriert. Insgesamt ist die Aktivität etwas schwächer als in den letzten Tagen.

Taal mit hoher Seismik

Die Seismik unter dem philippinischen Calderavulkan Taal ist vergleichsweise hoch. In den letzten 24 Stunden wurden 87 vulkanotektonsiche Erdbeben registriert. Eine Erschütterung war so stark, dass Anwohner sie gespürt haben. In den 2 Tagen davor wurden 45 und 47 Erdbeben aufgezeichnet. Die Werte verdoppelten sich über die letzten Tage hinweg und lagen bereits dort über den Durchschnitt. Die Vulkanologen von PHLIVOLCS melden zudem Inflation. Es steigt also Magma auf und sammelt sich im Magmenkörper unter dem Vulkan. Ob es letztendlich zur Eruption kommen wird ist noch ungewiss. Der Alarmstatus steht noch auf „1“.

Ätna steigerte Asche-Ausstoß

Der Ätna auf Sizilien steigerte gestern seine Aktivität und begann mehr Asche zu fördern. Das wurde nicht nur vom INGV mitgeteilt, sondern war auch gut per LiveCam zu beobachten. Heute sind jedoch mehrere der Cams offline. Auf der Cam im Nordosten kann man das Geschehen noch gut beobachten. Ein Großteil der Asche stammte aus dem Nordostkrater, doch auch die Voragine stimmte mit ein. Es wurden VONA-Warnungen ausgegeben, allerdings ohne genaue Angaben der Höhe der Aschewolken. Doch auf Luftaufnahmen sieht man, dass die Asche schnell vom Wind verdriftet wurde.

Die restlichen Parameter präsentieren sich unverändert. Der Tremor bewegt sich auf mittlerem Niveau seitwärts. Es gibt rege Mikroseismik unter den Gipfelkratern. MIROVA registrierte eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 19 MW.

Gestern gab es auch mehrere Erdbeben im weiteren Umkreis des Vulkans. Ein kleiner Erdbebenschwarm manifestierte sich nördlich des Ätnas bei Rodì Milici. Auch vor der Küste des Strombolis gab es einen Erdstoß.

Popocatepetl in Mexiko

Der Popo ist weiterhin gut drauf und eruptiert Vulkanasche und glühende Tephra. Die Asche erreicht eine Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel. CENAPRED berichtet von 3 schwachen und einer moderaten Explosion in den letzten 24 Stunden. Zudem wurden 226 Exhalationen registriert und 366 Minuten Tremor aufgezeichnet.

Nevado del Ruiz.

In Kolumbien gab es weitere Eruptionen des Vulkans Nevado del Ruuiz. Das VAAC meldete Vulkanasche in 7000 m Höhe. Seit gestern wurden 8 VONA-Meldungen veröffentlicht.

Kerinci eruptiert

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra ist wieder aktiv geworden und eruptiert eine Aschewolke. Laut VAAC Darwin erreicht sie eine Höhe von 4500 m über dem Meeresspiegel. In den vergangenen Monaten kam es am Kerinci immer wieder zu sporadischen Vulkanausbrüchen, die meistens phreatischer Natur waren.

Sakurajima bricht aus

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder ausgebrochen. Die Vulkanasche steigt bis zu 3600 m hoch auf. Gestern Abend gab is in kurzer Folge mehrere Meldungen zu Aschewolken.

Island: 2 Erdbeben unter Bardarbunga

Gestern gab es gleich 2 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga. Das Erste hatte die Magnitude 3,1. Darauf folgte ein Erdstoß der Magnitude 3,9. Beide Hypozentren lagen in nur 100 m Tiefe. In den letzten 48 Stunden wurden insgesamt 19 Erdbeben im Bereich des Vatnajökulls registriert. Unter dem größten Gletscher Europas liegt auch der Vulkan Grimsvötn. Dieser Vulkan ist dabei aufzuladen und könnte in den nächsten Monaten soweit sein auszubrechen.

Heute ereignete sich dann ein Erdbeben Mw 5,0 am Reykjanes-ridge. Das Hypozentrum befand sich in 30 km Tiefe. Das Epizentrum lag 602 km südwestlich von Keflavík. In den letzten Wochen war die seismische Tätigkeit unter Island ehr gering. Das Gleiche gilt für die Aktivität der Vulkane. Laut Aussage örtlicher Vulkanologen sollen die Vulkane Katla und Hekla seit Jahren bereit zu einer Eruption sein, doch irgendwie leiden sie unter Verstopfung.

Mayotte mit weiteren Erdstößen

Der submarine Vulkan vor der Insel Mayotte ist weiterhin unruhig. In den letzten Tagen gab es wieder mehrere Erdbeben mit Magnituden über 3. Das Letzte fand gestern statt und brachte es auf m 3,7. Das Hypozentrum lag in 24 km Tiefe und könnte mit Magmenaufstieg assoziert gewesen sein. Seit letztem Jahr im Mai gibt es in der Region zahlreiche Erdbeben. Erst im Herbst 2018 fand man heraus, dass vor der Küste der Insel eine große submarine Eruption stattfand.

Long Valley Caldera bebt weiter

In einem weiteren vulkanischen Gebiet gibt es zahlreiche Erdbeben: Long Valley Caldera in den USA. Heute wurden dort 15 Erdbeben registriert. Innerhalb des letzten Monats waren es gut 1100 Beben. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Beben mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen könnten. Allerdings gibt es keine nennenswerte Bodendeformation in dem Gebiet, so dass auch hier ein Vulkanausbruch noch auf sich warten lässt.

Stromboli: Hohe Anzahl an Eruptionen

Der Stromboli will nicht zur Ruhe kommen und intensivierte die Anzahl der explosiven Eruptionen gestern signifikant. Das LGS berichtet von 224 Eruptionen (thermal transients). Am Vortag waren es 130. Einige Explosionen erzeugten einen Druck von mehr als 2 bar und waren stärker als die durchschnittlichen Strombolianer.  Zudem wurden 3 Steinschläge registriert. Der Schwefeldioxidausstoß betrug 68 Tonnen am Tag und wird als niedrig beschrieben. Neu ist die Angabe des Kohlendioxid-Ausstoßes der gestern 546 Tonnen am Tag betrug. Am Vortag war der Wert etwa doppelt so hoch. MIROVA registrierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 15 MW. Dies entspricht einem mittleren Wert.

Ätna eruptiert weiter

Der Ätna ist ebenfalls weiterhin aktiv. Bei schönstem Sonnenschein ist es heute sehr stürmisch und die Eruptionswolken werden platt gedrückt und in südöstlicher Richtung verdriftet. Dennoch erkennt man einen verhältnismäßig hohen Ascheanteil in der Dampfwolke. Der Tremor bewegt sich weiterhin im „gelben“ Bereich. MIROVA detektierte gestern eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 36 MW. Die Eruptionen förderten also nicht nur Vulkanasche, sondern auch glühende Tephra. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man mehrere thermische Anomalien im Bereich des Zentralkraters. Die Größte konzentriert sich mittlerweile im Bereich der Bocca Nuova, doch auch aus der Voragine steigt Hitze auf. Der Intrakraterkegel ist wahrscheinlich noch tätig.

Kilauea: Inflation unter dem Pu’u’O’o

Am Kilauea wächst der Kratersee im Halema’uma’u Krater weiter. Ende September wurde die Größe des Sees bereits mit einem Footballfeld verglichen. Man kann also mittlerweile durchaus von einem richtigen Kratersee sprechen. Das HVO berichtet von anhaltender Inflation im Bereich der obersten Magmakammer. Unter dem Pu’u’O’o-Krater stieg sie in der letzten Wochen sogar deutlich stärker an, als es in den Monaten seit der Eruption der Fall war. Aktuell finden im unteren Bereich des Westrifts viele schwache Erdbeben statt. Wodurch sie ausgelöst werden, wird nicht kommuniziert. Es ist durchaus denkbar, dass hier noch die Eruption im letzten Jahr nachwirkt. Genauso gut könnten die Beben aber auch mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen.

Erta Alé: Lavasee wächst

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Lange Zeit war es relativ ruhig um den Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil bestellt, doch jetzt gibt es Anzeichen dafür, dass der Lavasee im Pitkrater wieder wächst. Die Zeichen kommen in Form von Wärmesignalen, die von den SENTINEL-Satelliten registriert werden. In den letzten 2 Wochen ist das Infrarotsignal aus dem Pitkrater deutlich stärker geworden. Es lässt zwar keine direkten Schlüsse über die Größe des Lavasees zu, aber es scheint zumindest wahrscheinlich zu sein, dass wieder eine ernst zunehmende Menge Lava im Pitkrater steht. Wie lange das der Fall sein wird, lässt sich nicht prognostizieren. Aktuell ist das Signal noch etwas schwächer, als es vor dem Auslaufen des Lavasees im Januar 2017 war. Wie Groß der Lavasee tatsächlich ist, kann nur eine Expedition dorthin ermitteln. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 70 MW, doch es ist nicht klar, wie viel davon von den Lavastrom-spots stammt.

Stromboli: Tremor steigt

Aktuell steigt de Tremor am Stromboli an. Es ist noch nicht ersichtlich, ob es ein Peak im rahmen der normalen Fluktuation wird, oder ein anhaltender Trend. Das LGS korrigierte den gestrigen Wert zum Schwefeldioxid-Ausstoß auf 43 Tonnen am Tag. Der aktuelle Bericht steht noch aus.

Nevado del Huila mit Seismik

Der kolumbianische Vulkan zeigt Anzeichen des Erwachens. In den letzten 6 Monaten wurden mehr als 6500 schwache Erdbeben registriert, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen könnten. Messung des Schwefeldioxid-Ausstoßes ergaben Werte um 1000 Tonnen am Tag. Der Alarmstatus wurde erhöht und steht auf „3“, in einem 5 stufigen Warnsystem. ein Ausbruch erscheint jederzeit möglich zu sein.

Der Nevado del Huila ist 5364 m hoch und liegt in der Zentralkordillere Kolumbiens. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich 2018. Damals kam es zu einem Hangrutsch, der mehrere Menschen tötete.

Hurrikan Lorenzo wirbelte die Azoren durch

Hurrikan Lorenz erreihte gestern das Archipel der Azoren und wirbelte die westlichen Inseln gut durch: Bis zu 20 Meter hohe Wellen brandeten an die Küsten und überfluteten die Küstenregionen. Auf Flores wurde der Hafen der Gemeinde Lajes das Flores zum größten Teil zerstört. Der Sturm entwurzelte Bäume und knickte Strommasten um. In der Folge fiel in zahlreichen Haushalten der Strom aus. Zahlreiche Strassen wurden überflutet, Keller liefen voller Wasser und Dächer wurden abgedeckt. Insgesamt entstand ein großer Sachschaden. Meldungen über menschliche Opfer liegen nicht vor.

Die Hauptinsel Sao Miguel und andere Inseln im Osten streifte Hurrikan Lorenzo nur. Der Ministerpräsident António Costa kommentierte die Lage und meinte „Am Ende war es nicht so schlimm wie erwartet“.

Die Azoren sind vulkanischen Ursprungs und liegen im Atlantik, gut 1400 km westlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Untypisch für die Lage der Insel ist, dass sich Hurrikane soweit im Nordosten des Atlantiks bewegen. Als Lorenzo die Inseln traf, war der Sturm ein Hurrikan der Kategorie „2“. Nun zieht der Wirbelsturm weiter in Richtung Irland und Großbritannien. Auf seinem Weg wird er sich weiter abschwächen und als normales Sturmtief die Insel treffen. Dennoch muss man dort mit Sturmschäden und Überschwemmungen durch heftige Regenfälle rechnen.

Starke Gewitter über Europa

Teile Europas wurden in den letzten 2 Tagen von ungewöhnlich starken Gewittern heimgesucht. Besonders betroffen waren Italien und Frankreich, nebst den Inseln im Mittelmeer. Satelliten registrierten mehr als 240.000 Blitze. Wettermodelle für die nächsten Tage zeigen, dass eine arktische Kaltluftfront Mitteleuropa erreichen wird. Dies führt zu einer Zweiteilung des Kontinents: Während es im Westen noch ungewöhnlich warm ist, werden für den Osten Europas unterdurchschnittliche Temperaturen vorhergesagt. In Teilen Osteuropas fiel bereits der erste Schnee des Herbstes.