Santiaguito: Zunahme der Tätigkeit

Der Vulkan Santiaguito liegt in Guatemala und ist einer der 3 daueraktiven Vulkane dort. Heute meldet INSIVUMEH, dass die Aktivität des Vulkans zunimmt. Sorge bereiten Schuttlawinen, welche auf der Südflanke des Vulkans abgehen. Die Schuttlawinen sollen relativ weit fließen. Bisher ist noch nicht von pyroklastischen Strömen die Rede, doch diese wäre das nächste Stadium, sollte sich die Aktivität weiter steigern. Die Schuttlawinen gehen vom Lavadom ab und ihr vermehrtes Auftreten deutet auf ein stärkeres Domwachstum hin. In den letzten Jahren tauchte der Vulkan relativ selten in den News-Meldungen auf, was sich allerdings ändern könnte. Vom Dom gehen weiterhin schwache Eruptionen aus. Dampf- und Aschewolken steigen mehrere Hundert Meter über den Krater auf. Zu seinen Bestzeiten eruptierte der Santiaguito ringförmig, was recht schön anzusehen war.

Fuego mit Lavastrom

Die Aktivität am Fuego stieg gestern weiter an. Es wurde ein Lavastrom gemeldet, der eine Länge von 400 m hat. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen ab. Glühende Tephra wird bis zu 400 m über Kraterhöhe eruptiert. Vulkanasche steigt 4800 m ü.NN auf. Wenn ein Lavastrom auftaucht, dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer paroxysmalen Eruption deutlich an. Oftmals markiert die Eruption eines Lavastroms bereits den Anfang eines Paroxysmus. Es würde mich nicht wundern, wenn sich die Aktivität in den nächsten Stunden weiter steigern würde.

Ätna mit Seismik

In den letzten Tagen gab es weiterhin eine recht hohe Anzahl schwacher Erdbeben am Ätna. Einige hatten Magnitude größer als 2. Diese Beben verteilten sich im größeren Abstand um den Gipfel. Zudem gibt es im Gipfelbereich und im Valle del Bove zahlreiche Mikrobeben in Tiefen größer 5 km. Es scheint sich einiges an Magma unter dem Vulkan zu sammeln, ohne dass er eruptiert. Stellt sich die Frage, wie lange das Zeug noch drin bleibt?

Des Weiteren gab es wieder einige Erdbeben vor der Nordküste Siziliens. Diese manifestierten sich in größeren Tiefen und gehen häufig einer Aktivitätssteigerung am Stromboli voran. Es dürfte also spannend bleiben, ein (oder auch zwei) Augen auf die Vulkane Siziliens zu halten!

Italien: Unwetter halten an

Die schweren Unwetter der letzten Tage hielten auch am Freitag an. Besonders schlimm betroffen ist Norditalien. Die Lagunenstadt Venedig steht unter Wasser: selbst im Markusdom drang Wasser ein. Die betagte Bausubstanz leidet.

In der Provinz Belluno wurden mehrere Dörfer durch Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten. Es wurden nicht nur Straßen blockiert, sondern auch die Strom- und Wasserversorgung gekappt. 35.000 Menschen wurden aufgefordert das Wasser abzukochen. Was für viele Haushalte ohne Strom schwierig werden dürfte, sofern sie nicht mit Gas kochen. In den Dolomiten sind 160.000 Menschen ohne Strom.

In der Region Trentino-Südtirol verwüsteten Sturmböen ganze Wälder. Bäume knickten um. Der Schaden für die Forstwirtschaft ist enorm. Auf Sardinien wurden 2 ältere Frauen vom Blitz erschlagen. Eines der Opfer ist eine deutsche Touristin. Somit stiegen die bisherigen Opferzahlen auf mindestens 20.

Selbst in Rom sind Straßen überflutet. Das Kolosseum, der Palatin-Hügel und die Kaiserforen wurden gesperrt. Unwetter wüteten auch in Neapel und ganz im Süden des Landes. In Palermo stand das Wasser in einigen Straßen bis zu einem halben Meter tief.

Schuld an diese ungewöhnliche Wetterlage hat das Tiefdruckgebiet Wenke. Es wird auch weiterhin viel regen bringen. Besonders betroffen sind der Norden (Toskana und des Latium) sowie der Süden des Landes. Starke Regenfälle beschränken sich aber nicht auf Italien, sondern werden auch für den westlichen Mittelmeerraum vorausgesagt.

Während es in Südeuropa zu viel regnet, herrscht bei uns in Deutschland weiterhin Dürre. Die Pegel der großen Flüsse stehen ungewöhnlich niedrig und vielerorts ist die Schifffahrt eingeschränkt. Es drohen Versorgungsengpässe. Bereits jetzt schlägt das Jahr sämtliche Wärmerekorde bei uns und es wird als bisher heißestes Jahr in die Geschichtsbücher der Wetteraufzeichnung eingehen.

USA: Erdbeben in Kalifornien

Derzeit wird der US-Bundesstaat Kalifornien von einer Serie mittelstarker Erdbeben heimgesucht. Bisher wurden 22 Beben registriert. Das Stärkste hatte die Magnitude 4,1 und lag in 6 km Tiefe. Das Epizentrum liegt 21 km südwestlich des Ortes Hollister und ca. 90 km von San Francisco entfernt. Das Beben ereignete sich an der San Andreas Fault. Seismologen rechnen schon seit langem mit starken Erdbeben entlang der berühmten Störungszone. Tatsächlich können solche Erdbeben, wie wir sie jetzt beobachten, Vorläufer-Beben von stärkeren Events sein.

Island: Schwarmbeben am Herdubreid

In den letzten 48 Stunden gab es einen Erdbebenschwarm am Tafelbergvulkan Herdubreid. Insgesamt registrierte IMO 84 Erdbeben im Bereich des Vatnajökulls, von denen sich die Meisten ca. 6 km nordwestlich vom Herdubreid manifestierten. Als 2. Lokation war der Öraefajökull betroffen, unter dem sich ebenfalls ein Erdbebenschwarm ereignete. Erhöhte seismische Aktivität im Bereich des Herdubreid wird seit 2008 beobachtet. Mit Beginn der Bardarbunga-Eruption in 2014, richteten sich auch vermehrt die Augen auf den Herdubreid. Die Erdbeben stehen im Zusammenhang mit der Intrusion magmatischer Gänge, die bisher nicht zu einem Vulkanausbruch führten.

Herdubreid entstand während der Eiszeit, vor mehr als 12.000 Jahren, als Island von einem 2 km dicken Eispanzer bedeckt war. Der Vulkan eruptierte ausschließlich unter dem Eis, weswegen er seine charakteristische Form eines Tafelberg-Vulkans beibehielt. Herdubreid hat aber noch aus einem anderen Grund eine Sonderstellung unter den Vulkanen Islands: er liegt nicht auf einem der großes Spaltensysteme, welche mit der kontinentalen Naht zwischen Europa und Nordamerika verknüpft ist.

Yellowstone: Steamboat-Geyser eruptierte wieder

Neues gibt es vom Yellowstone-Vulkan zu berichten. Im Monat Oktober sprang der weltgrößte Geysir Steamboat 4 Mal. Die Sprünge fanden am 8, 15, 23 und 31 Oktober statt. Insgesamt wurden dieses Jahr 25 dieser Ereignisse registriert. Damit steigt der Steamboat schon fast in den Riegen der frequent springenden Geysiren auf. Und tatsächlich scheinen sich die Sprünge alle 7-8 Tage zu ereignen. Sollte der Geysir diesen Rhythmus beibehalten, steigt für Besucher des Nationalparks die Chance, den Geysir in Aktion zu erleben.

Fuego weiterhin sehr aktiv

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin ziemlich aktiv. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung von 85 MW. Diese wird von heißen Schuttlawinen verursacht, die von explosiven Eruptionen gespeist werden, bei denen glühende Tephra bis zu 500 m hoch aufsteigt. Das ist schon eine beachtliche Höhe, die ansonsten eher bei paroxysmalen Eruptionen erreicht wird. Doch die Berichte von INSIVUMEH beschreiben noch keinen Paroxysmus.

Anak Krakatau: Video Geburt des Vulkans

Für einen langen Feiertags-Nachmittag habe ich hier ein Video für euch, das die Geburt des Anak Krakatau dokumentiert. Als historisches Zeitdokument ist es ein richtiges Kleinod, auch wenn natürlich die Bildqualität nicht den heutigen Standards entspricht. Trotzdem kann ich zumindest einen Schnelldurchlauf des Videos empfehlen. Geonaut Richard machte mich auf das Video aufmerksam.

Piton de la Fournaise: Ende der Eruption?

Seit heute Nacht wird am Piton de la Fournaise keine vulkanische Aktivität mehr registriert. Der Lavafluss hat gestoppt und der Tremor ist zurück gegangen. Es sieht so aus, als wäre die Eruption zu Ende. Allerdings könnte sich auch nur pausieren, daher das Fragezeichen im Titel.

Anak Krakatau: Aktivitätsrückgang

Seit 3 Tagen sieht es so aus, als würde sich auch die Aktivität am Anak Krakatau dem Ende (oder einer Pause) zuneigen. Das VAAC registriert keine Aschewolken mehr, die Seismik ist gering und Mirova zeichnet keine Wärmestrahlung mehr auf. Allerdings wird die Beobachtung der Satelliten durch Wolken behindert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Aktivität wieder steigert, oder dass nach einigen Monaten Ruhe eine neue Eruptionsphase beginnt. so zumindest hat es sich zwischen 2007 und 2011 verhalten, als mehrere Eruptionsphasen aufeinander folgten.


Fuego mit Aktivitätssteigerung

Dafür ist der Vulkan in Guatemala recht munter. gestern wurden bis zu 16 explosive Eruptionen pro Stunde gemeldet. Die Aschewolken stiegen bis zu 4700 m hoch auf. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von 300 m über dem Krater. Es werde Gaseruptionen generiert, die bis zu 4 Minuten anhalten. Asche-Emissionen wurden auch aus dem neuen Schlot in der oberen Flanke erzeugt.

Pacaya mit 3 Lavaströmen

Pacaya liegt in Sichtweite des Fuegos und ist derzeit ebenfalls munter. Es wurden 3 kurze Lavaströme beobachtet, die in Richtung  Cerro Chino fließen. Sie sind 50, 75 und 150 m lang. Der Kegel im McKenney Krater ist weiterhin Schauplatz schwacher strombolianischer Eruptionen.

Ätna mit Seismik

Unter dem Ätna ereigneten sich weitere Erdbeben mit Magnituden über 2. Laut EMSC manifestierten sie sich auf der Westflanke und im Nordosten am Rande des Valle del Bove. Sie lagen in tiefen zwischen 7 und 8 km. Aufgrund des schlechten Wetters der letzten Tage, waren visuelle Beobachtungen unmöglich und es ist nicht klar, ob weitere schwache Ascheeruptionen erfolgten. Auffällig ist auch, dass es entlang der Nordküste Siziliens mehrere schwache-moderate Erdbeben gab.

Unwetter in Italien, Frankreich und Spanien

Weite Teile von Italien, Frankreich und Spanien wurden gestern von starken Unwettern heimgesucht. Besonders schlimm getroffen hat es den Mittelmeerraum. In Italien starben 12 Menschen und es gab zahlreiche verletzte. Urlauber saßen in den Alpen fest. Starke Schneefälle blockierten einen Pass am Stilfser Joch. An der Brenner-Autobahn kam es zu einem Erdrutsch. Die Autobahn war stundenlang gesperrt.

In Ligurien wurde die Stromversorgung unterbrochen. Sämtliche Häfen wurden gesperrt, der Flugverkehr eingestellt. Der Badeort Portofino war von der Außenwelt abgeschnitten. Boote wurden in den Häfen zerstört. Die Schäden werden auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt.

In Venedig hieß es Land unter: Der Wasserpegel war auf 156 cm über NN angestiegen. Ein Großteil der Altstadt wurde durch die Sturmflut überschwemmt. Der Markusplatz stand unter Wasser und das Wasser drang sogar in den berühmte Dom ein. Touristen flüchteten in Scharen aus der Stadt.

In Rom mussten ebenfalls Touristen in Sicherheit gebracht werden. Äste und Antennen wirbelten wie Geschosse durch die Luft. Bäume knickten um und erschlugen Menschen. Auch in Neapel gab es Todesopfer. Am Gipfel des Vesuv tobte der Sturm am Schlimmsten.

Unwetter in Osteuropa

Auch der Osten Europas wurde nicht verschont. Der Sturm sorgte auch hier für Stromausfälle und Verkehrschaos. In Slowenien starben 2 Autofahrer durch einen Erdrutsch. In Kroatien wurde der Schiffsverkehr behindert, die Sturmflut überschwemmte Häfen und zerstörte Yachten.

Schneechaos im Westen Europas

In Frankreich und sogar in Spanien brachte das Extremwetter einen ungewöhnlich frühen Wintereinbruch mit sich. Besonders in Höhenlagen fiel viel Schnee. Tausende Autofahrer wurden von den Schneemassen überrascht und steckten fest. Vielerorts brach die Stromversorgung zusammen.

Auch im Westen Deutschlands bekamen wir Ausläufer des Sturmtiefs zu spüren, doch zum Glück blieb es einfach bei schlechtem Wetter. Dennoch droht die Gefahr eines europaweiten Stromausfalls, wenn zu viele regionale Stromnetze versagen. Dadurch könnte es zu Überspannungen kommen, die das gesamte Stromnetz lahmlegen. Prepper wissen, wie man sich auf größere Naturkatastrophen vorbereiten kann.

Kuchinoerabujima: Inselvulkan im Süden Japans

Kuchinoerabu-jima ist eine 4 x 12 Kilometer messende Vulkaninsel südlich von Kyushu. Sie bildet mit einigen anderen kleinen Inseln das Satsunan-Archipel, welches zu den nördlichen Ryukyu-Inseln gehört. Heute leben nur noch 147 Menschen auf dem Vulkaneiland.

Das östliche Ende der Insel Kuchinoerabu-jima setzt sich aus einer Gruppe junger Stratovulkane zusammen. Die 3 Kegel Furudake-, Shindake- und Noikeyama bilden einen Komplexvulkan mit mehreren Kratern. Der zentral gelegener Shintake entstand, nachdem die Nordwestflanke des Furutake nach einer Explosion kollabierte. In der so entstandenen Depression wuchs der aktuell aktive Vulkankegel heran.

Die meisten historischen Eruptionen auf Kuchinoerabu-jima gingen vom Shintake aus. Es gibt nur einen jungen Lavastrom auf der Südflanke des Furutake. Dieser erreichte die Küste und stammt offensichtlich von einer Spalteneruption des Furutake, welche nicht in den Geschichtsbüchern der Insel auftaucht. Wahrscheinlich war diese Eruption relativ kurzweilig und entging den Bewohnern der Insel.

Seit 1840 wurden zahlreiche explosive Eruptionen des Shintake beobachtet. Die größte davon ereignete sich im Dezember 1933. Mehrere Dörfer wurden durch die Eruption beschädigt. Eine größere Eruption ereignete sich im Jahr 2015. Bei dem explosiven Vulkanausbruch wurde eine Aschewolke gefördert. Durch Kollaps der Eruptionswolke entstanden pyroklastische Ströme. Diese sind der Siedlung an der Küste bedenklich nahe gekommen. Dies war die erste Eruption nach 34 Jahren der Ruhe.

Im August 2018 wurde ein sprunghafter Anstieg der Seismik festgestellt. Daraufhin wurde die Evakuierung der Anwohner angeordnet. Im Oktober wurden die ersten schwachen Ascheeruptionen registriert.

Hier gibt es Fotos der Eruption, sowie weitere Infos über die Insel Kuchinoerabu-jima.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,1

Unter der neuseeländischen Nordinsel manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 225 km Tiefe, von daher muss man genaugenommen von einem Mantelbeben sprechen. Dem Epizentrum am nächsten ist der Ort Waitara. Er liegt 67 km westlich vom Erdbebenzentrum. Aufgrund der Tiefe sollte es keine größeren Schäden gegeben haben.

Griechenland: weitere Erdbeben bei Zákynthos

Heute ereigneten sich südlich der griechischen Insel Zákynthos 3 Erdbeben mit Magnituden größer 5. Das Stärkste brachte es auf Mw 5,7. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Zudem gab es eine Reihe von Erschütterungen mit Magnituden im 4-er Bereich.

Erdbeben in der Drake Passage

Südlich des Kap Hoorn wurden weitere Erdbeben mit Magnituden über 5 festgestellt. Diese sind als Nachbeben der Erschütterung Mw 6,3 von gestern zu verstehen.