Vulkane in Ecuador am 29.12.22

In Ecuador sind die Vulkane Cotopaxi, Reventador und Sangay aktiv. Von allen drei Vulkanen gibt es Neues zu berichten. Fangen wir mit dem Cotopaxi an:

Cotopaxi mit Aschewolken

Der Cotopaxi liegt in der Nähe von Quito und stößt weithin sichtbare Aschewolken aus. Gestern stiegen sie bis zu 1200 m über die Kraterhöhe auf. Am 27. Dezember wurden 103 Langperiodische-Erdbeben und 11 eruptive Tremorsignale aufgezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 4334 Tonnen am Tag und nahm damit hohe Werte an. Wärmestrahlung wurde nicht detektiert.

Reventador mit Ascheeruptionen

Auch der Reventador bleibt aktiv und stößt Vulkanasche aus. Sie stieg gestern bis zu 1000 m über dem Krater auf. Es wurde von glühenden Blöcken berichtet, die über die Vulkanflanke rollten und eine Strecke von bis zu 700 m zurücklegten. Unklar bleibt, ob sie explosiv gefördert wurden, oder von der Front eines kurzen Lavastroms abgingen. Es wurden 63 Eruptionssignale aufgefangen, 42 Signale wurden von Langperiodischen-Erdbeben verursacht. 7 eruptive Tremorphasen und 2 Harmonischer-Tremor wurden ebenfalls registriert.

Sangay mit sehr hoher Wärmestrahlung

Der Sangay emittierte heute eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1048 MW. Das ist der höchste Wert seit Oktober. Der letzte IGEPN-Bericht stammt vom 26. Dezember. Dort wurde geschrieben, dass Rotglut am Krater sichtbar sei. Von einem neuen Lavastrom wurde zu dieser Zeit nichts erwähnt. Der aktuelle Wert deutet aber an, dass wieder Lava auf der Flanke fließt. Möglich ist auch der Abgang eines pyroklastischen Stroms. Darüber hinaus wurde in dem Bericht erwähnt, dass 835 Explosionssignale registriert wurden. 35 Tremorphasen standen mit den Eruptionen in Verbindung. Vulkanasche stieg zuletzt bis auf einer Höhe von 6400 m auf und driftete in Richtung Nordwesten.

Der Sangay liegt am Ostrand der ecuadorianischen Anden und entwässert in Richtung des Amazonas-Beckens. Regenfälle können Lahare auslösen, die durch die Schluchten abgehen und in Flüsse münden. Die Lahare transportieren nicht nur Schlamm, sondern auch Geröll und Baumstämme. Diese lagern sich in den Flussläufen ab und stauen sie auf. Dadurch verändern sich die Flussläufe. Auch am Cotopaxi drohen Lahare, sollte es zu einer größeren Eruption kommen. Dazu sind dann keine Regenfälle nötig, sondern es reicht das Schmelzwasser des Gletschers aus. Bei historischen Eruptionen wurden Lahare erzeugt, die bis zu 100 km weit flossen und eine ganze Stadt ausradierten. Die Lahare vom Cotopaxi können sowohl in Richtung des östlich gelegenen Amazonasbeckens fließen, als auch in Richtung der Pazifikküste, die westlich des Vulkans liegt. Er liegt ziemlich zentral im schmalen Band der Anden. Auch am Reventador können Lahare entstehen, doch sie verlassen selten die Caldera, sondern lagern ihr Material in einer Schwemmlandebene im Osten der Caldera ab. Der Reventador ist der östlichst gelegene der drei aktiven Vulkane Ecuadors und entwässert ebenfalls in Richtung des Amazonasbeckens. Alle drei Vulkane nehmen somit Einfluss auf eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde.

Vulkan Cotopaxi am 25.12.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Asche am Cotopaxi verfärbt den Gletscher

Vom ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi gingen mehrere Asche-Emissionen aus, die bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Der Wind wehte die Aschewolken in Richtung Nordwesten, wo sie noch in 60 km Entfernung Ascheniederschlag verursachten. Die Vulkanologen vom IGEPN unternahmen am 23. Dezember einen Überwachungsflug und sahen, dass Ascheablagerungen den Gletscher dunkel färbten. Es wurden 53 Erdbeben mit langen Perioden registriert. Hinzu kamen 6 eruptive Tremorsignale.

Der Cotopaxi bereitet den Vulkanologen zunehmend Sorgen: bereits am 21.Oktober wurde unter dem Cotopaxi ein langanhaltendes Tremorsignal registriert, das im Frequenzbereich 2-8 Hz geschwungen hat. In den letzten Tagen wird ein kontinuierlicher Gasstrom beobachtet, der Dampfwolken zwischen 200 und 2800 m hoch aufsteigen lässt. Die Dampfwolken enthalten viel Schwefeldioxid. Es werden schwache Erdbeben registriert. Zudem wird eine moderate Aufblähung des Vulkans beobachtet, die auf einen unterirdischen Magmenzufluss hindeutet. Thermische Anomalien zeigen, dass Magma im Fördersystem steht. Untersuchungen der ausgestoßenen Asche zeigen, dass es einen relativ hohen Anteil an Tephra gibt, die von frisch aufgestiegenem Magma stammt.

Das IGEPN schreibt in einem Sonderbulletin, dass die Ascheemissionen zunehmen, sie haben aber bisher nicht das Niveau des Ausbruchs von August bis November 2015 erreicht. Die mittelfristige Entwicklung dieser Aktivität ist aufgrund der Natur vulkanischer Phänomene ungewiss. Kurzfristig (Tage bis Wochen) ist es jedoch am wahrscheinlichsten, dass sich die Ascheemissionen wiederholen und/oder verstärken, ohne dass es weitere Warnungen gibt, aber auch ohne dass die bei der Eruption 2015 beobachteten Werte erreicht werden. In diesem Sinne ist es wichtig, das Überwachungssystem aktiv zu halten und die Präventiv- und Schadensbegrenzungsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Eruptionsszenarien des Vulkans Cotopaxi fortzusetzen, und die IGEPN wird weiterhin auf Veränderungen der vom Vulkan ausgehenden Bedingungen achten, um die Behörden und die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren.

Der Cotopaxi ist der zweithöchste Vulkan des südamerikanischen Landes und liegt unweit der Hauptstadt Quito. Daher wird er besonders gut überwacht. Es besteht die Gefahr, dass größere Eruptionen den Gipfelgletscher schmelzen und Lahare entstehen könnten, die große Entfernungen zurücklegen.

In Ecuador sind aktuell noch die Vulkane Reventador und Sangay aktiv. Vom Sangay geht heute eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 171 MW aus. Asche erreicht eine Höhe von bis zu 6100 m.

Vulkan Cotopaxi am 19.12.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Asche steigt 1100 m über Krater des Cotopaxi

Am Vulkan Cotopaxi in Ecuador wachsen die Befürchtungen, dass der Vulkan sich auf einen größeren Vulkanausbruch vorbereitet. Das IG meldete Vulkanasche, die mehr als 1100 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Die Eruptionswolke bestand zum größten Teil aus Gas und Dampf und enthielt relativ wenig Vulkanasche. Sie zog in Richtung Küste ab, ohne eine Gefahr für die Bevölkerung darzustellen. Das VAAC detektierte heute Aschewolken in 7300 m Höhe. Sie driftete in Richtung Südwesten und regnete ab.

Gestern wurden vom IG 43 langperiodische Erdbeben und 8 Tremorphasen registriert. Der Kohlendioxid-Ausstoß belief sich auf 1462 Tonnen am Tag. Darüber hinaus werden thermische Anomalien detektiert. Sie schlagen zwar bei MIROVA nicht an, sind im Infrarotspektrum auf Satellitenaufnahmen aber sichtbar, wie das Copernicus-Bild vom 17. Dezember zeigt.

Der Cotopaxi ist 5897 m hoch und befindet sich in Sichtweite der Hauptstadt Quito. Seit 1738 ist der Cotopaxi ca. 50 Mal ausgebrochen. Die gewaltigsten Eruptionen manifestierten sich in den Jahren 1744, 1768 und 1877. Die Eruptionen des Vulkans sind gefürchtet, weil der Gipfel des Cotopaxi vergletschert ist. Im Falle eines großen Ausbruchs könnte Schmelzwasser Lahare auslösen, die große Strecken zurücklegen können und ein großes Zerstörungspotenzial haben. Bei der großen Eruption von 1877 schmolz der Gletscher komplett ab. Die entstandene Schlammlawine floss mehr als 100 km weit und zerstörte die Stadt Latacunga. Sie wurde auf den Lahar-Ablagerung wieder aufgebaut. Bei den Laharen handelt es sich aber nur um Sekundäreffekte des Vulkanismus. Bei den großen Ausbrüchen entstanden auch pyroklastische Ströme. Sie lieferten das Ausgangsmaterial der Lahre, denn damit ein ordentlicher Schlammstrom entstehen kann, bedarf es neben dem Wasser auch reichlich Vulkanasche.

Vulkan Cotopaxi am 09.12.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Cotopaxi mit Asche in 7000 m Höhe

In Ecuador ist der Cotopaxi weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Gestern erreichte sie eine Höhe von gut 7000 m und driftete in Richtung Westen. Bei der Einschätzung zur tatsächlichen Größe der Eruptionswolke ist zu beachten, dass der Vulkan selbst 5897 m hoch ist und zu den höchsten aktiven Vulkanen der Welt zählt. Netto stieg die Aschewolke bis zu 1103 Metern über Kraterhöhe auf. Das geschah während zwei Eruptionen, die sich um 07:58 und 08:16 Uhr Ortszeit ereigneten. Außerdem kam es zu Phasen mit Ascheexhalationen, wie wir sie etwas vom Popocatepetl kennen.

In Ecuador fürchtet man sich vor einer größeren Eruption des gletscherbedeckten Vulkans, denn sie könnte das Eis schmelzen und Lahare verursachen. Der Cotopaxi liegt zudem in der Nähe der Hauptstadt Quito und größere Eruptionen könnten dort das Leben beeinträchtigen, etwa indem es zu Ascheniederschlägen kommt. Diese könnten auch den internationalen Flughafen lahmlegen.

Die Sorgen sind nicht ganz unbegründet, denn seit dem Sommer zeigen die geophysikalischen Parameter, dass der Vulkan auflädt. Bei der letzten Messung im Juli wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 2745 Tonnen am Tag gemessen. Seitdem kommt es zu starken Entgasungen und in Spitzenzeiten stieg Dampf mehr als 2800 m hoch auf. Besonders auffällig ist die Steigerung der Gasemissionen in den letzten 6 Wochen. Das Gas stammt aus einem flach liegenden Magmenkörper, der sich in 3-4 km Tiefe befinden soll. Hinzu kommt eine schwache Bodenhebung von 2 mm, die aber noch nicht genau interpretiert werden konnte. Die Seismizität ist unauffällig. Mit den Eruptionen setzte Tremor ein. Satellitenaufnahmen zeigen sporadisch thermische Anomalien im Krater.

Die Daten zeugen von einem langsamen Aufheizen des Vulkans. Normalerweise würde man Schwarmbeben erwarten. Dass diese momentan fehlen, könnte auf freie Aufstiegswege zurück zu führen sein.

Vulkan-News 29.11.22: Ätna

Ätna mit Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Gestern ist ein wenig der Ätna aus dem Fokus der Berichterstattung gerutscht, weil sich der Mauna Loa in den Vordergrund gedrängelt hatte. Dabei war zumindest gestern noch der kleine Lavastrom aktiv, der seit Sonntag aus dem neuen Förderschlot an der nordöstlichen Basis des Südostkraterkegels fließt. Man erkennt ihn auf einem Sentinel-Satellitenbild vom 28.11.22. Was man auch erkennen kann, ist, dass es eine neue thermische Anomalie in einem Schlot des Südostkraterkegels gibt. Ein weiterer Vent ist in der Bocca Nuova heiß. Die Geophysikalischen-Parameter sind weiter unauffällig, sieht man mal von einigen Erdbeben unter der Nordflanke des Vulkans ab. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,3 und ein Hypozentrum in fast 28 km Tiefe.


Cotopaxi eruptiert Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruption

Das VAAC detektierte am ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Es wird eine schwache Thermalstrahlung mit 7 MW Leistung registriert.


Shiveluch mit Asche in 5800 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Am Shiveluch gab es heute 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche in der Luft. Sie erreichte eine Höhe von bis zu 5800 m Höhe und driftete in Richtung Nordosten. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 226 MW Leistung. Der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab.

Vulkan Cotopaxi in Ecuador am 27.11.22

  • Am Mittwoch Abend kam es zu einer Ascheexhalation am Cotopaxi
  • Im Vorfeld wurde eine Steigerung von Seismizität und Gasausstoß festgestellt
  • Dampfwolken stiegen bis zu 1000 m hoch auf
  • Der Alarmstatus beleibt auf Gelb

Asche bedeckte den Gletscher am Cotopaxi

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Exhalation

Am Donnerstagmorgen richteten sich viele erstaunte Augen in Richtung des Cotopaxi-Gipfels, denn nachts musste es zu einer Asche-Eruption gekommen sein, die das weiße Schneekleid des Vulkans grau färbte. Die Vulkanologen vom IG gehen schrieben in ihrem Bericht, dass es sich nur um eine kleine Aschewolke handelte, die bis zu 300 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. Man geht davon aus, dass die Asche in einer Exhalation gefördert wurde, bei der auch viel Gas austrat. Einen Hinweis auf die Exhalation lieferte ein schwaches Tremorsignal, das die Seismographen gegen 18.30 Uhr Ortszeit aufgezeichnet hatten. Obwohl es sich nur um einen kleinen Ausbruch handelte, beunruhigt die Aktivität die Menschen der Region. Beim Cotopaxi handelt es sich um den zweithöchsten Vulkan Ecuadors und um einen der höchsten aktiven Feuerberge der Erde. Der Andenvulkan erhebt sich 5897 m über dem Meeresspiegel und sein Gipfelbereich ist von einem Gletscher bedeckt. Darin liegt auch die größte Gefahr des Cotopaxi, denn große Eruptionen könnten das Eis schmelzen, sodass Lahare entstehen. Sie könnten die Vorstädte von Quito erreichen, denn die Hauptstadt Ecuadors liegt nur 50 km vom Vulkan entfernt.

Bereits seit einigen Tagen mehren sich die Anzeichen eines Erwachens des Vulkans, denn bevor es zur Ascheemission kam, wurde eine Steigerung der Seismizität registriert. Vor allem langperiodische Erdbeben, von denen am 21. November 52 Stück registriert wurden, deuten an, dass sich im Untergrund magmatische Fluide bewegen. Außerdem begann der Vulkan Dampf auszustoßen, der eine Höhe von 1000 m über dem Gipfel erreichte. Die Wissenschaftler vom IG konnten auch einen Anstieg des Schwefeldioxid-Ausstoßes feststellen. Er betrug 558 Tonnen am Tag.

Das IG bleibt angesichts der Aktivitätssteigerung ruhig und sagt, es gebe keine Anzeichen für einen bevorstehenden größeren Vulkanausbruch. Die letzte Eruption manifestierte sich 2015. Damals war die Besorgnis bei den Vulkanologen größer, dass sich die Eruption verstärken könnte, doch der Cotopaxi beruhigte sich bald wieder. Wie ich heute schon einmal schrieb, sind Messdaten immer nur eine Momentaufnahme und geben nur das augenblickliche Geschehen wider. Vulkane können sich über Jahre hinweg aufheizen, bis es zu einer größeren Eruption kommt. Ein Auf- und Ab der Aktivität während dieser Aufheizphase ist normal. Generell gehört der Cotopaxi zu den aktivsten Vulkanen Ecuadors und ein neuer größerer Ausbruch ist wahrscheinlich. Die Frage ist nur, wann es soweit sein wird?

Ecuador zählt aktuell zu den Ländern der Welt, deren Vulkane besonders aktiv sind. Neben dem Cotopaxi sind Reventador und Sangay in Eruption begriffen und hier regelmäßig in den News vertreten. Beide Vulkane eruptieren weiter Aschewolken. Am Reventador stiegen sie gestern bis zu 4200 m auf. Am größeren Sangay erreichten sie eine Höhe von 6100 m.

Vulkan-News 22.10.22: Cotopaxi

Cotopaxi mit VONA-Warnung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Eruption: Phreatisch

Der ecuadorianische Vulkan Cotopaxi emittiert seit einigen Tagen eine Dampfwolke, die bei Vulkanologen und Anwohnern zu Besorgnis führte. Sie stieg mehrere Hundert Meter über den Krater auf und enthielt eine hohe Konzentration an Schwefeldioxid. Das IGPEN ermittelte einen Schwefeldioxid-Ausstoß von gut 2200 Tonnen am Tag. Gestern scheint es dann zu einem kleinen Vulkanausbruch gekommen zu sein, denn das VAAC Washington meldete Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Nordosten. Die Aktivität hält auch heute noch an.

Die Vulkanologen vom IGEPN vermuten, dass die langanhaltenden Regenfälle der letzten Tage zu Veränderungen im Hydrothermalsystem des Vulkans führten, so dass Wasserdampf entstand, der die Eruptionen auslöste. In diesem Fall handelt es sich um phreatische Eruptionen. Diese könnten aber auch Anzeichen für ein Aufheizen des Vulkans sein. Im Bulletin des IGEPN heißt es, dass 24 langperiodische Erdbeben und eine vulkanotektonische Erschütterung registriert wurden. Es gab keine Bodendeformation. Der erhöhte Schwefeldioxid-Ausstoß und die Beben deuten aber an, dass sich Schmelze im Fördersystem befindet, so dass sich auch phreatomagmatische Eruptionen ereignen könnten, bei denen es zu einem direkten Kontakt zwischen Lava und Wasser kommt. Phreatomagmatische Eruptionen können durchaus sehr stark werden und ein großes Zerstörungspotenzial aufweisen.

Der Cotopaxi hat eine Höhe von 5911 m und ist einer der gewaltigsten Vulkane Ecuadors. Der katastrophale Ausbruch von 1877 hat sich in das kollektiven Gedächtnis der Anwohner eingebrannt. Damals kam es zu einer großen Eruption des Vulkans, an dessen Gipfel sich ein Gletscher befindet. Schmelzwasser löste einen Lahar aus, der über 100 km weit floss und löschte den Ort Latacunga aus.

Die bislang jüngste Eruption am Cotopaxi ereignete sich 2015 und war ebenfalls phreatischen Ursprungs. Man befürchtete eine größere Eruption, doch diese blieb aus.


Weitere Meldungen:

Reventador mit Explosionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.68, -78.44 | Eruption: Vulcanianisch

Ebenfalls in Ecuador liegt der Reventador. Er ist in einem Stadium dauernder Eruptionen, die auch VONA-Warnungen auslösen. Die Vulkanologen meldeten gestern 9 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 1300 m über Kraterhöhe auf. Es wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Zudem gab es einige Tremorphasen.


Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamchatka ist in Eruption begriffen und löste gestern 3 VONA-Meldungen aus, nach denen Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe aufstieg. KVERT bestätigte eine Fortsetzung der extrusiven Tätigkeit. Der Lavadom wächst und die Aschewolken könnten im Zusammenhang mit Abgängen pyroklastischer Ströme gestanden haben.

Vulkane weltweit

Das VAAC Tokyo berichtet über explosive Tätigkeit der japanischen Vulkane Aso, Nishinoshima, Sakurajima und Suwanosejima. Die Gefahr einer großen Eruption am Skurajima scheint auf jeden Fall vorläufig gebannt zu sein da der Schlot wieder frei ist.

Die Vulkane auf der Halbinsel Kamtschatka sind derzeit auch wieder verstärkt aktiv. Hier stehen Karymsky und Shiveluch in den Meldungen der letzten Tage.

Während es um den Cotopaxi in Ecuador etwas ruhiger geworden ist, geht die Eruption am Piton de la Fournaise weiter. Heute ist der Tremor sogar wieder etwas gestiegen. Aufgrund des schlechten Wetters sind visuelle Beobachtungen nicht möglich.

 

Vulkane weltweit

Colima: der mexikanische Vulkan eruptierte wieder Aschewolken. Die Eruptionswolken stiegen gut 2 km über den Krater auf.

Cotopaxi: die Situation in Ecuador ist praktisch unverändert. Der Vulkan stößt weiterhin moderat Vulkanasche aus, während die Seismik recht hoch ist. In den umliegenden Gemeinden wurden mittlerweile alle auf mögliche Evakuierungen vorbereitet.

Gamalama: auf der indonesischen Insel Ternate ist der Gamalama erneut ausgebrochen. Er eruptierte eine Aschewolke die den Flugverkehr zum Flughafen Sultan Babullah störte. Dieser musste für 2,5 Stunden gesperrt werden.

Piton Fournaise: die Eruption auf La Réunion geht auf niedrigem Niveau weiter. Es werden 5 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Der Lavastrom fließt zum Teil in einem Tunnel. Tremor ist niedrig, aber stabil.