Vulkan Cotopaxi am 19.12.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Asche steigt 1100 m über Krater des Cotopaxi

Am Vulkan Cotopaxi in Ecuador wachsen die Befürchtungen, dass der Vulkan sich auf einen größeren Vulkanausbruch vorbereitet. Das IG meldete Vulkanasche, die mehr als 1100 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Die Eruptionswolke bestand zum größten Teil aus Gas und Dampf und enthielt relativ wenig Vulkanasche. Sie zog in Richtung Küste ab, ohne eine Gefahr für die Bevölkerung darzustellen. Das VAAC detektierte heute Aschewolken in 7300 m Höhe. Sie driftete in Richtung Südwesten und regnete ab.

Gestern wurden vom IG 43 langperiodische Erdbeben und 8 Tremorphasen registriert. Der Kohlendioxid-Ausstoß belief sich auf 1462 Tonnen am Tag. Darüber hinaus werden thermische Anomalien detektiert. Sie schlagen zwar bei MIROVA nicht an, sind im Infrarotspektrum auf Satellitenaufnahmen aber sichtbar, wie das Copernicus-Bild vom 17. Dezember zeigt.

Der Cotopaxi ist 5897 m hoch und befindet sich in Sichtweite der Hauptstadt Quito. Seit 1738 ist der Cotopaxi ca. 50 Mal ausgebrochen. Die gewaltigsten Eruptionen manifestierten sich in den Jahren 1744, 1768 und 1877. Die Eruptionen des Vulkans sind gefürchtet, weil der Gipfel des Cotopaxi vergletschert ist. Im Falle eines großen Ausbruchs könnte Schmelzwasser Lahare auslösen, die große Strecken zurücklegen können und ein großes Zerstörungspotenzial haben. Bei der großen Eruption von 1877 schmolz der Gletscher komplett ab. Die entstandene Schlammlawine floss mehr als 100 km weit und zerstörte die Stadt Latacunga. Sie wurde auf den Lahar-Ablagerung wieder aufgebaut. Bei den Laharen handelt es sich aber nur um Sekundäreffekte des Vulkanismus. Bei den großen Ausbrüchen entstanden auch pyroklastische Ströme. Sie lieferten das Ausgangsmaterial der Lahre, denn damit ein ordentlicher Schlammstrom entstehen kann, bedarf es neben dem Wasser auch reichlich Vulkanasche.