Ebeko auf den Kurilen eruptiert Vulkanasche am 10. April

Ebeko erzeugt Eruptionsserie und stößt Asche bis auf 3300 m Höhe aus

Auf der Kurileninsel Paramushir, die im fernen Osten Russlands liegt, ist es zu einer Eruptionsserie am Vulkan Ebeko gekommen. Wie der Pressedienst der Hauptdirektion des russischen Ministeriums für Notsituationen heute mitteilte, stieg die Vulkanasche bis zu 2500 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC Tokio zeigt diese Eruption nicht an. Dafür gab es aber am 8. April zwei VONA-Warnungen, nach denen Vulkanasche bis zu 3300 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen war. In diesem Jahr wurden bislang 34 solcher Warnungen für den Flugverkehr über den Ebeko ausgegeben. Erfahrungsgemäß wird aber nur ein Teil der Aschewolken per Satellit detektiert, so dass die Meldung des russischen Ministeriums von heute durchaus zutreffen kann. „Die Wolke breitete sich in nordöstlicher Richtung über eine Entfernung von mehr als 5 Kilometern aus“, heißt es in dem Bericht weiter. In Sewero-Kurilsk wurde diesmal aber kein Aschefall beobachtet und es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.

Der Vulkan Ebeko ist ein komplexer Stratovulkan mit mehreren Gipfelkratern. Es befindet sich im nördlichen Teil von Paramushir und wurde Mitte November 2016 aktiv. Der Farbcode für Fluggefahren ist orange, was bedeutet, dass der Vulkan sehr aktiv ist und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs hoch ist.

Der Vulkanische Inselbogen der Kurilen liegt südlich der Halbinsel Kamtschatka und kann als Fortsetzung der Vulkankette dort angesehen werden. Der Vulkanismus der Region findet seinen Ursprung im Pazifischen Feuerring, der den Verlauf der Plattengrenze des Pazifiks zu den angrenzenden Erdkrustenplatten markiert. Hier entstehen überwiegend zähflüssige Magmen, die als Lava überwiegend explosiv an den Vulkanen gefördert werden.

Der Ebeko ist nicht der einzige aktive Vulkan der Region. Das zuständige Observatorium KVERT berichtet in einem Update, dass die beiden Domvulkane Bezymianny und Shiveluch weiterhin moderat aktiv sind und an ihren Lavadomen bauen. Größere explosive Ereignisse, bei denen auch pyroklastische Ströme entstehen können, blieben in den letzten Wochen aber aus.

Ebeko eruptiert Aschewolken am 24. März

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Neue Eruptionsserie am Kurilenvulkan Ebeko

Der russische Vulkan Ebeko eruptierte heute mehrere Aschewolken. Laut VAAC Tokio stiegen sie bis auf eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel auf und drifteten in Richtung Süden. Seit gestern wurden fünf VONA-Warnungen herausgegeben, denn tiefliegende Flugzeuge könnten in die Vulkanasche geraten. Davon sind am ehesten tieffliegende Flugzeuge betroffen, die auf dem Flughafen Severo-Kurilsk landen oder starten. Flughafen und Stadt auf Paramushir liegen in Sichtweite des Vulkans. Bei starken Eruptionen kam es hier bereits zu Ascheniederschlag.

KVERT berichtet über die Eruptionen und weist darauf hin, dass der Alarmstatus auf „Orange“ steht. Ohne weitere Vorwarnungen sind Eruptionen möglich, die Vulkanasche bis auf 6000 m Höhe aufsteigen lassen.

Der Ebeko ist nicht der einzige russische Vulkan, von dem in letzter Zeit VONA-Meldungen ausgingen. In den letzten Tagen gab es zahlreiche Warnungen vor Aschewolken von den Vulkanen Klyuchevskoy und Shiveluch, die beide einige hundert Kilometer weiter nördlich des Ebekos liegen. Diese Vulkane in Zentralkamtschatka erzeugten allerdings keine explosiven Eruptionen, denn bei den gemeldeten Aschewolken handelte es sich um sogenannte re-suspendierte Asche, die bereits auf den Vulkanflanken abgelagert war und von starken Winden aufgewirbelt wurde. Nichtsdestotrotz stellen auch diese Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Während der Klyuchevskoy momentan ruht, ist der Shiveluch effusiv tätig und baut an seinem Lavadom. Die Geoforscher von KVERT schreiben dazu, dass Lava in den explosiven Krater des Jungen Shiveluch strömt. Die Aktivität wird von starkem Dampfausstoß begleitet. Sporadisch sieht man das Glühen des Lavadoms. Im Bereich der Karan-Kuppel wird ebenfalls eine starke Gas-Dampf-Aktivität beobachtet. Satellitendaten zeigen eine thermische Anomalie über dem Vulkan. Stärkere Explosionen oder pyroklastische Ströme hat der Vulkan schon mehrere Monate nicht mehr generiert.

Wer mehr über die Vulkane der Kurilen erfahren möchte kann das unter dem Link nachlesen.

Ebeko eruptiert Aschewolke am 6. März

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Kurilenvulkan Ebeko eruptiert Vulkanasche 3 Kilometer hoch

Der Vulkan Ebeko liegt auf der Kurileninsel Paramushir und ist einer der aktivsten Vulkane des Inselbogens. Er stieß am 1. und am 6. März Vulkanasche aus. Die Aschewolke gestern stieg bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in Richtung Südosten. Es wurde eine VONA-Warnung für den Flugverkehr herausgegeben, nach der die Asche tieffliegende Flugzeuge gefährden könnte. Es war die 15. Warnung zu diesem Vulkan in 2024. Das zuständige Observatorium KVERT bestätigte die Eruption und warnte zudem vor weiteren Eruptionen, die ohne Vorwarnung auftreten könnten und Vulkanasche bis zu 6 Kilometer hoch aufsteigen lassen könnten. Der Alarmstatus steht auf „Orange“. Menschen am Boden sind momentan nicht durch die Eruptionen, es sei denn, sie nähern sich dem Vulkan zu sehr an. Der Ebeko liegt in einiger Entfernung zum nächsten Ort. Trotzdem gibt es normalerweise um eruptierende Vulkane mit einer Warnstufe an „Gelb“ eine Sperrzone, die nicht betreten werden darf. Die Vulkanologen von KVERT verzichten aber darauf, ständig auf diesen Umstand hinzuweisen. Schon paradox, dass man gerade in einem Land, in dem von öffentlicher Meinungsfreiheit keine Rede mehr sein kann, an Vulkanen frei bewegen kann. Ein Teil der russischen Mentalität, den ich sehr mag.

Einer, der diese Mentalität auch zu schätzen weiß, hielt sich in unmittelbarer Nähe zum Ebeko auf und dokumentierte die Eruption mit seiner Smartphonekamera. Obwohl ich das Hochformat für Video eigentlich nicht mag, war es aufgrund der hoch aufsteigenden Aschewolke angebracht. Auch die kleinen schwefligen Fumarolenkegel im Vordergrund schauen gut aus – eine gelungene Bildkomposition.

Ebeko ist ein Somma-Vulkan

Der Ebeko ist 1156 m hoch und wird dem Typus der Somma-Vulkane zugerechnet, dessen Namensgeber der alte Vulkanrest der Somma am Vesuv ist. Im Endeffekt deutet der Name darauf hin, dass sich ein neuer Vulkan in den kollabierten Resten eines Vorgängervulkans gebildet hat, von dem nur noch ein Teil der Caldera übrig ist. Ebeko liegt 7 km von der Stadt Severo-Kurilsk entfernt. Hier gibt es auch einen Flughafen, der gelegentlich aufgrund von Ascheniederschlag geschlossen werden muss.

Vulkan Ebeko eruptierte am 16.02.24

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Kurilenvulkan Ebeko eruptierte Vulkanasche bis auf 3500 m Höhe

Gestern war es ein sehr aktiver Tag für den Vulkan Ebeko, der auf der russischen Kurileninsel Paramushir liegt. Laut KVERT förderten Explosionen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3500 m über dem Meeresspiegel. Laut VAAC Tokio driftete die Aschewolke in nordöstlicher Richtung. Es waren nicht die einzigen Explosionen, denn ähnliche Ereignisse wurden auch an drei weiteren Tagen der letzten Woche beobachtet. Zudem meldeten die Vulkanologen thermische Anomalien, die vom Krater ausgingen und per Satellit detektiert wurden.

KVERT warnt vor dem Anhalten moderater explosiver Aktivität und davor, dass es jederzeit zur Eruption von Aschewolken kommen könnte, die bis zu 6000 m hoch aufsteigen und dann eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge darstellen. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Der Ebeko ist nicht der einzige Vulkan der Region, der als aktiv eingestuft wird und sich in Eruption befindet. Ein paar hundert Kilometer nördlich, genauer auf Kamtschatka, liegt der Shiveluch Vulkan. In seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Explosive Eruptionen und größere Kollappsereignisse blieben hier in den letzten Wochen aus, dennoch gibt es eine starke Entgasungsaktivität und sporadisch ist Rotglut am Dom sichtbar. In der Nähe des beschrieben Doms im Krater des jungen Shiveluch, liegt der ältere Karan-Dom, der nach der großen Shiveluch-Eruption vor 2 Jahren zu neuem Leben erwacht ist und stark dampft. Rotglut wurde hier aber nicht gesichtet. Auch hier steht der Alarmstatus auf „Orange“

Anders verhält es sich am Vulkan Bezymianny, der auf „Gelb“ steht. Doch auch hier gibt es einen aktiven Lavadom, von dem gelegentlich thermische Anomalien ausgehen. Für den Bezymianny typisch ist, dass sein Dom mehrere Monate lang unauffällig vor sich her dümpelt und langsam wächst, bis er eine kritische Größe hat und es zu Kollapsereignissen und Explosionen kommt, die pyroklastische Ströme generieren. Die Situation eskaliert relativ schnell und es gibt nur wenige Tage Vorwarnzeit, die von einer gesteigerten Seismizität und vermehrtem Rotglut am Dom gekennzeichnet ist.
Der Klyuchevskoy scheint im Moment ruhig zu sein, und somit ist der Ebeko der aktivste Vulkan der Region, zumindest in Bezug auf die Explosivität.

Vulkan Ebeko am 31.08.23

Ebeko eruptiert Aschewolken bis in 4000 m Höhe

Das VAAC Tokio brachte in den letzten beiden Tagen 3 VONA-Warnungen zum Vulkan Ebeko auf Paramushir heraus. Demnach erreichte Vulkanasche eine Höhe von bis zu 4000 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete mit dem Wind in Richtung Südosten. Das zuständige Observatorium KVERT bestätigte die eruptive Aktivität des Vulkans und die Vulkanologen berichten in ihren Updates von schwachen thermischen Anomalien, die am Krater detektiert werden. Sie wiesen darauf hin, dass es jeder Zeit zu Eruptionen kommen kann, die Aschewolken bis auf 3500 m Höhe aufsteigen lassen und niedrig fliegende Flugzeuge gefährden könnten. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“.

Der Ebeko ist im Jahr 2016 in die aktuelle Eruptionsphase eingetreten und ist seitdem immer wieder explosiv aktiv. Oft erfolgen mehrere Eruptionen hintereinander. Bei stärkeren Explosionen können vulkanische Blitze entstehen, so wie wir es ansonsten vom japanischen Vulkan Sakurajima her kennen, der in den letzten Tagen ebenfalls gelegentlich eruptierte. Tatsächlich wurde gerade auf FB ein entsprechendes Blitzfoto vom Ebeko geteilt, das vor 2 Tagen aufgenommen worden sein soll.

Der Ebeko zählt zu den Kurilen-Vulkanen. Die Kurilen sind eine Inselkette vulkanischen Ursprungs, die sich zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido erstreckt.

Auf der Insel Paramuschir gibt es neben dem Ebeko weitere aktive Vulkane. Mit einer Höhe von 1.816 m ist der Chikurachki der höchste Vulkan der Insel. Weniger bekannt ist der Fussa im Süden von Paramushir. Auf der benachbarten Insel Atlasow befindet sich der Alaid, über den ich hier auch bereits öfters berichten durfte, doch momentan erzeugen diese Feuerberge keine Schlagzeilen. Anders sieht es mit einigen Feuerbergen Kamtschatkas aus, die wie die Kurilen ebenfalls zum pazifischen Feuerring gehören und etwas weiter nördlich liegen. Einer dieser Vulkane ist der Shiveluch in Zentralkamtschatka.

Shiveluch mit aufgewirbelten Aschewolken

Vom Shiveluch gehen ebenfalls Aschewolken aus, die bis auf eine Höhe von 3700 m aufsteigen und ebenfalls in südöstlicher Richtung verfrachtet werden. Dabei entfernen sie sich bis zu 83 km vom Vulkan. Allerdings wird die Vulkanasche nicht aktiv eruptiert, sondern bereits abgelagerte Asche wird von starken Winden aufgewirbelt und in die Höhe getragen. Der Fachmann spricht auf Neudeutsch in diesem Fall von „re-suspended volcanic ash“. Der Shiveluch erzeugt also augenblicklich keine Explosionen oder pyroklastische Ströme, obwohl sein Lavadom effusiv aktiv ist und wächst. Es werden thermische Anomalien detektiert und starke Entgasungen beobachtet. Diese gibt es auch an einem zweiten Dom des Vulkankomplexes. Unklar ist aber, ob der Karan genannte Dom wächst.

Klyuchevskoy mit strombolianischen Eruptionen und Lavastrom

Der dritte Vulkan der Region, den ich hier heute erwähnen will, ist der Klyuchevskoy. Er liegt in Sichtweite zum Shiveluch und ist explosiv und effusiv tätig. Die Vulkanologen von KVERT beobachteten in den letzten Wochen strombolianische Eruptionen aus dem Gipfelkrater, der sich in 4750 m Höhe befindet. Außerdem fließt ein Lavastrom durch die Rinne von Apakhonchich. Auch hier gibt es schwache bis moderate thermische Anomalien. Oft behindern Wolken das Wärmesignal, sodass die Werte stark fluktuieren können, obwohl die Aktivität konstant ist. Die Aktivität setzte im Juli ein.

Vulkan Ebeko eruptiert am 28.07.23

Ebeko auf Paramushir Island zeigt sich munter

In den letzten Tagen gab es mehrere Eruptionen des Kurilenvulkans Ebeko, der auf der Insel Paramushir liegt. Explosive Eruptionen förderten Aschewolken, die ungewöhnlich hoch aufstiegen: Laut VAAC Tokio erreichten sie Höhen von bis zu 4600 m. Zuletzt driftete die Asche in südöstliche Richtung. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“.

Das Foto wurde von KVERT am 23. Juli veröffentlicht und enthüllt bei genauerem Hinsehen einen kleinen vulkanischen Blitz nahe dem Kraterrand. Ähnliche Beobachtungen machte auch Vulkanfotograf Martin Rietze bei seinem Besuch des Ebeko. Der Feuerberg eruptierte weitaus öfter als es aus den VONA-Meldungen ersichtlich war. Obwohl Martins Besuch auf den Kurilen schon einige Jahre zurückliegt, ist es wahrscheinlich, dass es auch jetzt häufigere Eruptionen gibt, als von den Satelliten festgestellt werden. Offiziell wurden in diesem Jahr 99 VONA-Meldungen zum Ebeko herausgegeben.

Vulkan und Insel liegen vor der Südspitze von Kamtschatka. Auf der sibirischen Halbinsel sind weitere Vulkane aktiv.

Einer dieser Vulkane ist der Klyuchesvskoy im Zentrum Kamtschatkas. Von diesem Vulkan geht eine moderate Thermalstrahlung aus, die von MIROVA registriert wird. Die maximale Leistung der Wärmestrahlung betrug heute 95 MW. Nachdem der Klyuchevskoy bereits Anfang des Monats strombolianisch aktiv war, sieht es so aus, als ob er seine Aktivität wieder aufgenommen hat. KVERT bestätigt die Eruption und schreibt dazu, dass es nicht nur strombolianische Explosionen gibt, sondern auch einen Lavastrom, der entlang der Apakhonchich-Rutsche am südöstlichen Hang des Vulkans fließt.

Laut KVERT geht auch die extrusiv-effusive Eruption des Vulkans Shiveluch weiter: Im Explosionskrater des Sheveluch wird Lava herausgedrückt, begleitet von starker Gas-Dampf-Aktivität und manchmal einem Aufglühen des Lavadoms. Im Bereich des Karan-Doms wird ebenfalls eine starke Gas-Dampf-Aktivität beobachtet, die wahrscheinlich mit einer Vorbereitung für das Wachstum des Lavadoms verbunden ist.

Der Shiveluch liegt ein wenig nördlich der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas, zu der u.a. der vorher erwähnte Klyuchevskoy zählt. Alle drei aufgeführten Vulkane gehören zum Pazifischen Feuerring. Entlang der Plattengrenze des Pazifiks liegen die aktivsten Vulkane der Welt.

Vulkan-News 06.04.23: Nevado del Ruiz

Evakuierungen am Nevado del Ruiz in Kolumbien

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche, die gestern vom VAAC in einer Höhe von 7100 m registriert wurde. Die Vulkanologen des zuständigen Observatoriums SGC bestätigten Aschewolken, die bis zu 1700 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Zugleich berichten sie von einem Anhalten der erhöhten Seismizität unter dem Vulkan, bei der täglich mehrere Tausend leichte Erschütterungen festgestellt werden. Diese seismische Aktivität findet im südwestlichen Sektor des Vulkangebäudes statt, in einer Entfernung von 2 bis 5 km vom Krater und in einer Tiefe von 3 bis 4 km. Zwar war die Anzahl der Beben zwischendurch leicht rückläufig, doch nachdem am Dienstag 5200 seismische Ereignisse registriert wurden, waren es gestern wieder 7100 Erschütterungen. Darunter befand sich ein Beben Ml 3,9, das stärkste Einzelevent der Serie. Doch dem nicht genug: es war das stärkste Erdbeben, das direkt unter dem Vulkan beobachtet wurde, seitdem die Observierung des Vulkans im Jahr 1985 begann. Das war direkt nach dem verhängnisvollen Abgang des Lahars, der zur Katastrophe von Armero führte, bei der mehr als 25000 Menschen starben. Aus Respekt vor diesem Ereignis ordnete der Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, heute die Evakuierung von 2500 Familien im Gefahrenbereich des Vulkans Nevado del Ruiz an. Bereits in der letzten Woche wurde die Alarmstufe „orange“ ausgerufen, die bereits entsprechende Schritte rechtfertigt.

Nevado del Ruiz ist mit einer Höhe von 5321 m der zweithöchste aktive Vulkan der Nordhalbkugel. Allerdings wird er vom mexikanischen Vulkan Popocatepetl übertroffen, der es auf eine Höhe von 5462 m Höhe bringt und somit der höchste eruptierende Vulkan der Nordhalbkugel ist. Tatsächlich steigerte auch der Popocatpetl seine Aktivität in den letzten Tagen.


Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 7600 m Höhe.

Die Vulkanasche, die mehrmals am Tag am Popocatpetl eruptiert wird, stieg bis auf einer Höhe von 7600 m auf. Dabei wurde auch glühende Tephra eruptiert, die die oberen Bereiche der Vulkanflanken eindeckte. Dabei entstand eine hohe Thermalstrahlung. Gestern meldete CENAPRED 4 explosive Eruptionen, 177 Asche-Dampf-Exhalationen und 344 Minuten Tremor. Vor einigen Tagen gab es auch vulkanotektonische Erdbeben.


Bezymianny, Ebeko und Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka sind die beiden Vulkane Bezymianny und Shiveluch aktiv und lassen Vulkanasche bis zu 4300 m hoch aufsteigen. In den Kratern beider Vulkane wachsen Lavadome. Weiter südlich, auf der Kurileninsel Paramushir liegt der Ebeko, der ebenfalls in den Meldungen des VAAC-Tokio vertreten ist, da er Aschewolken fördert, die bis auf 4600 m Höhe aufsteigen.

Vulkan-News 03.04.23: Popocatepetl

Größere Eruption am Popocatepetl

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Letzte Nacht ereignete sich eine Eruption am mexikanischen Vulkan Popocatepetl, die offenbar stärker war als die alltäglichen Ascheausbrüche, denn wie das VAAC Washington berichtet, stieg Vulkanasche diesmal bis auf einer Höhe von 8500 m auf. Sie breitete sich über ein relativ großes Areal im Nordosten des Feuerbergs aus und sorgte für Ascheniederschlag. Ausläufer der Aschewolke erreichten die Küste des Golfs von Mexiko.

Auf der Aufzeichnung des Livestreams der Webcam am Vulkan kann man den Ausbruch noch sehen. Eine größere Menge glühender Tephra deckte den oberen Bereich der Vulkanflanke ein. MIROVA registrierte zu diesem Zeitpunkt eine hohe Hitzestrahlung von 233 MW.

Bereits gestern war der Tremor deutlich erhöht und kündigte die Eruption an. Wie CENAPRED mitteilte, wurden 593 Minuten Tremor registriert. Außerdem gab es 161 Asche-Dampf-Exhalationen. Bei einer dieser Gelegenheiten kam es zu kontinuierlichem Ascheausstoß, der 29 Minuten anhielt.

In den letzten Tagen kam es auch nachts zu Explosionen, bei denen glühende Tephra ausgestoßen wurde, die auf den Außenhängen des Popocatepets landeten. Aus diesem Grund sind Aufstiege zum Krater verboten. Dabei geht die Gefahr nicht nur von direkten Treffern von größeren Vulkanbomben aus, sondern auch von Schuttlawinen, die durch die Einschläge ausgelöst werden und sogar die unteren Bereiche der Vulkanflanken gefährlich machen


Ebeko mit zahlreichen Explosionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Ähnlich wie am Popocatepetl steigerte sich auch die explosive Aktivität am russischen Vulkan Ebeko, der auf der Kurileninsel Paramushir liegt. Seit gestern machte das VAAC Tokio sieben Vona-Meldungen zu den Aschewolken heraus. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 4000 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Süden.


Bezymianny bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Aktivität: Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Bezymianny weiter aktiv. Von ihm gehen Aschewolken aus, die bis zu 4300 Meter hoch aufsteigen und sich in südöstlicher Richtung ausbreiten. Die Aschewolken sind oft mit Abgängen pyroklastischer Ströme assoziiert.

Zusammenfassung:

  • Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 8500 Höhe.
  • Die Asche am Ebeko schafft es bis auf 4000 m Höhe.
  • Der Bezymianny stößt Asche 4300 m hoch aus.

Vulkane in Russland – News am 29.03.23

In meinem News-Artikel geht es heute um die Vulkane in Russland, denn Bezymianny, Ebeko und Shiveluch zeigen sich heute von ihrer munteren Seite. Besonders interessant ist die Aktivität am Bezymianny, der heute Morgen zum ersten Mal in diesem Jahr eruptierte.

Bezymianny eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Der Vulkan in Zentralkamtschatka erzeugte heute Morgen seine erste Eruption in diesem Jahr und schickte Vulkanasche bis auf fast 4000 m Höhe. Es folgten zwei weitere Eruptionen, bei denen die Asche sogar bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg und vom Wind in nordwestlicher Richtung geweht wurde. Die Eruptionen kamen nicht völlig überraschend, denn in den letzten Tagen detektierte MIROVA sporadisch eine schwache Wärmestrahlung, die andeutete, dass der Lavadom im Krater des Vulkans wächst. Typisch für den Bezymianny wäre eine schnelle Aktivitätssteigerung mit Abgängen von pyroklastischen Strömen und hoch aufsteigenden Aschewolken. Sie erreichen oft Höhen von mehr als 15 km.

Ähnlich sehen es die Vulkanologen von KVERT. In ihrem Update schreiben sie: „Die Aktivität des Vulkans nimmt allmählich zu. Wahrscheinlich wird ein neuer Lavablock auf den Lavadom des Vulkans gepresst, was mit dem Abbruch von Lawinen einhergeht. Nach Angaben des VAAC und des KVERT in Tokio bildete sich am 29. März um 0625 UTC eine Aschewolke mit einer Höhe von bis zu 6 km über dem Meeresspiegel. Ein explosiver Vulkanausbruch ist möglich, bei dem in den nächsten Tagen Asche bis zu 15 km über dem Meeresspiegel abgetragen wird, sich pyroklastische Ströme bilden und sich die Aschewolke Hunderte von Kilometern vom Vulkan entfernt ausbreitet. Der KVERT überwacht den Vulkan weiterhin.

Die extrusive Eruption des Vulkans hält an. In den nächsten Tagen könnte es zu Ascheexplosionen in einer Höhe von bis zu 10-15 km über dem Meeresspiegel kommen. Die anhaltende Aktivität könnte internationale und niedrig fliegende Flugzeuge beeinträchtigen.“

Der Alarmstatus steht auf „orange“. Auf den LiveCams ist momentan nichts zu sehen, aber ein gelegentlicher Blick kann nicht schaden.

Der Bezymianny ist ein Dom-bildender Vulkan der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas. Sein Krater gleicht einem Hufeisen und ist nach Südosten hin offen. Dementsprechend werden pyroklastische Ströme in dieser Richtung kanalisiert und stellen höchstens eine Gefahr für Leute dar, die sich dem Vulkan zu sehr annähern.


Shiveluch mit Aktivitätssteigerung

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Der Shiveluch ist ebenfalls ein Vulkan Kamtschatkas. Er liegt nördlich des Vulkans Bezymianny und befindet sich fast in Sichtweite. Ähnlich wie am Bezymianny scheint auch am Shiveluch neues Magma im Dom angekommen zu sein. Intensive Rotglut zeugt davon. Der Vulkan emittiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 123 MW. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 5500 m Höhe. Außerdem gehen Schuttlawinen ab. Alles deutet auf eine Aktivitätssteigerung des Dauerbrenners hin.


Ebeko mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

En weiterer aktiver Vulkan Russlands ist der Ebeko. Er liegt auf der Kurileninsel Paramushir, die sich südlich von Kamtschatka befindet. Hier meldete das VAAC Tokio Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Die Driftrichtung der Asche ist Osten. Die Eruption wurde auf Video dokumentiert.

Zusammenfassung:

  • Bezymianny fördert Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe und es ist mit weiteren Eruptionen zu rechnen.
  • Shiveluch steigerte seine Aktivität und neues Magma erreichte den Lavadom.
  • Ebeko stieß Asche bis auf 2400 m Höhe aus.