Piton Fournaise ausgebrochen

Update 26.10.19: Die Aktivität am Piton Fournaise hält an, ist aber deutlich rückläufig. Der Tremor war in den ersten 3 Stunden nach Eruptionsbeginn stabil, seitdem nimmt er progressiv ab, was typisch für die Eruptionen des Fournaise ist. Es wurden 37 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die sich nahe der Oberfläche ereigneten, aber keine Beben in der Tiefe. Die Vulkanologen observierten den Ort des Geschehens per Helikopter und konnten eine Lavaprobe sammeln. Sie bestätigten, was man anhand der Messdaten vermutete: Heute Morgen (Ortszeit) war noch ein Schlot aktiv. Aus ihm wurden kleine Strombolianer generiert, die Tephra zwischen 10 und 20 m hoch förderten. Es floss ein Lavastrom, der sich hangabwärts in 2 Arme teilte. Ein Arm strömte in den Wald hinein und entzündete die Vegetation. Beide Fronten der Lavaströme befanden sich ca. 400 m von der Küstenstraße entfernt und bewegten sich langsam auf sie zu. Ob die Eruption lange genug anhält, so dass die Lava die Küstenstraße erreichen kann, ist derzeit ungewiss.

Originalmeldung: Die erwartete Eruption am Piton de la Fournaise hat um 14.40 Uhr (Ortszeit) begonnen. Ersten berichten zufolge öffneten sich 2 Spalten relativ weit unten am Vulkanhang auf 1400 m Höhe. sie liegen ca. 1 km nördlich des Piton Tremblet, der sich im Jahr 2007 bei einer großen Flankeneruption bildete. Es begannen mehrer Lavaströme zu fließen, von dem mindestens einer noch aktiv ist und schon unterhalb des Piton Tremblet befindet. Die Lava fließt am Rand des älteren Lavafelds von 2007 und setzte Vegetation in Brand. Löschflugzeuge werden eingesetzt, um die Flammen zu bekämpfen. Eruptionen so weit unten am Vulkan habe oft das Potenzial die Küstenstraße zu unterbrechen. Die Lava könnte sogar das Meer erreichen. Es ist der 5. Vulkanausbruch auf La Réunion in diesem Jahr.

Piton Fournaise: Erneute seismische Krise

In den frühen Morgenstunden (Ortszeit) wird am Piton de la Fournaise eine neue seismische Krise festgestellt. Die zahlreichen Erdbeben gehen einher mit schneller Bodendeformation, die durch das Aufsteigen von Magma hervorgerufen wird. Es ist gut möglich, dass in den nächsten Stunden eine Eruption beginnen wird. Bereits vor 2 Tagen wurde eine ähnliche seismische Krise registriert, die nach einigen Stunden ohne Ausbruch endete. Innerhalb von 30 Minuten fanden 300 vulkanotektonische Erdbeben statt. Vor den letzten Eruptionen verhielt es sich ähnlich. Der Zugang zur Caldera wurde bereits gesperrt. Ausnahmsweise ist die Sicht auf den Vulkan ungetrübt und die LiveCams bieten einen schönen Blick auf den Vulkan. Bisher scheinbar ohne Eruption.

Der Piton de la Fournaise ist ein Schildvulkan auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Ähnlich Hawaii bildete sich die Insel über einen Hot Spot.

Kilauea: Kratersee wird immer größer

Der See im Haema’uma’u-Krater des Vulkans Kilauea wird immer größer: Mittlerweile hat er die Dimensionen eines Football-Feldes und somit eine Länge von mehr als 100 m überschritten. Der See ist mehr als 10 m tief und hat das Potenzial eine Tiefe von 70 m zu erreichen. Dann liegt der Seespiegel auf höhe des Grundwasser-Niveaus. Die Oberfläche des Kratersees liegt ca. 600 m unter dem Westrand des Kraters. Die Wassertemperatur liegt bei 70 Grad Celsius. Die Vulkanologen beobachten das Wachstum des Sees mit Sorge, da die Gefahr phreatomagmatischer Eruptionen mit der Wassermenge steigt. Natürlich müsste dazu erst wieder Magma aufsteigen. Ohne direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma sind phreatische Eruptionen möglich.

Sakurajima mit doppelter Eruption

Seit einigen Tagen ist der Sakurajima wieder aktiver geworden. Gestern ereignete sich eine doppelte Eruption aus dem Hauptkrater und den Showa-dake. Aus diesem gab es als erstes eine Explosion, bei der glühende Tephra bis auf die Außenflanke des Kegels geworfen wurde. Dann stieg Vulkanasche aus dem zentralen Krater auf. Bereits in der letzten Woche gab es eine Eruption aus dem Showa-dake, bei der vulkanische Blitze generiert wurden.

Shishaldin eruptiert Lavaströme

Seit einigen Tagen wird am Vulkan Shishaldin in Alaska eine sehr hohe thermische Strahlung registriert. Heute hatte sie eine Leistung von 767 MW. Das AVO schreibt dazu, dass Lava den Krater auffüllte und 2 kurze Lavaströme im oberen Bereich der Vulkanflanke unterwegs sind. Da der Gipfel des Vulkans schneebedeckt ist entstehen Lahare. Der bisher Längste floss 2,6 km weit. Die Gegend des Vulkans ist weitestgehend unbewohnt und Menschen sind nicht in Gefahr.

Ätna: Abwechslungsreiche Aktivität

In den letzten Tagen war die Aktivität am Ätna relativ hoch und abwechslungsreich. Der Nordostkrater stieß Aschewolken aus. Zeitweise wurde auch glühende Tephra eruptiert, was in den letzten Jahren n´nur selten vorkam. Die Bocca Nuova stimmte in die Aktivität mit ein und erzeugte aus mehreren Schloten strombolianische Eruptionen. Aus dem Intrakraterkegel in der Voragine stiegen ebenfalls Aschewolken auf. Das INGV berichtete gestern sogar davon, dass es am Neuen Südostkrater zu gelegentlichen Asche-Emissionen kam. Somit sind alle 4 Gipfel-Krater aktiv gewesen. Erwähnenswert ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,2, der sich bereits am 18. Oktober ereignete. Er manifestierte sich in eine Tiefe von 9 km in der Nähe des Ortes Milo im Osten des Vulkans. Das Erdbeben wurde von den Anwohnern gespürt und sorgte für Besorgnis. Allerdings war es nun nicht so stark, dass man es mit der Bebenserie Ende letzten Jahres vergleichen könnte.
Heute sieht man auf der Livecam nur Dampfwolken. MIROVA registriert allerdings eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 71 MW. Gestern waren es 146 MW. Das lässt darauf schließen, dass in mindesten einem der Krater glühende Tephra ausgestoßen wird. Der Tremor ist etwas gestiegen. Wie es am Ätna weitergehen wird lässt sich nicht vorhersagen. Am Wahrscheinlichsten erscheint es mir, dass die Gipfeltätigkeit weiter anhält, wobei es durchaus zu größeren Fluktuationen kommen kann. Sie könnte früher, oder später in einer größeren Eruption gipfeln.

Piton de la Fournaise: Seismische Krise

Gestern Abend ereignete sich am Schildvulkan auf La Réunion eine seismische Krise. Sie wurde von em eindringen eines Magmatischen Gangs in das umliegende Gestein ausgelöst. Die Vulkanologen rechneten bereits mit einem bevorstehenden Vulkanausbruch und gaben Alarm. doch 2 Stunden später endete die Tätigkeit, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Allerdings ist das Verhalten des Vulkans nicht ungewöhnlich: bei einigen der letzten Eruptionen stoppte der Magmenaufstieg für einige Tage, bis es dann doch zu einer Eruption kam. So könnte es sich auch diesmal verhalten. Es bleibt also spannend am Fournaise.

Shiveluch eruptiert Aschewolken

[twenty20 img1=“108483″ img2=“108484″ offset=“0.5″ before=“Shiveluch im Juli.“ after=“Der Vulkan am 02. September 2019″]

Der Shiveluch auf Kamtschatka eruptierte gestern Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5.500 m ü.N.N. aufstiegen. MIROVA registrierte eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 629 MW. Der Dom im Krater des Vulkans wächst wieder deutlich stärker und erzeugt glühende Schuttlawinen und pyroklastische Ströme. Deren Ablagerungen sind auf aktuellen Satellitenfotos zu erkennen. Eine ähnliche Eruptionsphase konnten wir zum Jahresanfang am Shiveluch beobachten.

Kerinci auf Sumatra

Der Kerinci erzeugte gestern eine Eruption. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrere Aschewolken detektiert. Diese stammen sehr wahrscheinlich von phreatischen Eruptionen. Kerinci liegt auf Sumatra und ist dort die höchste Erhebung. Ein Aufstieg zum Gipfel ist bei einheimischen Touristen sehr beliebt. Allerdings ist der Gipfelbereich aufgrund der Ausbrüche gesperrt.

Kilauea: Kratersee wächst

Am Kilauea auf Hawaii wächst der Kratersee langsam, aber scheinbar unaufhaltsam weiter. Mittlerweile hat er eine Länge von 90 m und eine Breite von 40-45 m. Auf den Vergleichsfoto von gestern sieht man, dass der Pegel des Lavasees an nur einem Tag um einige Zentimeter stieg. Es lassen sich natürlich keine Prognosen abgeben, wie groß der See werden wird, doch momentan sieht es nicht so aus, als würde das Wachstum stoppen wollen. Das Wasser könnte zum Problem werden, wenn wieder Magma aufsteigt. Inflation und Seismik deuten darauf hin, dass sich unter dem Ostrift ein neuer Magmenkörper bildet.

Piton de la Fournaise mit Inflation

Da OVPF veröffentlichte sein Monats-Bulletin. In ihm heißt es, dass im Monat August 1455 Erdbeben registriert wurden. Die meisten Erschütterungen standen im Zusammenhang mit der Eruption zwischen dem 11 und 14. August. Direkt nach der Eruption begann neue Inflation. Der Vulkan bereitet sich also bereits auf den nächsten Vulkanausbruch vor.

Erta Alé: neuer Lavasee

[twenty20 img1=“83441″ img2=“83442″ offset=“0.5″ before=“Der Erta Alé am 23. Juli.“ after=“Der Vulkan 3 Wochen später.“]

Am Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil, gibt es Anzeichen dafür, dass sich der Pitkrater wieder mit einem Lavasee füllt. Auf aktuellen Satellitenfotos ist eine thermische Anomalie zu sehen, die ausgeprägter ist, als in den letzten Monaten. Im Detail betrachtet gibt es im Krater 2 Bereich mit einem Wärmesignal. In den letzten Monaten verhielt es sich so, dass es über dem Schlot im Krater nur den Kanal eines Lavastroms gab, der nicht gedeckelt war. Jetzt scheint sich wieder mehr Magma zu sammeln. Dennoch fließt noch Lava unterirdisch ab und speist einen Lavastrom, der zunächst in südlicher Richtung fließt und dann Richtung Osten abknickt. Oberirdisch tritt er nun südöstlich der Süd-Caldera zutage und nicht erst Kilometer weiter unten am Fuße des Vulkans. Falls der Abfluss des Lavastroms verstopfen sollte, wird der Lavasee weiter wachsen. Den Menschen, die dort vom Tourismus leben dürfte das freuen.

Piton de la Fournaise mit Inflation

Wenige Tage nach dem 4. Ausbruch des Jahres, wird am Piton de la Fournaise auf La Réuinon wieder Inflation registriert. Die Direktorin des Instituts -Aline Peltier – spricht in einem Zeitungsinterview davon, dass sich das Magmenreservoir unter dem Vulkan bereits wieder füllt. Mittelfristig rechnet sie mit einer weiteren Eruption. Mich würde es nicht überraschen, wenn sie noch in diesem Jahr käme.

Stromboli: Tremor gefallen

Heute Nacht ist der Tremor am Stromboli deutlich abgestürzt. Fluktuationen sind zwar normal, doch der Rückgang war schon sehr prägnant. Webcam-Beobachter berichten, dass die explosive Tätigkeit in den Morgenstunden abgenommen hat. Zuvor begann erneut ein Lavastrom zu fließen, von dem die Vulkanologen des LGS annehmen, dass er kurzlebig sei. Es bleibt also spannend, ob sich die Aktivität wieder steigern wird, oder ob wir einen längerfristigen Aktivitätsrückgang erleben werden.

Piton Fournaise: Eruption eingestellt

Der Piton de la Fournaise stellte seine Aktivität gestern Abend gegen 22 Uhr Ortszeit erneut ein. Bereits in der Nacht auf Donnerstag pausierte der Vulkan für 4 Stunden. Unklar ist, ob die Aktivität wieder fortgesetzt wird, oder ob es das endgültige Aus ist. Die letzte Phase der Eruption wurde auf Video dokumentiert. Viele Aufnahmen gab es diesmal nicht zu sehen, das La Réunion fest im Griff der Wolken war. Dieser Ausbruch war der 4. in diesem Jahr und wohl möglich nicht der Letzte.

Sangeang Api weiterhin aktiv

Auf der indonesischen Insel Sangeang ist der Hausvulkan weiterhin aktiv. Das VAAC berichtet von Eruptionen, bei denen Asche bis auf einer Höhe von 3000 m ü.N.N. gefördert wird. Aus Satellitenbildern der letzten Woche erkennt man nur eine thermische Anomalie im Kraterbereich, aber einen Lavastrom mehr. Unklar ist, ob der Dom im Krater noch wächst.

Popocatepetl eruptiert Asche

In Mexiko ist der Popocatepetl weiter aktiv und fördert Aschewolken. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m über dem Meerespiegel. CENAPRED berichtet von 13 Explosionen, 162 Exhalationen und 711 Minuten Tremor. Dieser steigerte sich in den letzten Wochen kontinuierlich und deutet darauf hin, dass Magma aufsteigt. Die Eruptionen könnten sich weiter steigern.

Fuego in Guatemala

Der Fuego eruptiert Aschewolken. Diese schaffen es bis auf einer Höhe von 4600 m ü.N.N. und driftet bis zu 20 km weit. Laut INSIVUMEH wird glühende Tephra bis zu 400 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Stündlich werden zwischen 15 und 18 explosive Eruptionen registriert, deren Druckwellen in Ortschaften Vibrationen auslösen. Es gibt laute Gaseruptionen, die bis zu 12 Minuten anhalten. Solche Gasausbrüche können sehr laut werden un den Beobachtern die Nackenhaare aufstellen.

Merapi mit pyroklastischen Strom

Bereits vorgestern ging am Merapi auf Java ein pyroklastischer Strom ab. Lokale Medien berichteten über das Ereignis, dass auf indonesisch Awanas Panas heißt. Das Domwachstum ist indes relativ gering. Vulkanotektonsiche Erdbeben zeigen allerdings an, dass weiterhin Magma aufsteigt.

Ätna stößt Aschewolken aus

Heute Morgen stieß der Ätna auf Sizilien wieder Aschewolken aus. Ort des Geschehens war der Nordostkrater. Die Farbe er Asche lässt darauf schließen, dass der Ascheausstoß im Zusammenhang mit weiteren Kollaps-Ereignissen steht. Auf 2 Tage alten Satellitenbildern erkennt man keine heißen Schlote im Zentralkrater-Bereich. Einzig vom Neuen Südostkrater ging eine geringe Wärmesignatur aus. Heute registriert MIROVA eine schwache thermische Anomalie. Das LGS zeigt die Warnstufe „gelb“ als Vorwarnung einer möglicherweise bevorstehenden Eruption an: Gestern wurde eine Phase mit Tremor registriert. Die Seismik ist ansonsten recht unauffällig. Mittelfristig ist eine neue eruptive Phase wahrscheinlich. Ätna ist allerdings immer für eine Überraschung gut.

Piton de la Fournaise: Eruption geht nach Pause weiter

Nach einer 4 stündigen Pause geht der Ausbruch am Fournaise auf La Réunion weiter. Zunächst wurde der Ausbruch für beendet erklärt, da der Tremor gegen Null sank. Dann begann er wieder zu steigen und es floss ein neuer Lavastrom aus der zuvor aktiven Spalte. Gestern wurden nur noch 2 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Die Lavafront des Stromes stagnierte in der Gegend des Schlackenkegels Piton Tremblet auf 1900 m Höhe. Piton Tremblet war 2007 Schauplatz einer großen Eruption, bei der die Lava das Meer erreichte. Ob sich dieses Schauspiel bei der aktuellen Eruption wiederholen wird ist fraglich. Allerdings wurden seit Beginn der Eruption 63 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die darauf hindeuten, dass Magma aufsteigt.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Der Karymsky im fernen Kamtschatka ist in den letzten Tagen sehr aktiv und eruptiert Aschewolken, die bis zu 5800 m hoch aufsteigen. Seit gestern brachte das VAAC 8 VONA-Meldungen heraus, die den Flugverkehr vor der Asche warnen. Karymsky liegt in einer unbewohnten Region der sibirischen Halbinsel. Seine Eruptionen gefährden normalerweise keine Menschen.

Piton de la Fournaise: Lavastrom nähert sich Küstenstraße

Update 23:00 Uhr: Im Laufe des Tages scheint die Lava immer langsamer geworden zu sein und kaum Boden gut gemacht zu haben. Dennoch ist die Eruptionsspalte weiterhin aktiv. Auf einer der LiveCams kann man den roten Lichtschein der Lava sehen. MIROVA war bisher nicht in der Lage eine genaue Messung der Wärmestrahlung zu liefern: zu dicht sich die Wolken über dem Vulkan.

Originalmeldung: Die Eruption am Piton de la Fournaise geht in den dritten Tag und die Lavaströme fließen weiter. Vulkanologen des OVPF konnten Observierungsflüge per Heli unternehmen und sich ein klares Bild der Situation machen: Am Sonntag öffneten sich zunächst 2 Eruptionsspalten. Sie liegen auf der Außenseite der Ostflanke, unterhalb der Kante zum Grandes Pentes, auf 1700 und 1500 m Höhe. Die Spalten sind 1400 m voneinander entfernt. Zum Zeitpunkt des Fluges war nur noch die tiefer gelegenen Spalte aktiv. Es hatten sich bereits mehrere Schlackenkegel auf der Spalte gebildet. Die Lava floss in mehreren Armen aus den Kegeln und vereinten sich zu 2 breiteren Strömen. Sie befanden sich noch gut 2 km von der Küstenstraße RN 2 entfernt. Ihre Fließgeschwindigkeit verringerte sich in den letzten Stunden, da sie durch dicht bewaldetes Gebiet flossen und die Vegetation die Lava bremste. Zudem ist der Hang in dieser Region weniger steil. Obwohl sich die Fließgeschwindigkeit reduzierte, ist es durchaus möglich, dass die Lava die Strasse unterbrechen wird. Das Geschah zuletzt bei der großen Eruption im Jahr 2007.

Beim Überwachungsflug entdeckten die Forscher zudem ein fumarolisch aktives Areal im tiefer gelegenen Flankenbereich. Hier könnte Lava einen Durchbruch versucht haben. Sollte sich dort noch eine Spalte öffnen, würde die Lava die Küste im Nu erreichen.

Der Tremor fluktuierte respektive der Eruptionsstärke und bewegt sich nun auf stabilen Niveau seitwärts. Werte zur Wärmestrahlung liegen nicht vor, da aufgrund der Wolkendecke die Satelliten blind sind.

Ol Doinyo Lengai: Krater füllt sich auf

Lange Zeit war es relativ still um den kältesten Vulkan der Welt: Der Ol Doinyo Lengai liegt im tansanischen Teil des ostafrikanischen Riftvalleys und fördert eine Lava-Art, die mit Temperaturen um 500 Grad Celsius halb so heiß ist wie gewöhnliche Lava. Im Jahr 2008 füllte eine Serie von Paroxysmen den alten Krater auf und ließ einen neuen Kegel wachsen. Seitdem brodelt die kälteste Lava der Welt tief unten im neuen Pit-Krater. Aktuelle Aufnahmen zeigen, dass sich das tiefe Loch stetig auffüllt. Noch ist der Kraterboden ohne technische Hilfsmittel unerreichbar, doch langsam steigt er soweit an, dass man vom Kraterrand wieder richtig einsehen kann. Die Spitze eines Hornitos überragt fast die Kante des Pits und liegt in etwa auf Höhe des sanfter geneigten Kraterrands. Auf dem Video sieht man, wie aus einem Riss im Hornito das Natriumkarbonat spritzt. Satellitenfotos bestätigen eine schwache thermische Anomalie im Krater. Bis man den Kraterboden wieder zu Fuß betreten kann, werden noch einige Jahre vergehen, es sei denn, die Förderrate erhöht sich signifikant.

Piton de la Fournaise: Seismische Krise

Am Sonntagmorgen ereignete sich am Piton Fournaise auf La Réunion eine neue seismische Krise. Die Vulkanologen gaben Alarm und erhöhten den Warnstatus auf „1“. Sie halten eine neue Eruption innerhalb von Stunden für Wahrscheinlich. Sollte der Vulkan wieder ausbrechen, wäre dies die 4. Eruption in diesem Jahr. der letzte Ausbruch war im Juli und dauerte nur kurz.

Stromboli: Die Show geht weiter

Am Stromboli ist die Aktivität weiterhin erhöht. Es kommt alle paar Minuten zu strombolianischen Eruptionen. einige der Ausbrüche erzeugen laute Detonationen, die man vermutlich auch im Ort noch hören wird. es kommt häufiger zu simultanen Ausbrüchen aus 2 Schloten. Die Hornitos über den Schloten wachsen schnell, es wird vergleichsweise viel Tephra ausgestoßen. Der Lavastrom auf der Sciara del Fuoco ist aktiv. MIROVA registriert eine Wärmestrahung mit einer Leistung von 187 MW. Gestern lag sie bei 275 MW. Der Tremor ist nach wie vor erhöht und stieg in den letzten Tagen leicht an. Es sieht nicht danach aus, als würde sich der Vulkan kurzfristig beruhigen.