Vulkan-News 22.06.21: Ätna, Merapi, Stromboli

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus und auf Stromboli könnte sich eine größere Eruption zusammenbrauen. Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab.

Ätna: Er hat es schon wieder getan!

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Morgen legte Ätna seinen 41. Paroxysmus (seit Dezember 2020) hin und setzte damit seine rekordverdächtige Serie fort. Die Hochphase der Eruption begann gegen 2 Uhr UCT und dauerte wieder gut 2 Stunden. Der Ausbruch erstreckte sich bis in die Morgendämmerung herein und verzauberte die Blaue Stunde mit seiner Lavafontäne. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. MIROVA meldete eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2033 MW. Die Tremor-Amplitude stieg nicht so hoch, wie bei den letzten Ausbrüchen. Wieder floss der Lavastrom in Richtung Süden und war deutlich kleiner, als es zu Beginn der Serie der Fall war. Damals flossen die Lavaströme ins Valle del Bove.

Was uns alle interessiert, ist natürlich die Frage, wie es weiter geht. Dr. Boris Behncke schreibt, dass ihn die aktuelle Serie an jene aus dem Jahr 2000 erinnert. Ein Jahr später kam es dann zur Flankeneruption.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

In den erste  6 Tagesstunden gingen am Merapi auf Java 3 Pyroklastische Ströme ab. Laut dem VSI erzeugten sie seismische Signale, die Amplituden zwischen 30-55 mm hatten und bis zu 115 Sekunden dauerten. Somit sind sie mit den Strömen von gestern zu vergleichen und nicht sonderlich groß. Wie am Vortag, so wurden auch gestern wieder gut 50 Hybriderdbeben detektiert. Der Dom wächst weiter.

Stromboli: Aktivität steigt weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Ätna ist nicht der einzige aktive Vulkan Italiens, der für Schlagzeilen sorgt. Der Stromboli versucht mit ihm gleich zu ziehen und steigert viele seiner relevanten Parameter. Besonders auffällig ist der sehr hohe Kohlendioxid-Ausstoß, der gestern von den Sensoren des LGS registriert wurde. Er belief sich auf 3219 Tonnen am Tag, was schon ziemlich rekordverdächtig ist. Das spricht dafür, dass sich in der Tiefe recht viel Schmelze ansammelte. Auch der Tremor und die Zahl der VPL-Erdbeben ist mit 18 Ereignissen pro Stunde sehr hoch und damit fast wieder auf dem Niveau angelangt, den wir vor 2 Jahren bei der Paroxysmus-Serie beobachten konnten. Ähnlich verhält es sich mit der Anzahl der thermischen Durchgänge: sie belief sich auf 875. Somit gab es praktisch kontinuierliche Aktivität, bei der glühende Tephra gefördert wurde. Typisch für Lavaspattering. Dieses ist häufig ein Anzeichen dafür, dass sich etwas Zusammenbraut.

Vulkan-Nachrichten 20.06.21: Ätna, Suwanose-jima

Der Ätna auf Sizilien erzeugte seinen 39. Paroxysmus. Der Stromboli ist ziemlich unruhig. Unter den Vulkanen des Vatnajökulls und unter dem Suwanose-jima gab es viele Erdbeben.

Ätna: Paroxysmus No 39

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend startete der Ätna auf Sizilien den 39. Paroxysmus seit Dezember 2020. Im Großen und Ganzen ähnelte er seinen Vorläufern, doch die Tremor-Amplitude kletterte etwas höher als bei den anderen Paroxysmen der letzten Tagen. Genauso verhielt es sich mit der Asche: sie stieg bis auf einer Höhe von 8200 m auf. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 1128 MW Leistung. Die Messung erfolgte erst nach der paroxysmalen Hauptphase, dennoch wurde bei den letzten Paroxysmen kleinere Lavaströme gefördert, als es zuvor der Fall war. Ein Satellitenbild der vorherigen Eruption bestätigt diesen Umstand.

Da der Vulkanausbruch an einem Samstagabend statt fand, waren entsprechend viele Fotografen unterwegs. Trotz der diesigen Sicht entstanden einige schöne Aufnahmen, besonders, wenn sich die Fotografen die Mühe machten, dem Krater näher auf die Pelle zu rücken.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Inselvulkan im japanischen Ryukyu-Archipel ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 1500 m hoch auf und drifteten in Richtung Süden. In den letzten Tagen ereigneten sich besonders viele vulkanotektonische Erdbeben. Am Freitag wurden 152 Erschütterungen detektiert. Der höchste Wert der letzten 3 Monate. Der Tremor ist ebenfalls erhöht und es muss mit weiteren Ausbrüchen gerechnet werden.

Stromboli: hohe Anzahl schwacher Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Dieser Tage verhält sich Stromboli recht ungewöhnlich, zumindest, wenn die Daten des LGS richtig interpretiert werden. Demnach ereigneten sich am Freitag 417 schwache Eruptionen. Sie erzeugten nur einen geringen akustischen Explosionsdruck von max. 0,25 bar. Vermutlich gab es eine länger anhaltende Phase mit Lavaspattering. Die Tremor-Amplitude fluktuiert und erreicht dabei hohe Werte. Gegenüber dem Vormonat ist ein langfristiger Aufwärtstrend erkennbar. Es werden viele VLP-Erdbeben detektiert. Der Gasausstoß ist moderat. Es sieht so aus, als müsse man mit weiteren Lavaströmen rechnen.

Vatnajökull: Seismizität an 4 Vulkanen erhöht

Staat: Island | Koordinaten: 64.42, -17.33 |Eruption: Fumarolisch

In den letzten Tagen registrierten die Seismometer vergleichsweise viele Erdbeben unter (und beim) Gletscher Vatnajökull. Betroffen waren die Vulkane Askja, Bardarbunga, Grimsvötn und Öræfajökull. Zeitweise zeigten die Tabellen von IMO bis zu 53 Erdbeben in 48 Stunden an. Heute ist die Anzahl auf 35 runter. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist gering.

Vulkannachrichten 18.06.21: Ätna, Stromboli

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus und auch der Stromboli war munter: er erzeugte einen Lavastrom. Aktuelle Meldungen gibt es auch von den Vulkanen Fagradalsfjall und Karymsky.

Ätna: und noch ein Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna auf Sizilien gab es heute Nacht einen weiteren Paroxysmus. Wie sein Vorgänger startete er relativ schnell durch, erreichte eine hohe Tremor-Amplitude und dauerte nicht sonderlich lange. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Natürlich floss auch wieder ein Lavastrom in Richtung Süden. Der Vulkan zeigte sich gestern praktisch den ganzen Tag über unruhig und erzeugte strombolianische Eruptionen. Es kam auch immer wieder zum Ausstoß von Aschewolken. Heute Vormittag zeigen die Infraschall-Sensoren an, dass die strombolianische Aktivität weiter anhält.

Fagradalsfjall: viel Dampf um Lava

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Dampfentwicklung am Fagradalsfjall ist weiterhin hoch. Dabei steigt er nicht nur vom Krater auf, sondern auch vom Rand des Lavafeldes im Natthagi-Tal. Dort mischt sich unter dem Dampf Rauch von verkohlenden organischen Substanzen auf- und im Boden. Mittlerweile ist praktisch der ganze Boden des oberen Tal-Bereichs mit Lava bedeckt und auch die Front schreitet weiter voran. Tremor und Seismizität bleiben gering, bzw. sind praktisch nicht vorhanden. Dafür ist die Seismizität im Bereich des subglazialen Vulkansystems Bardarbunga-Grimsvötn umso höher.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiterhin aktiv und stößt Aschewolken aus. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von bis zu 3700 m. Der Wind verfrachtet die Asche in Richtung Osten.

Stromboli: Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend kam es zu dem erwarteten Überlauf eines Lavastroms aus dem nordöstlichsten Schlot. Der Strom floss über die Sciara del Fuoco. Die Aktivität begann um 19.50 Uhr UCT und dauerte gut 4 Stunden. Die Lavafront schritt schnell voran und schaffte mehr als die Hälfte des Weges bis zum Meer. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab, die es teilweise bis zur Küste schafften. Gleichzeitig kam es zu stärkeren strombolianischen Eruptionen. Der Lavastrom hatte sich einige Tage zuvor durch eine Phase intensiven Lavaspatterings und einer Steigerung der explosiven Tätigkeit angekündigt. Parameter wie Tremor und Inflation waren laut INGV unauffällig.

Vulkan-News 16.06.21: Fagradalsfjall, Nevado del Ruiz

Am Fagradalsfjall schreitet die Lava weiter Richtung Küste fort. Der Nevado del Ruiz stößt Asche aus und Stromboli steigerte seine Explosivität. Der Taal dampft mächtig.

Fagradalsfjall: Lava läuft über

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer ruhigen Nacht, sprudelt heute Morgen wieder Lava aus dem Krater. Sie bildet den bekannten kurzen Lavastrom, der dann in mehreren Mündungslöchern von Tubes verschwindet. Bei der Aktivität handelt es sich nicht um einen kurzweiligen Puls, sondern um eine länger anhaltende Phase. Die Lavafront im Nátthaga-Tal ist weiter vorangeschritten, verlangsamte ihre Expansion gegenüber dem Vortag etwas. Dennoch verringert sich die Distanz zum Meer täglich und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Lava die Küste erreichen wird. Vorausgesetzt natürlich, dass die Lava weiter fließt. Der Tremor ist gering und scheinbar erzeugt das aufsteigende Magma kaum Bodenvibrationen. Spekulativ ist, dass dieses Phänomen am geringen Gasgehalt der sehr dünnflüssigen Schmelze liegt. Es könnte auch nur noch der Magmatische Gang leerlaufen und die Eruption bald stoppen. Zuverlässige Prognosen lassen sich freilich nicht treffen.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 5 Aschewolken. Sie erreichten eine Höhe von 5800 m und drifteten in westlicher Richtung. Im Bulletin der Vorwoche hieß es, dass die Seismizität gestiegen sei. Es wurden vulkanotektonische Beben registriert, die sich in geringer Tiefe unter den Vulkanflanken und dem Kraterbereich ereigneten. Der Alarmstatus steht auf gelb.

Stromboli steigert Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli zeigt sich dieser Tage wieder von seiner besonders aktiven Seite und steigerte seine explosive Tätigkeit. Das LGS berichtete gestern von 147 thermalen Schwankungen, sprich strombolianischen Eruptionen. Sie erzeugten einen überdurchschnittlichen akustischen Druck von bis zu 1,7 bar. Auch Tremor und Seismizität waren erhöht. Gestern Abend konnte man auf der Livecam eine Phase mit Lavaspattering aus dem nordöstlichen Kratersektor beobachten. Es ist nicht auszuschließen, dass wir bald wieder einen Lavastrom sehen werden. Man muss auch mit neuen Pyroklastischen Strömen rechnen, besonders, da sich am Rand des nordöstlichen Kraterbereichs viel lockeres Material angesammelt hat.

Taal: Seismizität fluktuiert

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal ist es nicht wirklich ruhiger geworden. Zwar gibt es Tage, an denen es nur sehr wenige vulkanisch bedingte Erdbeben gibt, doch dann steigt die Seismizität wieder sprunghaft an. So ein Tag war vorgestern, als 228 Beben detektiert wurden. Der Ausstoß an Schwefeldioxid ist sehr hoch und lag gestern bei 4800 Tonnen am Tag. Im Kratersee werden starke Turbulenzen beobachtet, die von Fluiden verursacht werden, die aus Fumarolen am Kraterboden austreten. Eine Dampfwolke steigt bis zu 1000 m hoch auf. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert.

Vulkannews 13.06.21: Fagradalsfjall, Suwanose-jima, Stromboli

Am Fagradalsfjall wird ein permanenter Lavastrom gefördert, der eine neue Richtung eingeschlagen hat. News gibt es auch von den Vulkanen Sangay, Stromboli und Suwanose-jima

Fagradalsfjall: Lava sucht sich neuen Weg

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall/Geldingadalir geht die effusive Aktivität weiter. Die meiste Zeit über seht man auf den LiveCams einen vergleichsweise schmale Lavaastrom aus dem Krater überlaufen. Stärkere Pulse sind weniger dominant geworden. Dennoch ist auch Abseits des Kegels Lava unterwegs. Sie hat sich einen neuen Weg gesucht und quert das Tal Geldingadalir, um dann Richtung Süden durch ein Kerbtal in das Tal Nátthaga zu fließen. Der Strom quert dabei den Wanderweg auf einen der Aussichtshügel und mündet von Westen her in die Lavafront auf dem ausgetrockneten See in Nátthaga.

Der Tremor schwächelt zur Zeit wieder und bewegt sich auf sehr niedrigem Niveau. Die Seismitzität auf Reykjanes ist moderat. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 24 Beben. 4 davon manifestierten sich im Bereich der Eruption. Lebhafter geht es hingegen an der Askja zu und auch am Bardarbunga wurden einige Erschütterungen detektiert.

Sangay in guter Form

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Sangay sehr aktiv und schickt Aschewolken bis auf einer Höhe von 6000 m. Sie wird von vom Wind in westlicher Richtung verdriftet. Nennenswerte Thermalstrahlung wurde in den letzten Wochen selten festgestellt. Entweder ist es sehr bewölkt, oder der Lavastrom hat seine Aktivität eingestellt.

Stromboli mit stärkerer Explosivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Morgen floss noch ein kurzer Lavastrom aus dem nordöstlichen Kratersektor und floss auf die Sciara del Fuoco. Laut INGV endete die Aktivität Mittags. Abends konnte man dann via Livecam stärkere stromboliansiche Eruptionen beobachten. Das LGS attestiert einen hohen akustischen Druck der Explosionen. Er reicht bis zu 3 bar. Normalerweise liegt dieser Wert unter 1 bar. Auf der Livecam am Punto Labronzo erkennt man aktuell Staubfahnen auf der Sciara. Entweder ist wieder ein Lavastrom unterwegs, oder es gehen Steinschläge ab, die den Staub aufwirbeln.

Suwanose-jime in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Inselvulkan gehört zum Ryukyu-Archipel und ist seit einigen Wochen ziemlich munter. Seit gestern meldete das VAAC 8 Eruptionen. Vulkanasche wurde in 2400 m Höhe detektiert. Die Aschewolken drifteten in Richtung Norden. Es werden vulcanotektonische Erdbeben und Tremor registriert.

Vulkannachrichten 12.06.21: Fagradalsfjall, Ätna, Stromboli

Gestern ging es auf Island spannend einher: Mehrere Personen betraten die Flanke des Kegels und es kam fast zur Katastrophe. Am Ätna ereignete sich ein Erdbeben und auf Stromboli nahm die Stärke der Eruptionen zu.

Fagradalsfjall: Mann wird fast vom Lavastrom erfasst

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute veröffentlichte Icelandreview ein Videomitschnitt der LiveCam, auf der man erkennt, wie eine Person den Kegel Richtung Krater erklimmt und fast von einem Schwall Lava erwischt wird. Als der Lavastrom über den Kraterrand schwappt beginnt er zu Rennen, stürzt, rappelt sich auf und schafft es gerade der Lavafront um wenige 10er Meter zu entgehen. Bereits zuvor konnte eine Personengruppe beobachtet werden, die sich ebenfalls auf der frisch erstarrten Lava bewegte und sich dem Krater näherte. Bisher wurden nur Warnschilder aufgestellt, doch nun soll das Gebiet abgesperrt werden. Offenbar reichen Apelle an den gesunden Menschenverstand nicht aus und die Vulkangefahren werden unterschätzt!

Während der Nacht war die Aktivität am Fagradalsfjall ehr gering. Es kam zu einigen schwächeren Pulsen, bei denen Lava überschwappte. Zwischendurch gab es längere Phasen, während derer kleinere Lavaströme aus dem Krater gedrückt wurden. Der Tremor hat sich wieder stabilisiert, erreicht allerdings nicht ganz das Niveau vor seinem Kollaps am Donnerstag. Die Seismizität auf Reykjanes ist rückläufig und IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 21 schwache Erdbeben. Interessanter ist die Seismizität unter dem Vatnajökull: hier gab es in den letzten Tagen vermehrt Erdbeben im Bereich vom Grimsvötn. Vulkanologen rechnen seit längerem mit einer Eruption des subglazialen Vulkans.

Ätna: Erdbeben M 2,8

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Gestern Nachmittag bebte es unter der Ätna-Südwestflanke. Das Beben hatte eine Magnitude von 2,8. Das Epizentrum wurde bei Biancavilla zwischen Adrano und Paterno lokalisiert. Die Tiefe des Erdbebenherdes lag bei nur 900 m. Es scheint sich um eine einzelne Erschütterung gehandelt zu haben, jedenfalls gab es bis jetzt keinen Erdbebenschwarm. Die Seismizität am Ätna ist in den letzten Wochen gering gewesen. Der Tremor hat deutlich abgenommen und die Amplitude bewegt sich wieder im gelben Bereich. Parallel zur Abnahme des Tremors hat die explosive Aktivität deutlich zugenommen: Die Infraschallsensoren des LGS detektierten eine recht große Anzahl von Explosionen aus dem Bereich der Bocca Nuova. Nur wenige Explosionen scheinen aus dem Neuen Südostkrater zu kommen, dennoch kann ein weiterer Paroxysmus nicht ausgeschlossen werden. Ich haben momentan den Eindruck, als würde sich der Eruptionscharakter ändern. Eine Verlagerung der Seismizität in den Westen könnte signalisieren, dass entsprechend die Schlote im Westen des Vulkans mit Magma versorgt werden. Ein einzelnes Beben in geringer Tiefe ist dafür aber noch kein ausreichendes Kriterium.

Stromboli mit stärkerer Explosion

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vorgestern gab es am liparischen Inselvulkan Stromboli scheinbar eine (oder mehrere) stärkere Explosion. Im Update vom LGS heißt es, dass der akustische Druck der Explosionen bei 3,1 bar lag. In den beiden Tagen zuvor waren die Eruptionen bereits überdurchschnittlich stark, auch der Kohlendioxidausstoß war erhöht. Die restlichen Parameter waren unauffällig.

Update: Das INGV meldet, dass es gestern Abend zu einem kurzen Lavastrom auf der Sciara del Fuoco kam. Dem Lavastrom voran ging eine Phase intensiven Lavaspatterings.

Vulkannachrichten 29.05.21: Ätna, Reventador, Stromboli

Die Vulkan-Nachrichten vom Samstag thematisieren einen weiteren Paroxysmus am Ätna, das Versiegend es Lavastroms am Stromboli und gesteigerte Aktivität am Reventador.

Ätna Paroxysmus No 31

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

Gestern Abend hat es der sizilianische Feuerberg wieder gemacht: er erzeugte den Paroxysmus No 31. Es ist unglaublich, wie aktiv dieser Vulkan ist. Ein Blick auf die Tremor-Amplitude attestiert dem Vulkan sein hohes Aktivitäts-Niveau. Das INGV berichtete, dass die Messinstrumente zwischen 19.20 Uhr und 21 Uhr (UCT) eine schnelle Inflation registrierten. Sie erhöhte die Steilheit des Vulkanhangs um 01, µrad. Das VAAC registrierte in dieser Zeit eine Aschewolke über dem Vulkan. Sie erreichte eine Höhe von 5.500 m.

Diese Paroxysmen-Serie ist zwar nicht einzigartig, aber bisher kam es relativ selten zu so vielen Ausbrüchen in so kurzen Abständen. Einschränkende Einschätzung ist, dass die letzte Paroxysmen etwas schwächer waren als jene, bei denen der Vulkan etwas mehr Zeit hatte Kraft zu tanken. Natürlich weiß man nicht, wie lange sich diese Serie fortsetzten wird, spektakulär ist sie auf jeden Fall.

Die Seismizität war in der letzten Woche gering und es wurde im Schnitt nur 1 Beben pro Tag aufgezeichnet. Die Inklinometer des INGVs verzeichneten eine leichte Deflation. Sie stand vermutlich mit den Paroxysmen in Verbindung. Es wurde also mehr Lava eruptiert, als Magma aufstieg. Es sieht danach aus, als würden die Paroxysmen mit Schmelze aus den oberen Stockwerken des Magmenreservoires gefüttert werden.

Reventador: Pyroklastische Ströme

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Pyroklastische Ströme | Link

Der ecuadorianische Vulkan befindet sich in einem Stadium erhöhter Aktivität. Es gibt Berichte, nach denen auf der Nord- und Südostflanke Lavaströme unterwegs sind. Nachts erkennt man über dem Krater einen rot illuminierten Himmel. Lava steht hoch im Fördersystem und es könnte sich ein Dom gebildet haben. Zudem gingen in den vergangenen 3 Tagen pyroklastische Ströme ab. Das VAAC registriert Vulkanasche in 4600 m Höhe.

Stromboli: Lavastrom stoppte

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Aufgrund der Ereignisse an Ätna und Nyiragongo, habe ich den Stromboli in der Berichterstattung etwas vernachlässigt, doch das möchte ich an dieser Stelle nachholen: Das LGS berichtete zum letzten Mal am Dienstag von dem Lavastrom auf der Sciara del Fuoco. Seit Mittwoch taucht er in den Berichten nicht mehr auf. Von daher kann man davon ausgehen, dass er stoppte. Der Vulkan ist nach wie vor strombolianisch aktiv, wobei sich die Stärke der Eruptionen auf einem mittleren Niveau befindet. Der Explosionsdruck ist kleiner 1 bar und bewegt sich im Durchschnittsbereich. Der Gasausstoß ist moderat. Das Gleiche gilt für die Tremor-Amplitude. Einzig die Anzahl der VLP-Erdbeben ist hoch.

Vulkan-Nachrichten 25.05.21: Ätna, Fagradaslfjall, Krakatau

In den Vulkannachrichten geht es heute um einen neuen Paroxysmus am Ätna, dem Lavastrom Am Fagradalsfjall, einer Ascheeruption am Krakatau und der Aktivität des Vulkans Stromboli.

Ätna: Paroxymus No 25

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

Gestern Abend setzte der Ätna auf Sizilien seine spektakuläre Show fort und erzeugte den 25. Paroxysmus in Serie. Die Aktivität setzte gegen 19 Uhr (UCT) ein. Zuerst gab es die typischen strombolianischen Eruptionen, die sich schnell zu einer Lavafontäne steigerten. Der Vulkanausbruch erreichte seinen Höhepunkt um 21.30 Uhr und nahm dann schnell ab. Die Lavafontäne stieg bis auf einer Höhe von mehr als 1000 m auf, wie aus Augenzeugenberichten hervorgeht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 7600 m. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2500 MW Leistung. Das war deutlich weniger, als sonst gemessen wurde. Ein Lavastrom floss in Richtung Süden.

Fagradalsfjall: Neuer Lavaschub

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag intensivierte sich der Lavastrom wieder und es flossen multiple Lavaströme über den Steilhang im Tal Nátthaga. Die Lava floss durch unterirdische Tunnel und trat erst am Hang aus. Heute Vormittag ist es wieder deutlich ruhiger geworden. Unsere Vereinsmitglieder Jochen und Sandra sind vor Ort und berichten von dort. Sie meinen, dass es bei dem aktuellen Lava-Ausstoß noch einige Zeit dauern wird, bis die Lava die Straße erreicht.

Krakatau: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

Viele Monate war es um Anak Krakatau recht still gewesen, heute meldet sich der Vulkan im Sunda Strait mit einer Aschewolke zurück. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 1800 m. Auf Satellitenfotos erkennt man eine große Dampfwolke. Erst vor 2 Tagen gab es zahlreiche Erdbeben im Sunda Strait, ca. 60 km vom Vulkan entfernt. Es ist gut möglich, dass sie die Eruption triggerten.

Stromboli: Lavastrom bleibt aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Auf Stromboli ist weiterhin ein Lavastrom auf der Sciara del Fuoco unterwegs. Er erreicht etwa die Mitte der Feuerrutsche. Die strombolianische Aktivität wird vom LGS als moderat eingestuft. Die Explosionen erreichten gestern einen akustischen Druck von 1,35 bar, was allerdings über dem Durchschnitt liegt. Die Anzahl der VLP-Erdbeben blieb hoch.

Vulkan-Update 23.05.21: Stromboli Video

Das Local-Team hat ein neues Drohnenvideo vom Stromboli veröffentlicht. Es zeigt nicht nur den Lavastrom, sondern auch, dass bei der Initialphase der Eruption die Wand des nördlichen Kratersektors kollabiert und abgerutscht ist. Die Schlote sind nun zur Sciara del Fuoco hin offen. Das wirkt sich auch auf die Steinschlag-Tätigkeit aus. Jetzt ist sie natürlich besonders wegen dem Lavastrom sehr hoch, aber wenn er später versiegt ist, wird es mehr Steinschläge als sonst auf der Sciara geben.