Piton Fournaise: Eruption geht weiter

Die Eruption, die gestern begann, geht heute weiter. Aus einer relativ kurzen Eruptionsspalte im Osten des Vulkans fließt Lava. Fontänen steigen bis zu 20 m hoch auf und speisen Lavaströme. MIROVA registrierte eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 156 MW.

Aufgrund der Corona-Pandemie kommen ungewöhnlich wenige Daten herein. Offenbar aufgrund der Quarantäne-Vorschriften, war es den Vulkanologen vom OVPF bisher nicht gestattet die Eruptionsspalte selbst zu besuchen. Erste Beobachtungen wurden von Polizisten und Journalisten durchgeführt, die sich noch frei auf der Insel bewegen dürfen. So gibt es in der Presse zwar Informationen über die 308 Corona-Infizierten auf der Insel, aber keine belastbaren Daten über den Vulkanausbruch. Schon krass, denn Lavaströme könnten bei einem größeren Ausbruch schnell bewohntes Gebiet erreichen. Neben Ferndiagnostik ist es auch bei kleineren Eruptionen sinnvoll, wenn Experten die Situation vor Ort untersuchen und schauen können, ob es visuelle Hinweise auf weitere Spaltenöffnungen gibt. Stellt sich auch die Frage, wie man auf einem abgesperrten Vulkan das Virus weiter verbreiten soll? Ein Zeichen dafür, wie panisch und undifferenziert das Krisenmanagement der meisten Regierungen ist. La Réunion ist ein französisches Überseedepartment und gehört damit zu Frankreich und der EU. In Frankreich gilt nicht nur ein Kontaktverbot, sondern eine strikte Ausgangssperre. Unnötig zu erwähnen, dass sich auch die Bevölkerung von La Réunion in Isolation befindet und die Eruption unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Einzig die LiveCams erlauben einen Blick auf das Geschehen. Eine Fotostrecke gibt es in der lokalen Presse.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan hat seine Aktivität deutlich gesteigert. Das VAAC Buenos Aires brachte in den letzten 24 Stunden 4 Warnungen vor den Aschewolken heraus. Sie erreichten Höhen von bis zu 5800 m über dem Meeresspiegel.

Popocatepetl in Eruption

Der mexikanische Popocatepetl erweist sich auch in Zeiten der Pandemie als zuverlässiger Aschespeier. Das VAAC Washington detektierte Asche in 5800 m Höhe. Die Wolken drifteten in südwestlicher Richtung. CENAPRED berichtet von 150 Asche-Dampf-Exhalationen und 108 Minuten Tremor.

Piton de la Fournaise: Eruption hat begonnen

Die erwartete Eruption am Piton de la Fournaise hat nicht lange auf sich warten lassen: gegen 12 Uhr Ortszeit setzte Tremor ein und es begann eine neue Eruption. Zunächst konnte sie visuell nicht bestätigt werden, doch mittlerweile lichteten sich die Wolken und man sah, dass sich auf der Ostflanke des Dolomieus Risse geöffnet hatten. Sie befinden sich in 1,7 km Entfernung zum Krater. Lavafontänen speisen mindestens 3 Lavaströme, die sich schnell bewegen. Es ist der 2. Ausbruch des Vulkans in diesem Jahr.

Piton Fournaise: seismische Krise

Am Piton de la Fournaise kam es heute Morgen zu einer seismischen Krise. Zwischen 8:15 und 8:51 Uhr Ortszeit wurden 92 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet. Sie ereignete sich nahe der Erdoberfläche. Einhergehend mit den schwachen Erdbeben stellten die Forscher des OVPF eine Bodendeformation fest. Sie trat schnell auf und lag in der Größenordnung von 10-20 Mikro-Radianten. Man kann davon ausgehen, dass die Bodendeformation durch aufsteigendes Magma verursacht wurde, das die obere Magmakammer verlassen hatte und zur Oberfläche aufstieg. Bereits seit dem 30 März wurde eine Zunahme von Seismik und Inflation festgestellt. Die Zunahme wird so interpretiert, dass Magma in das obere Magmenreservoire aufstieg und unter Druck geriet. Diese Anzeichen deutet darauf hin, dass sich der Fournaise auf eine neue Eruption vorbereitet. Die Alarmstufe „1“ wurde ausgerufen.

Die letzte Eruption des Vulkans liegt erst wenige Wochen zurück. Sie begann am 10 Februar 2020. Lava floss über die Außenflanke des Vulkans.

Ebeko eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka eruptierte der Ebeko eine Aschewolke. Laut VAAC Tokio stieg diese bis auf einer Höhe von 1800 m auf. Es war die 20. Eruption des Vulkans, die das VAAC in diesem Jahr registrierte. In den letzten beiden Jahren war Ebeko wesentlich aktiver.

Merapi: Weiterer Vulkanausbruch

Der indonesische Vulkan Merapi eruptierte ein weiteres Mal. Das VSI meldet eine explosive Eruption, die ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 79 mm und einer Dauer von 345 Sekunden. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 6000 m auf.

Stromboli: Lavastrom stoppte

Gestern Vormittag stoppte die effusive Tätigkeit am Stromboli. Trotzdem konnte man noch einige Zeit eine thermische Anomalie beobachten. Zu ihren Spitzenzeiten hatte sie eine Leistung von 256 MW. Das INGV veröffentlichte nun einen Report über die Geschehnisse. Demnach wurde der Lavastrom aus dem nördlichsten Schlot im nordöstlichen Kraterbereich gefördert. Der Randbereich des Gebiets sackte stark ein. Der Förderschlot ist trotz der effuisven Eruption nach wie vor strombolianisch aktiv. Das LGS attestierte einen sehr hohen Explosionsdruck, der in der Spitze 3,5 bar erreichte. Mit der Abnahme der effusiven Eruption ging auch die Steinschlagaktivität zurück. Der Eruptionsindex stand auf hoch.

USA: Erdbeben Mw 6,5

Im US-Bundesstaat Idaho bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 73 km westlich von Challis. Nächste größere Stadt ist Boise in 126 km Entfernung. Meldungen über Schäden liegen bis jetzt nicht vor, was daran liegen könnte, dass die Region dünn besiedelt ist. Dafür war der Erdstoß in vielen Orten zu spüren gewesen, sogar im Nachbarstaat Utah schreckte es die Leute auf. Es gab zahlreiche Nachbeben.

Es war das Stärkste Erdbeben in Idaho seit 1983. Damals wurde eine Magnitude von 6,9 gemessen. Idaho gehört zu den Regionen der USA die ein besonders hohes Erdbebenpotenzial haben. Der Staat wird von den Rocky Mountains geprägt und entsprechend viele tektonische Störungszonen durchziehen die Region. Das aktuelle Erdbeben ereignete sich an einer Blattverschiebung die zum Centennial Tectonic Belt gehört. Diese Störungszone liegt in der Snake-River-Ebene. Bei dieser Ebene handelt es sich um ein 300 km langes intrakontinentales Grabenbecken, dass in einer weiteren Ebene mündet, die indirekt mit der Yellowstone-Caldera assoziiert ist: wie die Perlen einer Kette reiht sich die Spur mehrere Calderen aneinander, die man heute allerdings nur noch geologisch nachweisen kann, dem Auge aber verborgen bleiben.

Das Epizentrum des Bebens lag in einer Entfernung von ca 250 km zur Yellowstone-Caldera und damit noch innerhalb der Entfernung, in der starke Erdbeben das Verhalten von Vulkanen beeinflussen können.

Island: 2 Erdbeben M 3,0

Die isländische Reykjanes-Halbinsel wurde heute von 2 weiteren Erdbeben der Magnitude 3,0 erschüttert. Die Epizentren lagen wieder auf der Reykjanes-Halbinsel bei Grindavik. Die Hypozentren lagen 6 km tief. IMO berichtete zwar über die Erdstöße, hielt sich aber bedeckt was potenzielles Uplift anbelangt. Dennoch ist es gut möglich, dass es weitere Bodendeformation gibt und Magma aufsteigt.

Klimawandel: März war zu warm

Obwohl wir in den letzten Märztagen häufig Nachtfrost hatten und unser Wetter von kalten Luftströmungen aus dem Osten bestimmt wurde, war der Monat März insgesamt dennoch zu warm. In Deutschland herrschten im Durchschnitt Temperatur von 5,3 Grad Celsius. Das waren 1,8 Grad über dem Wert der nun international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.

Der Aufmerksame Leser wird festgestellt haben, dass sich diese Referenzperiode geändert hat! Sie wird von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgelegt. Davor galt die Periode 1931 bis 1960 als Bezugszeitraum. Um die Verwirrung komplett zu machen, wurde in den allermeisten Arbeiten zum Klimawandel bisher eine Referenztemperatur genannt, die aus vorindustriellen Zeiten stammte und von der IPCC (Weltklimarat) festgelegt wurde. Sie umfasste die Zeitspanne der Periode 1850-1900. In der Literatur wurde oft Bezug auf die Jahreszahlen 1850 und 1870 genommen. Die Klimaziele entsprechender Abkommen wurden auf diese Referenzperiode festgelegt. So wurde im Pariser Abkommen von 2015 postuliert, dass man bemüht ist, den globalen Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die nun häufig benutzte Referenztemperatur der WMO verwässert die Betrachtungen der Temperaturerhöhung seit der vorindustriellen Periode gewaltig. Denn bis 1990 gab es bereits einen Temperaturanstieg gegenüber der vorindustriellen Zeit von ungefähr 0,6 Grad! Wir liegen in Deutschland also bereits jetzt (im März) bei einem Temperaturanstieg von fast 2,4 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter. Obwohl sich das Klima regional unterschiedlich schnell ändert, dürfte es praktisch unmöglich sein, die Zeile des Pariser Abkommens auch nur annähernd einzuhalten. Stillschweigend hatte man zuletzt eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 2 Grad als noch vertretbar angenommen. Doch auch dieser Wert erscheint illusorisch zu sein. Mittlerweile sehen viele Wissenschaftler einen Temperaturanstieg um 4 grad bis zum ende des Jahrhunderts als realistisch an. Viele Regionen der Erde würden dann unbewohnbar sein.

Corona und das Klima

Der aktuelle Lockdown zeigt uns, dass ein Umdenken und echter Klimaschutz tatsächlich möglich sind. Innerhalb weniger Tage wurden sämtliche Maßnahmen übertroffen, die von Klimaschützern gefordert werden. Der globale Energieverbrauch wurde drastisch reduziert, nicht zuletzt, weil Flugzeuge am Boden bleiben. Wenn man jetzt in den Himmel blickt erscheint er besonders blau. Vielleicht ist es Zeit sich darauf zu besinnen, worauf wir in Zukunft verzichten können, um das Klima zu schützen?! Dazu könnte gehören zukünftig auf Kurzstreckenflüge zu verzichten und stattdessen lieber Bahn zu fahren. Anstatt Massen billiger Modeartikel zu kaufen, lieber langlebige Qualitätsprodukte aus heimischer Produktion zu kaufen. Qualität vor Quantität!

Pandemie: Wie vorbereitet waren wir?

Die Corona-Pandemie traf uns mit voller Wucht, obwohl sie bei weitem nicht überraschend kam! Politiker stellen sich in den Medien nun als Macher dar, doch es muss ganz klar gesagt werden, dass sie gerade so noch die Kurve bekommen haben. Im Endeffekt ist es unserem gut ausgebauten Gesundheitssystem zu verdanken, dass wir bis jetzt nicht so untragbare Zustände haben wie in Italien. Die von der Politik veranlassten Maßnahmen kamen Wochen zu spät und hätten bei rechtzeitiger Reaktion nicht so drastisch ausfallen müssen. Doch nicht nur die Politiker ignorierten lange Zeit die Gefahr einer Pandemie, sondern auch die „Experten“ des Robert-Koch-Instituts und der WHO. Selbst diese renommierten Organisationen redeten die Bedrohung noch klein, als in China schon ganze Regionen abgeriegelt wurden! Wie es zu solch einer Fehleinschätzung kommen konnte ist mir schleierhaft. Oder steckte da sogar Kalkül hinter?

Tatsächlich ist man nun bemüht in den Krankenhäusern die Kapazitäten aufzustocken, um sich auf einen viel größeren Patienten-Ansturm vorzubereiten. Noch im letzten Jahr gab es eine Diskussion darüber Überkapazitäten abzubauen und kleinere Krankenhäuser zu schließen. Zum Glück wurden diese Pläne noch nicht in die Tat umgesetzt. Allerdings hat man zugelassen, das Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel nach China abverkauft wurden und es versäumt hier Vorräte anzulegen. Das stellt sich nun als Ungünstig heraus.

Wie vorbereitet sind wir auf Naturkatastrophen?

Generell sind wir schlecht auf Naturkatastrophen vorbereitet! Zwar sind wir in der Lage lokal begrenzte Katastrophen wie Hangrutschungen und Überflutungen zu begegnen, aber auf landesweite Katastrophen sind wir nicht eingestellt. Dafür kommen sie zu selten vor. Doch gerade vor Pandemien warnten Forscher immer wieder, auch lange vor Corona. Meistens ging man in Studien von Grippe-Pandemien aus, die sich alleine im letzten Jahrhundert mindesten 5 Mal ereigneten und mehr als 30 Millionen Menschenleben kosteten.  Da war es geradezu unverfroren zu denken, dass sich so etwas nicht mehr wiederholen würde. Tatsächlich warnte eine Studie im Jahr 2012 sogar vor einer Cornona-Pandemie! Mit Zunahme der Globalisierung werden wir immer anfälliger für Pandemien, und auch immer empfindlicher für nationale Katastrophen in wichtigen Exportländern. Das Beispiel China führt uns vor Augen, wie nur ein begrenzter Produktionsrückgang und stockender Nachschub die Weltwirtschaft lähmen kann. Sollte sich in so einem Land ein totaler Produktionsausfall ereignen wären wir schlichtweg geliefert, weil nicht geliefert wird. Das Gleiche gilt auch für unsere Versorgung mit wichtigen Rohstoffen wie Öl und Kohle, aber auch an Arbeitskräften aus dem Ausland.

Allein diese Betrachtungen zeigen, dass es essentiell ist, sich nicht komplett von ausländischen Gütern abhängig zu machen. Jeder Staat muss seine Souveränität behalten und auch eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit. Wenn man, so wie Deutschland, wirtschaftlich zum großen Teil vom Export lebt und in aller Welt Maschinen liefert, mit denen dann Güter hergestellt werden, die wir benötigen und es versäumt wird diese Güter selbst herzustellen, kann man in Zeiten wie jetzt ziemlich schnell ziemlich dumm dastehen. Ähnliche Kurzsichtigkeit kann ich den Verantwortlichen auch im Umgang mit der Klimakatastrophe attestieren. Sie steht uns nicht bevor, sondern sie ist schon in vollem Gange. Und wer glaubt, es werde niemals mehr einen Krieg geben, der ist in meinen Augen komplett naiv! Im Gegenteil, eine globale Katastrophe erhöht das Risiko für Kriege enorm. Schon jetzt erlebte man, wie schnell Grenzen geschlossen wurden und jedes Land für sich kämpft! Solidarische Lichtblicke sind die Ausnahme. Die Situation könnte schnell in einem Bürgerkrieg eskalieren, der sich dann ausweitet. Schutzräume für die Bevölkerung gibt es praktisch nicht mehr.

Nüchtern betrachtet schafft die Corona-Pandemie noch vergleichsweise geringe Probleme. Viele davon sind selbstinduziert. Sicherlich, der Tod von voraussichtlich einigen Hunderttausend Menschen ist bedauerlich, doch global gesehen nicht systemrelevant. Ähnliche Opferzahlen erlebten wir im Jahr 2004 infolge des Sumatra-Erdbebens nebst Tsunami: innerhalb weniger Stunden starben 230.000 Menschen! Global gesehen waren die Folgen eher gering, obwohl jedes einzelne Schicksal für die Betroffenen dramatisch war.

Was uns jetzt in Panik versetzt, ist, dass es jeden von uns treffen könnte. Doch wie hoch ist tatsächlich das persönliche Risiko, dass man sich a) infiziert und b) daran stirbt? Das Risiko einer Infektion kann jeder für sich minimieren, indem er tatsächlich auf enge persönliche Kontakte weitestgehend verzichtet und Veranstaltungen fern bleibt. Das eigentliche Problem liegt nicht darin, dass Menschen sterben, sondern dass mehr Leute ernstlich krank werden könnten, als das Gesundheitssystem behandeln kann und es zu Notstandssituationen in den Krankenhäusern kommen könnte. Mit den alljährlichen Todeszahlen infolge von z.b. umweltbedingten Krankheiten haben wir uns ja scheinbar abgefunden, weil die Krankenhäuser darauf eingestellt sind. Oder warum fällt es den Politikern so schwer schärfere Gesetze gegen Umweltverschmutzung zu erlassen? Weltweit sterben jedes Jahr 8,3 Millionen Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung. In Deutschland sind es 62.000. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, sich und andere gegen eine mögliche Ansteckung zu schützen und das öffentliche Leben zeitweise auf Sparflamme köcheln zu lassen.

Was können wir tun?

Damit es in der aktuellen Situation nicht zu einem totalen Kollaps des wirtschaftlichen Systems kommt, müssen die Maßnahmen zur Kontaktsperre und Schulschließung nach den Osterferien schrittweise gelockert werden. Statt dessen müssten Infizierte und deren Kontakte, sowie besonders gefährdete Personenkreise eine Quarantäne über sich ergehen lassen. Ich halte es für sinnvoll Arbeitnehmern freizustellen, ob sie wieder zur Arbeit gehen wollen oder nicht und sie ggf. sozial abzusichern.

Um vor der nächsten Katastrophe besser gerüstet zu sein, müssten wir Institutionen wie das THW und die Bundeswehr stärken und autarke Strukturen schaffen. Wenn im Gesundheitswesen jetzt höhere Kapazitäten geschaffen werden, sollten sie auch nach Corona aufrecht erhalten werden, oder wenigstens schnell wiederbelebbar sein. Wichtig ist es entsprechende Vorräte anzulegen. Dazu gehören nicht nur medizinische Ausrüstung, Lebensmittelvorräte und Öl/Gasreserven (sicher, die gibt es schon, allerdings sind sie viel zu klein), sondern auch Bauteile und Geräte. Was, wenn ein starker Flare (Sonnensturm) die Infrastruktur der Stromversorgung zerstört und Transformatoren und andere elektronische Geräte durchbrennen lässt? Bisher wurden solche Überlegungen immer als Spinnereien angesehen, doch entsprechende Bedrohungen sind real und könnten jederzeit Realität werden!

Darüber hinaus gilt es eigenverantwortlich zu handel und sich mit der Thematik Naturkatastrophen auseinander zu setzten und persönliche Vorsorge zu treffen. Man kann es ja -so wie ich- als eine Art Hobby betrachten.

Stromboli: Neuer Lavastrom

Am Stromboli kulminierte die erhöhte Aktivität der letzten Tage in einen Lavastrom nebst Ascheströmen. Laut INGV begann die Lava um 23.40 Uhr (UCT) zu fließen. Bereits um 01:50 Uhr erreichte die Lavafront das Meer. In den frühen Morgenstunden kam es dann zu einem größeren Aschestrom, der entweder durch einen Kollaps am Hang ausgelöst wurde, oder von größeren Lavabrocken, die vom Lavastrom abbrachen. Mindestens ein Aschestrom floss über die Sciara del Fuoco bis zum Meer. Die explosive Aktivität war ebenfalls erhöht.

Aktuell erkennt man auf der LiveCam Dampf an der Küste aufsteigen. Die ThermalCam liefert kein eindeutig zu interpretierendes Bild, da es überstrahlt ist. In der Bildmitte gibt es die Glutspur eines Lavastrom. Im Vordergrund könnte Vegetation brennen.

Ein Statement des LGS steht noch aus, doch weitere Informationen werden bestimmt bald folgen und werden hier wiedergegeben.

Im Vorfeld der aktuellen Tätigkeit gab es keine direkten Anzeichen dafür, dass eine effusive Eruption in der Pipeline stand. Die Instrumente registrierten keine stärkere Bodendeformation. Allerdings gab es schon vor 2 Tagen einen kleineren Lavastrom und seit einigen Tagen war der Explosionsdruck deutlich höher als üblich. Auch vor der großen Eruption im Sommer vergangenen Jahres gab es einige Tage lang ungewöhnlich starke Explosionen. Hier scheint es also ein Muster zu geben. Sehr wahrscheinlich bleibt der Aufstieg zum Gipfel weiterhin gesperrt. Für die Touristikbranche dort ist das ein Gau, denn auch schon vor der Corona-Sperrung verdiente man dort weniger, was sich wohl auch nicht schnell ändern wird.

Zeichen für eine bevorstehende Flankeneruption?

Der jetzige Ausbruch ist keine Flankeneruption. Der Lavastrom fließt aus einem der Förderschlote im Krater. Die Vulkanologen sprechen von einem Überlauf. Bisher erreichten diese Lavaströme nur sehr selten das Meer. Normalerweise beschränkten sich überlaufende Lavaströme auf den Krater, oder dem oberen Flankenbereich. In den letzten 20 Jahren kam es in den Monaten vor einer Flankeneruption meistens zu mehreren dieser Lavastrom-Überläufe. So könnte es auch diesmal sein, dass wir in einigen Wochen / Monaten eine Flankeneruption erleben werden. Wie ich auch schon mehrfach berichtete, gingen der Aktivitätssteigerung des Strombolis mehrere Erdbeben im Tyrrhenischen Meer voran. Sie ereigneten sich zwischen Stromboli und dem italienischen Festland. Im Bereich der Asthenosphäre entsteht das Magma durch partielles Schmelzen subduzierter Kruste.

Taal: Seismik deutlich gestiegen

Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich
Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich

Heute steht der Taal-Vulkan auf den Philippinen mal wieder in den Schlagzeilen: in den letzten 24 Stunden hat die Seismik deutlich zugenommen. PHILVOLCS verzeichnete 93 vulkanisch bedingte Erdbeben. 6 von ihnen sollen stark genug gewesen sein um von den Anwohnern der Region gespürt zu werden. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,4. In der vorherigen Beobachtungsperiode wurden nur 18 Beben registriert, insofern ist die Steigerung der Seismik signifikant. Wahrscheinlich steht sie im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Die Vulkanologen beobachteten zudem schwache Dampf-Emissionen. MIROVA verzeichnete eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 15 MW. Die emittierten Gase sind also sehr heiß. Ein Anzeichen dafür, dass Magma hoch im Fördersystem steht.

Auf dem Bild erkennt man den neu gebildeten Kratersee auf Volcano Island in der Caldera. Sollte es zu neuen Eruptionen kommen, wird das Wasser die Explosionen verstärken.

Klyuchevskoy mit Eruptionsserie

Im fernen Kamtschatka ist der Kyluchevskoy aktiv und eruptiert Aschewolken. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driftet in östlicher Richtung. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 6 VONA-Meldungen heraus.

Ätna: Schwarmbeben

Am Ätna auf Sizilien zog die Seismik ebenfalls an. Das INGV registrierte bis gestern Nachmittag 11 Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf M 2,5 und lag in 10 km Tiefe. Dieses Beben war Teil eines kleinen Schwarms, der sich im Südwesten des Vulkans manifestierte. Der Tremor hingegen ist deutlich niedriger als in der vergangenen Woche. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die vulkanische Aktivität im Zentralkrater anhält, ggf. auf etwas schwächerem Niveau. Die letzten Aufnahmen stammten vom 27. März.

Merapi eruptierte noch einmal

Gestern gab es eine weitere Eruption am Merapi auf der indonesischen Insel Java. Insgesamt gab es somit 4 Ausbrüche in den letzten 3 Tagen. Neben den Eruptionen wurden auch mehrere Steinschläge und Schuttlawinen festgestellt. Die Seismik ist erhöht.

Sulawesi Erdbeben Mw 5,8

Auf der indonesischen Insel Sulawesi bebte gestern die Erde mit einer Magnitude von 5,8. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 20 km. Das Epizentrum befand sich im Herzen der Insel, 74 km südwestlich von Poso. Das Beben ereignete sich an der Palu-Koro-Verwerfung, einer sinistralen Blattverschiebung, die zu den große Störungen des Landes zählt. Es gab zahlreiche Nachbeben. Es könnten sich weitere starke Beben ereignen.

Im September 2018 löste ein starkes Erdbeben vor Sulawesi einen Tsunami aus. Mehrere Menschen starben und es entstand großer Sachschaden.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,8

Der Inselstaat Vanuatu wurde gestern von einem Erdstoß der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Epizentrum lag 6 km nördlich der Inselhauptstadt Port-Vila. Zum Glück befand sich das Hypozentrum im Bereich der oberen Erdmantels, genauer, in einer Tiefe von 104 km. Ansonsten hätte es in der Stadt große Schäden gegeben. So wurden die Menschen nur gut durchgeschüttelt. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Loyalty Islands: Erdbeben Mw 5,6

Südwestlich der Inselgruppe manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich offshore, 176 km östlich von Tadine auf Neukaledonien. Die Inselgruppe liegt zwischen Neukaledonien und Vanuatu.

Thorbjörn: Weitere Beben

Der seismische Schwarm am Thorbjörn Vulkan auf Island geht weiter. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 216 Erschütterungen bei Grindavik. Die Beben stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit weiterer Magmenintrusion.

Bali: noch mehr Beben

Südlich von Bali gab es weitere Erdstöße am Sunda-Bogen. Der Stärkste hatte die Magnitude 4,2 und lag in 10 km Tiefe. Bei den Beben handelt es sich um nachbeben des Erdstoßes vom 18. März. Dieses Beben hatte die Magnitude 6,3. Weitere Nachbeben gab es auch auf Sulawesi.