Vulkan-Nachrichten 30.05.21: Ätna, Fagradalsfjall

Der Ätna auf Sizilien erzeugte einen weiteren Paroxysmus. Der Fagradalsfjall beruhigt sich langsam. De Lage am Nyiragongo ist ungewisse, mit leichter Tendenz zur Entspannung der Situation.

Ätna: Paroxysmus No 32

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

In den frühen Morgenstunden ereignete sich ein neuer Paroxysmus. Die ganze Episode war recht kurzweilig, aber heftig. Der Tremor begann gegen 4.00 Uhr (UCT) zu steigen und lief gut 2 Stunden später wieder aus. Die Tremor-Amplitude erreichte vergleichsweise hohe Werte. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Natürlich wurden auch wieder Lavafontäne nebst Lavastrom gefördert. Letzterer floss in südlicher Richtung. In das Valle del Bove war auch diesmal keine Lava unterwegs. Die Hauptaktivität spielte sich im westlichen Kraterbereich des Neuen Südostkraters ab. Das Pausenintervall hatte sich deutlich verlängert und betrug gut eineinhalb Tage. Wie immer lassen sich keine wissenschaftlich gestützten Prognosen erstellen, wann mit dem nächsten Paroxysmus zu rechnen ist. Rechnet man den aktuellen Trend hoch, dann dürfte der nächste Paroxysmus ab Montagabend zu erwarten sein.

Fagradalsfjall: Aktivität Rückläufig

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Das schlechte Wetter auf Island vereitelt derzeit eine vernünftige Beobachtung der Eruption, doch kurze Blicke durch Nebellücken legen die Vermutung nahe, dass die Aktivität rückläufig ist.  Kollaps-Ereignisse am aktiven Kegel verschütteten den Krater teilweise und die Lavafontänen wurden deutlich niedriger. Es scheinen aber immer noch Lavaströme unterwegs zu sein. Die Seismizität ist sehr niedrig, bis nicht vorhanden. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden nur 6 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Direkt am Fagradalsfjall tat sich nichts. Der harmonische Tremor hat deutlich abgenommen. Die seismischen Parameter sprechen dafür, dass die Eruption langsam ihrem Ende entgegenstrebt. Natürlich kann sich die Aktivität wieder verstärken, oder es kann später zu einer weiteren Eruptionsphase kommen, ggf. auch an einem anderen Ort auf Reykjanes.

Nyiragongo: Ascheemissionen

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link

Der Nyiragongo im Kongo stößt weiterhin Vulkanasche aus. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 6100 m. Vernünftige Bilder vom Krater gibt es nach wie vor nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass die Asche zumindest teilweise aufgrund von Kollaps-Ereignissen im Krater aufgewirbelt wird, vielleicht in Verbindung mit -tief im Schlot stattfindenden- Explosionen. Die Seismizität südlich des Vulkans hat etwas abgenommen, dennoch gibt es sie noch. Rwanda Seismic Monitor detektierte gestern ein weiteres Erdbeben M 4,4, das allerdings nicht beim EMSC gelistet wurde. Darüber hinaus gab es einige schwächere Erdbeben.