Naturkatastrophen-Nachrichten 01.05.21: Jemen, Saudi-Arabien, Indien

In den Nachrichten zu den Naturkatastrophen geht es heute um Überflutungen im Jemen und Saudi-Arabien. Zudem spitzt sich die Corona-Lage in Indien zu.

Jemen: Überschwemmungen fordern 13 Menschenleben

Im Jemen verursachten besonders starke saisonale Regenfälle Überflutungen. Die Regenzeit beginnt im April und dauert mehrere Monate. Betroffen sind weite Teile des Landes. Insgesamt fanden 13 Menschen den Tod. Unter den Opfern befanden sich 2 Kinder. Die Todesopfer stammten aus den Provinzen Sanaa, Ibb, Shabwa und Hodeida. Es kam zu Schäden an der Infrastruktur.

Schwere Regenfälle trafen auch die Provinzen Aden, Taiz und Hadramawt, wo Überschwemmungen Häuser und Fahrzeuge beschädigten. Rettungskräfte konnten einige Bewohner retten, die von den Wassermassen in ihren Fahrzeugen überrascht und eingeschlossen wurden.

Das Nationale Meteorologische Zentrum des Jemen gab in den letzten Tagen Erklärungen heraus, in denen die Jemeniten gewarnt wurden, sich von Überschwemmungsgebieten fernzuhalten und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Saudi Arabien: Sturzfluten und Hagel verursachen Naturkatastrophen

Nicht nur der Jemen wird von starken Unwetter heimgesucht. In den Sozialen Medien werden zahlreiche Berichte von Sturzfluten und Hagelstürmen geteilt, die sich auf der Arabischen Halbinsel ereignen. In Mekka kam es zu einem Unwetter mit starken Niederschlägen. Aufgrund starker Regenfälle verwandelten sich Wadis (trockene Flussbetten) in reißende Strömen. Nicht immer lässt sich die Aktualität der Meldungen aus den Sozialen Medien verifizieren, dennoch möchte ich auf unserer FB-Gruppe „Naturkatstrophen“ verweisen, in der zahlreiche Medien zum Thema geteilt wurden.

Indien: Gesundheitssystem überlastet

In Indien kam es jüngst auch zu Hagelstürmen, doch die sind nur Übergang zum eigentlichen Thema, das da Corona lautet. Aufgrund der hohen Infektionszahlen -täglich infizieren sich deutlich mehr als 300.000 Inder mit dem Virus- ist das Gesundheitssystem in Indien überlastet. Das Gleiche gilt für Bestatter und Verbrennungsstätten, denn täglich sterben mehr als 3000 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte recht hoch sein.

In Indien sind 2% der Bevölkerung vollständig geimpft. Was sich zunächst nach wenig anhört, übertrifft in absoluten Zahlen die Leistung des deutschen Impffortschritts enorm: In Indien sind demnach 26 Millionen Menschen vollständig geimpft. Dem gegenüber stehen etwa 7 Millionen Vollimpfungen in Deutschland.

Zwar zieht das Impftempo in Deutschland langsam an, doch von zufriedenstellenden Leistungen sind wir noch ein Stück entfernt. Ich persönlich finde die Debatte über mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte verfrüht, denn die dürfte es erst geben, wenn jeder in Deutschland die Gelegenheit zur Impfung gehabt hat. Ansonsten erweist sich Solidarität wieder einmal als Einbahnstraße!

Vulkannachrichten 01.05.21: Dieng, Pacaya, Ruiz

In den Vulkannachrichten zum 1. Mai geht es um eine phreatische Eruption aus dem Sileri-Krater des Dieng Plateaus, dem Lavastrom am Pacaya und einer Asche-Eruption des Nevado del Ruiz in Kolumbien.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

 

Am Pacaya in Guatemala gab es wieder eine größere explosive Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in westlicher Richtung driftete. Entgegen den INSIVUMEH-Nachrichten von gestern, öffnete sich die neue Eruptionsspalte nicht im Südwesten des Vulkankegels, sondern im Nordwesten. Der Lavastrom schreitet voran und soll sich in dem als „La Brena“ bekanntem Areal bewegen.

Dieng: Phreatische Eruption

Lokation: -7.20, 109.90 | Eruption: Phreatisch | Link

Auf dem indonesischen Dieng-Plateau kam es nach längere Abstinenz zu einer phreatischen Eruption aus dem Sileri-Krater. Die Dampfexplosion ereignete sich am 29. April und schleuderte Schlamm und Gesteinsbrocken bis zu 200 m hoch. Das Material verteilte sich bis zu 400 m weit. Verletzt wurde offenbar niemand. Auf dem Dieng-Plateau gibt es mehrere Krater, die zum Teil mit Seen gefüllt sind. Sie sind nicht nur touristische Attraktionen, sondern die Umgebung der Krater wird landwirtschaftlich genutzt. Daher besteht bei Eruptionen ein hohes Gefahrenpotenzial. Das PVMBG warnte vor weiteren Ereignissen und forderte die Menschen auf, die 500 m Sperrzone um den Krater zu respektieren.

Die Seismizität des Dieng-Plateaus ist erhöht. So wurden 48 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Zudem registrierten die Seismometer 30 Tornillos und zahlreiche tektonische Erdstöße. Die Warnstufe bleibt trotzdem bei „1“.

Nevado del Ruiz: Vulkanasche detektiert

Lokation: 4.89, -75.32 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am kolumbianischem Vulkan Nevado del Ruiz wurde eine Aschewolke beobachtet. Sie erreichte eine Höhe von 5800 m ü.N.N. und wurde in Richtung Norden verfrachtet. Über Gipfelhöhe stieg die Aschewolke gut 600 m hoch auf. Sie wurde auf Webcams beobachtet. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.

Erdbeben-News 01.05.21: Japan

In den Erdbeben-Nachrichten vom 01. Mai geht es um eine starke Erschütterung vor der Küste von Honshu. Im Indischen Ozean bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln bebte es wieder moderat.

Japan: Erdbeben Mw 6,8

Datum: 01.05.2021| Zeit: 01:27:28 UTC | Lokation: 38.24 N ; 141.68 E | Tiefe: 60 km | Mw: 6,8

Vor der Küste der japanischen Insel Honshu bebte es mit einer Magnitude von 6,8. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum wurde 39 km ost-süd-östlich von Ishinomaki lokalisiert. Damit lag es in der bekannten Erdbebenregion von Sendai-Fukushima, wo es nach einem Starkbeben im Jahr 2011 zur Havarie des Atomkraftwerkes kam. Tepco, der Betreiber der Anlage, die immer noch mit Waser gekühlt werden muss, hat letztens seine Pläne verkündet, gut 1,4 Millionen Kubikmeter radioaktiv verseuchtes Kühlwasser im Pazifik zu entsorgen.

Auf Videos ist zu sehen, wie das aktuelle Erdbeben Lichtmasten zum Schwanken brachte. Größere Schäden wurden offenbar nicht verursacht, was auch der recht großen Tiefe des Erdbebenherdes geschuldet sein dürfte.

 

Auf der Shakemap des EMSC ist auch ein weiteren Beben markiert, dass das Festland von Honshu heimsuchte. Dieses Beben hatte eine Magnitude von 4,5.

Indischer Ozean: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 30.04.2021| Zeit: 21:49:41 UTC | Lokation: 40.83 S ; 78.55 E | Tiefe: 33 km | Mw: 5,5

Der Mittelozeanische Rücken zwischen Australien, Afrika und der Antarktis wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,5 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums betrug 33 km. Das Epizentrum wurde 3031 km ost-süd-östlich von Vacoas (Mauritius) verortet.

Kermadec: Erdbeben Mb 5,5

Datum: 30.04.2021| Zeit: 02:06:15 UTC | Lokation: 29.82 S ; 177.60 W | Tiefe: 30 km | Mb: 5,5

In der Erdbebenregion am Tonga-Graben manifestierte sich ein weiteres Beben: es hatte die Magnitude 5,5 und lag in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum befand sich 990 km südlich von Vaini auf Tonga. Hier gibt es sehr oft vergleichbare Erdbeben.