Naturphänomene am 14.02.22: Sprites

  • Bei Sprites handelt es sich um Blitze, die aus einer Gewitterwolke nach oben schießen
  • In den vergangenen Monaten wurden ungewöhnlich viele Sichtungen publiziert
  • Es wurde nachgewiesen, dass Sprites auf das Erdmagnetfeld einwirken können.

Sprites: Blitze die nach oben zischen

Lange Zeit galten Sprites (engl.= Kobolde) als Hirngespinste von Piloten und wurden ähnlich wie UFO-Sichtungen behandelt. Aus Angst vor Verspottung schwiegen viele Piloten über ihre Sichtungen. Da Sprites bei Gewittern entstehen und nach oben aus den Wolken schießen, sind sie oft nur von Flugzeugen, oder Raumschiffen aus sichtbar. Es gibt aber auch bodengestützte Sichtungen, meistens vom Gebirge aus. An klaren Tagen sind sie in weit entfernten Gewittern sichtbar.

Bis vor wenigen Jahren gab es kaum brauchbares Fotomaterial und in den letzten 2 Dekaden des vergangenen Jahrhunderts begann man die gezielte Erforschung der Sprites von Flugzeugen, oder Raumstationen aus. Mittlerweile sind die nach oben gerichteten Blitze wissenschaftlich anerkannt und gelten als Wetterphänomene. Allerdings gibt es bislang nur Theorien darüber, wie Sprites eigentlich entstehen. Man nimmt an, dass sich über einer Wolkendecke während eines Gewitters starke elektrische Spannungen aufbauen. So entsteht eine Zone, die an Elektronen übersättigt ist. Aus der Ionosphäre kommen Gammastrahlen herab, die mit den Elektronen kollidieren und so eine Entladung auslösen. Sprites können von der Wolkenobergrenze bis in die Ionosphäre hinauf reichen.

Häufige Sichtung von Sprites

In den vergangenen Wochen wurden überdurchschnittlich viele Sprites fotografisch dokumentiert und heute wurde sogar ein Video veröffentlicht. Tatsächlich haben sich mehrere Gruppen gebildet, die dem Wetterphänomen Sprite mit modernster Aufnahmetechnik nachstellen. Erst kürzlich gelang es Wissenschaftlern den Einfluss von Sprites auf das Erdmagnetfeld nachzuweisen. Durch Zufall konnte ein SWARM-Satellit mehrere Sprites erfassen und lieferte Daten zur Energie der ungewöhnlichen Blitze: sie reicht aus, um 800 e-Autos aufzuladen, während die Energie eines normalen Blitzes gerade einmal 20 Autos aufladen könnte.

Sprites nehmen Einfluss auf das Erdmagnetfeld

Während sich die Energie von den unteren Schichten in die oberen Schichten der Atmosphäre überträgt, verwandelt sich die ursprüngliche elektromagnetische Welle in eine ionosphärische Plasmawelle. Diese Wellen schwingen mit extrem niedrigen Frequenzen und sind in der Lage die Erde mehrfach zu umrunden. Dabei verursachen sie messbare Schwankungen im Erdmagnetfeld.

Vulkan-News 14.02.22: Ätna

  • Schöner Zeitraffer vom Ätna-Paroxysmus
  • Der Manam stößt Asche aus
  • Okinawa hat ein Bimsproblem
  • In Japan eruptierte der Sakurajima
  • Der Taal bleibt seismisch aktiv

Ätna: schöner Zeitraffer des letzten Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Die Kollegen von EtNative haben einen schönen Zeitraffer des letzten Paroxysmus online gestellt. Darauf ist sehr schön die Entwicklung des Ausbruchs zu sehen. Der Paroxysmus vom Donnerstag war ein starker Vertreter seiner Art, und verursachte große morphologische Veränderungen am Neuen Südostkraterkegel. Das Kerbtal in der Südflanke hat sich deutlich vergrößert und die Kraterwand wurde erodiert.

Einstweilen verabschiedet sich der Tremor langsam aus dem „gelben“ Bereich und macht sich auf seine Reise Richtung Grün. Dennoch scheint der Ofen nicht ganz aus zu sein, denn das LGS meldete gestern 9451 Infraschallereignisse, die überwiegend einen schwachen Akustischen Druck von bis zu 2,54 Pa erzeugten. Diese Ereignisse deuten auf schwache Explosionen im Fördersystem hin.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche-Eruption

Der Inselvulkan in Papua Neuguinea emittiert wieder Vulkanasche. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu kleinen Eruptionen, ohne dass ein Paroxysmus folgte.

Okinawa mit Bims an der Küste

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Die südjapanische Insel Okinawa kämpft mit einem massiven Bimssteinproblem. Entlang der Küstenlinie sammelt sich immer mehr schwimmender Bimsstein an und lagert sich an den Stränden ab. Das Material stammt von dem submarinen Vulkan Fukutoku-Okanoba, der im August letzten Jahres eruptierte und eine temporäre Insel aufbaute. Sie wurde mittlerweile wieder abgetragen. Experte der Ryukyu-Universität gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Bimssteinverfrachtung nun überschritten ist.

Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Eruption

Um ein wenig in dem wunderschönen Japan zu verweilen, folgt noch eine Meldung vom Kirschblüteninsel-Vulkan. Der Sakura-jima eruptierte gestern 2 Mal und blies seine Aschewolken bis auf einer Höhe von 2400 m. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Südwesten.

Taal: Seismik und Gasausstoß erhöht

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen sieht es nicht nach einer nachhaltigen Entspannung der Lage am Taal aus, obwohl seit Monaten Deflation gemessen wird. Gestern wurden in der Caldera 33 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.270 Tonnen am Tag. Aus dem Kratersee von Vulcano Island stieg eine 1500 m hohe Dampfwolke aus. Das Wasser ist turbulent und es wird vom Aufstieg heißer Fluide berichtet. Phreatische Eruptionen sind jederzeit möglich.