Erdbeben-News 01.02.22: Hawaii

  • Bei den Kermadec-Inseln gab es einen weiteren moderaten Erdstoß
  • Am Kilauea-Südwestrift bebte es mit M 4,3
  • In Westisland gab es ein Beben Ml 3,7

Kermadec: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 01.02.2022 | Zeit: 15:25:59 UTC | Lokation:  30.00 S ; 176.44 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Ein weiteres Erdbeben ereignete sich bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln. Es hatte eine Magnitude von 5,3 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 975 km südlich von ‘Ohonua (Tonga) verortet. Bei der involvierten Störungszone handelte es sich um den Tonga-Graben.

Hawaii: Erdbeben M 4,3 am Kilauea

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 11:54:30 UTC | Lokation:  19.24 N ; 155.41 W | Tiefe: 42 km | Ml 4,3

Am Kilauea auf Hawaii trug sich ein Erdbeben der Magnitude Ml 4,3 zu. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von 42 km und hatte ein Epizentrum, das 8 km nordöstlich von Pāhala lag. Es gehört zu einem Erdbebenschwarm, der durch Magmenaufstieg entlang des unteren Südwestrifts des Vulkan ausgelöst wird. Trotz der Tiefe des Hypozentrums konnte das Beben in Pāhala wahrgenommen werden. Der Vulkan selbst ist aktiv und baut an seinem Lavasee im Halema’uma’u-Krater.

Island: Erdbeben M 3,7

Datum: 01.02.2022 | Zeit: 00:05:28 UTC | Lokation:  64.559 ; -21.133 | Tiefe: 4 km | Ml 3,7

Im Westen Islands bebte es mit einer Magnitude von 3,7. Das Hypozentrum lag 4 km tief. Das Epizentrum wurde 19,6 km südwestlich von Húsafell lokalisiert. Der Erdstoß gehört zu dem Schwarmbeben, dass seit gut 3 Wochen 10 km westlich des Schildvulkans Ok abgeht. Trotz seiner Nähe zum Vulkan wird es tektonischen Ursprungs sein. Doch wie immer gilt, dass auch tektonische Erdbeben in Reaktion auf geänderte Spannungsverhältnisse, infolge von Magmenintrusion ausgelöst werden könnten. Von Bodendeformationen wurde bislang allerdings nichts berichtet. Das Beben intensivierte den Schwarm und es folgten zahlreiche schwächere Erdstöße. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Beben in Bereich von Húsafell.

Vulkan-News 01.02.22: Santiaguito

  • Am guatemaltekischen Vulkan Santiaguito gingen 10 Pyroklastische Ströme ab
  • Am Erta Alé etablierte sich ein stabiler Lavasee
  • Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Vulkan Chikurachki ausgebrochen

Santiaguito mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Am Domvulkan Santiaguito gingen in den letzten 2 Tagen mindestens 10 Pyroklastische Ströme ab. Das geht aus einem Bericht von INSIVUMEH hervor, der gestern Abend veröffentlicht wurde. Die Pyroklastischen Ströme entstanden durch Kollapsereignissen an einem der beiden Lavaströme die über die Südwestflanke fließen. Außerdem gab es permanent starke Entgasungen am Dom. Sie transportierten Vulkanasche bis auf einer Höhe von 600 m über dem Gipfel der Staukuppel. Die Asche verteilte sich großflächig und in den umliegenden Ortschaften ging Vulkanasche nieder. Die Asche bedeckt nicht nur die Ortschaften, sondern auch die Felder der Farmen. Landwirte befürchten Ernteausfälle, so wie es bei einem vergleichbaren Ausbruch vor 10 Jahren der Fall war.

Auf den Bauernhöfen rund um den Vulkan werden Mais, Bananen, Kochbananen, Kardamom und Kaffee geerntet. Am meisten Sorgen bereitet die Bohnenernte, da diese Pflanze jetzt in Blüte steht.

Erta Alé: Lavasee stabil

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Der neue Lavasee im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint stabil zu sein. Es gibt neue Fotos und Berichte lokaler Tourguides, die den Lavasee Ende des Monats aktiv vorfanden: der sichtbare Teil des Lavasees misst ca. 30 m. Ein großer Teil des Lavasees brodelt unter einer dicken Erstarrungskruste, so dass sich sein tatsächlicher Durchmesser nur schwer schätzen lässt. In Berichten heißt es, dass er einen Durchmesser von 200 m habe. Er könnte somit einen Großteil des Pitkraters einnehmen. MIROVA detektiert sporadisch eine moderate Wärmestrahlung. Auf Sentinel-Bildern ist ein entsprechender Hotspot erkennbar. Er ist intensiver als noch vor 2 Monaten. Vulkanspotter hätten somit eine gute Möglichkeit einen Lavasee aus nächster Nähe zu begutachten, wenn da nicht die bürgerkriegsähnlichen Zustände in der Nachbarschaft der Danakil wären. Aber wer weiß, vielleicht stabilisiert sich die Situation in den nächsten Monaten, so dass Reisen in die Region wieder sicherer werden.

Chikurachki ausgebrochen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 50.31, 155.461 | Eruption: Explosiv

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Vulkan Chikurachki ausgebrochen. Das VAAC brachte 5 VONA-Warnungen heraus und detektierte Vulkanasche in 6400 m Höhe. Die Asche zog in südlicher Richtung. Die Insel Paramushir wurde hier im Blog öfters erwähnt, da dort der Ebeko liegt, der in den letzten Jahren praktisch daueraktiv war und erst seit einigen Monaten aus den News verschwunden ist. Während der Ebeko im Norden der Insel liegt, befindet sich der Chikurachki im Inselsüden. Dort ist es der nördlichste Vulkan einer Vulkankette. Der 1816 m hohe Stratovulkan tauchte zuletzt im Jahr 2016 in den Meldungen des GVPs auf. Damals gab es eine starke Ascheeruption. Ob nun eine neue Eruptionsphase eingeläutet wird ist unklar.