Erdbeben-News 31.01.22: Kermadec

  • Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln gab es einen Erdstoß Mw 5,8
  • Die Owen-Fracture-Zone wurde von einer Erdbebenserie erschüttert.
  • Am Ätna gab es 2 Erdbeben mit Magnituden über 2.
  • Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel bebt es weiter

Kermadec: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 12:14:33 UTC | Lokation: 29.87 S ; 176.61 W | Tiefe: 2 km | Mw 5,8

Der Tongagraben wurde erneut von einer Serie moderater-starker Erdbeben erschüttert. Das stärkste Beben brachte es auf eine Moment-Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag nur 2 km tief. Das Epizentrum wurde der Kermadec Region zugerechnet, aber in Bezug zu Tonga gesetzt. Demnach befand sich das Epizentrum in einer Entfernung von lag 964 km zu ‘Ohonua und lag südlich des Archipels. Eine Stunde zuvor bebte es in der gleichen Region mit einer Magnitude von 5,6. Die Beben gehörten zu einem Schwarm recht starker Erschütterungen, die sich infolge eine Erdbebens Mw 6,4 ereigneten.

Arabischen See: 3 Erdbeben Mb 5,2

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 12:42:22 UTC | Lokation:  14.41 N ; 56.58 E | Tiefe: 33 km | Mb 5,2

In der Arabischen See wurde 3 moderate Erschütterungen detektiert, die in schneller Folge an der Owen-Fracture-Zone entstanden. Sie hatten die Magnituden 5,2 und Hypozentren in 33 und 10 km Tiefe. Die Epizentren wurden 339 km nordöstlich von Hadibu (Yemen) lokalisiert. Es kommt immer wieder zu Erdbeben entlang der Owen-Fracture-Zone. Oft erfolgen sie in Schüben.

Sizilien: 2 Erdbeben am Ätna

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 12:30:47 UTC | Lokation:  37.75 N ; 15.09 E | Tiefe: 5 km | Ml 2,2

Der sizilianische Vulkan Ätna wurde seit gestern von 2 Erdbeben erschüttert, die Magnituden größer als 2 hatten. Das stärkere Beben manifestierte sich heute und brachte es auf Ml 2,2. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 5 km. Das Epizentrum lag östlich des Gipfelkraters, genauer, im Valle del Bove. Gestern gab es ein Beben Ml 2,1. Das Hypozentrum lag 22 km tief unter dem Westfuss des Vulkans.

Island: anhaltende Schwarmbeben

Unter Island gibt es weiterhin Schwarmbeben. Sie manifestieren sich unter der Reykjanes-Halbinsel und bei Húsafell. Während dort nur wenige Erdstöße festgestellt wurden, ist der Schwarm unter Reykjanes intensiver. Dort registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 76 Erschütterungen. Viele der Beben manifestierten sich entlang der Magmatischen Gangs am Fagradalsfjall.

Naturkatastrophen-News 31.01.22: Sturm Nadia

  • Sturmtief Nadia forderte europaweit 8 Menschenleben
  • Stromausfälle stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar

Sturm über Nordeuropa

Am Wochenende wütete das Sturmtief Nadia über Nordeuropa und forderte 8 Menschenleben. An der deutschen Nordseeküste kam es zu orkanartigen Sturmböen. Der Wind drückte das Meerwasser gegen die Küsten, so dass es zu einer Sturmflut kam. In Hamburg und in Bremerhaven kam es zu Überschwemmungen. Der Fährverkehr zu den Nordseeinseln wurde stark beeinträchtig. Der Sturm entwurzelte überdies Bäume und verursachte Verkehrsbehinderungen. Von diesen war die Deutsche Bundesbahn besonders betroffen und viele Zugverbindungen waren gestört. In Brandenburg wurde ein Mann Opfer des Unwetters.

Bevor uns der Sturm erreichte, richtete er auf den Britischen Inseln große Schäden an. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gemessen. Insgesamt starben dort 3 Personen. Unter ihnen befand sich ein 9 jähriger Junge. Für 130.000 Haushalte fiel der Strom aus.

Von uns aus zog das Sturmtief weiter in Richtung Osten und verursachte dort ebenfalls starke Schäden. Für Hunderttausende Haushalte fiel der Strom aus, da Hochspannungsleitungen zerstört wurden. In Dänemark starb eine Frau an den Folgen eines sturmbedingten Sturzes. Es kam zu Überschwemmungen. Auch in Polen starb eine Person. Der junge Mann wurde in seinem Auto von einem umstürzenden Baum erwischt. 680.000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen.

Gefahr durch Stromausfälle

Unsere technisierte Welt ist zu 100% vom Strom abhängig. Ohne Strom funktioniert selbst die Wasserversorgung nicht, einmal zu schweigen von allen Errungenschaften der Zivilisation:  Heizungen, Kühlschränke, Kochstellen, Computer, Internet, Mobilfunk, Kassen, Ampeln. Ohne Strom gibt es an den Zapfsäulen kein Benzin, die Geschäfte bleiben geschlossen, der Güterverkehr -und damit die Lebensmittelversorgung brechen zusammen. Was, wenn es einmal zu einem längeren- landesweiten, oder sogar europaweiten- Stromausfall kommen sollte? Die Stromnetze sind vernetzt und anfällig für Kaskadeneffekte: durch den Ausfall regionaler Netze könnten Spannungsspitzen entstehen, die auf dem ganzen Kontinent das System kollabieren lassen. Hilfskräfte wären in so einem Fall hoffnungslos überfordert. Was tun, wenn die Versorgung zusammenbricht und Hilfe nicht in Sicht ist? Da hilft nur, sich rechtzeitig Notvorräte anzulegen, zu denen auch eine entsprechend große Trinkwasserreserve gehört. Die Regierung empfiehlt eine Notreserve für mindestens 14 Tage anzulegen. Sicherlich gibt es Notbrunnen und Zentrale Versorgungstellen der Länder, aber seit Ende des Kalten Krieges wurden diese massiv abgebaut. Und wer weiß schon, wo sich diese befinden? Der Standort der Brunnen zur Wassernotversorgung sind oft geheim. Meine Recherchen ergaben, dass es in ganz Deutschland 5200 Notbrunnen gibt. In meiner Heimatstadt Oberhausen sollen 43 Brunnen existieren, allerdings ist es fraglich, ob aus allen tatsächlich sauberes Trinkwasser kommt. Im Krisenfall müssten sie 210.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen… eine logistische Herausforderung. Bis diese Anläuft würden im Krisenfall bestimmt Tage vergehen. Also, sorgt vor! Selbst regionale Stromausfälle -wie sie jetzt vom Sturm verursacht wurden- können mehrere Tage dauern und im Winter sehr unangenehm werden.

Vulkan-News 31.01.22: Batu Tara

  • Am Ätna gehen die strombolianischen Eruptionen weiter
  • Es wurde eine Aschewolke am Batu Tara detektiert
  • Im Halema’uma’u-Krater auf Hawaii sieht man wieder Lava
  • Taal mit phreatischen Eruptionen

Ätna: Strombolianische Eruptionen halten an

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch

In der Nacht hielt die strombolianische Aktivität am Ätna an. Der Neue Südostkrater förderte glühende Tephra einige Zehner Meter hoch. Die Aktivität war am Besten durch die Scharte im Süden zu sehen. Heute Morgen erkennt man auf den Livecams Vulkanasche aufsteigen, die vom starken Wind ins Valle del Bove gedrückt wird. MIROVA zeigt schwache thermische Anomalien an. Auf Sentinel-Satellitenfotos vom 29. Januar sieht man schwache Hotspots am Kraterrand des Neuen Südostkraters und in der Bocca Nuova. Bei genauem hinschauen sieht man auch im Nordostkrater einen warmen Schlot. Laut Dr. Boris Behncke nimmt die Tremor-Amplitude sehr, sehr, sehr langsam zu. Es sieht so aus, als würde Ätna auf einen neuen Paroxysmus zusteuern.

Batu Tara mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.79, 123.59 | Eruption: Strombolianisch

Das VAAC Darwin detektierte ein Aschewölckchen, das vom indonesischen Vulkan Batu Tara aufstieg. Die Eruptionswolke erreichte eine Höhe von 1500 m. Der Wind verfrachtete die Asche in Richtung Ost-Süd-Ost. Batu Tara liegt auf der entlegenen Insel Komba und war bis vor einigen Jahren daueraktiv. Die Geonauten landeten dort als erstes westliche Team an und fotografierten die Eruptionen. Für mich ist der Vulkan einer meiner Favoriten und die Meldung über eine Wiederaufnahme der Aktivität ein kleines Highlight.

Der Batu Tara ist einer der Vulkane des zirkumpazifischen Feuerrings. Der Vulkanismus entlang des Pazifiks ist das Ergebnis der Kollision mehrerer tektonischer Platten, darunter die Pazifische Platte, die Australische Platte, die Eurasische Platte, die Philippinische Platte und die Indische Platte. Diese Platten bewegen sich relativ zueinander, wodurch es zu Subduktion und zur Bildung von vulkanischen Inselbögen kommt.

Batu Tara liegt in der Nähe der Konvergenzzone zwischen der Australischen Platte und der ozeanischen Sundplatte. In diesem Bereich findet Subduktion statt. Diese Subduktion erzeugt Schmelzen und Magmaaufstiege, die letztendlich zur Bildung von Vulkanen wie Batu Tara führen.

Der 748 m hohe Inselvulkan bildet die kleine Insel Pulau Batu Tara in der Bandasee. Er ist bekannt für seine regelmäßigen vulkanischen Aktivitäten. Die jüngsten dokumentierten Ausbrüche des Batu Tara fanden im Zeitraum von 2007 bis 2015 statt. Seitdem ist es recht ruhig um den Batu Tara. nur gelegentlich gibt es thermische Anomalien und kleine Aschewolken, wie es jetzt der Fall war. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage sind Augenzeugenberichte der eruptiven Tätigkeit selten. Unsere Expedition war damals die erste, die am Vulkan anlandete um ihn zu fotografieren. Dazu mussten wird die Insel umrunden und einen geeigneten Landungsplatz finden. Der erste Kontakt erfolgte schwimmend.

Kilauea: Lava im Krater

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer 2 tägigen Pause kehrte heute Nacht Lava in den Halema’uma’u-Krater des Kilaueas zurück. Bis jetzt ist es nur ein kleinerer Lavastrom, den man auf der LiveCam sehen kann, doch die Aktivität könnte sich schnell steigern.

Taal eruptierte phreatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Gestern meldete PHILVOLCS 9 phreatische Ausbrüche vom Taal Vulkan. Die Dampferuptionen dauerten bis zu 2 Minuten und ließen Dampfwolken mehrere Hundert Meter aufsteigen. Es wurden 31 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.036 Tonnen am Tag. Heute wurden niedrigere Werte gemeldet: 13 Erschütterungen wurden registriert und 4829 Tonnen Schwefeldioxid.

Vulkan-News 30.01.22: Santiaguito

  • Der Santiaguito trat gestern Abend in einer Phase erhöhter Aktivität ein
  • Der Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken
  • Am Ätna gab es Asche-Emissionen aus dem NSEC

Santiaguito emittierte viel Vulkanasche

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala steigerte der Domvulkan Santiaguito seine Aktivität. INSIVUMEH berichtete gestern Abend von Ascheniederschlag, der aus mehreren Ortschaften in Vulkannähe gemeldet wurde. Betroffen war auch die Stadt Quetzaltenango, die als touristischer Ausgangspunkt für Touren auf den Vulkan gilt. Der Dom selbst war von Wolken bedeckt, so dass sich nicht mit Sicherheit sagen ließ, wie die Aktivität aussah. Die Seismometer registrierten erhöhten Tremor und den konstanten Abgang von Schuttlawinen. INSIVUMEH schreibt, dass die Asche-Emissionen von diesen Abgängen stammte. Manchmal ist der Übergang zwischen Schuttlawinen und Pyroklastischen Ströme fließend, so dass auch durchaus Glutwolken entstanden sein könnten. Die Vulkanologen halten ihre Warnung vor Pyroklastischen Ströme aufrecht. Das VAAC registriert aktuell Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Bei so hoch aufsteigender Asche ist es sehr wahrscheinlich, dass Pyroklastische Ströme entstanden sind, oder dass sich die Explosivität der Eruption steigerte.

Der Vulkan befindet sich seit einigen Wochen in einer extrusiven Phase und der Lavadom wächst besonders stark. Vom Dom gehen 2 zähe Lavaströme aus, die in Richtung Westen und Südwesten fließen.

Nevados de Chillán

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist es der Nevados de Chillán, der Aschewolken ausstößt. Das VAAC detektierte diese in einer Höhe von 4000 m. Sie drifteten in Richtung Osten. Momentan ist der Chillán der aktivste Vulkan in Chile.

Ätna: strombolianische Aktivität festgestellt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Der Neue Südostkrater wird wieder aktiver und erzeugt schwache strombolianische Eruptionen. Laut INGV begannen die Eruptionen kurz nach Mitternacht und förderten kleine Aschewolken, die sich schnell auflösten. Der Tremor bewegt sich auf relativ schwachem bis moderaten Niveau, mit einer leicht steigenden Tendenz. Es ist gut möglich, dass sich der Ätna auf einen weiteren Paroxysmus vorbereitet. Die Abstände zwischen den Paroxysmen sind recht lang und betrugen zuletzt zwischen 6 und 8 Wochen.

Update 17:30 Uhr: Die Ascheeruptionen hielten den Tag über an und intensivierten sich phasenweise. In den Sozialen Medien spekuliert man natürlich über einen bevorstehenden Paroxysmus.

Naturkatastrophen-News 29.01.22: Schneesturm USA

  • Schneemassen legen US-Ostküste lahm
  • Wintereinbruch auf der Arabischen Insel trifft Jordanien hart
  • Im Osten Afrikas kam es zu Überschwemmungen.

USA: Schneesturm wütet an der Ostküste

Die Ostküste der USA wird von einem starken Schneesturm heimgesucht. In 10 Bundesstaaten wurde eine entsprechende Unwetterwarnung ausgegeben. Regional wurde das Autofahren verboten, wie z.B. in Rhode Island und Delaware. Das Autofahren ist nur noch in Notfällen erlaubt. In Massachusetts wurde ein LKW- Fahrverbot auf Autobahnen verhängt. Bereits gestern kam es zu Hamsterkäufe. Neben Lebensmittel und Brenn/Treibstoffe wurden Schneefräsen und Notstromgenerate nachgefragt: bisher kam es nur zu vereinzelten Stromausfällen, aber man rechnet mit größerem Versagen der Stromversorgung. Darüber hinaus wird trotz der Fahrverbote Verkehrschaos erwartet. Hinzu kommt, dass mehr als 5000 Flüge abgesagt wurden.

Besonders schlimm scheint es die Region um Boston zu treffen. Hier warnte die Bürgermeisterin vor einem „historischen Sturm“. Die Stadt im Bundesstaat Massachusetts liegt direkt an der Atlantikküste. Der Sturm verursachte dort eine Springflut und der nahe Küstenbereich wurde teilweise überflutet. Auch in anderen Städten wurde vor Überflutungen gewarnt.

Das Unwetter kündigte sich bereits Mitte der Woche an, als es zu einer sogenannten Bombogenese kam: ein plötzlicher starker Luftdruckabfall im Zentrum eines Tiefdruckgebiets sog über dem Meer wärmere Luftmassen an, so dass sich der Sturm bilden konnte.

Eine Bombogenese tritt auf, wenn der Luftdruck im Zentrum eines Tiefdruckgebiets innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Millibar abnimmt. Es handelt sich also um eine sehr schnelle Intensivierung des Sturms. Sie tritt normalerweise in Verbindung mit extratropischen Zyklonen auf, die auch als Nor’easter oder Schneesturm bekannt sind. Diese Stürme können schwerwiegende Auswirkungen auf die Wetterbedingungen haben.

In den USA treten heftige Schneestürme besonders häufig im Bereich der Großen Seen und im Nordosten des Landes auf. Sie sind aber auch in den Rocky Mountains und den High Plains keine Seltenheit. Dass so große Gebiete wie jetzt betroffen sind, sit dagegen eher selten.

Winter am östlichen Mittelmeer

Viele Länder der östlichen Mittelmeerregion leiden unter einem ungewöhnlich strengen Winter. In manchen Orten wurden 2 stellige Minustemperaturen gemessen. In den meisten Häusern gibt es keine Heizungen. In Jordanien, wo zahlreiche syrische Flüchtlinge in Camps hausen, fielen mehrere Dezimeter Schnee. Selbst in Israel schneite es. Dank des schwachen Jetstreams konnten polare Kaltluftmassen soweit in den Süden vordringen.

Überflutungen in Malawi

Der Südosten Afrikas wurde vom Tropensturm Ana getroffen. Besonders in Malawi kam es zu katastrophalen Überflutungen, von denen mehr als 200.000 Menschen betroffen sind. Der Notstand wurde ausgerufen. Überschwemmte Flächen können später bewirken, dass sich Schädlinge wie Heuschrecken en mas vermehren.

Vulkan-News 29.01.22: Pavlof

  • Der Pavlof eruptiert einen Lavastrom
  • Am Stromboli wird viel Kohlendioxid ausgestoßen
  • Der Taal emittiert große Mengen Schwefeldioxid

Pavlof mit Lavastrom

Staat: USA | Lokation: 55.42; -161.89 | Eruption: Lavastrom

In Alaska ist es der Pavlof, der wieder aktiver geworden ist. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 69 MW. Das AVO berichtet von einer schwachen Aktivität des Vulkans. Eine 3D-Simulation aus Satellitendaten zeigt, dass ein schmaler Lavastrom im oberen Bereich der Ostflanke unterwegs ist. In der vergangenen Woche gab es einige Asche-Eruptionen. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

In den letzten Wochen war die seismische Aktivität entlang der Subduktionszone des Inselbogens erhöht. Tatsächlich sind noch 3 weitere Vulkane der Aleuten aktiv. Bei ihnen handelt es sich um die Feuerberge Great Sitkin, Davidov und Semisopochnoi.

Stromboli: Kohlendioxid-Ausstoß hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am Stromboli wurde gestern eine sehr hohe Kohlendioxid-Emsission gemessen: sie betrug 2661 Tonnen am Tag. In den Tagen zuvor wurde meistens eine schwache bis mittelstake Gasemission nachgewiesen. Kohlendioxid ist meistens das Gas, dass als erstes die Erdoberfläche erreicht, wenn Magmen aufsteigen. Auf jeden Fall signalisiert es, dass eine größere Menge Magma im Fördersystem unterwegs ist. Zudem registrierte das LGS 203 thermische Durchgänge, die von strombolianischen Eruptionen zeugen. Das Lavaspattering, welches in der letzten Woche oft beobachtet wurde, hat nachgelassen. Außerdem ist die Seismizität im Bereich der Liparischen Inseln erhöht.

Taal: hohe Schwefeldioxid-Emission

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Philippinische Taal-Vulkan stößt derzeit wieder extrem viel Schwefeldioxid aus. Gestern meldete PHILVOLCS  eine Emission von 18,705 Tonnen am Tag. Heute wurde im Bulletin von 15,633 Tonnen berichtet. Diese Werte sind so hoch, wie man sie sonst nur während Eruptionen von größerer Menge Lava misst. Im Untergrund des Taals scheint viel Magma unterwegs zu sein. Zudem stieg Wasserdampf bis zu 900 m hoch auf. In manchen Medienberichten ist von phreatischer Aktivität die Rede. Nicht zum Bild passt hingegen die Deflation, die seit September letzten Jahres anhält. Man müsste sich hier die Frage stellen, ob nicht ein ähnliches Phänomen, wie bei den Campi Flegrei Auslöser der Bodendeformationen ist. Gemeint ist der Bradyseismos, der wahrscheinlich auf Fluidbewegungen im Hydrothermalsystem zurückzuführen ist.

Erdbeben-News 29.01.22: Kermadec

Inhalt des Artikels

  • Ein starkes Erdbeben Mw 6,4 erschütterte den Tonga-Graben bei Kermadec
  • In alaska bebte es mit Mb 4,6
  • Auf Island gab es einen Erdstoß Mb 3,5

Kermadec: Erdbeben Mw 6,4

Datum: 2 9.01.2022 | Zeit: 02:46:40 UTC | Lokation: 29.61 S ; 176.64 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,4


In der Nähe der neuseeländischen Kermadec-Inseln bebte es mit einer Moment-Magnitude von 6,4. Das Beben manifestierte sich am Tonga-Graben. Der Herd des starken Erdbebens lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde in einer Entfernung von 955 km von ‘Ohonua auf Tonga lokalisiert. Es gab mehrere moderate Nachbeben.

Das Tonga-Archipel  liegt nördlich des Epizentrums und stand in den letzten Wochen wegen der Eruption des submarinen Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’api im Fokus der Berichterstattung. Aber auch bei Kermadec gibt es submarine Vulkane, die auf starke Erdbeben mit einer Eruption reagieren könnten. Generell ist die Zahl der Unterseevulkane nicht bekannt. Am Rand der Tiefseegräben könnten sich weitaus mehr Vulkane verstecken, als es an Land, btw. überseeisch gibt.

Alaska: Erdstoß Mb 4,6

Datum: 29.01.2022 | Zeit: 09:56:15 UTC | Lokation: 53.78 N ; 164.12 W | Tiefe: 35 km | Mb 4,6

Südlich der Aleuten-Insel Unamak gab es ein Erdbeben Mb 4,6. Das Epizentrum wurde 115 km östlich von Akutan lokalisiert. Es hatte ein Hypozentrum in 35 km Tiefe und wirkte sich daher an der Erdoberfläche kaum aus. Dennoch ist die Erschütterung interessant, weil sie sich in der Nähe mehrerer aktiver Vulkane zutrug. Einer davon ist der Pavlof, von dem im nächsten Update die Rede sein wird.

Island: Erdbeben Mb 3,5

Datum: 29.01.2022 | Zeit: 02:40:10 UTC | Lokation: 66.427 ; -17.889 | Tiefe: 13.8 km | Mb 3,5

Diesmal war es der isländische Norden, der Austragungsort mehrerer Erdbeben war. Die beiden stärksten Erschütterungen hatte die Magnituden 3,5 und 3,3. Die Hypozentren lagen in gut 14 km Tiefe und eben soweit südöstlich von Grimsey entfernt. In den vergangenen 48 Stunden detektierte IMO in der Region 24 Erdbeben. Die involvierte Störungszone ist die Tjörnes-Fracture-Zone. Bei Grimsey gibt es auch mehrere submarine Vulkane. Die Region ist für ihre starken Schwarmebben berüchtigt. Teilweise wurden sie durch Magmenintrusion ausgelöst.

Darüber hinaus gab es weitere Beben im Südwesten Islands. Hier sei die Reykjanes-Halbinsel erwähnt und das Bebenzentrum südöstlich von Húsafell.

Erdbeben-News 28.01.22: Panama

Inhalt

  • Vor Panama ereignete sich ein starkes Erdbeben Mw 6,1 in nur 2 km Tiefe
  • In Chile bebte es mit Mw 5,5
  • Zypern wurde von einem Erdstoß Mb 4,9 erschüttert.

Panama: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 28.01.2022 | Zeit: 11:14:09 UTC | Lokation: 5.52 N ; 82.49 W | Tiefe: 2 km | Mw 6,1

Südlich von Panama gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Es hatte ein flach gelegenes Hypozentrum, dass vom EMSC in 2 km Tiefe festgestellt wurde. Das Epizentrum befand sich offshore, genauer, 283 km südlich von Punta de Burica. Aufgrund der geringen Tiefe des Erdbebenherdes besteht Tsunamigefahr, auch wenn bislang kein offizieller Alarm gegeben wurde. Die Daten sind noch so frisch, dass sie korrigiert werden könnten.

Der Erdstoß stand im Zusammenhang mit der komplexen Plattentektonik vor Mittelamerika und ereignete sich an der Grenze zwischen der Nazca- und der Cocos-Platte. Entlang der Plattengrenzen Mittelamerikas bestehen große Spannungen, die sich täglich in zahlreichen schwachen-moderaten Erdbeben entladen. Doch gelegentlich kommt es trotzdem zu starken Erdstößen, die ein großes Zerstörungspotenzial in sich tragen.

Chile: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 28.01.2022 | Zeit: 00:31:25 UTC | Lokation: 19.17 S ; 69.34 W | Tiefe: 96 km | Mw 5,5

Im Norden Chiles ereignete sich ein moderates-starkes Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag 96 km tief. Das Epizentrum wurde 127 km östlich von Arica verortet. In relativer Nähe befinden mehrere aktive Vulkane. Der Lascar ist einer von ihnen. Er stieß in den letzten Tagen ungewöhnlich viel Dampf aus. Die Seismizität im Norden Chiles ist erhöht.

Zypern: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 28.01.2022 | Zeit: 03:57:43 UTC | Lokation: 35.04 N ; 31.95 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Westlich der Mittelmeerinsel Zypern bebte es mit Mb 4,9. In 10 km Tiefe wurde das Hypozentrum lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 52 km westlich von Paphos. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsberichte. In den vergangene Wochen kam es in der Region öfters zu moderaten Erdstößen.

Vulkan-News 28.01.22: Sakurajima

  • Der Sakurajima eruptierte eine größere Aschewolke
  • Am Bromo gibt es eine schwache thermische Anomalie
  • Der Semeru eruptiert strombolianisch
  • Am Merapi wachsen die beiden Dome

Sakurajima mit größerer Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Auf der südjapanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima 3 Mal. Die letzte Eruption ereignete sich heute Morgen um 5:24 UCT und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Osten. Das Ereignis wurde mit diversen LiveCam aufgezeichneten und steht als Video parat. Auf den Aufzeichnungen ist zu erkennen, dass sich die Asche lange in der Luft hielt.

Die Daten des Vulkans sind momentan noch recht unauffällig, und es gibt keine Hinweise darauf, dass eine länger dauernde Eruptionsserie, oder ein großer Vulkanausbruch anstehen. Vor einer Woche gab es vor der Ostküste von Kyushu ein Schwarmbeben mit Erschütterungen im 4er Bereich. Doch es ist unwahrscheinlich, dass diese Beben die Eruption getriggert haben.

Bromo mit thermischen Signal

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.95112.95 | Eruption: Fumarolisch

Am indonesischen Vulkan Bromo wurde gestern ein Satellitenfoto aufgenommen, in dessen Infrarot-Spektrum eine Wärmeanomalie im Krater zu erkennen ist. Sie geht geht vom Hauptschlot des Vulkans aus und signalisiert, dass Magma im Fördersystem steht. Dafür spricht auch eine starke Dampfentwicklung. Die Vulkanologen vom VSI meldeten heute Nacht eine schwache Tremorphase. In den vergangenen Tagen kam es zu vereinzelten vulkanotektonischen Erdbeben. Es ist möglich, dass sich der Vulkan mittelfristig auf eine Eruption vorbereitet.

Semeru fördert Lava

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch

Entdeckt habe ich das Signal am Bromo zufällig, als ich gucken wollte, was der Semeru macht. Am Nachbarvulkan des Bromos ist ebenfalls ein thermisches Signal sichtbar. Es ist deutlich stärker als am Bromo und zieht sich in einzelnen Hotspots bis auf die Südost-Flanke hinab. Hier scheint also ein wenig glühende Lava unterwegs zu sein. Die Anomalie im Krater könnte von glühender Tephra stammen, die explosiv gefördert wird. Denkbar ist auch erneutes Domwachstum.

Merapi mit weiterem Domwachstum

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi bleibt aktiv, auch wenn die Anzahl der täglichen Schuttlawinen etwas abgenommen hat. Das VSI detektierte in den ersten sechs Tagesstunden 23 Lawinenabgänge. Die Seismik ist gering. Aus einem neuen Bericht der Vulkanologen geht hervor, dass die beiden Lavadome im Gipfelbereich langsam weiter wachsen. Der Zentraldom hat ein Volumen von gut 3 Millionen Kubikmeter und eine Wachstumsrate von 5000 Kubikmeter pro Tag. Der Lavadom am südwestlichen Kraterrand bringt es auf ein Volumen von 1,67 Millionen Kubikmeter, bei einer Wachstumsrate von etwa 10.000 Kubikmeter am Tag. Noch kann man die Dome als relativ klein bezeichnen. Sollten sie eines Tages zusammenwachsen und den neuen Gipfel des Vulkans bilden, dann steigt das Gefahrenpotenzial deutlich.