Naturkatastrophen-News: 09.01.22: Pakistan

In der Nähe der pakistanischen Hauptstadt erfroren und erstickten zahlreiche Menschen in ihren Fahrzeugen.

Pakistan: Zahlreiche Todesopfer im Schneechaos

In den pakistanischen Bergen, nahe der Hauptstadt Islamabad, sind mindestens 22 Personen in ihren eingeschneiten Autos umgekommen. Die Menschen befanden sich auf dem Weg in den beliebten Wintersportort Murree, als sie auf den unpassierbaren Straßen stecken blieben. In der Nacht herrschten dann eisige Minusgrade und ein Schneesturm wütete. Viele Autofahrer ließen die Motoren laufen, wodurch einige Menschen an Kohlenmonoxid-Vergiftungen starben, während andere den Kältetod fanden.

Durch den schneereichen Wintereinbruch wurden deutlich mehr Menschen angelockt, als der Wintersportort verkraftet. Medien berichten davon, dass sich ca. 150.000 Fahrzeuge auf den Weg gemacht hatten, obwohl nur etwa 4000 Fahrzeuge in Murree geparkt werden könnten. Auch die Hotelkapazitäten waren nicht für so einen Besucheransturm ausreichend. So kam es zu langen Rückstaus auf den Zufahrtsstraßen. Zudem gab es einen Schneesturm und die Straßen wurden unpassierbar. So mussten Tausende in ihren Fahrzeugen übernachten. Viele waren nicht auf die winterlichen Bedingungen eingestellt. Gegenüber der AFP äußerte sich der Verwaltungsbeamte Tariq Ullah folgendermaßen: „Ich habe noch nie in meinem Leben einen so gewaltigen Schneesturm gesehen. Es gab starke Winde, entwurzelte Bäume und Lawinen. Die Menschen in der Umgebung waren verängstigt.“

Kritik am Naturkatastrophen-Management der Behörden

Aufgrund der chaotischen Zustände auf den Straßen und in Murree, wurde Kritik an den örtlichen Behörden laut, man hätte die Lage unterschätzt und nicht im Griff gehabt. Offenbar war man nicht auf die Bewältigung einer Naturkatastrophe eingestellt gewesen. Zwar waren Rettungskräfte im Einsatz, doch die hatten nicht ansatzweise das Potenzial zu den Tausenden Menschen in ihren eingeschneiten Fahrzeugen vorzudringen. Man hatte eine frühzeitige Sperrung der Straßen versäumt. Anwohner halfen und versuchten die Menschen so gut wie möglich mit Decken und heißen Getränken zu versorgen.

Vulkan-News 09.01.22: Wolf

Wolf-Vulkan: Eruption geht weiter

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Die Spalteneruption am Wolf-Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela geht weiter. Das VAAC detektiert weiterhin eine Schwefeldioxid-Wolke über der Insel. MIROVA meldete heute Nacht eine extreme thermische Strahlung mit 23116 MW Leistung. Sie verringerte sich im Tagesverlauf auf 572 MW. Sehr wahrscheinlich gab es eine dünne Wolkenschicht, die das Signal abschwächte.

In den jüngsten Medienberichten heißt es, dass die Lavaströme im Süden des Vulkans fließen und weit von den Gebieten bedrohter Tierarten entfernt sind. Endemische Arten wie Schildkröten und der Rosa Leguan sind derzeit nicht gefährdet.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Vulkan Manam emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 166 MW. Sie könnte von einem zähen Lavastrom im Kraterbereich stammen. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan auf einen Paroxysmus vor. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See vor der Küste von Papua Neuguinea.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute ging am Merapi auf Java ein Pyroklastischer Strom ab. Laut der indonesischen Bergbaubehörde hatte er eine Gleitstrecke von 2500 m. Diese Strecke legte der Strom in 204 Sekunden zurück. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximal-Amplitude von 31 mm. Das VSI registrierte gestern 127 Schuttlawinen. Die Seismizität hat wieder nachgelassen. Dennoch wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Sangay: Thermisches Signal ist hoch

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Auch der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie betrug heute Morgen 756 MW. Zudem detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Es könnte sein, dass ein Pyroklastischer Strom abging. Sie entstehen am Sangay häufig durch Kollaps-Ereignisse an einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans.