Erdbeben-News 24.01.22: Haiti

Haiti: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 24.01.2022 | Zeit: 13:16:24 UTC | Lokation: 18.54 N ; 73.30 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Auf Haiti manifestierten sich heute Nachmittag zahlreich Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 10 km nordwestlich von Petite Rivière de Nippes lokalisiert. Ein weiteres Beben Mw 5,1 folgte eine Stunde später. Insgesamt wurden 17 Nachbeben registriert. Der gesamte Bereich der Insel ist seismisch sehr aktiv. Haiti und die benachbarte Dominikanische Republik, wurden schon oft von verheerenden Erdbeben heimgesucht. Oft kündigen sie sich durch eine Phase erhöhter Seismizität an.

Island: Möglicherweise Erdbeben M 3,7

Datum: 24.01.2022 | Zeit: 11:15:49 UTC | Lokation: 63.90 N ; 22.23 W | Tiefe: 6 km | M 3,7

Das EMSC detektierte heute einen Erdstoß der Magnitude 3,7, der sich nordöstlich von Grindavik ereignet haben soll. Ich stelle das Ereignis in Frage, weil es bei IMO bis jetzt nicht angezeigt wird. Laut EMSC befand sich das Hypozentrum in 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km nordöstlich von Grindavík verortet.
Als gesichert gilt ein Schwarmbeben im Nordwesten Islands: 51 Erschütterungen wurden gut 20 km südwestlich von Húsafell ausgemacht. Die Seismizität ist in dieser Region auf einem mehrjährigen Höchststand angelangt.

Hawaii: Schwarmbeben Pāhala

Datum: 23.01.2022 | Zeit: 09:49:00 UTC | Lokation:  19.25 N ; 155.39 W | Tiefe: 42 km | Ml 2,9

Der Erdbebenschwarm auf Big Island Hawaii, der seit Jahren (bei fluktuierender Intensität) die Gegend um Pāhala erschüttert, intensivierte sich in den letzten Tagen. Seit gestern registrierte das EMSC 33 Erschütterungen auf Hawaii, von denen sich die meisten am unteren Südwestrift des Vulkans Kilauea ereigneten. Die Beben dort sind mit dem Aufstieg von Magma assoziiert. Das stärkste Erdbeben gestern brachte es auf M 2,9 und hatte ein Hypozentrum in 42 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 11 km nordöstlich von Pāhala. Der Vulkan selbst pausiert seit 2 Tagen. Doch wahrscheinlich wird der Schalter bald wieder auf „on“ gestellt.

Naturkatastrophen-News 24.01.22: Wetterkapriolen in der Ägäis

  • Der griechische und türkische Mittelmeerraum leidet unter ungewöhnlich harten Wintereinbruch
  • In Kapstadt wurde ein neuer Hitzerekord eingestellt
  • Peru wird von Öl und Schlamm bedroht

Griechenland: Wintereinbruch Ägäis

Dass im Winter Schnee fällt ist eigentlich ganz normal und weit davon entfernt eine Meldung in der Rubrik Naturkatastrophen auszulösen, doch was dieses Jahr in weitern Teilen der Türkei und Griechenlands geschieht ist schon ungewöhnlich: die Schneefälle drangen ungewöhnlich weit in den Mittelmeerraum vor und verließen die Höhelagen. Selbst auf vielen Ägäis Inseln kam es zu Schneefällen. So kursieren im Netz Bilder mit verschneiten Stränden auf Mykonos und Santorin. Auf Kreta hat es genauso geschneit wie in Athen, oder Istanbul. Die Menschen dort sind nicht auf Schneefälle eingestellt und so kommt es vielerorts zum Verkehrskollaps.

Die Ägäis ist eine Region im östlichen Mittelmeer, die zwischen Griechenland und der Türkei liegt. In dieser Region können verschiedene Arten von Unwettern auftreten, darunter Stürme, starke Winde, heftige Regenfälle und gelegentlich auch Gewitter. Besonders im Winter treten in der Ägäis oft Stürme auf, die starke Winde und hohe Wellen verursachen können. Diese Stürme können zu gefährlichen Bedingungen auf See führen und den Schiffsverkehr beeinträchtigen. Auch an Land können starke Winde Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursachen.

Im Frühling und Herbst können Regenfälle in der Ägäis auftreten, die manchmal heftig sein können. Diese Regenfälle können zu Überflutungen führen, insbesondere in niedrig gelegenen Gebieten. Es ist wichtig, dass die Bewohner und Besucher der Region bei solchen Ereignissen vorsichtig sind und den Anweisungen der örtlichen Behörden folgen. Die aktuellen Unwetter beschränken sich allerdings nicht nur auf die Ägäis, sondern breiten sich auch im türkischen Hinterland aus.

In der Region um den Van-See herrschten in der letzten Woche nicht nur ungewöhnlich tiefe Temperaturen, sondern es kam zu massiven Schneefällen. Regional türmt sich der Schnee bis zu 5 Metern hoch auf.

Der Balkan wird ebenfalls nicht vom starkem Frost verschont. Hier soll das Thermometer bis auf -39 Grad Celsius gefallen sein.

Hitzerekord in Kapstadt

Im südafrikanischen Kapstadt wurde ein neuer Allzeit-Temperaturrekord vom 45,2 Grad gemessen. Damit wurde der alte Rekord um fast 3 Grad übertroffen. Der Wert muss allerdings noch von offizieller Seite bestätigt werden. Damit war Kapstadt zum ersten Mal der heißeste Ort auf dem Afrikanischen Kontinent. Viele Menschen kämpfen in der aktuellen Hitzewelle mit Kreislaufproblemen. Noch gravierender ist der chronische Wassermangel, der durch Hitzewellen immer wieder angefeuert wird. Darum baute man vor kurzem 3 neue Meerwasserentsalzungsanlagen.

Am Kap der Guten Hoffnung kämpften 88 Feuerwehleute gegen 12 Wald- und Steppenbrände. Sie wurden durch heiße und trockene Winde immer wieder angefacht. Die Feuerwehrmänner am Boden, wurden von Flugzeugen und Hubschraubern unterstützt.

Peru: Ölpest und Schlammlawine

Letzte Woche wurde Peru von den Tsunamis getroffen, die durch die Eruption am Hunga Tonga-Hunga-Ha’api ausgelöst wurden. Die Wellen brandeten gegen ein Tankschiff, dass gerade gelöscht wurde und es traten 6000 Barrel Öl aus. 21 Strände wurden kontaminiert. Es wurden bereits viele tote Wasserlebewesen und Seevögel angespült. Die Regierung rief den Notstand aus.

Starke Regenfälle lösten Blitzfluten und Schlammlawinen aus. In der Region Cusco wird eine Person vermisst und mehrere wurden verletzt, unter anderem in der Touristenstadt Aguas Calientes in der Nähe der UNESCO-Welterbestätte Machu Picchu.

Vulkan-News 24.01.22: Wolf

  • Am Fuego werden Schuttlawinen generiert
  • Nahe Stromboli bebte es mit M 3,1
  • Der Wolf ist noch aktiv, der Lavastrom ist aber kürzer geworden

Fuego: Vulkan sehr aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego steigerte sich die Aktivität, allerdings ohne, dass es zu einem Paroxysmus gekommen wäre. MIROVA zeigt eine Wärmestrahlung an, die zwischen 20 und 173 MW Leistung pendelt. Am Krater ist eine thermische Anomalie sichtbar. Stündlich ereignen sich zwischen 8 und 12 explosive Eruptionen die glühende Tephra bis zu 300 m hoch ausschleudern. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4800 m über dem Meeresspiegel. Die Tephra geht auf die Vulkanflanken nieder und löst heiße Schuttlawinen aus. Sie fließen durch die Schluchten von Ceniza, Taniluya, Trinidad und Santa Teresa und reichen zum Teil bis an den Vegetationsrand hinab. Die Schuttlawinen dürften für die Peaks in der Thermalstrahlung verantwortlich sein.

Stromboli mit Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

In der Nähe des italienischen Inselvulkans Stromboli manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Epizentrum lag ca. 6 km vor der Westküste der Insel. Die Tiefe des Erdbebenherdes betrug 275 km. Damit lag es bereits im oberen Erdmantel. So tiefe Erdbeben können sich für gewöhnlich nur ereignen, wenn es dort ein Stück subduzierte Kruste gibt, die nicht plastisch verformbar ist. Das Beben könnte sich in einer Region ereignet haben, in der die Schmelze des Vulkans entsteht. Unabhängig von der Erdbebenaktivität ist Stromboli in den letzten Tagen recht munter. Gestern registrierte das LGS 286 thermische Durchgänge. In Zeitungsberichten heißt es, dass glühende Tephra über die Sciara del Fuco bis ins Meer gerollt sei.

Wolf: Lavastrom rückläufig

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Der ecuadorianische Wolf-Vulkan eruptiert weiter, die Berichterstattung über hin steht aber im Schatten der Tonga-Eruption. Dabei ist es durchaus bemerkenswert, dass man zeitgleich 2 so große Eruptionen auf Inselvulkanen im Pazifik erlebt. Allerdings weisen beide Ausbrüche unterschiedliche Charakteristika auf und sind nicht miteinander gekoppelt. Während es sich bei der Eruption am Wolf-Vulkan um eine rote effusive eruption handelt, bricht der Hunga Tonga-Hunga Ha’api explosiv aus und fördert überwiegend Vulkanasche. Daher bezeichnet man solche Vulkanausbrüche auch als „grau“. Dementsprechend bilden sich auch unterschiedliche Vulkanbauten. Beim Hunga Tonga-Hunga Ha’api handelt es sich um einen submarinen Vulkan, während des sich beim Wolf-Vulkan um einen Schildvulkan handelt. allerdings hat er auch einmal als Unterwasservulkan angefangen.

MIROVA detektierte gestern wieder eine sehr hohe Thermalstrahlung, die vom Wolf ausging: sie hatte eine Leistung von 6760 MW. Obwohl die Strahlung hoch ist, halbierte sie sich gegenüber meinem letzten Bericht in der vergangenen Woche. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man zwischen den Wolken hindurch, dass der Lavastrom wesentlich kürzer geworden ist und sich aus dem Küstenbereich zurückgezogen hat. Die Aktivität beschränkt sich auf die Umgebung der Eruptionsspalte.

Aktuell sind wohl keine endemischen Tierarten der Galapagos-Inseln bedroht. Allerdings leben auf den Inseln seltene Tierarten. Besonders Galapagos-Riesenschildkröten werden öfters Opfer der Vulkanausbrüche auf den Inseln. Die vulkanische Aktivität auf den Galapagos-Inseln hat einen Einfluss auf die einzigartige Tierwelt der Region. Die neu entstandenen Inseln bieten Lebensraum für verschiedene Tierarten, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben. Zum Beispiel sind die Galapagos-Meerechsen und die Galapagos-Riesenschildkröten speziell auf die vulkanischen Landschaften der Inseln angewiesen.

Auf der Insel Isabela liegt nicht nur der Wolf Vulkan, sondern auf der Sierra Negra. Er war zuletzt im Jahr 2028 aktiv. Weitere bedeutende Vulkane des Archipels sind der Fernandina-Vulkan, der Cerro Azul und der Alcedo-Vulkan.