Siena in der Toskana

Siena gilt als eine der schönsten mittelalterlichen Städte der Toskana, die in direkter Konkurrenz zum bekannteren Florenz steht. Die Stadt erstreckt sich über mehrere Hügel und geht auf die Gründung einer Siedlung der Etrusker zurück und erfreut sich heute großer Beliebtheit bei den Touristen.

Piazza del Campo

Der Mittelpunkt Sienas wird von der Piazza del Campo gebildet. Der Platz ist nicht nur der geografische Mittelpunkt der Altstadt, sondern auch ihr Herzstück. Die Piazza del Campo zählt zu den wichtigsten öffentlichen Plätzen Italiens. Das besondere an diesem Platz ist, dass es hier keine Kirche gibt. Der Dom von Siena liegt einige Straßen entfernt. Der hoch aufragende Turm auf der Südseite des Platzes gehört zum Palazzo Comunale, also dem Rathaus von Siena.

Der Campo wurde bereits zu Zeiten der etruskischen Siedlung angelegt. Damals handelte es sich um eine offene Fläche, in der Regenwasser abfließen konnte. Die erste schriftliche Erwähnung des Platzes stammt aus dem Jahr 1169 . Erst im 13. Jahrhundert entwickelte sich der Campo zu einem Marktplatz und gewann dadurch an Bedeutung. Im Laufe der Zeit nahm diese zu und der Campo wurde fast wichtiger, als der Domplatz. Im 14. Jahrhundert wurde der Campo gepflastert und es wurde begonnen die Gebäude im Stil der Renaissance zu errichten. Die Fassaden wurden später im Barockstil umgestaltet, was ab dem Jahr 1861 wieder rückgebaut wurde. Den Campo umgeben 20 Gebäude, von denen heute 15 im Besitz eines Investors aus Kasachstan sind.

Die Fonte Gaia

Den Norden des Platzes schmückt die Fonte Gaia. Mit dem Bau des Brunnens wurde 1409 begonnen und 10 Jahre später abgeschlossen. Er stammt aus der Hand von Jacopo della Quercia. Der Bildhauer gilt als Wegbereiter der Frührenaissance. Der Brunnen wurde damals von einer 25 km langen Wasserleitung gespeist, die die Trinkwasserversorgung der Stadt sicher stellte. Ein Meilenstein in der Entwicklung der Stadt. Die Wasserleitung wurde bereits 1342 etabliert.

Palio di Sienna

Siena ist besonders bei amerikanischen Touristen beliebt und in den USA beinahe bekannter als Florenz. Dieser Umstand dürfte u.a. darin begründet sein, dass der Campo Schauplatz zahlreicher US-Filme war. Darunter war einer der neueren James Bond Filme. 2 Mal im Jahr ( am 2. Juli und am 16. August) wird auf dem Platz das Palio di Siena zelebriert, das als eines der härtesten Pferderennen der Welt gilt. Im Palio treten die 17 Stadtgemeinden gegeneinander an. Das Pferderennen wird seit dem Mittelalter durchgeführt. In einigen Quellen wird es bereits im 11. Jahrhundert erwähnt, also lange bevor der Campo di Siena gepflastert war.

Natürlich hat Siena noch mehr zu bieten, als den Campo. Man sollte sich Zeit nehmen durch die Straßen und Gassen zu wandern und den Flair der Stadt zu atmen. Die Häuser des alten Siena wurden aus Ziegelsteinen errichtet und beherbergen so manches Gewölbe, in das man gerne einziehen würde. Es gibt die Einschränkung, dass Parken hier ein Kunststück ist. Im Sommer kann es verdammt heiß und voll werden und lange Wanderungen auf dem Altstadtpflaster machen dann weniger Spaß. Am Besten bereist man die Städte der Toskana im Frühjahr und Herbst. Als ich zuletzt in Siena weilte, befand ich mich mit meiner Familie auf Campingurlaub. Wir residierten auf einem Campingplatz am Stadtrand, der mit einem Swimmingpool (ein Muss für meinen Sohn) ausgestattet ist. Dennoch wurde die Nachtruhe strikt eingehalten uns es war erstaunlich still.

Bagni di Peritolo

Vor den Toren von Siena besuchten wir die Thermalquellen Bagni di Petriolo, die wir auf unserer Bädertour im letzten Jahr ausgelassen hatten. Sie entpuppten sich als eines der seltenen Kleinode, die ich so sehr Schätze und zeigten sich relativ wenig frequentiert. Am Ufer des Flusses Farma befindet sich eine Kalksinterbank, in der einige Becken, die Badewannen gleichen, hineingeschlagen wurden. Hier lässt es sich herrlich baden. Das Wasser fließt in den Fluss und dort wo es sich mischt, gibt es verschieden temperierte Zonen, in der sich auch Fische tummeln. Im Fluss selbst schwimmen Elritzen, die einen die Hautschuppen vom Körper knabbern.

Das Thermalwasser im Süden der Toskana ist mit dem Vulkanismus des Monte Amiata assoziiert. Der 1738 m hohe Vulkan liegt allerdings gut 25 km Luftlinie von Peritolo entfernt. So ist es gut Möglich, dass in der Gegend ein Pluton sitzt, der für die Erdwärme verantwortlich ist. Wie auch Siena, so waren die heißen Quellen bereits zu Zeiten der Etrusker und Römer bekannt. Sie wurden festungsgleich ausgebaut und selbst Papst Pius II soll hier gebadet haben. Heute gibt es ein modernes Thermalbad, das wir im Juli 2022 verschlossen vorfanden.

Vulkan Sakurajima eruptiert am 23. Juli

Sakurajima mit Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Gestern begann am südjapanischen Vulkan Sakurajima eine Eruptionsserie. Das VAAC brachte 7 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Die Asche erreichte eine Höhe von 2700 m und driftet in Richtung Süden. In den Live-Streams erkennt man, dass es nach den explosiven Eruptionen zu kontinuierlichen Asche-Emissionen kommt, die mehrere Stunden lang anhalten. Überwiegend ist in der Eruptionswolke Wasserdampf enthalten. Der Asche-Anteil ist vergleichsweise gering. An einigen Explosionen ist der seitlich gelegene Krater Showa-dake beteiligt, der bis zum Jahr 2015 für die meisten Eruptionen am Saku verantwortlich war, die für das häufige Auftreten vulkanischer Blitze bekannt waren. Blitze, oder rotglühende Tephra sind auf den aktuellen Videoaufnahmen nicht zu erkennen. Es scheint sich um reine Asche-Eruptionen zu handeln. Man darf hoffen, dass sich das eruptive Verhalten des Vulkans wieder ändert und zu mehr frequenten Eruptionen wechselt. Die Seismizität ist allerdings unauffällig und es gibt keine geophysikalischen Anzeichen dafür, dass meine Hoffnung begründet ist. Rein subjektiv betrachtet, ist es momentan vulkanisch gesehen relativ ruhig und nach der vulkanischen Hochphase der letzten 2 Jahre, wäre es schön, wieder einen verlässlichen Dauerbrenner mit spektakulären Blitzen zu haben.

Der Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima. Als Subduktionszonen-Vulkan des Pazifischen Feuerrings, liegt er entlang der gleichen Störungszone, wie eine Reihe anderer Vulkane, mit denen der Sakurajima einen der 4 japanischen Vulkangürtel bildet. Zum südwestlichsten Vulkangürtel gehören, neben dem Sakurajima, Vulkane wie Aso, Kirishima und Suwanose-jima. Während Aso und Kirishima geladen sind, momentan aber nicht eruptieren, gibt es vom Suwanose-jima ebenfalls VONA-Meldungen über Aschewolken. Hier kam es heute Morgen zu einem Ausbruch, der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m aufsteigen ließ. Die Seismizität am Suwanose-jima ist höher, als am Sakura-jima, ohne die Spitzenwerte vom Jahresanfang zu erreichen. Gestern ereigneten sich 7 vulkanotektonische Erdbeben und eine Tremorphase.