Karymsky: Vulkanausbruch fördert große Aschewolke

Aschewolke am Karymsky erreicht 12800 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Am Karymsky auf Kamtschatka ist es heute Mittag zu einem größeren Vulkanausbruch gekommen. Wie das VAAC meldete, stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12800 m auf. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten und breitete sich über ein großes Areal aus. Die erste Meldung wurden um 12:27 UCT herausgebracht. Die bislang letzte Warnung vor Vulkanasche wurde um 18 Uhr herausgebracht. In dem jüngsten KVERT-Bericht heißt es, dass Vulkanasche eine Höhe von 8500 m erreichte.

Vesuv: Amerikanischer Tourist stürzt in den Krater

  • Am Vesuv stürzte ein junger Tourist in den Krater
  • Er konnte verletzt geborgen werden
  • Der Mann überstieg eine Absperrung und wollte sein Selfie schießen

Junger Mann stürzt in den Vesuv-Krater

Der Vesuv taucht hier regelmäßig in den News, meistens im Zusammenhang mit vulkanischen Erdbeben, oder wenn in Pompeji eine neue Entdeckung gemacht wird. Heute schreibe ich über den Vulkan, weil sich dort ein Unglück zutrug: ein amerikanische Tourist überkletterte die Absperrung zu einem Bereich, der als extra gefährlich gekennzeichnet ist und wollte angeblich ein Selfie machen. Dabei fiel ihm sein Smartphone aus der Hand und rutschte ein Stück weit den steilen Hang auf der Innenseite des Kraters hinab. Bei dem Versuch, das Gerät zu bergen, folgte der 23-jährige seinem Phone und rutschte in den Kratern. Seine Familie und Freunde, die ebenfalls die Absperrung übersteigen hatten, holten Hilfe und die Bergführer retteten den Verunglückten aus seiner misslichen Lage am Steilhang. Ein Rettungshubschrauber brachte den -scheinbar nur leicht Verletzten- ins Krankenhaus.

Die Episode wird ein gerichtliches Nachspiel haben, denn den beteiligten Personen droht eine Anklage wegen illegalen Betretens des abgesperrten Bereichs. Angeblich sollen sie nicht einmal ein Besucherticket gehabt haben, sondern schlichen sich in die Kraterregion ohne Eintritt zu zahlen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Wochenende.

Dabei hatte der junge Mann noch Glück im Unglück, denn es gibt durchaus Krater-Areale, in denen die Wände über Hundert Meter senkrecht abfallen. Der imposante Vulkankrater hat einen Durchmesser von gut 500 m und ist 300 m tief.

Beim Vesuv handelt es sich um einen 1281 m hohen Somma-Vulkan, der den Golf von Neapel dominiert. Er kann als Schicksalsberg der Region bezeichnet werden, denn er brach bereits öfters mit katastrophalen Folgen aus. Sollte sich heutzutage ein größerer Vulkanausbruch ereignen, dann sind gut 1 Millionen Menschen unmittelbar gefährdet. Sie zu evakuieren wäre eine große Herausforderung.

Der Vesuv ist seismisch aktiv: Am 3. Juli ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm. Einzelne schwache Erdbeben zählen zur Tagesordnung. Allerdings zeugen die Beben wahrscheinlich von einer Setzung des Vulkans, da in den letzten Jahren eine schwache Deflation gemessen wurde.

Erdbeben-News 13.07.22: Osterinsel

Erdbeben Mw 6,8 im Bereich der Osterinsel

Datum: 12.07.22 | Zeit: 19:16:59 UTC | Lokation: 22.57 S ; 114.27 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,8

Im Pazifik ereignete sich gestern Abend ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 706 km nordwestlich von Hanga Roa auf der Osterinsel lokalisiert. Das Erdbeben blieb offenbar ohne größere Folgen, ein Tsunami wurde nicht gemeldet.

Vulkan-News 13.07.22: Shiveluch

Während meiner Abwesenheit waren die Vulkane der Inselbögen Kamtschatka-Kurilen und Japans aktiv und förderten Aschewolken. Tätigkeitsmeldungen gibt es aber auch von anderen Vulkanen der Welt. Hier ein kleiner Überblick:

Shiveluch mit Explosionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

In Zentral-Kamtschatka befindet sich der Vulkan Shiveluch. Er ist momentan der aktivste Feuerberg der Region und speit Asche. Sie erreicht Höhen von bis zu 4900 m. Der Wind verfrachtet sie in Richtung Süden. Beobachter melden, dass es sich um explosive Eruptionen handelte, die scheinbar nicht mit pyroklastischen Strömen einher gehen. Dennoch kann man davon ausgehen, dass der Lavadom weiter wächst.

Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“. KVERT warnt vor die Möglichkeit, dass es zu größeren Eruptionen kommen könnte, die Asche bis auf mehr als 6000 m Höhe fördern und den Flugverkehr gefährden.

Der Shiveluch ist einer der größten und aktivsten Vulkane auf der Halbinsel und gehört zu den aktivsten Vulkanen weltweit. Shiveluch ist ein 3.283 Meter hoher Stratovulkan, der im Laufe seiner Geschichte mehrere Kollapse über sich ergehen lassen musste. so entstanden mehrere nebeneinander liegende Vulkangebäude und man unterscheidet den Alten Shiveluch und den Neuen Schiveluch. Außerdem gibt es noch den Dom des Karan, der westlich der jüngsten Caldera liegt. In der Caldera, die in Richtung Süden offen ist, liegt der aktuelle Krater, in dem der Lavadom wächst.

In den letzten Jahrzehnten hat der Vulkan mehrere große Ausbrüche erlebt, bei denen es zu pyroklastischen Strömen, Aschewolken und Laharen kam. Der Shiveluch ist eine wichtige Sehenswürdigkeit auf Kamtschatka und wird von Vulkanologen und Touristen besucht. Es wird zwar vor dem betreten des Ignimbritfelds gewarnt, doch Kontrollen gibt es meines Wissens nach nicht. Als ich das letzte Mal dort war hieße es von Seiten des zuständigen Observatoriums „ihr wisst ja, dass es dort gefährlich ist, aber viel Spaß“!


Ebeko fördert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Phreatisch

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder frequenter aktiv geworden und fördert Aschewolken. Laut VAAC Tokio stiegen sie zuletzt bis auf einer Höhe von 2500 m auf und drifteten in Richtung Südwesten.


Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch

Ähnlich sieht es am südjapanischem Vulkan Suwanose-jima aus. Auch er fördert Vulkanasche. Die Eruptionswolken erreichen eine Höhe von 1500 m und werden Richtung Osten verfrachtet. Die Seismizität ist moderat.


Nyamuragira mit hoher Thermalstrahlung

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Effusiv

Ein wenig anders verhält es sich am Nyamuragira im Kongo. Hier wird keine Vulkanasche gefördert, sondern rotglühende Lava. Sie emittiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 306 MW. Entweder brodelt ein kleiner Lavasee im Krater, oder es ist ein Lavastrom unterwegs.

Teneriffa: Erdbeben unter dem Teide am 12.07.22

  • Gestern manifestierte sich ein neues Schwarmbeben unter dem Pico del Teide
  • Bis zum Mittag wurden 630 schwache Hybriderdbeben detektiert
  • Bereits am 10 Juni gab es Erdbeben

Schwarmbeben unter dem Pico del Teide

Die Kanareninsel Teneriffa wurde gestern von einem starken Schwarmbeben erschüttert. Es begann in den frühen Morgenstunden, genauer, um 05.50 Uhr. Bis zum Mittag wurden 630 schwache Erdbeben registriert. Die Epizentren der Beben befanden sich unter dem Gipfelbereich des Vulkans Pico del Teide und hatten Hypozentren in Tiefen zwischen 9 und 12 km. Die Magnituden der Hybridbeben bewegten sich überwiegend im Bereich der Mikroseismizität. Als wahrscheinlichste Ursache für die Entstehung der Erdbeben kommen Fluidbewegungen infrage. INVOLCAN schreibt, dass sich vermutlich Dampf und Wasser im Hydrothermalsystem des Vulkans bewegt habe. Solche Fluidbewegungen kennen wir auch an anderen Vulkanen, ohne dass sie direkte Anzeichen eines bevorstehenden Vulkanausbruchs sind. Sie erinnern aber daran, dass es sich bei dem Teide um einen aktiven Vulkan handelt, der wieder ausbrechen könnte. Vergleichbare Schwarmbeben gab es am 2. Oktober 2016,  und dem 14. Juni 2019.

Anzumerken ist, dass es bereits vor 3 Tagen 2 vulkanotektonische Erdbeben mit den Magnituden 2,0 gab. Es folgten einige schwächerer Erschütterungen. Bereits diese Erdstöße sorgten in den Sozialen Medien für Aufsehen.

Tatsächlich häufen sich in den letzten Monaten die Meldungen über Erdbeben unter dem höchsten Vulkane des politischen Europas. Ich persönlich würde nicht ausschließen, dass die Zunahme der Seismizität ein Frühindikator dafür ist, dass sich der Vulkan langsam auf eine neue Eruption vorbereitet. Bis es soweit ist, können allerdings noch einige Jahre vergehen. Bislang fehlen Anzeichen wie Bodendeformationen, die auf ein Eindringen frischen Magmas in den Magmenkörper schließen lassen. Fließfähiges Magma könnte sich allerdings in größeren Tiefen der Asthenosphäre befinden. Von diesem Magma steigen dann Fluide auf, die sich im Hydrothermalsystem des Vulkans sammeln. Als nächstes würde man erwarten, dass erhöhte Kohlendioxid-Konzentrationen gemessen werden, so wie es aktuell auf Vulcano der Fall ist. Aber selbst dann ist es nicht sicher, dass es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch kommen wird.