Vulkane auf Hawaii am 05.08.22

Auf Hawaii befinden sich 2 Vulkane die als aktiv eingestuft werden. Bei ihnen handelt es sich um Mauna Loa und Kilauea. Ein dritter aktiver Vulkan befindet sich vor der Küste von Big Island. In diesem Bericht geht es aber um die beiden Feuerberge auf der Insel. Das USGS veröffentlichte zum Kilauea ein interessantes Video, das ich Euch hier nicht vorenthalten möchte. Es zeigt die Bodenhebung im Halema’uma’u-Krater infolge der Lavaseeaktivität.

Video zeigt Auffüllung des Halema’uma’u-Kraters auf Hawaii

Das Zeitraffervideo wurde aus Bildern der Livecam zusammengestellt und zeigt die Bodenhebung des Gipfelkraters am Kilauea. Der Boden hob sich infolge der Lavasee-Aktivität, die den Halema’uma’u-Krater nach und nach mit Lava auffüllt. Das Video wurde zwischen März und Anfang August aufgenommen. Es zeigt aber nur einen Teil des Geschehens, denn die Eruption begann bereits am 29. September 2021. Seitdem füllte sich der Krater um 133 m auf. Gut 98 Millionen Kubikmeter Lava waren für die Bodenhebung nötig. Material, dass sich zuvor im Inneren der Erde befand. Der Erde entströmt aber nicht nur Lava, sondern auch Gas. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 1900 Tonnen am Tag. Obwohl der Kilauea in Eruption begriffen ist, hebt sich der Boden im gesamten Gipfelbereich weiter an, da mehr Schmelze ins Magmenreservoir einströmt als im Krater austritt. Die Inflation hat das Voreruptions-Niveau bereits wieder überschritten. Es stellt sich die Frage, ob Magma bald wieder unterirdisch über das Ostrift des Vulkans abfließt und sich im Bereich des Puʻuʻōʻō-Kraters akkumuliert. Bis jetzt ist es dort weiterhin recht ruhig, es wird nur eine geringe Bodendeformation registriert.

Bodendeformation gab es auch im Bereich der Mauna Loa Gipfelcaldera, als dort am 3. August ein Schwarmbeben stattfand. Sie betrug 1,5 µrad, was zwar nicht sonderlich viel ist, aber in Anbetracht eines moderaten Schwarmbebens schon einer Erwähnung wert erscheint. Die Bodenhebung wurde zumindest teilweise von Magmatischen Fluiden verursacht, die sich unter dem Vulkan ansammeln. Die meisten Hypozentren lagen in einer Tiefe von 3 km. Das Schwarmbeben setzte sich aus 90 Erschütterungen zusammen. Insgesamt wurden innerhalb einer Woche 206 schwache Erdbeben im Bereich des Mauna Loa festgestellt.

Vulkan-News 05.08.22: Sakurajima

Sakurajima mit weiteren Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Der südjapanische Inselvulkan Sakurajima ist weiterhin tätig. Das VAAC registrierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2400 m auf und driftete in Richtung Osten. Im Bulletin vom JMA ist zu lesen, dass bei den Eruptionen aus dem Minami-dake auch größere Vulkanblöcke eruptiert wurden, die bis 1 km hinter dem Showa-dake flogen. Man warnt eindringlich davor, dass Pyroklastische Ströme entstehen könnten. Seit dem 1. August wurden 21 Eruptionen registriert, von denen 5 als explosiv beschrieben werden. Bei den restlichen Eruptionen scheint es sich dann um Asche-Emissionen zu handeln. Nachts wurde rot illuminierter Dampf über dem Krater beobachtet. Glühendes Magma steht also hoch im Fördersystem. Es gab einige vulkanotektonische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist weiter gestiegen und liegt nun bei gut 3000 Tonnen am Tag.


Karymsky eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Einige Tausend Kilometer weiter nördlich ist ein weiterer Vulkan des Pazifischen Feuerrings aktiv. Hierbei handelt es sich um den Karymsky auf Kamtschatka. Er erzeugt Explosionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5200 m ausstoßen. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in südlicher Richtung.


Shiveluch ist aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Eine ähnliche Aschewolke, wie vom Karymsky, ging vom Shiveluch aus. Außerdem registriert MIROVA eine moderate Thermalstrahlung mit 100 MW Leistung. Der Dom ist aktiv und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Wahrscheinlich werden wir in den nächsten Tagen eine Aktivitätssteigerung vom Shiveluch erleben.

Island: Neue Eruptionsphase auf Reykjanes?

Spalte und Lavafeld. © mbl/Á​rni Sæ­berg

Während der Vulkanausbruch im Meradalir-Tal am Vulkan Fagradalsfjall weiter geht, ist auf Island die Diskussion entbrannt, ob tatsächlich eine neue Eruptionsphase auf der Reykjanes-Halbinsel begonnen hat. Mit Eruptionsphase ist nun nicht der aktuelle Vulkanausbruch gemeint, sondern eine Abfolge zahlreicher Eruptionen, die sich in den nächsten Jahrzehnten, oder sogar Jahrhunderten auf der Halbinsel im Südwesten von Island zutragen könnte. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass es Eruptionen entlang unterschiedlicher Risssysteme gibt. Entsprechende Überlegungen gab es bereits nach dem Ausbruch im letzten Jahr, doch nun scheint die Wahrscheinlichkeit dafür größer geworden zu sein.

Flughafen im Norden wird ausgebaut

Die letzte Eruptionsphase auf Reykjanes ist 800 Jahre her. Sie ereignete sich im 13. Jahrhundert, genauer, zwischen den Jahren 1210 und 1240. Im Westen der Halbinsel kam es an 4 Stellen zu Eruptionen. Mindestens 6 Mal floss Lava bis ins Meer. Seitdem galt Reykjanes als relativ sicherer Hafen auf Island, weshalb hier eine Menge an relevanter Infrastruktur angesiedelt wurde. Die Inselhauptstadt Reykjavik -in der die meisten Isländer leben- liegt im Osten der Halbinsel. In ihrem mittleren Abschnitt gibt es das Geothermalkraftwerk Svartsengi, den Touristenmagneten Blaue Lagune und eine Aluminumhütte. Im Westen befindet sich der Internationale Flughafen von Keflavik. Um ihn macht man sich besondere Sorgen und man sucht nach einer Möglichkeit, einen 2. Flughafen mit internationaler Anbindung zu schaffen. Dafür kommen mehrere Kandidaten in frage. Die einfachste Lösung scheint zu sein, den Regionalflughafen Akureyri auszubauen. Tatsächlich hatte man im letzten Jahr bereits mit der Erweiterung des Flughafens begonnen, doch der Ausbau geriet ins Stocken, weil scheinbar das Geld ausgegangen ist. Jetzt versucht die isländische Regierung schnell Mittel aufzutreiben, um das neue Terminal nebst Vorfeld fertig zu stellen. Die deutsche Condor hate geplant, bereits im nächsten Jahr Flüge nach Nordisland aufzunehmen. Vielleicht entspannt sich dann die Fluglage auf Island, denn kurzfristig sind in der Saison praktisch keine bezahlbaren Flüge zu bekommen, was für Vulkanspotter eine ziemlich üble Angelegenheit ist.

Auf der Livecam am Fagradalsfjall erkennt man heute, dass sich die Spalte weiter geschlossen hat. Die Aktivität beschränkt sich auf den unteren Teil der Spalte, aus der an 3 stellen Lavafontänen aufsteigen. Sie sind inzwischen höher, als es zu Beginn der Eruption der Fall war. Nachdem der flach Boden des Meradalir-Tals schnell überflutet war und sich ein sekundärer Lavasee gebildet hatte, fließt die Lava nun in einem Strom ab.