Naturkatastrophen: Unwetter in Griechenland am 24.08.22

Der Hitzewelle folgen Unwetter mit Gewittern. So geschieht es heute in mehreren Gegenden der Welt, die in den letzten Wochen von einer ausgeprägten Hitzewelle nebst Dürre heimgesucht wurden. Besonders betroffen ist der US-Bundestaat Texas, wo es in Dallas Überflutungen gab. Aber auch in Europa heißt es heute in einigen Regionen Landunter. Besonders betroffen sind das italienische Sizilien, das griechische Festland und die Inselwelt der Ägäis.

Unwetter in Griechenland lassen Strom ausfallen

Die Unwetter haben alles im Gepäck, was einem so einfällt, wenn man von Unwettern spricht: Starkregen, Sturm, Hagel, Blitze. 25.000 Blitze wurden von den Detektoren der Satelliten innerhalb von 8 Stunden erfasst. In den Sozialen Medien kursieren Videos von schlammigen Wassermassen, die durch enge Gassen pittoresker Urlaubsorte fließen. Das Wasser des Mittelmeeres brandet gegen die Molen, setzte Uferstraßen und Häfen unter Wasser. Sogar die Zufahrt zum Hafen auf der Vulkaninsel Santorin wurde beschädigt. Es kommt zu Erdrutschen und Schlammlawinen. Die Bilder erinnern ein wenig an die unglaublichen Vorgänge, die sich vor 2 Wochen auf dem italienischen Stromboli ereigneten, erreichen diese Dramatik aber nicht gänzlich.

Die Windböen ließen Bäume und Strommasten umknicken, so dass es in mehreren Ortschaften zur Stromausfällen kam. Straßen wurden Überflutet, Keller liefen voll und die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Ob die Einsatzkräfte zu einer längeren Ruhepause kommen werden ist zweifelhaft, denn bis mindestens Freitag ist das Unwetterpotenzial groß. Die Bürger wurden per Warn-SMS informiert, möglichst zuhause zu bleiben und Autos stehen zu lassen

Die Unwetter bringen ein wenig Entspannung in den Waldbrandgebieten. Viele Feuer sind gelöscht, so dass es wenigstens in dieser Richtung vorerst eine vorläufige Entwarnung gibt. Auch die Wasserstände der Trinkwasserreservoirs sind gestiegen.

Die Stürme schafften gute Bedingungen für die Entstehung von Tornados. Zum Glück kam es bisher nicht zur Bildung eines Wirbelsturms über Land, dafür entstand vor der Küste von Chalkidiki eine Wasserhose.

Hawaii am 24.08.22: Erdbeben am Vulkan

Datum: 23.08.22 | Zeit: 05:11:28 UTC | Lokation:  19.20 N ; 155.40 W | Tiefe: 36 km | Ml 4,2

Auf Big Island Hawaii trug sich gestern ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 4,2 zu. Es manifestierte sich am unteren Südwestrift, in einer Tiefe von 36 km. Das Epizentrum wurde 8 km östlich von Pāhala lokalisiert. Das Beben gehört zu dem Schwarmbeben, das durch Magmenaufstieg verursacht wird und hier bereits oft Erwähnung fand. Das Magma speist den Magmakörper, aus dem der Kilauea sich bedient und eruptiert. Der Erdstoß intensivierte das Schwarmbeben, so dass die Seismizität gestern überdurchschnittlich hoch war: es wurden 58 Erdbeben am Vulkan detektiert, wobei sich die meisten Erschütterungen am unteren Westrift manifestierten.

Die Eruption im Gipfelkrater des Vulkans geht unvermindert weiter und der Lavasee ist stabil. Heute erkennt man auf der Livecam, dass sogar ein Lavastrom über den Boden des Halema’uma’u-Kraters fließt, der vom Lavasee ausgeht. Die Lava hat den Krater seit dem 29. September um bis zu 137 m aufgefüllt. Das geförderte Lavavolumen wird mit 104 Millionen Kubikmeter angegeben. Pro Tag werden 1250 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. So warnt das HVO die Besucher des Hawaii Nationalparks vor VOG. Hierbei handelt es sich um vulkanisch bedingten SMOG infolge der hohen Gaskonzentration. Zudem entsteht durch die Lavasee-Aktivität Peles Haar. Die feinen Lavafäden können sich mit dem Wind verteilen und Probleme bereiten, wenn man sie Inhaliert, oder in die Augen bekommt.

Die langsame Inflation hält an und es strömt mehr Magma in den unterirdischen Magmenkörper, als am Vulkan eruptiert wird. Dieser Prozess hat sich in den letzten Wochen allerdings ein wenig verlangsamt.

Beim Kilauea handelt es sich nicht um den einzigen aktiven Vulkan auf Big Island. Auch unter dem größeren Mauna Loa gibt es vereinzelte Erdbeben, die durch magmatische Aktivität im Untergrund hervorgerufen werden. Vor der Küste der Insel liegt der submarine Vulkan Loihi an dem es ebenfalls bebte und Magma in Bewegung ist.

Mayon auf Alarmstufe 1 gesetzt

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Eruption: Dom

Auf der philippinischen Insel Luzon droht ein erneuter Vulkanausbruch am Mayon. Die Vulkanologen von PHILVOLCS teilten in einem Bulletin mit, dass es seit dem 6. Juni langsames Domwachstum gibt. Der Lavadom, der bei der Eruption im Jahr 2018 zuletzt wuchs, hat sich um 40.000 Kubikmeter Lava vergrößert. Sein Gesamtvolumen beträgt nun 75.000 Kubikmeter. Die Staukuppe im Vulkankrater wird langsam instabil und es droht ein partieller Kollaps. Noch scheint die Sorge vor Ort nicht allzu groß zu sein, denn der Alarmstatus wurde erst einmal auf „1“ erhöht.

Ein Vulkanologe des Mayon Volcano Observatory -Paul Karson Alanis- erklärte gegenüber der lokalen Presse, dass es keine Anzeichen für den Aufstieg frischer Magmen aus der Tiefe gebe. Was den Dom nun wachsen lässt ist Restschmelze der Eruption von 2018, die sich noch im Magmenkörper und dem Fördersystem des Vulkans befindet. Der Vulkanologe meint, dass vulkanisches Gas aus größerer Tiefe aufsteigt und so das alte Magma nach oben gedrückt wird. In seinen Erklärungen bringt er das Bild einer Zahnpastatube ins Spiel, die ausgequetscht wird. Es könnte aber auch sein, dass das Magma im Magmenkörper differenziert (reift), wodurch es seinen Chemismus verändert. Dabei kann Gas freigesetzt werden und das Magma steigt auf.

Sollte es zu einem Domkollaps kommen, dann drohen Pyroklastische Ströme. Bei Regen können auch Lahare entstehen. Besonders gefährdet sei die Region im Südwesten des Vulkans. Dort liegen die Städte Legazpi und Sto. Domingo

Verbote in der Gefahrenzone am Mayon

Um den Vulkan Mayon gilt eine permanente Gefahrenzone mit einem Umkreis von 6 km. Nun ist dort jegliches Betreten untersagt. Noel Rosal, der Gouverneur von Albany, wies ausdrücklich darauf hin, dass in der Zone auch jegliche landwirtschaftliche Aktivität untersagt ist. Dazu zählt auch das Pflücken von Orchideen. Der Vulkan darf nicht bestiegen werden. Neben den Abgängen von Pyroklastischen Strömen und Laharen ist es auch möglich, dass es zu phreatischen Eruptionen kommt.

Erdbeben erschüttert Sumatra

Sumatra: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 23.08.22 | Zeit: 14:31:42 UTC | Lokation: 4.97 S ; 103.13 E | Tiefe: 60 km | Mw 6,2

Die Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra wurde von einem Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich gestern um 14:31 UCT und manifestierte sich in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum wurde 106 km südlich von Pagar Alam lokalisiert. Es befand sich in relativer Nähe zum Sunda Strait und dem Inselvulkan Anak Krakatau. Dieser eruptierte heute Morgen eine 1200 m hohe Aschewolke. Die Seismizität unter dem Vulkan befindet sich auf einem Tiefststand und es könnte sein, dass die Eruption vom starken Erdbeben getriggert wurde.


Balleny-Islands Region: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 23.08.22 | Zeit: 18:41:30 UTC | Lokation: 62.19 S ; 161.58 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Ein starker Erdstoß der Magnitude 5,5 erschütterte die Region um die Balleny-Inseln am Rande der Antarktis. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 1750 km nördlich der McMurdo Station.