Vulkan-Update 03.02.21: Ätna, Pacaya und Raung

Im aktuellen Vulkan-Update geht es um einen neuen Erdbebenschwarm am Ätna, dem Lavastrom am Pacaya und einer weiteren Eruption am Raung. Darüber hinaus sind Klyuchevskoy und Sakurajima munter.

Ätna: Erdbebenschwarm unter dem Krater

Seit gestern ortete das INGV 17 schwache Erdbeben, die sich überwiegend in Kraternähe ereigneten. Einige Erdstöße spielten sich auch im Bereich des Pizzo Deneri ab. Der Tremor stieg wieder an und nachts wurden strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater beobachtet. Gestern Mittag gab es auch wieder eine neue Phase mit Ascheeruptionen. Die Eruption scheint stabil zu sein und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie kurzfristig enden wird.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiterhin explosiv aktiv und eruptiert Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Gestern wurde von MIROVA eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1133 MW festgestellt, so dass man davon ausgehen kann, das auch ein Lavastrom unterwegs ist.

Mayon: noch mehr Beben

Am philippinischen Mayon ist die Seismizität weiterhin erhöht. PHILVOLCS berichtet von 7 vulkanotektonischen Erdstößen, die in den letzten 24 Stunden detektiert wurden. In diesem Monat wurden insgesamt 28 Beben registriert.

Pacaya: Lavastrom fließt weiter

Heute berichtete INSIVUMEH wieder über den aktiven Lavastrom auf der Südwestflanke des Vulkans. Er hat eine Länge von 650 m. Der McKenney-Krater ist strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgeworfen. Teilweise hören die Anwohner rumpelnde Geräusche.

Raung eruptiert Asche

Auf Java (Indonesien) eruptierte der Raung eine weitere Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftete in östlicher Richtung. Der Tremor ist gestern weiter abgestürzt und es wurden nur noch 25 Tremor-Phasen registriert.

Sakurajima: Weitere Eruptionen

Auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima weitere Aschewolken. Das VAAC detektierte diese in einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete in südöstlicher Richtung.

Vulkan-Update 02.02.21: Ätna mit strombolianischem Spektakel

Im Eruptions-Update vom 2. Februar geht es um strombolianische Eruptionen am Ätna, den Erdbeben am Fournaise und einer Eruption des Vulkans Raung. Es gibt auch Nachrichten vom Sinabung.

Ätna eruptiert strombolianisch

Gestern Abend lichteten sich am Ätna die hartnäckigen Wolken und gaben den Blick auf ein strombolianisches Eruptions-Spektakel frei. Der mächtigste Vulkan Europas feuerte aus mindestens 3 Schloten und spie glühende Tephra bis zu 250 m hoch. Beteiligt waren 2 Schlote im Neuen Südostkrater und die Voragine im Zentralkrater. Der aktivste Schlot war jener im Osten des Neuen Südostkraters. Er deckte die Flanke des Kegels mit glühenden Schlacken ein. Schwächere Eruptionen erzeugte der große südwestliche Krater des gleichen Kegels. Mit den Eruptionen einher ging eine Verringerung der Tremor-Amplitude, die gestern bis unter die Grenze zwischen gelben- und roten Bereich fiel. Heute Morgen steigt die Amplitude wieder etwas an. Auf der ThermalCam sieht man eine schwache thermische Anomalie. MIROWA registrierte eine Thermalstrahlung mit nur 4 MW Leistung. Die Erdbebentätigkeit setzt sich ohne Besonderheiten fort.

Piton de la Fournaise: Vulkanotektonische Erdbeben

Das Observatorium am Piton Fournaise brachte sein Bulletin für den Monat Januar heraus. Darin heißt es, dass es unter dem französischem Vulkan auf La Réunion sieben vulkanotektonische Erdbeben gegeben hatte. Die Hypozentren befanden sich in geringen Tiefen bis 2,5 km. 182 seismische Signale deuteten auf Steinschläge/Schuttlawinen hin und konzentrierten sich auf den Kraterbereich und den steilen Caldera-Wänden. Seit Dezember 2020 wurde ein leichter Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes gemessen.

Raung eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java stieß der Raung eine Aschewolke aus. Das VAAC detektierte sie in 4000 m Höhe. Die Seismik ist gestern abgestürzt und reduzierte sich von fast 200, auf ca. 30 Tremorphasen pro Tag.

Sinabung mit vielen Schuttlawinen

Anders als am Raung, wurde gestern ein neuer seismischer 3-Monatsrekord am Sinabung (Sumatra) aufgestellt. MAGAM/VSI zeigt in seiner Grafik 190 Signale an. Die Meisten sind auf Schuttlawinen und Steinschlägen zurückzuführen. Ein Anzeichen dafür, dass der Dom instabil wird und es bis zum nächsten großen Pyroklastischen Strom wahrscheinlich nicht mehr lange dauert.

Stromboli am 01.02.21

Seitdem es im Januar zu 2 Lava-Überläufen auf Stromboli gekommen ist, wurde der Vulkan im Ganzen munterer. Doch um den Vulkantourismus ist es schlecht bestellt. Dabei sind viele Menschen auf Stromboli und den Liparischen Inseln von den Touristen abhängig.

Stromboli: Aktivitätsindex hoch

StromboliDas LGS stuft seinen Aktivitätsindex als „hoch“ ein. Ausschlaggebend für diese Einstufung ist die hohe Seismizität, sowie eine erhöhte Tremor-Amplitude. Am Sonntag wurden pro Stunde 14 Erdbeben mit sehr langen Amplituden registriert. Der Kohlendioxidausstoß betrug 811 Tonnen am Tag und befand sich somit auf moderatem Niveau. Ähnliches galt für den Ausstoß an Schwefeldioxid. Hier wurden 124 Tonnen pro Tag registriert. Der akustische Explosionsdruck der strombolianischen Eruptionen betrug 1,1 bar und wurde ebenfalls als hoch eingestuft. Tatsächlich konnten LiveCam-Beobachter aus unserer Vulkangruppe bei Facebook einige schöne Screenschots der Eruptionen machen. Glück gehabt, denn dieser Tage ist die LiveCam von Skyline nur sporadisch online. Und das in Zeiten, in denen wir dazu verurteilt worden sind, praktisch nur noch online zu leben!

Zukunft des Vulkantourismus auf Stromboli

Wenig optimistisch ist meine Einschätzung der Lage in Bezug auf die künftige Begehbarkeit des Vulkans: nach wie vor sind nur Aufstiege bis zur 400 m Höhenline gestattet, sofern man es dank den Corona-Reisebeschränkungen überhaupt bis zum Vulkan schafft. Einmal verhängte Verbote werden nur zögerlich gelockert, wenn das überhaut geschieht. Hier brachte uns die systematische Beobachtung des Vulkans nichts Gutes: Bis zum Jahr 2003 wurde Stromboli nur rudimentär überwacht. Nach dem ein Hangsturz einen Tsunami auslöste, installierte man ein permanentes vulkanologisches Observatorium und man stellte fest: oh Wunder, ein Vulkan kann gefährlich sein! Seitdem begannen die Restriktionen.

Grundrechte auch in Krisenzeiten!

Die Zukunft auf Stromboli sieht nicht nur für Vulkan-Spotter düster aus, sondern auch für die Menschen, die vom Vulkantourismus leben. Und das sind auf Stromboli Viele! Zwischen 1990 und 2017 war ich manchmal bis zu 3 Mal im Jahr auf Stromboli, wobei das Katz-und-Mausspiel mit den Bergführern bereits seit 2003 nicht immer witzig war. Mittlerweile stelle ich mir natürlich die Sinnfrage, ob sich eine Reise dorthin für mich noch lohnt! Ich denke, so geht es vielen Vulkanbeobachtern. Eigentlich eine sehr traurige Entwicklung, auch wenn sie von den Verantwortlichen genauso gewollt ist! Eine Entwicklung, die sich leider auf vielen Bereichen des täglichen Lebens ausdehnt und momentan -dank Angst vor Corona- in der massiven Einschränkung unserer Grundrechte einen (vorläufigen) Höhepunkt findet. Doch was sind Grundrechte wert, wenn sie nur in Zeiten gelten, in denen alles Reibungslos läuft? Meiner Meinung nach gelten Grundrechte auch (oder gerade) in Krisenzeiten, denn dann sind sie am Nötigsten! Erstaunlich, dass man uns trotzdem so beschränken kann. Das gilt für die Corona-Situation genauso, wie für Zugangsbeschränkungen auf Vulkanen. Ich fürchte, dass die politische Antwort, auf die immer größer werdende Klimakrise, unsere Grundrechte zukünftig ad absurdum führen wird. Die Frage ist, ob wir das alles stillschweigend akzeptieren werden?

Vulkan-Update 31.01.21: Sakurajima. Suwanose-jima und Shiveluch

Im Vulkan-Update vom 31. Januar berichte ich von der neuen Ausbruchsserie am Sakurajima, über die Aktivität am Suwanose-jima und jener am Shiveluch auf Kamtschatka. Zudem gibt es Neuigkeiten von den karibischen Vulkanen Montagne Pelée und Soufrière.

Sakurajima: Vulkanasche in 3700 m Höhe

SakurajimaDer japanische Vulkan Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima auf Kyushu und befindet sich wieder in einer Phase mit erhöhter Aktivität. Seit gestern brachte das VAAC 13 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf 3700 m Höhe auf und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Das JMA detektierte Vulkanasche sogar in 5000 m Höhe. Schaut man sich das zugehörige Foto an, dann kann man sich vorstellen, dass die Angaben der Japaner stimmen könnten. Die Seismizität bleibt leicht erhöht.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Ein paar Inseln weiter südlich liegt der Suwanose-jima. Hier detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1200 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Nordwesten. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und erzeugt gelegentlich vulcanianische Eruptionen.

Shiveluch mit Aschewolke

Im fernen Kamtschatka (Russland) eruptierte der Shiveluch Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel und breitete sich in nordwestlicher Richtung aus. Ein 2 Tage altes Sentinel-Satellitenbild zeigt einige kleine thermische Anomalien im Dombereich. Es gibt also nach wie vor langsames Domwachstum. Man kann darüber spekulieren, dass die Aschewolke im Zusammenhang mit einem Kollaps-Ereignis stand und von einem pyroklastischen Strom stammt. Eine explosive Eruption wäre allerdings ebenso möglich.

Montagne Pelée: Seismizität hält an

In der abgelaufenen Woche registrierte das Observatorium auf der Karibikinsel Martinique 14 schwache Erdbeben vulkanotektonischen Ursprungs. Diese Beben entstehen, wenn sich magmatische Fluide bewegen und das umliegende Gestein sprengen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass der gefürchtete Montagne Pelée erwacht.

Soufrière: Domwachstum geht weiter

Auf der Nachbarinsel St. Vincente ist der Vulkan Soufrière bereits erwacht: in seinem Krater wächst ein Lavadom. Nun haben die Forscher der UWI ein seismischen Netzwerk installiert und registrieren Hunderte Erdbeben täglich. Endlich gibt es auch mal eine Höhenangabe zum Dom: er ist respektable 80 m hoch.

Vulkan-Update 30.01.21: Karangetang, Klyuchevskoy, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom Samstag stehen die Vulkane Sakurajima, Klyuchevskoy und Karangetang im Fokus der Berichterstattung. Es gibt auch neue Daten von Ätna und Kilauea.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der Südjapanische Vulkan Sakurajima (Kyushu) erzeugte seit gestern 8 VONA-Warnungen. Sie dokumentieren Aschewolken in einer Höhe von 3000 m. Sie wurden vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Die Eruptionen kamen aus dem Hauptkrater Minami-dake. Vulkanische Blitze wurden nicht generiert. Es wurden einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Gestern manifestierte sich eine Eruptionsserie, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Sie driftete in nördliche Richtung. Außerdem fließt Lava über die Südwestflanke des Vulkans. MIROVA konnte Wärmestrahlung mit einer Leistung von 828 MW nachweisen.

Karangetang eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Siau steigerte der Karangetang seine Aktivität weiter. Das VAAC meldet eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen ist. Allerdings konnte die Asche nicht via Satellit detektiert werden, die Meldung stammt vom örtlichen Vulkanobservatorium. Die Vulkanologen registrierten zudem fünf vulkanotektonische Erdbeben.

Kilauea: Lavasee steigt weiter

Der Lavasee im Gipfelkrater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist gegenüber gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Der Pegel steht nun bei 209 m. Aktiv ist nur noch das westlichste Drittel des Lavasees. Dieses überragt den inaktiven Ostteil um gut 5 m. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit MW Leistung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß sank auf ca. 2200 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist weiter hoch.

Ätna macht weiter

Die Aktivität des sizilianischen Vulkans Ätna geht praktisch unverändert weiter. Nachts lockerte die hartnäckige Bewölkung kurz auf und gab den Blick auf strombolianische Eruptionen frei. Mittags konnte ich auf der Thermalcam eine Phase strombolianischer Tätigkeit beobachten. Der Tremor ist erhöht und bewegt sich an der Basis des roten Bereichs. Die Erdbebentätigkeit ist momentan unauffällig.

Vulkan-Update 29.01.21: Pacaya, Karangetang, Sinabung

Im Update vom 29. Januar spielen die Vulkane Pacaya, Sinabung und Karangetang die Hauptrolle. Es gibt aber auch Neuigkeiten vom Kilauea und Mauna Loa auf Hawaii. 

Pacaya: Lavastrom weiter aktiv

PacayaAm guatemaltekischen Vulkan Pacaya fließt weiterhin ein Lavastrom über die Südwestflanke. Laut INSIVUMEH hat er eine Länge von 650 m. Von seiner Front drohen Kollaps-Ereignisse, vor denen die Vulkanologen warnen. Felder gehen ziemlich nahe bis an die Vulkanflanke heran und Schuttlawinen, oder pyroklastische Ströme könnten dort arbeitende Landwirte gefährden. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgeworfen.

Karangetang: Asche-Emissionen

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang munterer geworden. Ohne entsprechende seismische Vorwarnung stieß er heute eine Aschewolke aus, die vom VAAC in einer Höhe von 2400 m detektiert wurde.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Die Tätigkeit des Lavasees im Halema’uma’u-Krater auf Hawaii fluktuiert. Es wechseln sich sehr ruhige Phasen mit deutlich aktiveren Phasen ab. Die Lava kommt weiterhin aus dem Westschlot. Der Pegel des Lavasees steht bei 208 m. Die Zuwachsrate hat sich deutlich verlangsamt. Inflation und Deflation wechseln sich ab.

Mauna Loa: wann bricht er aus?

Auf Hawaii gibt es einen weiteren potenziell aktiven Vulkan: Mauna Loa. In lokalen Medien wird spekuliert, wann mit seiner nächsten Eruption zu rechnen ist. Eine Antwort darauf liefern sie nicht, es wird aber betont, dass der größte aktive Vulkan der Welt weiter langsam aufheizt.

Sinabung: neue Bilder vom Dom

Der Sinabung auf Sumatra ist seismisch weiter aktiv. Gestern wurden die meisten Erdbeben an einem Tag seit mindestens 3 Monaten registriert. Insgesamt wurden ca. 185 seismische Signale detektiert. Die meisten Erschütterungen zeugten von Schuttlawinen und Steinschlägen. Es waren aber auch viele hybride Erdbebend dabei, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Der Dom hat eine respektable Größe erreicht, wie neue Bilder dokumentieren. Viel fehlt nicht mehr, damit es zu größeren Kollaps-Ereignissen kommen könnte.

Vulkan-Update 28.01.21: Ol Doinyo Lengai, Merapi, Sinabung

Heute geht es in den Vulkan-News um den afrikanischen Vulkan Ol Doinyo Lengai, dessen Krater von einem großen Hornito dominiert wird. Die indonesischen Vulkane Merapi, Raung und Sinabung sind weiter aktiv.

Ol Doinyo Lengai: Großer Zentralhornito entstanden

Der tansanische Vulkan Ol Doinyo Lengai liegt im Ostafrikanischen Riftvalley und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Region. Immer wieder kommt es zum Ausbruch natriumkarbonatischer Lava, der kältesten Lava der Welt. Sie hat in den letzten Monaten einen neuen Hornito von beachtlicher Größe wachsen lassen. Er erhebt sich im Zentrum des Kraters und ist geschätzte 50 m hoch. Der Autor des Fotos gibt die Tiefe des Kraters mit 70 m an. Im letzten Jahr soll er noch 109 m tief gewesen sein. Also wurde innerhalb eines Jahres so viel Lava eruptiert, dass sich der Kraterboden um fast 40 m anhob. Eine enorme Förderrate für den Lengai. Auf Sentinel-Satellitenfotos sind immer wieder kleine thermische Anomalien zu entdecken, die die anhaltende eruptive Tätigkeit belegen. Augenzeugenberichte gibt es in diesen Tagen wenige.

Merapi eruptiert weiter

Auch heute gab es einen weiteren pyroklastischen Strom am indonesischen Vulkan Merapi. Er wurde vom VSI detektiert. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Amplitude von 69 mm und dauerte 175 Sekunden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 3700 m Höhe. Es wurden zahlreiche Schuttlawinen beobachtet. Die generelle Seismizität ist recht gering. Die Aufstiegswege des Magmas scheinen frei zu sein und der Dom zu wachsen.

Raung in Eruption

Auf Java ist der Raung seismisch sehr aktiv und erzeugte gestern gut 300 Tremorphasen. Der Trend ist leicht rückläufig. Heute wurde eine Aschewolke eruptiert, die 4000 m hoch aufstieg.

Sinabung mit Aschewolke

Auf Sumatra ist es der Sinabung, der Vulkanasche ausstößt. Sie wurde vom VAAC in 3000 m Höhe detektiert. Das VSI berichtet vom Abgang zahlreicher Schuttlawinen. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben, die vom Magmenaufstieg zeugen, war gestern sehr hoch. Es wurden gut 100 dieser Beben registriert.

Ätna-Update 27.01.21. Neue Lavastrom-Tätigkeit

Originalmeldung: Am Ätna auf Sizilien kommt es heute Mittag zu einer neuen Phase erhöhter Aktivität. Aus dem östlichen Schlot des Neuen Südostkraters begann ein neuer Lavastrom zu fließen. Er wird von eine niedrigen Fontäne gespeist. Der Tremor ist weiter am Klettern. Es ist nicht auszuschließen, dass sich ein Paroxysmus entwickelt. Es kommt zu starken Entgasungen mit nur sehr wenig Asche.

Das Geschehen kann auf der Thermalcam beobachtet werden.

Update 12.00 Uhr: Die Aktivität hält an. Entgegen meiner ersten Meldung fließt wohl doch noch kein größerer Lavastrom, sondern es handelt sich um kontinuierliche strombolianische Aktivität, die so viel glühende Tephra ausstößt, dass der Hang mit heißem Material eingedeckt wird.

Update 28.01.21: Gestern Nachmittag ließ die Aktivität aus dem Ostkrater nach und der Tremor fiel deutlich ab. Anschließend nahm der Ätna seine gewohnte strombolianische Aktivität aus dem Neuen Südostkrater und der Voragine wieder auf. Die Wärmestrahlung betrug am Abend 169 MW, was dafür spricht, dass es noch eine Hochphase gegeben haben könnte.

Heute Morgen stieg der Tremor wieder und die Aktivität verlagerte sich wieder mehr auf den östlichen Schlot. Allerdings erreichte sie bisher nicht das Niveau des Vortages. Aktuell ist der Tremor wieder gefallen und bewegt sich an der Grenze zum roten Bereich. Dieses „unentschlossene“ Verhalten ist nicht untypisch für den Ätna: besonders in Phasen, in denen es zu Paroxysmen kommen kann, konnte man das schon öfters beobachten. Der Vulkan möchte mit einer paroxysmalen Eruption starten, schafft es dann aber aus ungeklärten Gründen doch nicht.

Erdbeben an der Pernicana-Störung

Heute Früh manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 2,9 auf der Nordflanke des Ätnas. Das Hypozentrum lag in nur 1,1 km Tiefe. Wahrscheinlich handelte es sich um ein tektonisches Erdbeben an der Pernicana-Störung. Es gab einige Nachbeben. Ansonsten gab es in den letzten 2 Tagen vergleichsweise wenige Erschütterungen.

Vulkan-Update 27.01.21: Merapi mit hoher Aschewolke

Das Eruptions-Update am 27. Januar steht ganz im Zeichen der indonesischen Vulkane. Von ihnen stehen aktuell 4 Feuerberge auf Alarmstatus „orange“ und 17 auf „gelb“. Merapi ist derzeit der gefährlichste Vulkan Indonesiens.

Merapi generiert hohe Aschewolke

MerapiAm indonesischen Vulkan Merapi (Java) wurde heute Morgen eine Aschewolke generiert, die bis auf einer Höhe von 12.000 m aufgestiegen ist. Die Vulkanasche verteilte sich bei schwachem Wind gleichmäßig um den Vulkan. Ob die Aschewolke durch eine explosive Eruption, oder dem Abgang eines großen pyroklastischen Stroms entstand, ist noch nicht geklärt. Ich halte letzteres für wahrscheinlich, denn im letzten Bericht von MAGMA/VSI heißt es, dass der Merapi zwischen 06.00 und 12.oo Uhr Lokalzeit 22 pyroklastische Ströme generierte. Es ist auch möglich, dass es sich um Vulkanasche handelt, die sich durch die zahlreichen pyroklastischen Ströme bei Windstille akkumulierte. Der Vulkan ist also in einer heißen Eruptionsphase eingetreten und es wird gefährlich. Kollaps-Ereignisse können pyroklastische Ströme erzeugen, die auch Ortschaften jenseits der aktuellen Sperrzone erfassen könnten.

Update 12.00 Uhr: Das Video unten bestätigt meine Vermutung, dass ein größerer pyroklastischer Strom abgegangen ist. Mit weiteren Ereignissen (auch größeren) ist zu rechnen.

Sinabung: Anstieg der Seismizität

Am Vulkan Sinabung (Sumatra) stieg die Seismizität gestern deutlich an. Vor allem wurden mehr hybride Erdbeben detektiert, als es sonst der Fall war. Insgesamt wurden gestern 180 seismische Signale festgestellt. Am Vortag betrug ihre Zahle 128. Die Vulkanologen vom VSI zeichneten auch ein seismisches Eruptionssignal auf. Der Dom wächst und die Situation könnte schnell eskalieren.

Lewotolok: Weiterhin aktiv

Um noch einen Moment in Indonesien zu verweilen, kommt jetzt noch eine Meldung vom Lewotolok auf Lembata. Dieser Vulkan ist seit Wochen aktiv. Mehrmals am Tag eruptiert er kleine Aschewolken. Die Seismik ist allerdings bei weitem nicht mehr so hoch wie in der Initialphase der Eruption.

Raung: Seismik weiter hoch

Und weil es in Indonesien so schön ist und es dort zahlreiche aktive Vulkane gibt, noch eine Meldung vom Raung im Osten der Insel Java. Hier ist die Seismizität weiterhin hoch, auch wenn sie in den letzten Tagen etwas nachgelassen hat. Innerhalb von 6 Stunden registrierte das VSI 74 Tremor-Episoden und 2 starke Entgasungen.