Irazu: Hang im Kraterbereich kollabiert

Im Kraterbereich des Vulkans Irazu ist ein großer Teil des Hangs kollabiert und abgerutscht. Laut Aussagen des OVSICORI-Experten Cyril Muller, gab es am 25. August mindesten 100 kleine Erdrutsche. Ein Riss im Hang hatte sich um 40 Zentimeter geweitet. Gestern Morgen ereignete sich dann der große Erdrutsch, bei dem mehrere Millionen Kubikmeter Material abrutschten. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen gibt es bis jetzt nur Bilder vom Rand der Rutschung. Sie manifestierte sich an der Grenze zu einem Antennenpark. 2 Container mit Sende-Equipment wurden in die Tiefe gerissen. Die restlichen Antennenanlagen liegen nun direkt am Abbruch und könnten ebenfalls noch abrutschen. Der Antennenpark befindet sich südwestlich des Kraters, auf einem Grat, der direkt am Kraterrand endet.

Das Ereignis kam nicht unerwartet. Bereits im Mai 2019 kam es zu einem größeren Erdrutsch. Damals war der nördlich gelegenen Hauptkrater betroffen gewesen und in seinem Kratersee wurde eine 10 m hohe Flutwelle ausgelöst. Mittlerweile war der Kratersee praktisch verschwunden. Wissenschaftler beobachteten die zunehmende Rissbildung in den Kraterwänden seit langem.

Der Irazu liegt wenige Kilometer östlich der Hauptstadt San José und ist mit einer Höhe von 3.432 m der höchste Vulkan in Costa Rica. Die letzte Eruption war 1994. Aufgrund der aktuellen Entwicklung steht der Alarmstatus auf „rot“. Plötzliche Änderungen in der Auflast des Vulkans könnten zu Druckveränderungen im Inneren des Vulkans führen und Eruptionen triggern. Außerdem könnten sich tief hinabreichende Spalten öffnen. Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, dass sich unter dem Vulkan ein aktiver Magmenkörper befindet. Von daher ist eine unmittelbare Eruption unwahrscheinlich.

Steamboat-Geyser mit weiteren Sprüngen

So schnell kann ein spektakuläres Naturereignis zur Normalität werden, dass es kaum noch Beachtung in den News findet. Dennoch ist der Steamboat-Geyser im Yellowstone Nationalpark weiterhin aktiv. Tatsächlich war der Sprung von gestern nur einer von insgesamt 5 Sprüngen in diesem Monat. Der Sprung gestern dauerte 23 Minuten und erfolgte nach einer Pause von 6 Tagen und 14 Stunden. Das kürzeste Pausenintervall betrug in diesem Monat 4 Tage und 16 Stunden. Während des Sommers sahen wir viele Sprünge nach nur wenigen Tagen Pause.

Steamboat Geyser ist der mächtigste Geysir der Welt. Seine spektakulären Sprünge begeistern Touristen im ältesten Nationalpark der USA. Pandemie-bedingt sind in diesem Jahr wenige Leute im Park unterwegs.

Shiveluch eruptiert am 25.08.20

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka gab der Shiveluch wieder ein Lebenszeichen von sich. Der Vulkan spie eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und in südöstlicher Richtung driftete. Die Wissenschaftler von KVERT gaben die Höhe der Eruptionswolke mit 2500 m ü.N.N. an. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“. MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie mit einer Leistung von 8 MW. Entsprechend dünn ist das Wärmesignal, dass man im Infrarotspektrum auf Satellitenfotos erkennen kann. Tatsächlich sieht man bei genauerer Betrachtung nicht nur einen kleinen Hotspot an der Spitze des Lavadoms, sondern auch einen weiteren im nördlichen Kraterrand. Dort könnte sich eine heiße Fumarole gebildet haben. Das Domwachstum ist scheinbar gering, wenn der Dom überhaupt wachsen sollte.

Da auch in Kamtschatka keine Touristen mehr unterwegs sind, gibt es keine aktuellen Fotos des Geschehens. Dank den Anti-Corona-Maßnahmen sehen wir uns um mindestens 30 Jahre zurückversetzt. Damals war die Region für Touristen „off Limit“, was dem „Eisernen Vorhang“ geschuldet war.

Ol Doinyo Lengai: Aktivität hält an

Die effusive Aktivität am Ol Doinyo Lengai geht weiter. Auch hier sieht man auf Satellitenfotos einen schwachen Hotspot im Krater, der von natriumcabonantischer Lava verursacht wird. Wie im letzten Update zu diesem Vulkan geschrieben, gibt es nun einen Augenzeugenbericht vom kanadischen Naturfilmer Michael Dalton-Smith. Er befindet sich in der Serengeti und damit in Sichtweite des Vulkans. Er berichtete, dass er nachts rot illuminierte Wolken über den Krater des Vulkans sah. Mich verwundert das ein wenig, da die Lava normalerweise so kalt ist, dass ihre Rotglut mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Massai bestätigten die Aktivität, die von einem zentralen Hornito ausgeht. Michael musste allerdings die geplante Vulkanbesteigung absagen, da sich die Pisten in der Region in extrem schlechten Zustand befinden. Eine Fahrt zum Fuße des Lengais hätte den Zeitrahmen gesprengt. Der schlechte Pistenzustand ist zum einen den starken Regenfällen der letzten Monate geschuldet, zum anderen den geringen Besucherzahlen. Vor Ort fehlt es an Geld die Pisten zu pflegen. Dank Corona sind so wenige Touristen in der Serengeti unterwegs, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dem Naturfilmer sind an einem Tag nur 5 weitere Jeeps begegnet. Die Menschen in Tansania zeigen sich indes unbeeindruckt von der Pandemie und leben ihr Leben weiter: Malaria, Dengue und andere Tropenkrankheiten gehören zum Alltag und wüten dort weitaus schlimmer als Covid 19, so dass die Opfer des Virus nicht weiter ins Gewicht zufallen scheinen.

Popocatepetl eruptiert am 23.08.20

Unser mexikanischer Dauerbrenner zeigte gestern wieder besonderen Einsatz und eruptierte Vulkanasche. Laut dem VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 6700 m auf und driftete in nordwestlicher Richtung. CENAPRED registrierte darüber hinaus 153 Asche-Dampf-Exhalationen und 840 Minuten Tremor. die Vulkanbeobachter sahen nachts einen roten Lichtschein über dem Krater. Er deutete auf glühendes Magma im Schlot. Da permanent etwas Asche ausgestoßen wurde, könnten kleine strombolianische Eruptionen oder Lavaspattering Ursache für den Lichtschein gewesen sein. Vulkanotektonische Erdbeben wurden nicht aufgezeichnet.

Pacaya eruptiert Lavastrom

In Guatemala ist der Pacaya weiter aktiv. Zwar ist die Website von INSIVUMEH mit den aktuellen Statusberichten offline, dennoch erkennt man auf Satellitenfotos eine thermische Anomalie, die von einem Lavastrom auf der Nordostflanke des Vulkans ausgeht. Der McKenney-Krater ist ebenfalls heiß und wird kleine strombolianische Eruptionen erzeugen.

Sinabung stößt Asche aus

Auf Sumatra ist der Sinabung immer noch munter und emittiert Vulkanasche. Das VAAC meldet Asche in einer Höhe von 3400 m. Es wurden erneut vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Ihre Anzahl ist allerdings rückläufig gewesen. Dennoch gehe ich davon aus, dass der Sinabung weiterhin aktiv bleiben wird.

Ätna: Diskrete Ascheeruptionen

Heute Morgen ist der Ätna relativ ruhig und stößt nur sporadisch etwas Vulkanasche aus. Allerdings registrierte MIROVA thermische Anomalien, die andeuten, dass es nachts auch zu strombolianischen Eruptionen kam. Es wurde eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 19 MW gemeldet. Am 21. August betrug die Leistung sogar 78 MW. Sentinel-Satellitenbilder enthüllen 2 etwa gleich große Hotspots. Sie liegen im Nordostkrater und im Neuen Südostkrater. Auf dem Screenshot der Livecam erkennt man zudem mehrere Fumarolen an der Basis dieses Kraterkegels. Der Krater steht unter Druck. Die Erdbebenaktivität der letzten Tage konzentriert sich auf das Valle del Bove.

Stromboli: stärkere Eruptionen

Gestern bildete der Stromboli das Schlusslicht aktueller Meldungen, heute steht er an ihrer Spitze. Grund hierfür ist, dass es den LiveCam-Beobachtern unserer FB-Gruppe gelang, einige schöne Screenshots aufzunehmen. Momentan wird die Aktivität vom LGS als moderat eingestuft, und es kann immer wieder Phasen erhöhter Aktivität geben. Der akustische Explosionsdruck lag gestern bei 2,02 bar und es wurden 65 Ausbrüche detektiert. Momentan landet vergleichsweise viel glühende Tephra auf der Sciara del Fuoco. Das ist nicht allein der Explosionsstärke geschuldet, sondern auch der Krater-Morphologie.

Ebeko in Eruption

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder aktiver geworden und eruptiert Aschewolken. Das VAAC Tokio meldete Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in südöstlicher Richtung.

Semeru ist fleißig

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru weiter aktiv. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Das VSI registrierte gestern 41 seismische Eruptionssignale. Sie hielten bis zu 235 Sekunden an und brachten es auf Amplituden bis zu 20 mm.

Sinabung mit pyroklastischen Strom

Der indonesische Vulkan Sinabung bleibt aktiv und eruptiert weiter Aschewolken. Das VAAC detektierte heute Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal mit einer Dauer von 747 Sekunden und einer Maximalamplitude von 25 mm. Die Eruption generierte einen kleinen pyroklastischen Strom. Laut Angaben des VSI legte er eine Strecke von 1000 m zurück. Er wurde auch von den Livecams aufgezeichnet. Außerdem ereigneten sich ca. 30 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen, die auf weiteren Magmenaufstieg hindeuten. Es bleibt spannend am Sinabung.

Taal: Seismik höher

Der philippinische Taal-Vulkan ist weiterhin seismisch unruhig. Am Samstag steigerte er seine Seismizität: die Vulkanologen von PHILVOLCS registrierten am Samstag 20 vulkanotektonische Erschütterungen. Der Vulkan emittiert Dampfwolken die bis zu 20 m hoch aufsteigen. Der Alarmstatus bleibt auf „1“.

Erta Alé: Aktivität im Nordkrater

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé scheint sich interessantes zu tun, denn auf dem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto erkennt man gleich 3 thermische Anomalien. Eine geht vom Südkrater aus, der für seinen aktiven Lavasee bekannt war. War, weil der Lavasee seit Anfang des Jahres die meiste Zeit über nicht zu sehen gewesen ist. Doch gelegentlich scheint die Kruste aus erstarrter Lava aufzubrechen, bzw. aufzuheizen, so dass eine thermische Anomalie sichtbar wird. Der Lavasee könnte also noch aktiv sein und unterirdisch brodeln. Zwei weitere Hotspot sind im Nordkrater sichtbar. Die Anomalien sind hier stärker ausgeprägt, was auf Lava an der Oberfläche hindeutet. Typisch für diesen Krater sind Hornitos mit Lavaspattering und kleineren Lavaströmen.

Sinabung: Ungewöhnliches seismisches Signal

Am Sinabung auf Sumatra registrierten die Vulkanologen des VSI ein seismisches Signal, dass durch fließendes Wasser verursacht worden sein soll. Zudem berichten lokale Medien von einem Hagelsturm, der sich im Umland des Vulkans ereignet haben soll. Möglicherweise ist es zu Überflutungen und dem Abgang von Laharen gekommen. Die Schlammströme entstehen, wenn sich Regenwasser mit Vulkanasche vermischt und zu Tal rast. Darüber hinaus werden weiterhin Asche-Emissionen vom Sinabung gemeldet. Sie erreichen eine Höhe von 4000 m.

In Indonesien emittierten zudem die Vulkane Dukono, Ibu, Kerinci und Semeru Vulkanasche.

Langila: Aschewolken in Papua Neuguinea

Der Langila reiht sich nahtlos in die Reihe der Asche-Speier ein. Der Vulkan in Papua Neuguinea emittiert Asche bis auf einer Höhe von 1500 m. Da der Vulkan erst jetzt damit begonnen hat, könnte eine stärkere Eruption folgen.

Stromboli ist farbenfroh

In unserer FB-Gruppe wurden einige recht Farb-intensive Livecam-Shots vom Stromboli geteilt. Die Bilder zeigen Stromboli von seiner ästhetischen Seite. Die Aktivität wurde auf „medium“ hochgestuft. Aus dem nordöstlichen Kraterbereich wurden gestern 109 Eruptionen registriert, dazu kam es zu 5 größeren Steinschlägen. Der akustische Explosionsdruck betrug 2 bar und es wurden 14,8 VLP-Ereignisse aufgezeichnet.

 

 

Suwanose-jima in Hochform

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima befindet sich in Hochform. In den letzten 24 Stunden brachte das VAAC Tokio 10 Meldungen über Aschewolken heraus, die von diesem Vulkan ausgingen. Die Asche erreichte eine Höhe von  2400 m ü.N.N. und driftete in nordwestlicher Richtung. Die Asche wird wahrscheinlich im Rahmen strombolianischer Tätigkeit eruptiert, wobei es auch zu vulcanianischen Eruptionen kommen kann.

Die lokalen Vulkanbeobachter berichten heute von 2 stärkeren Eruptionen, bei denen Vulkanasche gut 2000 m über Kraterhöhe aufstieg. Die erste Eruption ereignete sich um 14.49 Uhr. Der zweite Ausbruch wurde um 04:52 Uhr registriert. Hier heißt es in der Meldung des JMA, dass bei dieser Eruption eine größere vulkanische Bombe gefördert wurde, die ca. 600 m vom Mitake-Krater entfernt landete. Es wird davor gewarnt, dass in einem Umkreis von 1 km um den Mitake Bomben niedergehen könnten. In einem 4 km vom Krater entfernten Dorf wurde Aschefall beobachtet. Nachts wurden rot illuminierte Wolken über den Krater gesichtet. Das Foto stammt aus dem Archiv von Thorsten Böckel/Martin Rietze.

Seit dem 14 August wurden einige vulkanotektonische Erdbeben registriert. Bereits im Dezember 2019 setzte leichte Inflation ein. Der Alarmstatus steht auf „2“.

Die Grafik zeigt die Anzahl der vulkanischen Erdbeben (oben) und die Höhe von Aschewolken. © JMA

Kerinci emittiert Asche

Auf Sumatra ist der Kerinci weiterhin aktiv und stößt Vulkanasche aus. Laut VAAC erreicht die Asche eine Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel und driftet in südwestlicher Richtung.

Sinabung: Zunahme der Seismik

Der Sinabung stößt immer noch Asche aus, allerdings verringerte sich die Höhe der Eruptionswolke etwas. Im Gegenzug stieg die Seismik weiter an. Gestern wurden mehr als 60 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen aufgezeichnet: Magmatische Fluide bewegen sich im Untergrund.

Semeru stößt Aschewolke aus

Neben den Vulkanen Sinabung und Kerinci ist in Indonesien mit dem Semeru ein 3. Vulkan in den Meldungen des VAAC Darwins vertreten. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 3700 m detektiert. Das VSI meldete für gestern 37 seismische Eruptionssignale. 8 weitere Signale wurden von Asche-Dampf-Exhalationen verursacht. Die Seismografen zeichneten zudem eine Phase mit harmonischen Tremor auf. Es tut sich also einiges am Semeru.

Sinabung eruptiert am 20.08.20

Der indonesische Vulkan Sinabung dominiert weiterhin das weltweite Erutionsgeschehen und sichert sich somit den ersten Platz in den News. Das VAAC registriert Vulkanasche. Sie erreicht eine Höhe von 3300 m über dem Meeresspiegel. Die Vulkanologen vom VSI meldeten in der ersten Tageshälfte 3 Asche-Exhalationen. Ihren Beobachtungen nach steigen die Aschewolken bis zu 500 m über Kraterhöhe auf. 36 Erdbeben mit niedriger Frequenz deuten auf Magmenaufstieg hin. Die Anzahl dieser Beben nimmt weiter zu und es würde mich nicht überraschen, wenn mittelfristig Domwachstum einsetzen würde. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden zahlreiche Medien zum Sinabung geteilt.

Kerinci macht weiter

Der Kerinci ist ein weiterer aktiver Vulkan auf Sumatra, der in den letzten Tagen häufig in den Schlagzeilen zu finden ist. Hier registrierte das VSI gestern 114 Asche-Dampf-Exhalationen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m. Es wurden einige tektonisch bedingte Erdstöße aufgezeichnet.

Manam weiter auffällig

In Papua Neuguinea eruptiert der Manam kleinere Aschewolken. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Die Asche driftet in westlicher Richtung. Bei dem Manam handelt es sich um einen Inselvulkan in der Bismarck-See.

Nishinoshima: Eruption rückläufig

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima schwächelt: seine Aschewolken erreichen nur noch eine Höhe von 1500 m. Wärmestrahlung wird kaum mehr registriert. Es sieht so aus, als hätte sich der Vulkan ausgepowert.

Ätna und Vesuv: Wärmesignale

Wie so oft im heißen August, so werden auch dieses Jahr wieder Wärmeanomalien an den beiden italienischen Vulkanen Ätna und Vesuv detektiert. MIROVA zeigt für den Ätna eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 160 MW an. Der Vesuv bringt es immerhin noch auf 24 MW. Doch beide Anomalien stehen nicht mit vulkanischer Tätigkeit im Zusammenhang, sondern werden von Waldbränden verursacht.

Ätna: Seismik zieht an

Die Erdbebentätigkeit am sizilianischen Vulkan Ätna hat wieder zugenommen. Gestern ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 2,7. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von nur 4,1 km lokalisiert. Das Epizentrum lag auf der Westflanke, 1,3 km östlich vom Monte Palestra entfernt. Wenig später ereigneten sich in der gleichen Gegend 2 Erschütterungen der Magnituden 2,0 und 1,6. Weitere schwache Erdbeben wurden unter der anderen Seite des Vulkans lokalisiert. Sie erschütterten das Valle del Bove. Auch unter dem zentralen Kraterbereich bebte es.

In den letzten 24 Stunden war der Tremor moderat und bewegte sich seitwärts, ohne große Fluktuationen aufzuweisen. Die eruptive Tätigkeit nahm ab. Aktuell wird keine Asche mehr ausgestoßen. Es kann aber noch zu sporadischen strombolianischen Eruptionen kommen.

Sinabung stößt weiter Asche aus

Einer, dessen Aktivität nicht nachlässt, ist der Sinabung auf Sumatra. Das VAAC meldet auch heute eine Aschewolke und brachte eine VONA-Warnung heraus. Demnach steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5200 m auf. Zudem stieg die Seismik deutlich an. Im Beobachtungszeitraum zwischen 0.00 Uhr und 06.00 Uhr wurden nicht nur 3 Exhalations-Signale registriert, sondern auch 21 Erdbeben mit niedriger Frequenz. Diese stehen für gewöhnlich im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide. Es könnte also Magma aufsteigen.

Suwanose-jima eruptiert weiter

Heute meldete das VAAC Tokio eine weitere Eruption des Vullkans Suwanose-jima. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1800 m detektiert. Der Inselvulkan gehört zum Ryukyu-Archipel. Dort kommt es immer wieder zu Erdbeben. So auch heute, als ein Erdstoß der Magnitude 3,6 registriert wurde.

Campi Flegrei: Stauts unverändert

Gestern veröffentlichte das INGV Napoli seinen wöchentlichen Bericht zum Status der Campi Flegrei. Es wurden nur 3 Mikrobeben aufgezeichnet. Die Bodenanhebung geht mit einer Rate von 6 mm pro Monat weiter. Geochemische Variationen waren gering. Die Gastemperatur der Fumarole von Pisciarelli betrug 115 Grad Celsius.

Sinabung und die Asche

Auf Sumatra eruptiert der Sinabung weiterhin Vulkanasche. Bei schwachem Wind steigt die Eruptionswolke bis zu 5200 m über dem Meeresspiegel auf. Gestern registrierten die örtlichen Vulkanologen 20 seismische Signale, von denen 1 Signal auf eine Eruption zurückzuführen war. Heute verzeichneten sie im ersten Tagesviertel 6 seismische Signale, die im Zusammenhang mit den Asche-Emissionen standen. Nur ein Beben war tektonischen Ursprungs. Darüber hinaus gab es eine Tremorphase. Insgesamt ist die Seismik bestenfalls als moderat zu bezeichnen und es bewegen sich nur wenige magmatische Fluide im Untergrund. Über Domwachstum wurde bisher nichts berichtet, dennoch könnte dieses mittelfristig einsetzten.

Nishinoshima schwächelt

Der entlegene japanische Inselvulkan ist weiterhin in Eruption begriffen, allerdings hat die Stärke des Vulkanausbruchs nachgelassen. So registriert das VAAC Aschewolken, die bis zu 3000 m hoch aufsteigen. Anfang des Monats gab es fast doppelt so hohe Eruptionswolken. Die Wärmestrahlung lag gestern bei moderaten 35 MW. Das deutet auf kleinere Lavaströme hin.

Suwanose-jima eruptiert

Heute meldete das VAAC Tokio 2 Eruptionen des Inselvulkans Suwanose-jima. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2100 m und driftete in westlicher Richtung. Auf der Livecam sieht man eine Gaswolke aufsteigen. Suwanose-jima liegt im Süden Japans.

Stromboli: geringe eruptive Aktivität

Die Aktivität des italienischen Vulkans Stromboli ist relativ niedrig. Das LGS berichtete gestern von schwachen strombolianische Eruptionen, die einen Explosionsdruck von lediglich 0,28 bar erzeugten. Im nordöstlichen Kratersektor wurden 83 Eruptionen gezählt. Dafür ist der Kohlendioxid-Ausstoß mit 930 Tonnen am Tag recht hoch. Hoch ist auch die Anzahl der seismischen VLP-Ereignisse, von denen 18,8 pro Stunde registriert wurden. Sie werden von der Bewegung magmatischer Fluide im Fördersystem ausgelöst. Die eruptive Aktivität wird voraussichtlich bald wieder zunehmen.