Sabancaya eruptiert über 10.000 m hoch

Der peruanische Vulkan Sabancaya eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von mehr als 10.000 m aufstieg. In den letzten 24 Stunden wurden 5 Eruptionswolken detektiert. In den letzten Tagen legte die Aktivität deutlich zu. MIROVA registriert nur sporadisch eine schwache Wärmesignatur. Es wird scheinbar nur sehr wenig glühendes Tephra gefördert. Trotzdem attestierten die Vulkanologen von INGEMMET Domwachstum. Die Seismik ist hoch.

Nevados de Chillan legt zu

In Chile steigerte der Nevados de Chillan seine Aktivität ebenfalls und eruptierte mehrfach. Die Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4300 m ü.N.N. und driftete in östlicher Richtung. Eine Eruption war so stark, dass Ascheströme am Kraterrand entstanden, als die Eruptionswolke kollabierte.

Ätna mit kleinem Lavastrom

Am Ätna wurde ein kleiner Intrakrater-Lavastrom gesichtet. Die Forscher des INGVs berichten davon. Der Lavastrom geht von einem Riss an der Basis der neuen Kegels in der Voragine aus und läuft in Richtung Bocca Nuova. Dort stürzt die Lava in die Tiefe. Zudem gibt es milde strombolianische Eruptionen aus verschiedenen Kratern. Vor 2 Tagen war die Seismik deutlich erhöht und man registrierte 19 schwache Erdstöße. Die Meisten manifestierten sich unter dem Valle del Bove.

Nyiragongo: Hornito weiterhin aktiv

In der Demokratischen Republik Kongo liefert der Vulkan Nyiragongo ein besonderes Schauspiel: aus einem Hornito auf der untersten Terrasse des Kraters sprudelt Lava. sie speist einen Lavastrom, direkt am Rand des Lavasees. Leider steht die DRK auch wegen negativen Ereignissen in den News: Hier wütet derzeit eine Masern-Epidemie. In diesem Jahr sind bereits mehr als 5000 Menschen an der Krankheit gestorben. Eine Masern-Hochburg ist die Region Nord-Kivu, in der auch der Vulkan liegt. Zudem gab es hier im Sommer mehrere Eboloa-Fälle. Wer also zum Vulkan reisen will, braucht gute Nerven und einen Masern-Impfschutz.

Campi Flegrei: Erdstoß M 2,8

Heute Nacht manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei ein Erdbeben der Magnitude 2,8. Das Epizentrum lag am Rand der Solfatara, genauer im Bereich des Thermalbeckens Pisciarelli. Das Hypozentrum befand sich in 1800 m Tiefe und damit etwa doppelt so tief, wie die meisten schwachen Erdstöße der letzten Tage. Das Beben war Teil eines Schwarms schwächerer Beben, die bis zu einer Tiefe von 2995 m hinabreichten. Damit dürften die Erdbebenherde in den Gesteinen der Sperrschicht liegen, die aus besonders festen Material besteht und eventuellem Magma das Aufsteigen erschwert. Generell ist die Seismik in der Campi Flegrei etwas höher als sonst.
Die Campi Flegrei heißt bei uns Phlegräische Felder und dürfte vielen Touristen des Golfs von Neapel unter diesem Namen bekannt sein. Die Caldera ist wohl der gefährlichste Vulkan Europas.

Mauna Loa: Schwarmbeben

Auch unter dem höchsten Vulkan der Erde -dem Mauna Loa auf Big Island Hawaii- gab es 2 kleine Schwarmbeben. Das Jüngere manifestierte sich im Osten des Vulkans, das Ältere im Westen. Hier rappelte es 9 Mal. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 2,7. Die Tiefe wird mit 4250 m angegeben. Im Osten gab es 4 einzelne Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 2,4 und lag in 3700 m Tiefe. In den letzten Tagen stoppte die Inflation, doch das könnte nur vorübergehend sein und stellt noch keinen neuen Trend dar.

Kilauea: Kratersee wächst

Nicht nur am Mauna Loa bebte es, sondern auch am kleineren Nachbarvulkan Kilauea. Hier konzentrieren sich die Erdbebenherde in großen Tiefen um 30 km im Bereich des unteren Südwest-Rifts. Natürlich gibt es auch schwache Erdbeben im Bereich der Gipfelcaldera. Hier stehen allerdings nicht die Beben im Fokus der Wissenschaftler, sondern der Kratersee, der seit dem Sommer im Halema’uma’u wächst. Sein Wasserspiegel steigt täglich um 15 Zentimeter. Mittlerweile hat er die respektable Größe von 158 x 72 m. Daraus ergibt sich die Gefahr, dass es zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen könnte, sobald das Wasser in Kontakt mit Magma kommt.

Sabancaya eruptiert hohe Aschewolke

Der peruanische Vulkan Sabancaya eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von fast 9000 m ü.N.N. aufgestiegen ist. Das sind gut 3000 m über Kraterhöhe. Seit gestern lösten die Ascheeruptionen des Sabancayas 5 VONA-Warnungen aus.

Die anhaltenden Eruptionen beeinträchtigen die Gesundheit der Anwohner der Region Arequipa. Mit einer Gipfelhöhe von 5976 ist der Sabancaya der höchste Vulkan der Erde, der derzeit in Eruption begriffen ist. Eine LiveCam und Seismik findet ihr unter dem Link.

Nevados de Chillan eruptiert weiter

In Chile gibt es auch einen Vulkan, der seit Monaten aktiv ist und Aschewolken eruptiert. Der Nevados de Chillan fördert Asche bis auf einer Höhe von fast 4000 m über dem Meeresspiegel. Der Vulkan ist dabei nicht nur explosiv tätig, sondern auf effusiv. Im Krater Nicanor wächst ein flacher Lavadom.

Alicja Szojer teilte in unserer Fb-Gruppe einige schöne Screenshots der LiveCam am Nevados de Chillan.

Mayon: vulkanotektonische Erdbeben

Auf den Philippinen registrierte PHILVOLCS eine Zunahme der seismischen Aktivität unter dem Vulkan Mayon. In den letzten 24 Stunden wurden 9 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Diese Form der Seismik zeigt an, dass aufsteigendes Magma Gestein zerbricht. Zudem wurde ein Steinschlag-Ereignis registriert. In Bezug auf den Vormonat beobachteten die Vulkanologen eine leichte Deflation des Vulkans, was im Gegenspruch zum angezeigten Magma-Aufstieg steht. Im Vergleich zum Basis-Niveau von Anfang des Jahres ist der Vulkan allerdings noch aufgebläht.

Campi Flegrei: kleiner Erdbebenschwarm

Unter dem italienischen Calderavulkan manifestierten sich seit gestern 14 schwache Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,3 und lag in gut 1 km Tiefe. Die Mikroseismik ist zwar noch nicht besorgniserregend, allerdings dokumentiert sie Aktivität im Untergrund. Aufgrund der geringen Tiefe der Erdbebenherde, könnte die Seismik durch sich bewegende magmatische Fluide des hydrothermalen Systems ausgelöst worden sein. Die Inflation ist weiterhin hoch und beträgt 0,7 cm pro Monat. Die Gastemperatur der Haupt-Fumarole von Pisciarelli liegt bei 112 °C. Sie ist seit einiger Zeit stabil, sieht man von einem Temperaturabfall im letzten Monat ab, der durch starke Niederschläge ausgelöst wurde.

Eine LiveCam mit Blick über die Caldera ist nun auch verfügbar.

Ätna: Leichtes Beben bei Bronte

Am Ätna auf Sizilien ereignete sich gestern ein Erdstoß der Magnitude 2,8. Das Epizentrum lag im Nordosten des Vulkans bei der Ortschaft Bronte. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 20 km angegeben. Erdbeben in dieser Tiefe werden häufig vom aufsteigenden Magma verursacht. Auch sonst wird der größte Vulkan Europas täglich von mehreren leichten Erdbeben erschüttert. Die Meisten manifestieren sich unter dem Gipfel und im Bereich des Valle del Bove und bei Milo. Generell ist die seismische Tätigkeit leicht zurück gegangen. Vulkanische Aktivität findet im Bereich der Gipfelkrater statt. Momentan ist das Wetter freundlicher und während der Dunkelheit lässt sich aus der Ferne ein rot illuminierte Nachthimmel beobachten. Gelegentlich schmeißen strombolianische Eruptionen glühende Lavabrocken bis über den Rand des Zentralkraters hinaus. Während der eisigen Winterzeit gibt es wohl nur wenige (oder keine) Gipfelstürmer, die die Aktivität vom Kraterrand aus dokumentieren. Daher gibt es leider keine Nahaufnahmen der Strombolianer.

Sabancaya weiter sehr munter

In Peru eruptiert der Sabancaya weiterhin Vulkanasche. Diese steigt bis auf einer Höhe von 8200 m auf. Das VAAC Buenos Aires meldete seit gestern 5 dieser Eruptionswolken. Zudem wächst der Lavadom im Krater weiter. Sollte das Domwachstum anhalten, könnte er im nächsten Jahr über den Kraterrand hinausragen. Dann drohen pyroklastische Ströme.

Sakurajima mit Aschewolken

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin sehr aktiv. Seit gestern gab das VAAC Tokio 15 Vona-Warnungen heraus, die durch Vulkanasche des Sakurajimas ausgelöst wurden. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Starker Wind verfrachtete die Asche weit bis in den Nord- und Südosten. Vulkanische Blitze wurden nicht dokumentiert. Auf einem neuen Satellitenfoto sieht man den aktiven Krater Minami-dake dampfen. Eine thermische Anomalie lässt sich nur erahnen.

Auf dem Video sieht man eine der Eruptionen. Sie sind zum Teil so stark, dass man in den Dampfwolken Druckwellen erkennen kann.

Sangay: Eruption staut Wasser

Der ecuadorianische Vulkan Sangay ist weiterhin aktiv und intensivierte seine Eruptionen, laut Aussage von Rangern des Nationalparks. Die Waldhüter zeigen sich besorgt ob der Beeinflussung der Natur durch den Vulkanausbruch: der Sangay fördert nicht nur einen Lavastrom, sondern auch Vulkanasche, die sich auf den Vulkanflanken ablagert. Der viele Regen der Region mobilisiert die Asche und generiert Lahre. Die Schlammströme bestehen aber nicht nur aus einem Asche-Wasser-Gemisch, sondern transportieren auch Geröll und Baumstämme talabwärts. Die meisten Lahare fließen durch den Rio Volcán, der mit seinen Nebenflüssen den Sangay entwässert. Sein Wasser ist häufig getrübt, selbst wenn keine Lahare durch das Flussbett rauschen. Der Rio Volcán mündet in den größeren Fluss Upano. Sein kristallklares Wasser ist nicht nur bei den Parkbesuchern zum Baden beliebt, sondern versorgt auch die Strom abwärts gelegenen Farmen und die Stadt Macas mit frischem Wasser. Die schlammige Fracht aus dem Rio Volcán kontaminiert nun das Wasser des Upano. Zudem bildeten sich im Mündungsbereich der Flüsse große Überflutungsflächen die den Wald zerstörten. Zeitweise staut sich hier der Schlamm, da die Fracht der Lahare den Abfluss des Wassers blockiert.

Bei großen Eruptionen kann sogar soviel Material transportiert werden, dass sich richtige Staudämme bilden. So geschehen am Rhein bei Andernach, als die Eruption des Laacher-See-Vulkans einen so mächtigen Damm aufbaute, dass der Rhein gestaut wurde. Als der Damm brach, rauschte eine Flutwelle durch das Rheintal. Würde sich so etwas heute ereignen, wäre die Katastrophe gewiss.

Pacaya: Neuer Lavastrom

Am Pacaya in Guatemala hat sich das eruptive Geschehen ein wenig geändert. Der Lavastrom fließt nun nicht mehr nach Norden, sondern in die entgegengesetzte Richtung, über die unzugängliche Südflanke. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 39 MW. INSIVUMEH berichtet, dass der Lavastrom eine Länge von 200 m hat. Die strombolianische Eruptionen verstärkten sich und erreichen eine Höhe von bis zu 75 m.

White Island: Aktivität steigert sich weiter

Die hydrothermale Aktivität am neuseeländischen Inselvulkan White Island steigerte sich weiter. Die Vulkanologen von GeoNet besuchten die Vulkaninsel und beobachteten starken Dampfausstoß. Dieser erfolgte in Schüben und dort, wo die Gasaustritte unter Wasser lagen, gab es Schlammeruptionen. Diese schleuderten den Schlamm meterweit. Die seismische Tätigkeit ist ebenfalls weiterhin erhöht. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.

Ätna: Anhaltende Aktivität

Der Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiterhin aktiv. Die Vulkanologen vom INGV veröffentlichten gestern Abend eine Fotoserie. Sie bestätigt die Aktivität, über die Messdaten hinaus. Auf den Fotos sieht man über dem Kraterbereich einen rot illuminierten Nachthimmel. Intensive Rotglut geht von der Voragine aus. Dort schmeißen stombolianische Eruptionen glühende Tephra bis über den Kraterrand. Etwas schwächer fällt der rote Lichtschein über dem Berich des Nordostkraters aus. Hier scheint es weniger glühendes Material zu geben. Asche wird nur sporadisch eruptiert. Zum erste Mal seit Wochen stimmte auch der Neue Südostkrater wieder in das Eruptionsgeschehen mit ein: hier wurde um 21 Uhr eine strombolianische Eruption aufgezeichnet. Auf aktuellen Satellitenbildern sind 4 thermische Anomaliene sichtbar: die Stärkste ist im Nordostkrater zu sehen. In der Boccan Nuova und Voragine sind 2 gleichstarke Anomalien zu erkennen. Der Neue Südostkrater zeigt einen sehr schwachen Hot Spot. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 11 MW. Der Tremor ist erhöht.

Erta Alé: Hornito aktiv

Im Pitkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé ist ein aktiver Hornito gefilmt worden. Er bildete sich auf dem Deckel des Lavasees: Lavaspattering speiste einen Lavastrom, der sich in mehrere kurze Arme aufteilte und über den Boden des Kraters floss. Auf Satellitenbildern ist nur eine schwache thermische Anomalie zu erkennen. Allerdings wird auch noch ein kleiner Lavastrom gespeist, der sich im Südosten des Vulkans bewegt. Ich gehe davon aus, dass sich erst wieder ein dauerhafter Lavasee etablieren wird, wenn der Lavastrom im Südosten stoppt.

Popocatepetl: Rotglut am Dom

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist in den letzten Tagen wieder aktiver geworden und dominierte die VONA-Meldungen des VAACs Washington. Seit gestern gibt es dort 5 Meldungen zu lesen. Vulkanasche wurde bis zu 5800 m ü.N.N. gefördert. Das sind knapp 400 m über Kraterhöhe. Bei einem Observierungsflug sichteten die Vulkanologen einen glühenden Bereich im Zentrum des kleinen Lavadoms.

Bardarbunga: Schwarmbeben

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga manifestierten sich neue Erdbeben. Das stärkste brachte es auf eine Magnitude von 3,8. Der Erdbebenherd lag in 2,4 km Tiefe. Eine weitere Erschütterung hatte die Magnitude 3,0. Der Bardarbunga liegt unter dem Vatnajökull. Er ist der größte Gletscher auf Island und sogar von ganz Europa.

Fuego: Thermische Strahlung ist hoch

Die Aktivität am Fuego in Guatemala geht weiter. Vulkansche steigt bis zu 4800 m ü.N.N. auf. Pro Stunde werden zwischen 9 und 16 Explosionen beobachtet. Glühende Tephra wird bis zu 400 m über Kraterhöhe gefördert. Es entstehen Schuttlawinen. Der Lavastrom intensivierte seine Aktivität und hat eine Länge von 700 m erreicht. Auch von der Front des Lavastroms gehen Lawinen ab. sie erreichen den Vegetationsrand. Waldbrände sind also möglich. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 157 MW.

Colima: Aschewolke registriert

Der mexikanische Vulkan Colima eruptierte offenbar eine Aschewolke. Das VAAC registrierte gestern Abend Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. Vorher wurden keine Anzeichen einer bevorstehenden Eruption gemeldet. Eine thermische Strahlung wurde nicht registriert.

Der Vulkan liegt im Süden Mexikos, nahe der gleichnamigen Stadt. 2015 sorgte eine spektakuläre Eruptionsphase für Schlagzeilen. Monatelang fanden frequente Eruptionen statt, bei denen auch vulkanische Gewitter generiert wurden.

Mayon: Lahar-Gefahr

Der philippinische Vulkan Mayon ist derzeit nicht aktiv, dennoch warnt das Institut PHILVOLCS vor Lahare: diese könnten durch heftige Regenfälle ausgelöst werden, die Infolge von Taifun erwartet werden. Der Regen könnte Ascheablagerungen in Schlamm verwandeln und als Lawine hangabwärts rauschen. Die Ascheablagerungen bildeten sich bei den letzten Eruptionen Anfang 2018. Besonders gefährdet sich Schluchten und Flussläufe. Schon öfters kamen Gipfelstürmer an den Hängen des Vulkans um, weil sie entweder von Schuttlawinen, oder Laharen überrascht wurden.

Vor 3 Tagen wurde ein seismischen Steinschlag-Signal registriert. Ansonsten wird leichte Deflation gemessen und es gibt keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch.

Sakurajima generiert Explosionen

In Japan ist der Sakurajima weiterhin aktiv. Heute erfolgten 6 Eruptionen, die VONA-Warnungen auslösten. Vulkanasche steig bis auf einer Höhe von 4000 m ü.N.N. auf. In mindestens einer der Aschewolken wurden sehr kleine vulkanische Blitze gesichtet. Die elektrischen Entladungen sind auf einem Video zu sehen gewesen.

Vesuv: Seismischer Schwarm

Heute ereignete sich am Vesuv in Italien ein weiteres Schwarmbeben. Die Erschütterungen haben geringe Magnituden kleiner als 1. Auf der Seite des INGV werden seit gestern Abend 22 Beben angezeigt. Die Hypozentren liegen überwiegend in Tiefen kleiner als 1000 m. Die meisten Beben streuen über die Nord- und Ostflanke des Gipfelbereichs. Auf der Webseite von Meteovesuvio wird sogar von 85 Mikrobeben berichtet.

Im Oktober wurden am Vesuv 118 Beben registriert. Das Stärkste hatte die Magnitude 1,8. Der langjährige Trend zeigt eine Zunahme der Seismik mit einem bisherigen Höhepunkt im letzten Jahr. Allerdings registrieren die Vulkanologen des INGV Neapels einen deflationären Trend: die Hangneigung nimmt ab und es sieht nicht danach aus als würden die Erdbeben durch aufsteigendes Magma verursacht werden. Hier gibt es eine LiveCam. Die Seismogramme sind momentan offline.

Popocatepetl: Aktivitätszunahme

In den letzten Stunden hat die Aktivität am Popocatepetl in Mexiko wieder zugenommen. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 6400 m Höhe. CENAPRED berichtete gestern von 124 Exhalationen, die geringe Mengen Asche förderten. Zeitweise wurde kontinuierlich Asche ausgestoßen. Der Tremor dauerte 541 Minuten. Es scheint wieder mehr Magma aufzusteigen.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan eruptierte seit gestern 5 Mal Vulkanasche. Die Wolken stiegen bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“.

Sabancaya weiter aktiv

In Südamerika steht der Sabancaya in Peru weiterhin in den Schlagzeilen. Von diesem Vulkan gingen in den letzten 48 Stunden ebenfalls 5 Aschewolken aus, die VONA-Warnungen verursachten. Die Asche erreichte eine Höhe von bis zu 7300 m über dem Meeresspiegel. Im Krater wächst ein Lavadom.

Sakurajima weiter in guter Form

Der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu toppt die Aktivität der Südamerikaner und eruptierte in den letzten beiden Tagen 10 Aschewolken, die von Warnungen für den Flugverkehr auslösten. Die Asche stieg bis zu 3700 m hoch auf. Berichte über vulkanische Blitze liegen nicht vor.

Santiaguito: leichter Aktivitätsanstieg

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito steigerte seine Aktivität ein wenig. INSIVUMEH berichtet von 1-3 schwachen bis moderaten Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3300 m auf. Es kommt zum Abgang von Schuttlawinen. Es sieht so aus, als würde der Dom etwas schneller wachsen.

Dallol: Lebensfeindlich trotz Wasser

Das der äthiopische Vulkan Dallol in einer der lebensfeindlichsten Wüste der Erde liegt ist kein Geheimnis: die Danakil zählt zu den heißesten und trockensten Gegenden der Erde und liegt teilweise sogar unter dem Meeresspiegel. Einer der bizarrsten Orte dort ist der Domvulkan Dallol, der sich mitten in einem Salzstock befindet. Paradoxer Weise beherbergt der Dallol ein ausgeprägtes Hydrothermal-System, dass sich an der Oberfläche in Form von heißen Quellen und kleinen Geysiren manifestiert. Das Wasser ist sehr reich an Mineralien, die sich am Rand der Becken ablagern. Bis zum Jahr 1940 wurden hier Potassium und Kalium-Minerale abgebaut.

Eine neue wissenschaftliche Studie bestätigte nun die Lebensfeindlichkeit des Dallols: die Forscher fanden selbst im Thermalwasser keine Spuren von Leben. Nicht einmal thermophile Archäobakterien konnten nachgewiesen werden. Dafür fanden sie eine hohe Konzentration an Magnesium-Ionen und attestierten dem Wasser völlige Sterilität. Die französische Forschergruppe um Purificación López-García vom Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) in Orsay, warnte Planetenforscher davor, anzunehmen, dass die Existenz von Wasser auf anderen Planeten gleichbedeutend ist mit dem Vorhandensein von Leben. Wasser sei zwar eine Voraussetzung für Leben wie wir es kennen, aber es ist kein Garant dafür.

Stromboli: stärkere Explosionen

Stromboli ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Berichterstattung gerückt, ist aber nach wie vor aktiv. Das LGS bestätigt dem Vulkan ein mittleres Aktivitätsniveau. Die Anzahl strombolianischer Eruptionen war in den letzten drei Tagen unterdurchschnittlich niedrig. Es wurden zwischen 30 und 70 Explosionen am Tag registriert, der Durchschnittswert liegt bei 100. Dafür wurde ein hoher akustischer Explosionsdruck gemessen: vorgestern war er mit 3,92 bar sehr hoch, gestern nahm er etwas ab und betrug 2,1 bar. Normalerweise liegt dieser Wert unter 1 bar. Die Explosionen sind also derzeit sehr laut, was auf einen höheren Gasdruck schließen lässt und das wiederum auf eine größere Auswurfshöhe der Tephra. Dazu passen die Screenshots die in unserer FB-Gruppe veröffentlicht wurden.

Anak Krakatau mit thermischen Signal

Ebenfalls etwas ruhiger geworden ist es um Anak Krakatau. Seit mehreren Tagen wurden keine Eruptionen mehr gemeldet. Da diese aber in den letzten Monaten immer zyklisch auftraten, könnte das die Ruhe vor dem Sturm sein. MIROVA registriert heute eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 10 MW, was ein Anzeichen für baldige Aktivität sein kann. Wie diese aussieht dokumentieren eindrückliche Bilder von John van Marcke.