Vulkan-News 26.11.21: Cumbre Vieja, Kilauea

Am Cumbre Vieja wurde gestern ein weiterer Lavastrom gefördert. Die Vulkane Kilauea und Suwanose-jima sind aktiv.

Cumbre Vieja mit neuem Lavaüberlauf

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Gestern Nachmittag steigerte sich die Aktivität am Cumbre Vieja und es wurde ein neuer Lavastrom eruptiert. Er floss südlich des bestehenden Lavafeldes und zerstörte Häuser. Die Zahl zerstörter Gebäude beläuft sich aktuell auf 2676. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 11 Quadratkilometer. Der Lavastrom wurde von Lavafontänen gespeist, wobei auch ein Schlot reaktiviert wurde, der vor allem im September/Oktober aktiv gewesen war. Heute Morgen zeigt die LiveCam, dass die Lavafontäne aus dem Hauptschlot weiter aktiv ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beträgt 5250 Tonnen am Tag. Der Tremor ist vergleichsweise niedrig. Während der Aktivitätssteigerung gestern nahm er höhere Werte ein. Die Seismizität der letzten beiden Tage war zwar noch erhöht, doch es wurden weniger als 50 Beben am Tag registriert. Die Bodenhebung beträgt ca. 5 cm.

Auf La Palma drohen ab heute Unwetter mit starken Regenfällen. Die Niederschläge könnten Lahare auslösen, indem sie sich mit Vulkanasche am Hang vermischen und diese mobilisieren. Darüber hinaus könnten vermehrt Hausdächer einstürzen, wenn sie mit Vulkanasche bedeckt sind. Das zusätzliche Gewicht des Wassers stellt eine enorme Mehrbelastung für das Tragwerk dar. PEVOLCA hat eine entsprechende Warnung herausgegeben.

Kilauea bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater bleibt aktiv. Seit Eruptionsbeginn am 29. September, wurde der Krater um mehr als 60 m aufgefüllt. Die Lava sprudelt aus einem Schlot in der Westwand. Gestern sah es kurzfristig so aus, als würde der Lavanachschub versiegen, doch nach einer kurzen Schwächephase reaktivierte sich die Aktivität. Die Seismizität ist erhöht. Es wird leichte Deflation registriert.

Suwanose-jima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Vulkan Suwanose-jima eruptiert seit einigen Tagen wieder verstärkt. Das VAAC brachte seit gestern 14-VONA Meldungen zum Vulkan heraus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m auf und driftete in Richtung Osten. Die Seismografen registrierten in den letzten Tagen Tremor. Dieses Jahr ist der Vulkan besonders aktiv. 1293 Warnungen vor Aschewolken zeugen davon.

Naturkatastrophen-News 25.11.21: Ägypten, Spanien

Unwetter werden aus Ägypten und Kanada gemeldet. In Spanien gab es einen frühen Wintereinbruch.

Ägypten: Überschwemmungen in Alexandria

Ägypten ist bei uns als Wüstenstaat bekannt, doch davon ist momentan wenig zu spüren. In den letzten Tagen überfluteten starke Regenfälle und Hagelstürme entlang der Mittelmeerküste mehrerer Gemeinden. Die Metropole Alexandria traf es besonders schwer. Dort kam es zu starken Überflutungen. wie heute bekannt wurde, versank auch ein Geldtransporter in den Fluten. Ein Video zeigt, wie Mittarbeiter der Sicherheitsfirma Geldkassetten bergen. Insgesamt wurden 5 Millionen Ägyptische Pfund geborgen.

Die Fluten brachten ein weiteres Kuriosum mit sich: Abertausende Skorpione flüchteten vor den Wassermassen aus ihren Erdlöchern und suchten trockeneres Gebiet auf. Dabei kollidierten die Arachniden mit dem Homo Sapiens: In den Hospitälern wurden in einer einzigen Nacht ca. 500 Skorpionstiche behandelt. Besonders viele Stiche gab es in Assuan.

Spanien: Früher Wintereinbruch

Am Dienstag kam es in 10 spanischen Regionen im Norden des Landes zu einem verfrühten Wintereinfall und es wurden Unwetterwarnungen herausgegeben. Die Schneefallgrenze sank auf 800 Meter und es kam zu Verkehrsbehinderungen. Grund für den Wintereinbruch waren polare Höhenwinde, die ungewöhnlich weit in den Süden vordrangen. Einen Tag später erreichte die Polarluft dann sogar den Mittelmeerraum und bescherte Alicante einen Hagelsturm.

Kanada: Neue Überschwemmungen drohen

Es ist kaum eine Woche her, dass verheerende Überschwemmungen Teile von British Columbia heimsuchten und die Stadt Vancouver isolierten, da Erdrutsche und Auswaschungen die Straßen unpassierbar machten. Die Sintflut brachte im Südwesten Kanadas zweistellige Regenmengen, und die daraus resultierenden Überschwemmungen führten zur Vertreibung Tausender Menschen.

Nun soll ein neues Tiefdruckgebiet kommen und schwere Regenfälle mit sich bringen. Sie könnten bis zum Wochenende anhalten. In dem Katastrophengebiet drohen weitere Überschwemmungen.

Vulkan-News 25.11.21: Grimsvötn, Stromboli

Am isländischen Grimsvötn begann sehr wahrscheinlich ein Gletscherlauf. Stromboli eruptiert einen Lavastrom. Sangay stößt Vulkanasche aus und die japanische Hauptstadt wird von Bims belästigt.

Grimsvötn mit Gletscherlauf

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Am isländischen Gletschervulkan Grimsvötn gibt es Anzeichen dafür, dass ein neuer Gletscherlauf begonnen hat. Auf dem Eisschild hat sich eine Vertiefung gebildet, die andeutet, dass der subglaziale Schmelzwassersee abläuft. Die Deflation wurde an 2 voneinander unabhängigen Systemen detektiert. Der letzte Gletscherlauf hatte sich im September ereignet. Damals floss das Schmelzwasser aus einer etwas weiter entfernt gelegenen Gletscherhöhle. Beim aktuellen Gletscherlauf scheint sich eine Kaverne zu entleeren, die im Verdacht steht, durch Druckentlastungen einen Ausbruch des Vulkans triggern zu können. Vulkanologen denken, dass der Vulkan innerhalb von 14 Tagen ausbrechen könnte. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt bei ca. 25%.

Sangay in Eruption

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Sangay weiter aktiv und eruptiert aus 2 Kratern Aschewolken. Sie erreichen Höhen von mehr als 2000 m über dem Gipfel des Vulkans. Es wurde vor der Möglichkeit von Laharen gewarnt. Diese Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle auftreten und sich das Wasser mit der abgelagerten Tephra vermischt.

Stromboli mit kleinem Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf der ThermalCam des INGVs sieht man heute Morgen einen kleinen Lavastrom, der auf der Sciara del Fuoco unterwegs ist. Er scheint einem Schlot nahe des Kraterrandes zu entspringen. Auf dem Seismogramm des seismo-akustischen Netzwerkes sieht man einen unruhigen Tremorverlauf. Solche Lavaströme kommen immer wieder vor. Oft stehen sie am Anfang einer Phase mit erhöhter Aktivität. In den letzten Tagen war der Kohlendioxid-Ausstoß erhöht gewesen: ein Indiz für Magmenaufstieg aus der Tiefe.

Fukutoku-Okanoba: Bimssteine erreichen Tokio

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

An den Küsten des Großraums Tokios wurden schwimmende Bimssteine angespült. Sie stammen von der submarinen Eruption des Vulkans Fukutoku-Okanoba. Sie ereignete sich bereits im August. An anderen Küsten im Südwesten Japans stellen die Bimsstein bereits seit einem Monat eine Belastung dar und beeinträchtigten die Fischerei und Seefahrt.

Erdbeben-News 24.11.21: Fidschi, Iran

Den Reigen der heutigen Beben führt ein Erdstoß Mw 5,6 westlich von Fidschi an. In Taiwan und im Iran gab es ebenfalls moderate Erdstöße.

Fidschi: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 24.11.2021 | Zeit: 05:53:47 UTC | Lokation: 16.84 S ; 175.28 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Westlich von Fidschi ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Epizentrum wurde 246 km westlich von Lautoka verortet. Die Tiefe des Erdbebenherdes betrug 10 km. Die Lage ist insofern bemerkenswert, als dass sich die meisten Erdbeben in der Region am Tonga-Graben östlich des Archipels ereignen, was diesmal nicht der Fall ist. Das Beben ereignete sich am Kreuzungspunkt zweier lokaler Störungszonen im nördlichen Fidschi-Becken. Genaugenommen muss man von einer Erdbebenserie sprechen, denn es gab 2 weitere Beben mit Mw 5,2 und Mw 4,9.

Taiwan: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 24.11.2021 | Zeit: 09:55:18 UTC | Lokation:  24.02 N ; 122.45 E | Tiefe: 30 km | Mb 5,2

Vor der Ostküste Taiwans bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Die Tiefe des Erdbebenherdes betrug 30 km. Das Epizentrum wurde 75 km südwestlich von Yonakuni festgestellt. Vor der Küste Taiwans bebt es immer wieder.

Iran: Erdstoß Mb 5,0

Datum: 23.11.2021 | Zeit: 21:46:26 UTC | Lokation: 28.23 N ; 59.36 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Im Süden des Irans bebte es erneut. Der aktuelle Erdstoß hatte eine Magnitude von 5,0 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 138 km südöstlich von Bam. Erst in der letzten Woche hat es einige Kilometer weiter westlich eine Erdbebenserie gegeben.

Kermadec: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 24.11.2021 | Zeit: 14:04:41 UTC | Lokation:  29.70 S ; 176.55 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Manifestierte sich das Beben bei Fidschi nicht am Tonga-Graben, so gab es dort doch eine Erschütterung der Magnitude 4,9. Dieses Beben lag nur soweit südlich, dass es den Kermadec-Inseln zugeordnet wird. Das Epizentrum befand sich 944 km S of ‘Ohonua (Tonga), das Hypozentrum wurde 10 km tief verortet.

Vulkan-News 24.11.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Am Cumbre Vieja ist die Aktivität leicht rückläufig, auf Stromboli normal und auf Vulcano bereiten anomal hohe Kohlendioxid-Werte Sorgen.

Cumbre Vieja: Lava-Ausstoß rückläufig

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

 

Der Vulkan bleibt aktiv, allerdings hat der Lava-Ausstoß abgenommen. Heute Morgen sieht man von der Küste keinen Dampf mehr aufsteigen und die Ocean Entrys sind inaktiv. Auf dem Lavafeld sind aber immer noch Ströme aktiv. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 5200 Tonnen am Tag. Obwohl der Tremor niedrig ist, stößt der Vulkan Tephra aus, die nachts glühende Fontänen erzeugt. Die Seismizität war gestern ähnlich hoch wie am Vortag und belief sich auf ca. 92 Erschütterungen. Die Bodenhebung beträgt gut 5 cm und ist ebenfalls rückläufig.

Stromboli: Normales Aktivitätsniveau

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Das INGV attestiert dem liparischen Stromboli ein normales Aktivitätsniveau. Dass ist insofern bemerkenswert, als dass die Aktivität in den Monaten nach den großen Eruptionen lange Zeit als niedrig eingestuft wurde. Pro Stunde werden zwischen 14-25 strombolianische Eruptionen registriert. Dabei kann es durchaus zu stärkeren Vertretern ihrer Art kommen. Der Kohlendioxid-Ausstoß wird als hoch beschrieben. Auffällig ist auch das Verhältnis verschiedener Helium-Isotope zueinander. Das sind Frühindikatoren, dass aus größerer Tiefe Magma aufsteigt. Auffällig finde ich auch die vermehrte Bebenaktivität im Tyrrhenischen Meer östlich von Stromboli. Also, alles normal, die Frage ist nur, wie lange noch?

Vulcano: Extreme Kohlendioxid-Konzentrationen

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Gestern veröffentlichte das INGV das wöchentliche Bulletin zu den Vorgängen auf Vulcano. Dabei fällt vor allem auf, dass der Ausstoß von Kohlendioxid als sehr hoch und anomal bezeichnet wird. Der Wert wird mit 13743 g/m2/Tag angegeben und wurde Kraterbereich gemessen. Bereits seit dem Wochenende wird über Evakuierungen im Ort Porto di Levante nachgedacht, da die Kohlendioxd-Konzentrationen auch dort zum Teil besorgniserregend hoch waren. Kohlendioxid ist schwerer als Sauerstoff und kann diesen in Bodennähe, oder in Senken aus der Atemluft verdrängen, mit der Folge, dass Lebewesen ersticken. Das Gas entströmt dem Magma und gilt als Frühindikator von aufsteigenden Magma. Der sizilianische Chefvulkanologe Mauro Coltelli (INGV) erklärte gegenüber der Presse, dass es in etwa eine 50/50 Chance für einen Ausbruch gibt. Die Lage auf Vulcano bleibt also angespannt und selbst, wenn kein Ausbruch folgen sollte wird die Situation für die Menschen vor Ort noch eine Weile unsicher bleiben.

Erdbeben-News 23.11.21: Grönland

In Papua Neuguinea, auf Grönland und bei den SSI bebte es mit Magnituden im 5-er Bereich. In der Türkei gab es ein moderates Beben bei einer alten Vulkangruppe.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mb 5,5

Datum: 22.11.2021 | Zeit: 21:36:01. UTC | Lokation:  5.72 S ; 152.09 | Tiefe: 10 km | Mb 5,5

In der New Britain Region von Papua Neuguinea bete es erneut. Der Erdstoß brachte es auf eine Raumwellen-Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 154 km südlich von Kokopo und der Rabaul-Caldera. In der vergangene Woche kam es in der Region zu mehrere moderaten Erdstößen.

Grönland: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 23.11.2021 | Zeit: 12:04:17 UTC | Lokation: 82.20 N ; 17.54 W | Tiefe: 2 km | Mw 5,2

An der grönländischen Nordküste ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit nur 2 km angegeben. Das Epizentrum wurde 750 km westlich von Longyearbyen verortet. Es kommt nicht oft vor, dass ich über Erdbeben auf Grönland berichte.

Update: Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC korrigiert. Nun beträgt es 10 km.

Südliche Sandwich-Inseln: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 22.11.2021 | Zeit: 01:22:51 UTC | Lokation:  57.99 S ; 25.74 W | Tiefe: 22 km | Mb 5,2

Bei den Südlichen Sandwich-Inseln bete es wieder einmal. Der moderate Erdstoß brachte es auf eine Magnitude von 5,2 und lag in einer Tiefe von 44 km. Das Epizentrum befand sich 2148 km östlich von Stanley auf den Falklandinseln.

Türkei: Erdstoß Mb 4,7

Datum: 22.11.2021 | Zeit: 08:31:25 UTC | Lokation: 39.82 N ; 41.85 E | Tiefe: 7 km | Mb 4,7

Gestern bebte es im Osten der Türkei erneut moderat. Der Erdstoß brachte es auf eine Magnitude von 4,7 und hatte ein Hypozentrum, dass in 7 km Tiefe lokalisiert wurde. Das Epizentrum befand sich 23 km südöstlich von Pasinler. In der Region liegen mehrere pleistozäne Vulkane, die als Pasinler-Gruppe bekannt ist. Nun wird in Sozialen Medien über ein Erwachen der Feuerberge spekuliert.

Vulkan-Update 23.11.21: Cumbre Vieja

Cumbre Vieja: Neuer Lavastrom am Ocean Entry

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

 

Heute Nachmittag erreichte ein weiterer Arm des Lavastrom die Küstenklippen und stürzten sich den Steilhang hinab. Dabei rissen die Lavabrocken auch Teile der Steilwand mit und wirbelten viel Staub auf. Das Geschehen lässt sich per Livestream verfolgen.

Vulkan-News 23.11.21: Taal

Am Ätna gab es nachts einen Tremorpeak. Der Cumber Vieja bleibt aktiv. Am Taal gab es 3 phreatische Eruptionen.

Ätna mit Tremorpeak

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Asche-Emissionen

Heute Nacht stieg der Tremor am Ätna kurzfristig bis in den roten Bereich an. Ein zweiter Peak kratzte das Rot an. In den Vortagen wurden ab und zu Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater beobachtet. Aktuell hüllt sich der Gipfel in Wolken, aber es ist möglich, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet.

Cumbre Vieja stößt Asche aus

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Vulkan auf La Palma bleibt aktiv und stößt heute Morgen Asche und Dampf aus. Während der Nacht zeigte der Livestream einen Lavastrom, der im Vergleich zum Vortag aber deutlich kleiner war. Allerdings heißt das nicht, dass es an anderer Stelle nicht doch einen größeren Lavastrom gegeben haben könnte. Dafür spricht, dass MIROVA eine ähnlich hohe Thermalstrahlung wie am Vortag detektierte. Sie hatte eine Leistung von 1286 MW. Gestern wurden gut 95 Beben registriert. Einige Erdstöße hatten Magnituden im 4-er Bereich und ihre Hypozentren befanden sich in größerer Tiefe. Die Bodenhebung beläuft sich heute auf 6 cm.

Taal: 3 phreatomagmatische Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal-Vulkan kam es gestern zu 3 kurzweiligen phreatomagmatischen Eruptionen. Sie manifestierten sich um 8:11 Uhr, 8:17 Uhr und 20:34 Uhr (Ortszeit) und dauerten zwischen 1 und 5 Minuten. Ort des Geschehens war der Hauptkrater auf Volcano Island. Eine Wärmebildkamera detektierte 200 bis 1.500 Meter hohe Dampfwolken. Phreatomagmatische Ausbrüche treten auf, wenn heißes Magma mit Grundwasser in Kontakt kommt. Normalerweise wird dabei aber auch Tephra gefördert. Da in den Berichten von PHILVOLCS nur von Dampf die Rede ist, gehe ich davon aus, dass es sich letztendlich um phreatische Eruptionen ohne direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser handelte.

Phivolcs erinnerte die Öffentlichkeit daran, dass für den Taal Volcano weiterhin die Alarmstufe 2 gilt, was bedeutet, dass der Vulkan weiterhin „erhöhte Unruhe“ zeigt. Jederzeit kann es zu neuen Ausbrüchen kommen.

Darüber hinaus registrierte das Überwachungsnetzwerk 30 vulkanisch bedingte Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf  6643 Tonnen am Tag.

Vulkan-Update 22.11.21: Cumbre Vieja

Cumbre Vieja: Weiterer Ocean Entry

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

 

Heute Mittag ist es auf La Palma zum 4. Kontakt der Lava mit dem Ozean gekommen und es bildete sich ein neuer Ocean Entry. Der erste Lavabrocken soll dabei um Punkt 12 Uhr über die Steilklippe gerollt sein. Der Lavastrom ist weiterhin aktiv und man kann das Spektakel per Livestream beobachten.

Vorsichtshalber wurde in den benachbarten Küstenregionen eine Ausgangsperre verhängt: aus der Reaktion des Salzwassers mit dem Magma könnten giftige Gase und saure Regen entstehen, der Schwefel- und Salzsäure enthält. Die Luftqualität ist im Ariadne-Tal seit Beginn der Eruption sowieso alles andere als Gut und oft werden Schadstoff-Grenzwerte überschritten.

Nicht nur die Lava fließt fleißig, sondern der Vulkan speit auch wieder vermehrt Asche. Der Hauptstadtflughafen bleibt weiter geschlossen, woran sich auch in den nächsten Tagen wahrscheinlich nichts ändern wird.

Das Internetmagazin La Palma1 berichtet von den Wideraufbauplänen einiger lokaler Investoren. Wie Phönix aus der Asche soll dabei eine neue Siedlung entstehen, die die zerstörten Häuser ersetzt. Als Gelände ist dafür ein Areal weiter südlich vorgesehen, in dem ursprünglich ein Golf-Ressort entstehen sollte. Diese Pläne wurden allerdings aus Naturschutzgründen auf Eis gelegt. Die Grundstückeigentümer hoffen wohl, dass man für den Wideraufbau beide Augen zudrückt und die Naturschutz-Bedenken außer acht lässt. Paradoxerweise liegt besagtes Gelände auf den Strömen der vorherigen Eruptionen des Cumbre Vieja. Optimistisch zu glauben, dass sich hier nicht irgendwann die Katastrophe widerholen würde. Naja, wahrscheinlich hat man nach dem Ausbruch erstmal ein paar Jahrzehnte Ruhe auf La Palma und der Rubel muss ja rollen!

Aber der Ausbruch ist noch nicht vorbei. Die Vulkanologen vom IGN schreiben in ihrem täglichen Update, dass sich die Richtung der Bodendeformation umgekehrt hätte. Ich verstehe das so, dass sich die Intrusion nicht mehr in Richtung Norden und Osten ausbreitet, sondern in südlicher und westlicher Richtung. Als Referenz dient die Messstation LP3. Sollte es sich so verhalten, könnte sich auch das Eruptionszentrum bald verlagern.