Fuego: Zunahme der Aktivität

Der Fuego in Guatemala steuert wieder auf einen Paroxysmus zu. MIROVA registriert heute eine Wärmestrahlung von 148 MW und der Tremor ist erhöht. Leider sind die LiveCams offline, so dass visuelle Bestätigung der Daten fehlt.

Am Ätna auf Sizilien sichtete Boris Behncke vom INGV heute kleine Aschewolken, die vom Neuen Südostkrater ausgingen. Zudem wurden in den letzten Tagen mehrere Erdbeben in Tiefen weniger als 5 km registriert, die sich in Richtung der Zentralkrater verlagern. Es ist sehr gut möglich, dass es in nächster Zeit wieder vulkanische Aktivität am Ätna zu bewundern gibt.

Maly Semyachik: Eruption registriert

Am Vulkan Maly Semyachik auf Kamtschatka hat es laut VAAC Tokyo eine Eruption gegeben. Gestern wurde in 3 km Höhe  eine Aschewolke registriert. Der entlegene Vulkan ist für seinen intensiv blau gefärbten Kratersee bekannt. Auf KVERT ist derzeit noch nichts von diesem Ausbruch zu lesen.

Der Klyuchevskoy dominiert derzeit das Geschehen auf der sibirischen Halbinsel. Bei mehreren Eruptionen pro Tag steigt die Vulkanasche steigt bis zu 2 km über den Krater auf.

Montana: Erdbeben M 5,8

Im US-Bundesstaat Montana bebte die Erde heute mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe in der Nähe des Ortes Helena. Der Yellowstone-Nationalpark liegt in ca. 250 km Entfernung. Das Erdbeben war weithin zu spüren und viele Menschen spekulierten über einen Ausbruch des Supervulkans. Es gab mehrere Nachbeben. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. 1935 bebte hier die Erde mit einer Magnitude von 6,2. Damals gab es Schäden.

Eine weitere Region mit aktiven Vulkanen wurde heute von einem noch stärkeren Erdbeben getroffen: auf der philippinischen Insel Leyte bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Hier rechne ich mit Schäden.

Fuego: Steigerung der Aktivität

In den letzten Tagen nimmt die explosive Tätigkeit am Fuego in Guatemala leicht zu. Gestern registrierte INSIVUMEH 5-8 mittelstarke Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4800 m über NHN. Die Asche driftete bis zu 10 km in südöstlicher Richtung. Es ist nicht unwahrscheinlich, das der Fuego wieder auf einen neuen Paroxysmus zusteuert. 

Am Pacaya wurde leichter Tremor registriert und nächtliches Kraterglühen bescheinigt. Es ist gut möglich, dass es kleine Strombolianer im Mc Kenney Krater gibt.

Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 5 Eruptionen des Klyuchevskoy auf Kamtschatka. Sporadisch meldet sich auch der Karymsky zu Wort. Um den Shiveluch ist es etwas ruhiger geworden, dennoch ist er mit täglichen Eruptionen vertreten.

Die Vulkaninsel Nishinoshima wächst weiterhin. Hier gibt es auch sporadische Ascheeruptionen. Das Eiland liegt gut 1000 km südlich von Tokyo und zählt zu den jüngsten Inseln der Erde. Genaueres lest ihr im neuen Steckbrief Nishinoshima

Turrialba: kleiner Lavasee

Im Krater des Vulkans Turrialba in Costa Rica wurde ein kleiner Lavasee entdeckt, der im Förderschlot des Vulkans brodelt. Die Forscher entdeckten den Lavasee Ende Juni auf einem Inspektionsflug mit einer Drohne. Sie vergleichen den Lavasee mit jenem im Vulkan Masaya (Nicaragua). 

Am 2. Juni ereignete sich am Popocatepetl in Mexiko eine größere Ascheeruption. Asche stieg gut 3 km über den Krater auf. Am gleichen Tag gab es eine weitere Eruption am Bogoslof auf den Aleuten und am Ätna auf Sizilien manifestierten sich weiter Erdbeben in geringer Tiefe.

Dieng: phreatische Eruption mit Verletzten

Auf dem indonesischen Dieng-Plateau ereignete sich heute eine spontane phreatische Eruption am Sileri Krater. Bei der Eruption wurde ein Gemisch aus anstehendem Gestein, Wasser, Schlamm und Dampf mehr als 50 m hoch in die Luft geschleudert und regnete auf eine Besuchergruppe einheimischer Touristen nieder. Mindestens 4 Personen wurden verletzt. Das Tragische: ein Rettungshubschrauber, der zur Hilfe eilte, stürzte ab. Dabei fanden mindestens 2 Personen den Tod. Update: die Zahl der Opfer erhöhte sich auf 8.

Das Dieng Plateau liegt in Zentraljava auf 2000 m Höhe. Es ist ein spirituelles Zentrum mit mehreren alten Hindutempeln. Bei Pilgern und Touristen steht das Dieng Plateau hoch im Kurs. Neben den Tempeln werden die zahlreichen Vulkankrater besucht, in denn es mehrere bunte Seen und Pools zu besichtigen gibt. Die Gegend ist Hydrothermal sehr aktiv und es gibt ein kleines Geothermalkraftwerk und Mudpools.

Ecuador: Erdbeben Mw 6,0

Update 22.00 Uhr: In Zentralitalien gab es soeben ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe bei Amatrice. Der Ort wurde im letzten Jahr durch ein starkes Erdbeben weitgehend zerstört.

Originalmeldung: Wenige Kilometer vor der Küste Ecuadors ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es gab geringe Schäden und 3 Verletzte. Vor einem Jahr gab es in der gleichen Region ein starkes Erdbeben Mw 7,8. Damals starben über 600 Personen.

Gestern gab es 3 Beben Mw größer als 3 unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga. Die stärkste Erschütterung brachte es auf Mw 3,8. Die Hypozentren lagen in einem Kilometer Tiefe.

In der Schweiz manifestierte sich heute ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Sein Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe in einem Naturschutzgebiet. Bern liegt 59 km entfernt. Es gab zahlreiche schwache Nachbeben.

Loihi: erhöhte Seismik

Am Loihi (korrekte Schreibweise: Lō‘ihi) Seamount wurden in den letzten Tagen weitere Erdbeben registriert. Der submarine Vulkan liegt ca. 30 km vor der Küste von Big Island Hawaii und gilt als Nachfolger des Kilauea-Vulkans. Die Erdbeben manifestieren sich unter der Westflanke, in mehr als 10 km Tiefe. Die Karte vom EMSC zeigt nur die Beben mit Magnituden größer 2. In den letzten Tagen gab es insgesamt 74 Erdbeben am Loihi.  Seit Anfang des Jahres wurde ein leichter Anstieg der Seismik beobachtet, der sich in den letzten Tagen deutlich verstärkte.

Loihi liegt derzeit noch 969 m unter dem Meeresspiegel. Vulkanologen gehen davon aus, dass er in ca. 200.000 Jahren die Wasseroberfläche erreichen könnte.

Ätna: Zunahme der Seismik

In den letzten 2 Tagen hat die Tätigkeit schwacher Erdbeben am Ätna deutlich zugenommen. Unter der Südflanke ereignete sich ein Schwarmbeben in mittlerer Tiefe zwischen 15 und 5 km. Somit wird der Vulkan wieder deutlich munterer. Leider funktioniert derzeit die Tremoranzeige auf der Seite des INGV nicht, so dass ein wichtiges Instrument zur seismischen Beobachtung fehlt.