Merapi erzeugt Ascheeruption

Der indonesische Vulkan Merapi ist heute Morgen ausgebrochen. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 10.700 m. Die Vulkanologen des BPPTKG schreiben, dass die Aschewolke 6000 m über Kraterhöhe aufgestiegen sei. Die Asche driftete in 2 verschiedenen Richtungen, da sich die Luftströmungen in der Höhe änderten. Der untere Teil der Aschewolke wurde vom Wind in östliche Richtung verweht, der obere Teil driftete nach Norden. Die Asche stellte nicht nur eine Gefahr für den Flugverkehr dar, sondern war auch ein Ärgernis für die Anwohner: in mehreren Orten kam es zu Asche-Regen.

Die Eruption dauerte 7,5 Minuten und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 75 mm.  Es wurden weitere schwache Erdbeben registriert. Sie deuten auf Magmenaufstieg hin. Bereits im Februar gab es eine Phase erhöhter seismischer Aktivität. Eine thermische Anomalie wurde nicht registriert. Die Alarmstufe steht weiterhin auf „gelb“. Um den Krater gibt es eine 3 km Sperrzone.

Auf dem Video erkennt man sehr schön, dass es sich tatsächlich um eine explosive Eruption handelte und nicht mit einem partiellen Domkollpas einherging. In der Initialphase des Ausbruchs schießt die Asche durch Risse am Rand des Doms. Sekunden später startete ein vulkanisches Blitzgewitter in der Aschewolke. Neben Asche wurde auch glühende Tephra ausgestoßen.

Im Krater des Merapis wächst seit Sommer 2018 ein Lavadom. Genaue Daten über das Domwachstum wurden seit über 1 Jahr nicht mehr kommuniziert. Zuletzt war das Wachstum allerdings gering. Das könnte sich jetzt wieder ändern.

Der Merapi liegt in Zentraljava, in direkter Nachbarschaft zur Großstadt Yogjakarta. Dörfer ziehen sich bis hoch auf die Vulkanflanken. Im Jahr 2010 wurden mehrere dieser Dörfer Opfer pyroklastischer Ströme. Mehr als 350 Menschen starben. Sollte der Dom weiter wachsen droht eine vergleichbare Katastrophe.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka eruptierte heute eine Aschewolke. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. MIROVA verzeichnet eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 59 MW. Der Spitzenwert von gestern belief sich auf 158 MW. Auf Sentinel-Satellitenfotos erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Kraterbereich. Aufgrund der hohen Thermalstrahung, vermute ich, dass diese nicht von explosiv geförderter Tephra erzeugt wird, sondern dass sich Lava in Form von Strömen im Kraterbereich ansammelt. Denkbar wäre auch Domwachstum. Hier wäre ein flacher Pancake-Dom am wahrscheinlichsten, so wie wir ihn am Gunung Agung erleben konnte.

Gunung Agung: Seismik leicht erhöht

Apropos Agung, in den letzten Tagen war die Erdbebentätigkeit am Vulkan leicht erhöht. Es ereigneten sich einige tektonische Erdbeben nördlich und westlich des Vulkans, aber auch unter dem Agung selbst gab es einige vulkanotektonische Erschütterungen und seismische Signale, die auf Entgasungen hindeuteten. Dieser Trend begann bereits im Februar und scheint sich mit einigen Fluktuationen weiter fortzusetzen. Es befindet sich weiterhin Magma im Untergrund, das auf Nachschub wartet.

Rinjani: Schwache Erdeben

Ähnliches wie am Agung ereignete sich am Nachbarvulkan Rinjani auf Lombok. Am 29. Februar manifestierten sich 5 Erdbeben unter dem Vulkan, die auf Magmenbewegungen hindeuteten. Zudem wurden 6 tektonische Erdstöße registriert. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“. Bei der Erdbebenserie im Jahr 2018 wurden große Teile der Infrastruktur zerstört. Dies betraf auch die Wanderwege am Rinjani und der Zugang zum Vulkan wurde gesperrt. Umso erfreulicher die Nachricht, das ab April 2020 wieder alle Wege geöffnet sein sollen.

Erta Alé: Aktivität sehr gering

In den letzten Wochen hat sich die vulkanische Aktivität am Erta Alé in Äthiopien weiter verringert. Seit gut 10 Wochen ist der Lavasee im Südkrater entweder komplett gedeckelt, oder inaktiv. MIROVA registriert nur eine schwache thermische Anomalie. Sie stammt von der Front eines kleinen Lavastroms in der Südcaldera.

Ätna: Hohe Thermalstrahlung

Heute wird am Ätna auf Sizilien eine hohe Thermalstrahlung registriert. MIROVA gibt eine Leistung von 160 MW an. Das ist einer der höchsten Werte in diesem Jahr. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man 3 thermische Anomalien: Die Größte geht nach wie vor vom Lavastrom aus, der aus dem Intrakraterkegel der Voragine in die Bocca Nuova fließt. Eine weitere Anomalie erkennt man im Nordostkrater. Neu hinzugekommen ist ein Hotspot im Neuen Südostkrater. Hier ist es der Sattelvent der heiß geworden ist. Dieser Förderschlot befindet sich auf dem Sattel, der den Südostkrater mit dem Neuen Südostkrater verbindet. Zuletzt wurden hier sporadische Ascheeruptionen beobachtet.

Wie lange die Eruption noch stabil bleibt ist ungewiss. Momentan gibt es keine Indizien für eine kurzfristige Änderung der Situation. Derweilen wird der Intrakraterkegel immer größer und der Lavastrom füllt die Bocca Nuova langsam auf. Tremor und Seismik sind unverändert leicht erhöht.

Liparische Insel: Erhöhte Seismik

Nördlich von Sizilien und dem Ätna liegen die 7 Liparischen Inseln, zu denen auch die Inselvulkane Stromboli und Vulcano gehören. Nun ereigneten sich südlich der Insel Filicudi mehrere moderate Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,2 und lag in 15 km Tiefe. Von Interesse ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,7, der sich südlich vom Stromboli manifestierte. Hier lag das Hypozentrum in 233 km Tiefe. Die Erschütterung wird in direktem Zusammenhang mit Subduktionsprozessen liegen, denn für gewöhnlich finden Erdbeben in so großer Tiefe an Gesteinsplatten statt, die bis in den Erdmantel abgetaucht sind und trotz der großen Hitze noch nicht plastisch geworden sind. Der Vulkan selbst ist derzeit verhältnismäßig still. Der Aktivitätsindex wurde auf „medium“ reduziert. Gestern wurden 93 strombolianische Eruptionen festgestellt, deren Intensitäten dem langjährigen Mittel entsprachen.

Island: Weitere Schwarmbeben

Die isländische Reykjanes-Halbinsel wird von weiteren Schwarmbeben erschüttert. Neben den bekannten Clustern bei Reykjanestá und Thorsbjörn (Grindavik) gesellte sich ein weitere Cluster bei Krýsuvík hinzu. Unter diesem Vulkansystem bebte es auch schon in der Vergangenheit öfters. Bisher ist nicht klar, ob die Beben tektonischen Ursprungs sind, oder ebenfalls von aufsteigendem Magma verursacht werden. Im gesamten Gebiet der Reykjanes-Halbinsel bebte es in den letzten 48 Stunden 101 Mal. Alle Beben waren kleiner als M 3,0.

Coronavirus: Hamsterkäufe in NRW

Das Coronavirus (SARS-CoV-2) breitet sich in Deutschland weiter aus. Bis heute Nachmittag waren in ganz Deutschland 66 Infektionen bestätigt. Die meisten infizierten Personen leben in NRW und Baden Würtemberg. Mittlerweile spricht auch Gesundheitsminister Spahn davon, dass wir uns am Anfang einer Epidemie befinden. Ob es noch gelingt die Verbreitung des Virus einzudämmen ist fraglich. Die Reaktionen, die das Virus hervorruft, muss man allerdings auch infrage stellen. In NRW kommt es bereits zu Hamsterkäufen. In vielen Geschäften sind lange haltbare Lebensmittel ausverkauft: Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte, Mehl, Tomatensauce und Konserven sind Kassenschlager. Frische Produkte wie Milch und Eier werden auch vermehrt eingekauft. Ich selbst erlebte heute leer gefegte Regale. In einem chinesischen Lebensmittelgeschäft gingen Reis und gefrorener Fisch säckeweise über die Theke. Generell sollte man Vorräte zuhause haben, aber damit es nicht zu künstlich verstärkten Problemen kommt, sollte man diese bereits in normalen Zeiten anlegen.

Wie geht es weiter?

Viele Menschen beschäftigt sicherlich die Frage, wie es weiter geht? Rechnet man die beginnende Panik in Teilen der Bevölkerung hoch, dann könnte sich diese gefährlicher als eine mögliche Virus-Infektion erweisen. Wenn die Angst weiter steigt, könnte es zu Versorgungsengpässen und drastischer Verteuerung zahlreicher Produkte kommen. Tatsächlich ist die Versorgung der Bevölkerung von einer reibungslos funktionierenden Produktions- und Lieferkette abhängig. Sollte es nur an einer Stelle hapern, könnte das System kollabieren. Gerade Stadtbewohner sind davon abhängig, dass die Regale in den Supermärkten gefüllt sind und dass die Supermärkte überhaupt geöffnet haben. Was passiert, wenn aus Angst vor einer Infektion die Menschen zuhause bleiben und nicht mehr arbeiten? Waren werden nicht mehr angeliefert und die Geschäfte bleiben geschlossen. Ärzte und Pflegepersonal könnten sich weigern Kranke zu behandeln, besonders, wenn sie keine Schutzausrüstung vor einer Infektion haben: größere Vorräte an Atemmasken und Desinfektionsmittel wurden scheinbar nicht angelegt. Medienberichten zufolge, wurden Atemmasken aus Krankenhausbeständen sogar nach China verkauft, als dort die Kriese begann. Ob Deutschland tatsächlich für eine landesweite Katastrophe gerüstet ist, könnte sich in den nächsten Wochen zeigen. Doch das Wichtigste ist nun Ruhe zu bewahren! Das Virus ist zwar hoch infektiös, aber junge und ansonsten gesunde Menschen sterben relativ selten an einer Infektion mit (SARS-CoV-2). Neuen Erkenntnissen zufolge, steigt das Risiko für Menschen jenseits der 50 deutlich an, mit einem dramatischen Anstieg der Mortalitätsrate für Menschen die älter sind als 70. Es gilt also, besondere Rücksicht auf diese Hochrisikogruppe zu nehmen. Jüngere Menschen brauchen hingegen nicht übermäßig besorgt sein.

Desinfektionsmittel ausverkauft, was tun?

Das Cornoavirus soll sich bis zu 9 Tagen auf Flächen und Gegenständen halten. Entsprechend hoch ist die Gefahr von Schmierinfektionen. Desinfektionsmittel sind in vielen Regionen ausverkauft, wobei nicht alle Mittel auch gegen Viren helfen. Generell kann man auf Spiritus als Desinfektionsmittel zurückgreifen. Spiritus besteht zu 94% aus Ethanol. Ein Geheimtipp unter Preppern ist auch Wasserstoffperoxid. Das Bleichmittel kann verdünnt zum desinfizieren von Flächen verwendet werden. Gegen Viren ist es besonders in einer Mischung mit Ethanol wirksam. Die WHO empfiehlt eine Rezeptur aus Ethanol, Wasserstoffperoxid, Glycerol und Wasser, aus der ein wirksames Desinfektionsmittel für die Hände hergestellt werden kann. Notfalls kann man mit Wasserstoffperoxid sogar gegen Halsschmerzen vorgehen und es zum gurgeln verwenden. Aber Vorsicht, es bleicht nicht nur Haare!

Nevado del Ruiz: Angst wächst

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz weiter aktiv und eruptiert kleinere Aschewolken. Das VAAC brachte in den letzten 3 Tagen 10 VONA-Meldungen zum Vulkan heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 5800 m ü.N.N. auf. Die Eruptionen gehen mit einem leichten Anstieg der Seismizität einher. In den lokalen Medien wird oft über den Nevado del Ruiz berichtet. In einem Zeitungsinterview sagte der Direktor des geologischen Ingenieurprogramms der Universitätsstiftung des Andengebiets -Detmer Pitre Córdoba- dass die Anzeichen für einen bevorstehenden größeren Ausbruch des Vulkans sprechen. Sorgen bereitet ein Lavadom, der seit 2015 im hinteren Bereich des Arenas-Kraters gewachsen ist. Der Dom hat eine Höhe von 50 m und scheint aktiv zu sein. Wächst er weiter, dann droht ein Domkollaps mit pyroklastischen Strömen. Diese können ähnlich vernichtend sein, wie der Lahar, der 1985 die Stadt Armero zerstörte.

Klyuchevskoy: hohes thermisches Signal

Der Vulkan Klyuchevskoy liegt in zentral-Kamtschatka und sendet gerade ein hohes thermisches Signal aus. Es hat eine Leistung von 168 MW. Zudem wurde gestern eine Aschewolke detektiert, deren Höhe nicht ermittelt werden konnte. Es ist gut möglich, dass der Vulkan einen Lavastrom eruptiert. Auf der Livecam sieht man derzeit nichts, aber das kann sich schnell ändern.

Pacaya mit Lavastrom

Dem Pacaya in Guatemala entspringt ein Lavastrom. Er fließt in nordöstlicher Richtung und erzeugte vorgestern ein thermisches Signal mit einer Leistung von 146 MW. Zudem berichtet INSIVUMEH von anhaltenden strombolianischen Eruptionen aus dem Hornito im McKenney-Krater.

Popocatepetl explosiv aktiv

Der Mexikaner eruptierte gestern mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 6700 m auf. Einige Eruptionen deckten die Flanken mit glühender Tephra ein. Nachts waren zeitweise rot illuminierte Dampfwolken über dem Krater sichtbar. CENAPRED registrierte 278 Asche-Dampf-Exhalationen und 216 Minuten Tremor. 2 schwache vulkanotektonische Erdbeben erschütterten den Vulkan und deuten auf Magmenaufstieg hin.

Taal: Seismik fluktuiert

Der philippinische Taal-Vulkan ist nach wie vor seismisch aktiv. Während vorgestern nur 22 vulkanotektonische Beben registriert wurden, steigerte sich die Anzahl der Erschütterungen gestern wieder auf 45. Dampfwolken erreichten eine Höhe von 50 m. Die im Verborgenen ablaufende Aktivität deutet darauf hin, dass sich immer noch Magma im Untergrund bewegt. Allerdings lässt sich nicht vorhersagen, ob es noch eruptiert werden wird.

Ozeanströmungen verlagern sich

Die Hiobsbotschaften für unsere klimatische Zukunft reißen nicht ab. Ein Forscherteam um Dr. Hu Yang vom Alfred Wegener Institut fand nun Hinweise darauf, dass die polwärts gerichtete Verlagerung der großen Ozeanströmungswirbel sehr wahrscheinlich eine Folge des anthropogen bedingten Klimawandles sind. allerdings weisen die Wissenschaftler in ihrer Studie darauf hin, dass aufgrund der starken natürlichen Variabilität die meisten der beobachteten Ozeanwirbelverschiebungen statistisch nicht signifikant sind. Dennoch verlagerten sich die Meeresströmungen in den letzten 40 Jahren Richtung der Pole und zwar mit einer Rate von 800 m pro Jahr. Da die großen ozeanischen Meeresströmungen maßgeblich das Klima beeinflussen, droht dieses sich langfristig zu ändern. Es entsteht ein Rückkopplungseffekt zwischen geänderter Luftzirkulation und den Meeresströmungen: einerseits beeinflussen die großen Ozeanströmungswirbel die Windströmungen, andererseits sehen die Wissenschaftler als Motor hinter der Veränderungen der Ozeanströmungen eine Änderung der Luftzirkulation. Direkte Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar. Die Erwärmung des Mittelmeerraums schreitet deutlich schneller voran, als die Temperaturzunahme anderer Regionen. So hat man jüngst herausgefunden, dass dafür eine Änderung der Luftzirkulation verantwortlich ist. Gleichzeitig wird es am Mittelmeer immer trockener. Von ähnlichen Effekten ist auch die Küstenregion Chiles betroffen.

El Niño könnte die Lage verschärfen

Führende Klimatologen sind der Auffassung, dass es im Herbst dieses Jahres wieder zum Klimaphänomen El Niño kommen wird. Dieses Phänomen entsteht, wenn sich das Oberflächenwasser des tropischen Pazifiks im Osten stark erwärmt. Dadurch ändern sich nicht nur die Strömungsverhältnisse im Ozean, sondern auch die der Atmosphäre. Es kommt zu einer Umkehrung der sonst üblichen Niederschlagsverteilung: In Peru und Indien gehen ungewöhnlich heftige Regenfälle nieder, währen es in Australien, Indonesien und Ostafrika ungewöhnlich trocken wird. Zugleich steigen die globalen Durchschnittstemperaturen deutlich an. Hitzerekorde werden meistens in El Niño Jahren aufgestellt.

Durch die anhaltenden globalen Umwelt-Krisen der letzten Monate könnte sich vielerorts die Situation hochschaukeln: Überflutungen und Erdrutsche in Südamerika, Dürren und Waldbrände in Australien und die Heuschreckenplage in Teilen Afrikas und Asiens stellen ernste Bedrohungen dar und die Ernährung der Menschen könnte gefährdet werden. Hinzu kommt die rasante Ausbreitung der Corona-Viren. Ein Trostpflaster gibt es allerdings: Die Ausbreitung der Viren könnte durch höhere Temperaturen bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte verlangsamt werden.

China: Heuschreckenplage droht

In China geht derzeit nicht nur die Angst vor dem Corona-virus um, sondern auch ein Überschwappen der Heuschreckenplage, die bereits viele Länder Asiens, Afrikas und Arabiens heimsucht. Daher nimmt China bereits jetzt den Kampf gegen die Invasoren vor und rüstet ein ganz besonderes Heer auf: 100.000 Enten sollen in das umkämpfte Pakistan geschickt werden, um dort gegen den Feind anzutreten. Die Entenarmee wird von der ostchinesischen Provinz Zhejiang aus ins Nachbarland verlegt. In Zhejiang sollen sie bereits auf Patrouille sein, um Spähtrupps aus Pakistan abzufangen. Eine Ente kann am Tag bis zu 200 Heuschrecken vertilgen und ist damit effektiver als etwa Hühner. Zudem sorgt der Schwarm-trieb der Enten dafür, dass sie in Gruppen zusammen bleiben und einfacher zu kontrollieren sind.

Bereits jetzt kommt es zu einer Getreideknappheit in China. Aufgrund des Corona-Virus haben sich viele Gemeinden abgeriegelt und die staatliche Behörde, die den Getreide-Nachschub regelt, gehen die Arbeitskräfte aus. China ist der Weltgrößte Getreide-Importeur und auf regelmäßigen Nachschub angewiesen. Die Heuschreckenplage bedroht die Weizenernte und damit die Versorgung der Bevölkerung. So steuert das Land auf eine doppelte Katastrophe zu: Coronavirus-Epidemie und eine potenzielle Heuschreckenplage schaffen eine Bedrohungslage für die chinesische Bevölkerung und der Weltwirtschaft.

Notstand und drohende Hungersnot

Während die Lage in China Grund zur Sorge gibt, ist die Situation in vielen Ländern der Welt bereits außer Kontrolle: In Pakistan wurde der Notstand ausgerufen. Bereits im letzten Jahr machten sich die Heuschrecken über die Baumwollernte her, nun ist der Weizen bedroht.

Ostafrika wird von der stärksten Heuschrecken-Plage seit Jahrzehnten heimgesucht. In Uganda droht bereist eine Hungersnot, da große Teile der Ernte vernichtet wurden. Im Osten des Landes werden jetzt Soldaten eingesetzt, um den Kampf gegen die Plagegeister aufzunehmen. Auch in Äthiopien, Kenia und Somalia wüten riesige Heuschrechenschwärme. In den Ländern Sudan, Eritrea und Ägypten fürchtet man ebenfalls ein Übergreifen der Plage. In Saudi Arabien wüten die Heuschrecken ebenfalls.

Hawaii: Inflation hält an

Unter den beiden großen Vulkanen auf Big Island Hawaii hält der inflationäre Trend weiter an. Am Größten ist er unter dem Kilauea. Der Vulkan blähte sich an 2 Stellen auf: der Boden unter der Halema‘uma‘u-Caldera stieg seit Mitte März 2019 um 40 cm an. Die Inflation unter dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater betrug während des gleichen Zeitraums 17 cm. Auch unter dem größten Vulkan der Welt, dem Mauna Loa, sammelt sich weiter Magma an. Dort betrug die Inflation 7 cm. Die Vulkanologen des HVO sehen noch keinen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch, aber langfristig gesehen, wird der Magmenaufstieg darauf hinaus laufen. Einhergehend mit der Inflation, ist auch die Seismik erhöht. Unter den Kratern der beiden Vulkane manifestieren sich täglich schwache Erdbeben. Der stärkste Beben-Spot befindet sich derzeit allerdings im unteren Westrift bei Pahala. An der Küste gibt es zahlreiche Beben in Tiefen um 30 km.

Die Daten zur Inflation stammen von einem neuen Interferogramm der Sentinel-Satelliten. Ein Farbstreifen von grün nach blau entspricht einer Höhenänderung von 2,82 cm (1 inch). Die Daten wurden durch GPS-Messungen bestätigt. Nicht bestätigt wurden die scheinbaren Höhenänderungen in den Bereichen außerhalb der beiden Vulkanen. Hier soll es sich um Messfehler aufgrund von Wolken handeln.

Ätna: Südostkrater glüht

Die Eruption am Vulkan Ätna hält weiterhin an und es gibt nur geringe Fluktuationen. Hauptschauplatz des Ausbruches ist weiter die Voragine. Der Intrakraterkegel ist strombolianisch aktiv und es fließt ein Lavastrom in die Bocca Nuova. Der Nordostkrater zeigt auf Satellitenbildern gelegentlich ein thermisches Signal. Sehr wahrscheinlich steht hier Lava im Förderschlot und es kann zu tief sitzenden Eruptionen kommen. Was man auf Satellitenfotos derzeit nicht erkennen kann, ist die Aktivität des Neuen Südostkraters. Hier zeigte Boris Behncke vom INGV jüngst ein länger belichtetes Foto, auf dem man Rotglut im Sattelvent des NSEC erkennen kann. Sporadisch kommt es hier zu Ascheeruptionen.

Pico del Teide: Inflation?

In den letzten Tagen standen die Kanarischen Inseln aufgrund des Sandsturms Calima in den Schlagzeilen. Nun ist es der Vulkan Pico del Teide, der sich Gehör verschaffen will. In unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde eine Bericht geteilt, nach dem es möglicherweise zu Inflation im Bereich der Caldera kommt. An einer neuen Messstation wurde eine Bodenanhebung von 2 cm registriert. Unklar ist, ob der Messwert tatsächlich von Magmen-Intrusion verursacht wurde. Zudem gab es einige sehr schwache Erdbeben.

Sakurajima: Starke Explosion

Der japanische Vulkan Sakura-jima generierte seit gestern 3 explosive Eruptionen, die stärker als üblich waren. Laut VAAC Tokio stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von fast 4000 m auf. Die Eruptionen manifestierten sich aus dem Krater Minami-dake. Auf dem Video erkennt man Sekunden vor dem Erscheinen der Asche eine Druckwelle. Die große Zeitverzögerung zwischen Druckwelle und dem Aufstieg der Aschewolke deutet darauf hin, dass das Magma relativ tief im Schlot steht. Im Vordergrund erkennt man den Krater Showa-dake, der Hauptschauplatz der eruptiven Phase 2008-2015 war. Die Eruptionen dort erzeugten zahlreiche vulkanische blitze. Diese treten bei den aktuellen Eruptionen sporadisch auf.

Ein Blick auf die Live-Daten enthüllt, dass die Seismik in den letzten Tagen wieder relativ hoch war. Anfang des Monats emittierte der Vulkan auch vergleichsweise viel Schwefeldioxid. Es steigt weiterhin Magma auf.

Stromboli: Aktivität stark rückläufig

In den letzten 2 Tagen hat die explosive Aktivität am Stromboli sehr stark abgenommen: Anzahl und Stärke der Eruptionen sind geradezu eingebrochen. Das LGS registrierte gestern nur 42 Eruptionen, die einen sehr niedrigen akustischen Druck von 0,2 bar erzeugten. Durchschnittswerte liegen bei 100 täglichen Eruptionen und Drücken von knapp unter 1 bar. In der letzten Woche wurde hingegen ein starker akustischer Druck von bis zu 4 bar registriert. Tremor und VLP-Erdbeben befinden sich allerdings noch auf dem Niveau der Vorwoche. Woher diese plötzliche Aktivitätsabnahme kommt ist unklar. Möglich wäre, dass einer der Hauptförderschlote verstopft ist. In diesem Fall könnte es demnächst zu einer starken Explosion kommen, bei der der Schlot freigeräumt wird.

Taal: Starke Dampfentwicklung

Gestern Abend wurde am Taal-Vulkan auf den Philippinen eine verstärkte Dampfentwicklung beobachtet: Dampfwolken stiegen bis zu 300 m hoch auf. PHILVOLCS berichtet von 34 Erdbeben in den letzten 24 Stunden. Die Beben werden von brechendem Gestein, infolge von Magmenbewegungen verursacht.

Island: weitere Schwarmbeben

In den letzten 24 Stunden gab es ein neues Schwarmbeben an der Tjörnes-fracture-zone im Norden von Island. IMO registrierte 54 Erdbeben, die sich in einem Cluster gut 5 km nördlich von Gjögurtá manifestierten. An der Westspitze der Reykjanes-Halbinsel bebete es auch weiterhin. Hier ist die Seismizität allerdings rückläufig.